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WM 2014 im brasilianischen Hinterland: Der Spaß ist vorbei, der Ärger bleibt

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Die FIFA WM 2014 ist Sportgeschichte. Was bleibt sind die Trümmer in finanzieller und tatsächlicher Art. Im Februar 2014 hatte ich einen Beitrag über den WM-Ort Manaus , der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas, geschrieben. Unter anderem habe ich dazu ausgeführt: Für die 4 Spiele wurde ein neues Stadion gebaut, die Arena Amazonia . Ein bereits existierendes älteres Stadion wurde abgerissen, weil es den Anforderungen der FIFA nicht genügte. Den brasilianischen Staat kostete das 600 Millionen Real (etwa 187 Millionen Euro) und keiner weiß, was man nach den 4 Spielen mit dem Stadion anfangen soll. In diesem Zusammenhang wurde auch der Flughafen ausgebaut, für den eine große unter Naturschutz stehende Fläche entwaldet und ein Fluss unterirdisch verlegt wurde.  Für den Bau des Stadions starben 4 Bauarbeiter. Gegen das ausführende Bauunternehmen läuft seit einiger Zeit ein Schadensersatzprozess.  Die Sportausgabe der Zeitung “O Estado de São Paulo” (Estadã

Die WM-Stadt in Recife: Außer Spesen nichts gewesen

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Die “Cidade da Copa”, die Stadt  der (Fußball-)Weltmeisterschaft in Recife, sollte laut Wikipedia portugiesisch die erste “intelligente” Stadt Lateinamerikas werden. Mit High-Tech sollten Sicherheit, Nachhaltigkeit und Transport auf höchstem Niveau geboten. Hörte sich doch toll an. Der Ausbau der WM-Stadt rund um das WM-Stadion im Vorort von Recife, in São Lourenço da Mata sollte in mehreren Etappen ausgebaut werden mit dem Endziel, dass die neue Stadt bis 2025 fertig ist. Wie sich immer mehr herausstellt, entpuppt sich das als schöne Reißbrett-Träume . “JConlineblogs” berichtete vor kurzem aus Recife wie es tatsächlich in der “Cidade da Copa” aussieht. Hier der Bericht: Nautico , Santa Cruz und Sport können nicht verhindern, dass der Publikumszulauf zum WM-Stadion rapide abnimmt. Leere Kassen und laufende Verluste machen das Stadion zum weißen Elefanten, wo es doch eigentlich der Ankerpunkt für die Cidade da Copa, einem Immobilien-Projekt, das sich auf 1,6 Mrd R$ (ca. 500 Mil

Die Fußball-WM hat Brasilien etwas mehr das Gefühl einer Diktatur gebracht

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Vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien wurde die Organisation ANCOP (Articulação Nacional dos Comitês Populares da Copa), "Nationaler Zusammenschluss der Volkskomitees der Weltmeisterschaft" gegründet. Es handelt sich um eine nicht hierarchisch organisierte Gemeinschaft derjenigen, die direkt oder indirekt von der Organisation der WM betroffen waren. Der Wirtschaftswissenschaftler Francisco Carneiro, ein Mitglied von ANCOP in Brasilia, hat jetzt in einem Interview, auf Fragen zu den Folgen der WM für Brasilien Stellung genommen. "Uns ging es nicht darum, über Fußball zu sprechen, sondern über die Verletzungen der Menschenrechte, die im Namen der Weltmeisterschaften begangen wurden. Das sollte ganz klar sein. Nachdem das Ereignis nun vorbei ist, geht das Leben weiter. Aber dieses Leben geht weiter in Städten, die noch mehr ausgrenzen und in denen noch mehr privatisiert worden ist. Die vielen Rechtsbrüche, die in dieser Zeit sich ereigneten müssen eingehend gep

Brasilien: Wer hoch hinaus will, der kann auch tief fallen

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Die Fußballweltmeisterschaft steht vor der Tür. In der brasilianischen Stadt Recife geht schon Wochen vor dem eigentlichen Stattfinden des Ereignisses die Post ab. Das Volk heizt sich auf, die Medien spielen kräftig wird, die Gewissheit wird immer konkreter: Brasilien wird der nächste Fußball-Weltmeister. Mit Beginn der Weltmeisterschaft ist der Rummel und die Siegestrunkenheit nicht mehr aufzuhalten. Zumal Brasilien die ersten 3 Spiele der Vorrunde haushoch gewinnt. In Recife wird kaum noch gearbeitet. An Spieltagen der brasilianischen Mannschaft steht alles Kopf. Sambakapellen, in der Regel schon stark alkoholisiert, ziehen durch die Straßen. Ein als solcher erkannter Ausländer muss sich einem Unterwerfungsritual unterziehen und jedem Mitglied der Gruppe im Voraus persönlich zum bevorstehenden Gewinn der Weltmeisterschaft gratulieren. Brasilien - das steht in den Köpfen fest - ist das beste, schönste Land der Welt und beim Fußball einfach unschlagbar. Am 5. Juli geschieht dann

Dunkle Wolken über Recife

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Die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien nähert sich dem Ende der Vorrunde. Deutschland wird morgen in Recife gegen die USA antreten. Der Wetterbericht für Recife für heute und morgen sieht allerdings nicht so gut aus. Apac , der pernambucanische Wetterdienst, gibt eine Warnung heraus. Für heute und morgen werden Regenfälle mit einem akkumulierten Niederschlag von 50mm erwartet. Wobei die kommende Nacht und der morgige Vormittag am stärksten gefährdet sind. Schuld ist ein "Feuchtigkeitskanal" (canal de umidade) der eine instabile Wetterlage verursacht. Es ist auch mit Nebel zu rechnen. Die am stärksten betroffenen Gebiete sind der Großraum Recife und der atlantische Wald in der Küstenzone. Manche werden bei den in Recife herrschenden Temperaturen ungläubig den Kopf schütteln, wenn sie lesen, dass der Wetterdienst die Pernambucanos aufklärt, dass mit dem 21. Juni der Winter in Brasilien beginnt. Aufklärend fährt Apec fort: "Allerdings gibt es im Nordosten Brasilien

Salvador's neue Metro: Benutzung nur mit Registrierung

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Salvador / Bahia hat endlich eine Metro. 14 Jahre nach dem Beginn der Arbeiten wurde die etwa 7 km lange Teilstrecke der CCR Metrô Bahia von der Station Retiro in das Zentrum eingeweiht. Allerdings bezieht sich die Einweihung vorläufig auf einen provisorischen Betrieb zu Testzwecken. Für die Bewohner Salvadors trotzdem ein besonderer Tag. In ihrer von Autos verstopften Stadt gab es bisher keine Eisenbahn. Zur Einweihung gab es kostenlose Fahrten auf der Kurzstrecke und 4.200 Neugierige benutzen die Gelegenheit, ihre neue Metro im "begleiteten Betrieb" - so nennt man in Salvador die derzeitige Funktionsweise der Metro - kennenzulernen. Ab heute fährt die Metro täglich, aber nur von 12 bis 16 Uhr. Während der Spiele zur Fußball-WM in Salvador dürfen allerdings nur registrierte Fußball-Anhänger die Metro nutzen. Zur Enttäuschung einer begeisterten Schar Schüler, die diese Einschränkung so kommentiert: "Es ist das erste Mal, dass hier eine Metro fährt und schon wollen

Was die Brasilianer an der FIFA und der WM ärgert

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Heute Abend demonstrieren an der Copacabana in Rio de Janeiro gegenüber dem Hotel Copacabana Palace Mitglieder der Bürgerbewegung “ Rio de Paz ” (Rio des Friedens). Die Bürgerbewegung wurde 2007 gegründet, nachdem bei gewalttätigen Ausschreitungen 19 Menschen getötet worden waren. Das Ziel von “Rio de Paz” sind kreative gewaltfreie Aktionen zur Ermunterung der brasilianischen Gesellschaft, für die durch die Verfassung garantierten Menschenrechte zu kämpfen. “Rio de Paz” will mit der heutigen Aktion unter dem Thema “Weltmeisterschaft in einen Land des Elends, finanziert mit öffentlichem Geld ist ein moralisches Problem” auf die von den Steuerzahlern zu tragenden Kosten aufmerksam machen. Die Bürgerbewegung hat sechs Forderungen an die brasilianischen Behörden, die FIFA und an die Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen 2014: “Dass die Union, die Bundesstaaten und die Gemeinden das Volk dafür um Entschuldigung bitten, dass sie diesem vorgemacht hätten, dass die WM allein aus pri

Joana Havelange steht zu krimineller Vetternwirtschaft im brasilianischen WM-Fußball

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Es hatte mal alles so schön angefangen. Brasilien bekam den Zuschlag für die Fußball-WM und die brasilianischen Fußballfunktionäre schwelgten sich im Glanze dieses Erfolges nicht ahnend, dass noch bittere Zeiten kommen werden. Wer geglaubt hatte, die Brasilianer schluckten aus Liebe zum Fußball jede Kröte, der muss inzwischen zugeben, dass er sich getäuscht hat. Es ist die Frechheit des Verbands-Establishment des brasilianischen Fußball, die inzwischen die Menschen zu Wutausbrüchen veranlasst und sie auf die Straße treibt. Sei es nun ein Ronaldo, der zu den größten finanziellen Profiteuren dieser WM gehört und der inzwischen beim Volk durch dumme Sprüche jeden Kredit vorloren hat oder sei es Joana Havelange, die zum lokalen Organisationskomitee in Rio für die WM-Spiele in dieser Stadt gehört. Sie hat jetzt reichlich patzig das Volk belehrt, dass es jetzt gefälligst das Maul halten solle, den das was für die WM ausgegeben oder geklaut worden sei, wäre Vergangenheit, wenn schon dann hä

Wer bei der Fußball-WM Amazonas-Dschungel erwartet wird enttäuscht sein

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Manaus ist ebenfalls Austragungsort von Spielen bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien. Die Stadt liegt im Herzen Amazoniens und ist Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Amazonas . 4 Spiele der WM werden in Manaus ausgetragen, obwohl Manaus unter fußballerischen Gesichtspunkten in Brasilien keinerlei Rolle spielt. Die Lokalmannschaft spielt irgendwo in der dritten brasilianischen Liga. In Brasilien hat deshalb erstaunt, dass Manaus als Austragungsort für Spiele der WM ausgesucht wurde. Manaus gewann die Auswahl gegen seinen Amazonas-Konkurrenten Belém do Pará . Die Stadt warb mit einer Marketing-Kampagne unter dem Titel “Grüne Weltmeisterschaft in der Hauptstadt des Amazonas-Waldes”. Da die Stadt im Amazonas-Gebiet liegt, geht der unbedarfte Beobachter davon aus, dass die Stadt tatsächlich mehr oder weniger im Dschungel zu finden sein dürfte. Da werden viele Besucher sehr enttäuscht werden. Die Journalistin Elaíze Farias schreibt in ihrem Bericht “Sem Copa verde / ohne grüne

Erwartungen an 2014

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Das alte Jahr 2013 geht zu Ende und weltweit denkt man daran, wie es 2014 weiter gehen soll. Die brasilianische Webseite “ A nova Democracia ” (Die neue Demokratie) hat folgende Erwartungen: “Auf dass 2014 komme! Die Tage im Juni und Juli der kämpfenden Jugend haben einen Berg von altem Zeug runtergeholt, haben tausende Menschen aufgemuntert sich zu äußern und schafften die Bedingungen dafür, dass das Volk im ganzen Land sich gegen das Verdorbene des alten Staates kämpfen kann. Auf dass noch stärkere Stürme 2014 kommen, im Jahr der Fußball-WM und des Wahlzirkus. “Es wird keine WM geben”: dass ist das Versprechen der kämpfenden Jugend für das neue Jahr”. Die vor kurzem gewählte neue Präsidentin der autonomen Region Andalusien , Susana Diáz, will 2014 gegen Arbeitslosigkeit und für die Wiedererlangung der verlorenen Rechte und Freiheiten der Bürger kämpfen”. Wörtlich erklärte sie: “Die Beschäftigung muss für das kommende Jahr Priorität haben, denn ein Arbeitsplatz ist am besten d

Rio de Janeiro: Kriminalität an touristischen Brennpunkten wächst

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Da hat Rio schon auf mehr Ruhe und Frieden auf Grund der Aktionen der Polizei gehofft, aber schon flammt die Kriminalität von Neuem auf. Und das im Anblick der Fußball-WM im kommenden Jahr. Angestiegen sind die Delikte Raub und Diebstahl und die besonders betroffenen Gebiet sind die Viertel Lapa , Santa Teresa und Tijuca. Die Bandenüberfälle an den Stränden Rio’s nehmen zu, vor allem bei Einbruch der Nacht. Am gefährlichsten ist es zur Zeit im National Park von Tijuca , von wo die Wege zum Corcovado führen und wo die meisten Überfälle in letzter Zeit gezählt wurden. Gegenüber 2012 haben z.B. im Stadtteil Santa Teresa die Überfälle um 39% zugenommen. Am Feiertag “ Zumbi dos Palmares ” (20. November) störten Banden die Strandbesucher erheblich. Es gab viel Unruhe und viele Verhaftungen. Eine Woche darauf kam es wegen der Überfälle am Strand von Copacabana zu panikartigen Szenen von Anwohnern und Touristen. Am 1. Dezember wurde bei einem Überfall ein 19-Jähriger erschossen und am fol

Was ist los mit den Brasilianern?

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Ungläubig schüttelt die Welt den Kopf und fragt sich, was ist mit den Brasilianern los? Hörte man in letzter Zeit nur gute Nachrichten vor allem aus dem Wirtschaftsbereich, so sind nun unsere Medien doch recht erschüttert, dass das Bild der kommenden Welt-Wirtschaftsmacht doch so seine Schrammen hat. Ein positives Zeichen gibt es auf jeden Fall: Das brasilianische Volk ist mündiger und selbstbewusster gegenüber seinen Herrschenden geworden. Es nimmt nicht mehr alles in Demut hin, was ihm aus Brasilia und den Führern ihrer Bundesstaaten gegeben wird. Ich habe mir das neue Brasilien von Blogger “Fábio Mayer” erklären lassen. Unter dem Titel “Niemand bleibt mehr gelassen” setzt er sich mit den Ereignissen auseinander und kommt zu folgenden Ergebnissen: "Die Politiker haben nicht viel aus der totalen Bestechlichkeit der Collor-Zeit gelernt. Die Regierungen waren es gewöhnt ohne zu fragen, für nutzlose Programme Geld zu verschwenden und sie hatten eine wirtschaftliche Situation,

Infantile Brasilianer gegen impertinente FIFA-Vertreter

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Jérôme Valcke ist der Vertreter der FIFA , der die Vorbereitungen der Brasilianer für die Fußball-Weltmeisterschaft in ihrem Land überwachen soll. Nach einer Rundreise im Land erklärte er gestern, man müsse den Organisatoren eine “Tritt in den Arsch” geben, damit sie sich mehr mit den Vorbereitungen beeilen. Die Vorbereitungen befänden sich in einem “kritischen Stadium”. Wörtlich erklärte er: “Die Dinge funktionieren nicht in Brasilien. Es gibt viele Verspätungen ….. Ich glaube, dass für Brasilien die Priorität darin besteht, die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Ich glaube nicht, dass es ihnen darum geht eine Weltmeisterschaft zu organisieren. Ich verstehe nicht, warum die Dinge nicht vorwärts gegen. Der Bau der Stadien liegt nicht im Zeitrahmen, warum? Die Organisatoren bräuchten einen Tritt in den Arsch”. Das war aber ein Giftpfeil, der die brasilianische Eitelkeit tief getroffen hat. Heute erklärte der brasilianische Sportminister Aldo Rebelo, dass er Jérôme Valcke nicht mehr als

Arbeiter wehren sich gegen Ausbeutung für Fußball-WM 2014

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In Brasilien werden in mehreren Städten neue Stadien für die Fußball-WM 2014 gebaut. Ungerechtigkeiten in der Bezahlung der Arbeiter haben inzwischen zu Protesten und ersten Streiks geführt. Zur Zeit sind es die Bauarbeiter in Recife / Pernambuco (Stadion Arena) und in Salvador / Bahia (Stadion Fonte Nova). Die Streiks drohen sich auf andere Austragungsorte auszuweiten, falls den Forderungen der Arbeiter nicht entgegengekommen wird. Insgesamt sind brasilienweit 25.000 Arbeiter in den 12 für die WM vorgesehenen Stadien beschäftigt. Die Gewerkschaften verlangen einen Einheitslohn von 1.100 R$ (ca. 500 Euro), 1.580 R$ für Schreiner und Steinmetze sowie ein Grundlohn von 350 R$, eine garantierte Gesundheitsversorgung, Bezahlung von Überstunden und 5 Ruhetage nach 60 Tagen Arbeit. Auch wird gefordert, dass der Transport zum Arbeitsplatz vom Arbeitgeber organisiert wird. Die Gewerkschaften sagen, dass sie bereits seit vergangenem Jahr eine Vereinbarung anstreben, die eine einheitliche

Der FIFA sind die Brasilianer zu gemütlich bei der WM-Vorbereitung

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Noch 2 1/2 Jahre bis zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien . Aus diesem Anlass wird der Generalsekretär der FIFA, Jérôme Valcke , dieser Tage zu einem offiziellen nach Brasilien kommen und sich über den Stand der Vorbereitungen informieren. Schon jetzt hat er erkennen lassen, dass Brasilien beim geplanten Gesetz zur Weltmeisterschaft (Lei Geral da Copa) einen schnelleren Gang einlegen sollte. Das Gesetz befindet sich immer noch im Entwurf-Stadium, das Parlament trödelt noch rum. Das Gesetz werde zur “Basis für den brasilianischen Erfolg” bei der WM werden, erklärt Valcke. Der Gesetzentwurf enthält einige Bestimmungen, um die noch gestritten wird. Es geht vor allem um die Eintrittspreise, einmal für die Brasilianer und auf der anderen Seite für Ausländer und um reduzierte Preise für Rentner und Studenten. Zudem geht es auch um die Möglichkeit des Verkaufs von alkoholischen Getränken in den Stadien. Dazu gab es öffentliche Anhörungen in den jeweiligen brasilianischen Bundesstaat

Cariocas protestieren: Hände weg vom Maracanã!

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In Rio de Janeiro werden in den nächsten Jahren sportliche Großereignisse stattfinden, die jetzt schon ihren Schatten vorauswerfen. Es sind dies vor allem die Sommer-Olympiade 2016 und die Fußball-WM 2014. Ein Haufen Geld wird bewegt, um die Stadt auf die Ereignisse vorzubereiten. Dabei wird auf die Belange der Einwohner von Rio, der Cariocas , oft wenig Rücksicht genommen. Entscheidend sind die Ansichten der Politiker und Sportfunktionäre, die es selbstverständlich finden, dass Bürger und Bürgerinnen notfalls Nachteile in Kauf nehmen müssen. Um die Politik zu kontrollieren, wurde in Rio ein “Comitê popularRIO Copa & Olímpiadas” (Volkskomitee RIO Fußball-WM und Olympiade) gegründet. Das Komitee erklärt seine Gründung wie folgt: “Die Erfahrung der Panamerikanischen Spiele 2007 zeigt uns das Unvermögen der brasilianischen Regierung zur Einrichtung eines demokratischen und transparenten Prozesses über die Verwendung der öffentlichen Mittel und das Unvermögen ein wirksames Forum z

Fußball-WM 2014 bringt nicht nur eitel Sonnenschein

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Zur Fußball-WM 2014 soll auch das Stadion von Corinthians in São Paulo modernisiert werden. Die Arbeiten erfordern, dass ein größere Anzahl der Anwohner ihre Wohnungen räumen müssen. Die Befürchtungen der Anwohner, bei dieser Aktion den kürzeren ziehen zu müssen, sind so groß, dass jetzt der brasilianische Sportminister Orlando Silva sich zu beruhigenden Erklärungen gegenüber der Bevölkerung veranlasst sah. Schliesslich sind die Betroffenen höchst sensibilisiert. Da sie meistens die Schwächsten im Spiel um Aufträge und das große Geld sind, gehen für sie Großveranstaltungen dieser Art meistens sehr nachteilig aus. Es geht ja nicht nur um die Stadien, es geht auch um die Infrastruktur im Umfeld der Stadien. Es sind damit nicht nur einige wenige, die weichen müssen, sondern eine größere Anzahl an Menschen. In São Paulo wird vor allem kritisiert, dass die Anwohner im Unklaren gelassen werden, was auf sie zukommt. Sie würden in die Planungen nicht mit einbezogen und es gebe keine Festle

Brasilien im Würgegriff der Fußball-Weltmeisterschaft 2014

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Die Vorbereitungen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien kommen nur stockend voran. Die Kosten explodieren und die Termine werden nicht eingehalten. Jetzt hat sich der brasilianische Rechnungshof ( TCU ) mit dem Thema befasst. Sein Bericht ist wenig erfreulich weder für die Veranstalter noch für den brasilianischen Steuerzahler. Der Rechnungshof bemängelt, dass die Städte, die als Austragungsorte vorgesehen sind, mit Planungsmängeln kämpfen, die Arbeiten bisher erst auf dem Papier stehen und die Kosten bereits jetzt gegenüber den geplanten Beträgen ins Unermessliche steigen. Der Rechnungshof befürchtet, dass bei der WM dieselben Fehler gemacht werden, die auch bei den panamerikanischen Spiele 2007 in Rio de Janeiro gemacht wurden. Damals führte eine verfehlte Planung zu einer panikartigen Verschwendung öffentlicher Gelder kurz vor Beginn der Veranstaltung. Besonders schlecht sieht es beim Projekt des neuen Maracanã-Stadions in Rio de Janeiro aus. Dort soll das Endspi

Die Stadt des Erlösers droht zu ersticken

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In der Stadt Salvador / Bahia zirkuliert eine der grössten Fahrzeugflotten Brasiliens. Man schätzt, dass es über 700.000 Fahrzeuge in der Stadt gibt, die 3 Millionen Einwohner zählt. Die Verantwortlichen der Stadt haben bisher totzdem keine Veranlassung gesehen, die Schadstoffkonzentration in der Luft zu messen. Sie ignorieren damit ein brasilianisches Bundesgesetz, das eine Überwachung der Luftqualität in Städten mit mehr als 500.000 Einwohnern vorschreibt. In den nächsten 3 Jahren wird mit einer Zunahme von weiteren 120.000 Fahrzeuge gerechnet. Dabei ist auch den Brasiliianern bekannt, dass ein Auto im Schnitt 4 Tonnen CO2 im Jahr in die Luft bläst. Das bedeutet somit, dass die vorerwähnte Zunahme an Fahrzeugen in Salvador eine Erhöhung der jährlichen CO2-Emission von 480.000 Tonnen bedeutet. Den Brasilianern ist auch bekannt, dass die Verbrennung von fossilen Treibstoffen die wichtigste Quelle der Luftverschmutzung ist. Auch dass die Staubpartikel bei den Dieselmotoren höchst g

Weltmeister in einem zerrissenen Land

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Während in Madrid überschwänglich der Gewinn des Weltmeistertitels im Fussball gefeiert wird, arteten die Feiern in Barcelona in Zerstörung und Schlägereien aus. 21 Personen wurden festgenommen und 74 verletzt. Die Unruhen habe heute früh begonnen. Gegenstände wurden durch die Gegend geworfen, Container und Autos angezündet. Auch im Baskenland schien der Gewinn der Weltmeisterschaft einige Leute nicht zum feiern, sondern zu Schlägereien zu animieren. In Zarautz wurde eine Person misshandelt und in Deusto wurde ein Anhänger der spanischen Mannschaft verprügelt. In der baskischen Hauptstadt Vitoria wurden ebenfalls feiernde Anhänger der spanischen Mannschaft beschimpft und angegriffen. Die katalanischsprachige Zeitung "Avui" berichtet , dass die Unruhen in Barcelona von fanatischen Anhängern der "Nation" Spanien ausging, die spanische Embleme schwenkend, Verwünschungen gegen die katalanische Polizei und Katalonien ausgestossen hatten. Die Kommentare zu de