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Es werden Posts vom November, 2015 angezeigt.

Die Betontürme von Barcelona: Auch Betonschrott macht anhänglich

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Wer von den höheren Positionen der Collserola auf Barcelona hinunterblickt, dessen Blick bleibt bald an 3 Türmen im Nordosten von Barcelona hängen. Diese drei Türme, die an der Mündung des Flusses Besós ins Meer liegen, gehörten zu einem konventionellen thermischen Kraftwerk, das in den 70er Jahren gebaut worden war. Seit 2011 ist dieses Kraftwerk stillgelegt. Es hatte zuvor kräftig zur Luftverschmutzung in Barcelona beigetragen. Es liegt nicht auf der Gemarkung der Stadt Barcelona, sondern der Vorortgemeinde Sant Adrià . Drei Türme aus Beton dienten als Kamine über die die Abgase des Kraftwerks abgeleitet wurden. Beim Bau waren sie 90m hoch über den bereits 90m hohen Hochöfen gebaut worden, Es stellte sich heraus, dass in dieser Höhe die Abgase das Stadtklima beeinträchtigten und so wurden sie bis auf 200m erhöht. Sie übertrafen damit die Türme der Kathedrale Sagrada Familia , das Wahrzeichen von Barcelona. Man könnte sich vorstellen, dass ein solches hässliches Bauwerk als Versc

Warum Dr. Polizist und Dr. General in Rumänien sehr häufig sind

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Die menschliche Eitelkeit tobt sich scheinbar auch gerne im akademischen Bereich aus. Die Privilegierung des Doktor-Titels durch rechtliche Zwangsanerkennung hat zu seltsamen Blüten in Deutschland, aber auch zum Beispiel in Rumänien geführt. Wobei Rumänien es den angehenden Doktoren noch leichter macht, denn soweit man genügend Geld hat kann man das Ding auch kaufen. Nachdem der Ex-Ministerpräsident Dr. Ponta bereits des Plagiats überführt wurde, hat es nun auch den gerade neu ernannten Innenminister Petre Tobă erwischt. Er wird verdächtigt 250 seiner 390-seitigen Doktorarbeit abgeschrieben zu haben. Besonders viele Doktoren gibt es in Rumänien auch im Bereich der Militärwissenschaft. Polizisten und Militär werden an Berufsschulen ausgebildet, die irgendwann einmal zu “Akademien” erhoben wurden. Von den Leitern der rumänischen Polizei sind zum Beispiel vier Doktoren der Polizeiakademie “ Alexandru Ioan Cuza”. Die Webseite “Romania Curata” schreibt dazu: Auch im Bereich der Gener

Immer wieder wird das Undenkbare Wirklichkeit und warum sich der Notstand nicht auf Atomkraftwerke erstreckt

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Es gibt einen Teil der Menschheit, für den die grenzenlose Zerstörung oberste Priorität hat. Gründe gibt es genug, um diesen grenzenlosen Hass zu erzeugen, der Menschen zu solchen Taten verleitet. Dabei muss man nicht nur auf die Dschihadisten und fundamentalistischen Islamisten sehen, ein Blick in die sozialen Medien reicht, um zu sehen, dass auch hierzulande genügend Hassbürger herumlaufen, die zu allem fähig sind, wenn sie nur die richtigen Mittel dazu haben. Die Ereignisse vom 11. September 2001 konnte sich zuvor niemand vorstellen. Sie gaben zu verstehen, dass Terroristen jedes Mittel recht sein wird, um ihre Ziele zu erreichen. Die Terroranschläge von Paris waren nur eine folgerichtige Fortsetzung und überraschten nur noch dadurch, dass das Massaker an x-beliebigen Menschen scheinbar noch irgendeinen Sinn macht. Aber vermutlich werden solche Terrorgruppen hier nicht halt machen: Mit der gewählten Methode erreichen sie immer noch zu wenig Menschen, um ihre Befriedigung zu er

Der Diktator ist jetzt 40 Jahre tot und sein Gespenst geistert noch durch Spanien

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Diktator Francisco Franco ist am 20. November 1975 gestorben. Ein hörbares Aufatmen ging damals durch Spanien, aber leider war und blieb ein großer Teil seines Gefolges immer noch an der Macht und konnte den demokratischen Wandel, der danach einsetzte in ihrem Sinne mitgestalten. Franco war General und er machte nach einem blutigen Bürgerkrieg das Militär zur bestimmenden Macht im Lande. Die katholische spanische Kirche stand ihm dabei als Helfershelfer zur Seite.  Er selbst sah sich als Führer im Stile eines Hitler, auch wenn er dessen Skrupellosigkeit nicht ganz erreichte. Seinem Beispiel Hitler, mit dessen Hilfe er nicht zuletzt den Bürgerkrieg gewonnen hatte, folgend, hielt er das Volk bis zu seinem Tode mit einem gnadenlosen Terror im Innern im Zaune. Heute werden die Massengräber der Opfer der Franco-Zeit ausgegraben. Die Enkel der Opfer des Bürgerkriege wollen sich nicht mehr hinhalten lassen von den alten Mächten, die bis vor kurzem mit allen juristischen und machtpolitisc

Rumänien wird jetzt technokratisch regiert

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Nach dem Rücktritt der Regierung Ponta auf Grund der Straßenproteste im ganzen Land im Zusammenhang mit dem Brand im Bukarester Nachtclub “Colectiv” hat Rumänien jetzt eine neue Regierung, eine Regierung von Technokraten. Neuer Ministerpräsident wurde der von Präsident Iohannis mit der Regierungsbildung beauftragte ehemalige EU-Kommissar für Landwirtschaft Dacian Cioloș . Die neue Regierung wurde mit großer Mehrheit vom Parlament bestätigt. Bemerkenswert ist übrigens, dass ein Drittel der Minister Frauen sind. Somit hat diese Regierung einen sehr großen Vertrauensvorschuss erhalten. Staatspräsident Iohannis machte aber klar, dass diese etwas daraus machen muss. Er erklärte: “Wir haben eine sehr schwere Krise, eine Glaubwürdigkeitskrise der Bürger gegenüber dem Politiker, den er gewählt hat. Diese unabhängige Regierung hat eine Chance für Rumänien, weil während eines Jahres , in der sie regieren wird, die politischen Parteien die Gelegenheit haben, wieder Kontakt mit den Wählern

Der britischen Regierung ist für Atomwaffen kein Geld zu schade

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Seit 1969 gleiten mit Atomwaffen bestückte britische U-Boote durch die Weltmeere. Sie wollen damit Gegner abschrecken, Großbritannien nuklear anzugreifen. Auch wenn das Land in Schutt und Asche liegt, soll der Angreifer noch bestraft werden können. Gegenseitig zugesicherte Vernichtung nennt man so etwas. Der Normalbürger wird das kaum noch verstehen, denn ein Atomkrieg, in dem sich die Länder gegenseitig mit Atomraketen beschießen, wird unserem Planeten ohnehin den Garaus machen, sowohl für Angreifer als auch Verteidiger. Die britischen U-Boote sind seit 1990 mit jeweils 16 Trident-Atomraketen bestückt. Sie wurden 1980 unter der damaligen Premierministerin Thatcher als Ersatz für amerikanische Polaris-Raketen beschafft. Da diese nicht ewig halten, soll die Trident-Generation der U-Boote ab 2020 erneuert werden. Schlappe 117 Milliarden Euro soll das Erneuerungsprogramm kosten. Argumente für die Erneuerung ist die Abschreckung gegenüber bösartigen Staaten, gegen Terroristen, aber a

Für die Rendite der Aktienbesitzer: 853 km Flussufer verseucht

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Über die Katastrophe von Bento Rodrigues habe ich bereits berichtet. Sie ist noch nicht vorbei. Im Gegenteil, das Schlimmste kommt noch. Die brasilianische Webseite “Vermelho Portal” beschreibt die derzeitigen Folgen: Seit Tagen erlebt Brasilien eine seiner größten Tragödien, die Verantwortungslosigkeit des Unternehmens Vale-Samarco kann das Ende des Rio Doce , der auf 853 km die Ufer von Minas Gerais und Espirito Santo bespült, bedeuten. Das Bergbau-Unternehmen Vale-Samarco hieß früher “Companhia Vale do Rio Doce”. Es wurde 1940 gegründet. 1984 schrieb einer der größten Schriftsteller Brasiliens des 20. Jahrhunderts, Carlos Drummond de Andrade (1902-1987), ein Gedicht, das sich “Lira Itabirana” nennt. In Itabirana wurde das Unternehmen Vale gegründet. Sein Gedicht, das jetzt in Brasilien aus Anlass der Katastrophe von Bento Rodrigues wieder entdeckt und in den sozialen Medien verbreitet wurde, sah voraus, dass die Tätigkeit des Berbauunternehmens früher oder später in einer Kat

Rumänien inzwischen Vorbild für Ungarn

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Während Orban Ungarn inzwischen gemäß seinen Vorstellungen modelliert hat und seine Partei unverfroren die Pfründe des Staates unter sich aufteilen kann, sieht es in Rumänien ganz anders aus. Hier gibt es einen sehr aktiven Kampf gegen Korruption und eine sich immer stärker entwickelnde Zivilgesellschaft. Manche Ungarn sehe neidisch auf ihren Nachbarn und der Diskussionskultur, die dort entsteht. Diese Situation ist beunruhigend für den reaktionären ungarischen Regierungschef, der inzwischen zwar zum Liebling der europäischen Rechtsextremen geworden ist, aber ansonsten in Europa immer mehr mit Kopfschütteln beobachtet wird. Dass Orban, der Menschenrechtsverächter, sogar der deutschen Regierungspartei CSU eine Tribüne bekommt, ist mehr als besorgniserregend, denn letztendlich hat er Ungarn zu einem Korruptionsparadies für seine Parteifreunde heruntergewirtschaftet und es könnte sein, dass die eigene Bevölkerung irgendwann einmal doch die Nase voll hat. Vor allem, wenn der Nachbar R

Frankreich und das Massaker

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Und wieder einmal haben in Frankreich die Exterminatoren, die sich erdreisten zu behaupten, den (einen Gott) auf ihrer Seite zu haben, unschuldige und unbewaffnete Menschen massakriert. Und man fragt sich, ob Frankreich das verdient hat. Frankreich hat es vermutlich in den Augen solcher Fanatiker verdient, weil es gerade ein liberaler und weltanschaulich neutraler Staat ist. Einer, der zeigt, dass viele Menschen unterschiedlicher Weltanschauung zusammenleben können, wenn einer den anderen respektiert. Die Extremisten und Fanatiker haben all ihren Hass darauf konzentriert zu zeigen, dass das französische Modell der “Brüderlichkeit, Einigkeit und Freiheit” nicht funktioniert. Handlanger auf der anderen Seite wie der französische “Front National” gibt es. Mit dem Attentat werden diese weiter Oberwasser gewinnen, um irgendwann einmal ihr Projekt der Diktatur gegen missliebige Minderheiten umsetzen zu können. Frankreich ist aber auch eine Weltmacht. Eine, die sich einmischt und dies mei

Algeciras, Musterbeispiel für eine Transitzone?

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Das Lieblingskind der bayrischen CSU, die ständig auf der Suche ist, die Flüchtlingsproblematik noch mehr zu dramatisieren, ist seit einiger Zeit die Transitzone. Im Klartext geht es um geschlossene Lager an den Landesgrenzen, in denen Flüchtlinge eingesperrt und wo nach Möglichkeit schnell entschieden werden soll, ob diese asylwürdig sind. Im negativen Fall werden sie sofort abgeschoben. Dass solche Sammellager, in denen die Bewegungsfreiheit von Menschen erheblich eingeschränkt wird, nicht unbedingt unseren hehren Grundsätzen von Menschenrechten entsprechen, liegt auf der Hand. Wie so eine Transitzone aussehen könnte, zeigt die spanische Stadt Algeciras an der Meerenge von Gibraltar. Hier gibt es ein sogenanntes CIE (Centro de Internamiento de Extranjeros / Internierungszentrum für Ausländer). CIE’s gibt es über ganz Spanien verteilt, aber in Algeciras gibt es ein CIE dessen menschenrechtliche Standards noch tiefer angesetzt sind als sonst wo in Spanien. Die staatliche Überwa

Der Schlamm-Tsunami von Bento Rodrigues und das miserabelste Bergbauunternehmen der Welt

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Das brasilianische Unternehmen “Vale S.A.” gehört zu den größten Bergbauunternehmen der Welt. 1997 war es privatisiert worden zu lächerlich niedrigen Preisen. Es wurde eine gigantische Korruption hinter dem Geschäft vermutet, die Gerichte sind bis heute mit dem Fall beschäftigt. Vale S.A. ist der weltweite größte Förderer von Eisenerz und der zweitgrößte für Nickel. 2012 wurde das Unternehmen von mehreren Umweltschutzorganisationen, unter anderem Greenpeace, zum schlechtesten Unternehmen der Welt gewählt. Vale S.A. ist zusammen mit dem australischen Bergbaukonzern BHP Billiton Eigentümer der Firma “Samarco”. Am 6. November 2015 teilte diese Firma folgendes mit: “Samarco informiert, dass es einen Bruch des Damms eines Klärschlammbeckens mit der Bezeichnung “Fundão” in den Gemeinden von Ouro Preto und Mariana in Minas Gerais gegeben hat. Die Organisation wird alle ihre Kräfte bündeln, um vorrangig den betroffenen Menschen zu helfen und die Umweltschäden einzudämmen. Zur Zeit ist

Warum verbündet sich Großbritannien mit China, wenn es um die Atomkraft geht?

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Weil es nicht um die Atomkraft geht. Die mit Hilfe von China aufzubauenden Atomkraftwerke sind nur gefährliches Beiwerk. Kaum vorstellbar, dass eine konservative britische Regierung freiwillig von der kommunistischen Partei Chinas geführte Unternehmen zu Investitionen mitten in das Herz der strategisch lebenswichtigen Energie-Infrastruktur des Landes einlädt. “Dier nukleare Deal zwischen Britannien und China vollzieht sich gegen den Rat der Geheimdienste, des Militärs und der US-Regierung”, schreibt Jeffrey Henderson von der Webseite “The Conversation”. Da steckt etwas anderes dahinter, vermutet Henderson. In Wirklichkeit geht es um  das in London tätige Finanzkapital. Es hat etwas zu tun mit einer Londoner Institution, die im Jahr 1571 gegründet wurde. Das sogenannte Remembrancer -Amt, das als Kommunikationskanal zwischen dem Parlament und der britischen Finanzindustrie in der City fungiert. Henderson schreibt dazu: “Auf Anhieb könnte man nicht vermuten, dass es eine Verbindung z

Wie die Bärtigen sich über die Toten von Bukarest freuen, aber sich vielleicht damit selbst das Grab schaufeln

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In Bukarest sind vor kurzem bei einem Brand in einem Nachtclub 31 Menschen ums Leben gekommen. Die Tragödie hat Schockwellen in die rumänische Gesellschaft gesandt und zu heftigen politischen Protesten geführt, in deren Gefolge der derzeitige Ministerpräsident Ponta samt seiner Regierung zurück getreten ist. Erstaunlich, wenn man weiß mit welcher Hartnäckigkeit gerade Ponta am Sessel klebte, obwohl strafrechtliche Ermittlungen wegen Korruption gegen ihn laufen. Einer, der bei den Protesten dabei war, Blogger Teo, schreibt: “Die Mitarbeiter des Ministerpräsidenten, die gestern auf den Boulevards von Bukarest die Proteste gesehen haben, wissen genau, dass dies kein politische Manöver war. Sie haben gesehen, dass es Wut war, authentische Wut. Aber sie sind nicht bereit, dies in der Öffentlichkeit zuzugeben. Einer von ihnen warnte, dass es sich um Wut und Hass handle. Ich war da, es war Frust und ein Kampfschrei. Aber kein Hass. Die Menschen von gestern Abend wollen Recht und keine Rac