Benedetto sorgt für Sevilla, Amigo geht

Gestern um die Mittagszeit läuteten die Glocken (las campanas) der Giralda (der Turm der Kathedrale) in Sevilla. Sie kündigten die Ernennung des neuen Erzbischofs von Sevilla durch Papst Benedikt mit tätiger Hilfe von Madrid (spanische Bischofskonferenz) an. Dies schreibt der "Diario de Sevilla" heute.

Neuer Erzbischof von Sevilla wird Juan José Asenjo Pelegrina, Bischof von Córdoba (obispo de Córdoba). Er wird sein neues Amt am 17. Januar antreten (tomará posesión) zuerst einmal als Hilfs-Erzbischof (arzobispo coadjutor) bevor er dann im Sommer das Amt voll übernehmen wird. Bischof Asenjo ist von seiner Herkunft her ein Kastillier aus der Mancha (castellano-manchego). Er ist kein unbekannter in der spanischen, katholischen Kirche, da er bereits Generalsekretär und Sprecher der spanischen Bischofskonferenz (Conferencia Episcopal) war. Er gilt als anerkannter Experte in der Konfliktlösung (resolución de conflictos) und Anänger von Pfarrbriefen (cartas pastorales) über Themen unserer Zeit.

Erzbischof von Sevilla auf Abruf wird damit Kardinal Amigo. Amigo ist 73 Jahre alt. Er hatte die Absicht im Laufe des nächsten Jahres zurückzutreten, ohne dies bisher offiziell erklärt zu haben. Ihm wird vorgeworfen, dass er zu wenig "Römer", also papsttreu ist, während der Vorsitzende der spanischen Bischofskonferenz, Kardinal Rouco Varela, mit dem Amigo wohl nicht auf gutem Fuss steht, als der aufgehende Stern beim Vatikan gilt. Amigo soll vor allem den Konservativen ein Dorn im Augen gewesen sein.

Nichtsdestotrotz: Sein Nachfolger bekräftigt, dass er für das Allgemeinwohl (por el bien común) in "Loyalität" ("lealtad") mit Kardinal Amigo zusammenarbeiten wird.

Bild: Kardinal Carlos Amigo Vallejo; Bildquelle: www.unavocesevilla.info

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