Juppé und der Völkermord in Ruanda
Der neue französische Außenminister ist auch ein alter. Alain Juppé hat die mit der Diktatoren-Elite in Tunesien kuschelnde Michèle Alliot-Marie in diesem Amt abgelöst. Man feiert ihn als erfahrenen Diplomaten, von dem man hofft, dass er die französische Außenpolitik wieder schlagkräftiger gestaltet. Er war bereits einmal Außenminister und zwar von 1993 bis 1995. In diese Zeit fiel der Völkermord in Ruanda , wo nach UNO-Schätzungen 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutu ermordet wurden. Juppé hat leider keine sehr erfreuliche Rolle dabei gespielt. Ruanda wirft der französischen Regierung der damaligen Zeit vor, über die Vorbereitungen des Genozids unterrichtet und bei der Durchführung beteiligt gewesen zu sein. Daran erinnern jetzt wieder zivile Gruppen aus Ruanda. Für Geschichtswissenschaftler und Zeitzeugen sei es erwiesen, dass Frankreich die damalige ruandische Regierung, diplomatisch, finanziell und militärisch unterstützt habe. Der Rest der Welt habe dabei desinteressiert weggesehe