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Es werden Posts vom Juli, 2012 angezeigt.

Wer verdient eigentlich an Olympiade & Co?

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Sportliche Goßveranstaltungen sind heutzutage reine Geldmaschinen. Der Sport spielt nur noch eine Nebenrolle. In erster Linie sahnen erst einmal die Dachverbände des Sport und die Funktionärsbürokratie, die in der Regel in Luxushotels absteigt und sich kostenlos durchfüttern lässt, ab. Als nächstes sind es Unternehmen, die mit Exklusiv-Verträgen sich Werbepfründe sichern und im Hintergrund in geschlossenen “Clubs” begleitend ihre Strippen ziehen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Deutsche Haus in London zur demnächst startenden Olympiade. Natürlich hat das übermächtige IOC alles Interesse, den veranstaltenden Ländern und Kommunen dieses teure Spektakel als Langzeitsinvestition darzustellen. Die meisten vom Steuerzahler finanzierten staatlichen Organe fallen auch darauf rein. Die Politiker hoffen, dass von dem Glanz des Spektakels etwas für sie abfällt, deswegen stimmen sie gerne in den Chor der Profitabilität einer solchen Großveranstaltung ein. Dabei gibt es genügend Beispiele, da

Rumänien, 13 Jahre nach der Mineriade Rechtfertigung für einen neuen Aufstand?

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Vor 13 Jahren gab es in Rumänien die sogenannte 2. Mineriade . Minenarbeiter aus dem Schiltal machten sich auf dem Weg nach Bukarest, um der damaligen Regierung "mores" zu lehren und Entschädigungen für ihre Entlassungen durchzusetzen. Rumänien stand damals vor einer schweren Staatskrise. In Rumänien lebend, habe ich mir damals (1999) ein paar Notizen zur Situation im Land gemacht, die ich hiermit wiedergebe:   "Rumänien, dieses Land der scharfen Gegensätze, lässt auch den nur vorübergehend hier lebenden Ausländer nicht ganz unberührt. Das heißt, dass man mit der Zeit von den Stimmungsumbrüchen, die in diesem Land herrschen, beeinflusst wird. Die Rumänen sind zur Zeit ewige Pessimisten, die glauben ihr Land ist Mist, die Politiker sind Deppen und aus uns wird so oder so nix. Es ist schwer, Ihnen „Kopf hoch“ zu sagen und zu empfehlen, in die Hände zu spucken und die Lösung ihrer Probleme selbst in die Hand zu nehmen.   Im Frühjahr 1999 sah es für Rumänien sehr

Spanischer Atomkraftwerkbetreiber straft nicht willfährige Gemeinde ab

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Sie müssen eine fürchterliche Angst haben, die spanischen Atomkraftbetreiber oder über eine gnadenlose Arroganz verfügen. Die Betreiber des spanischen Atomkraftwerks Almaraz haben der Gemeinde Navalmoral de la Mata, in dessen Nähe das AKW liegt, die Wirtschaftszuschüsse entzogen, weil die Gemeinde es einer Gruppe der Umweltschutz-Bewegung erlaubt hat, Gemeindeeinrichtungen zu benutzen. Wer sind denn nun diese gefährlichen Atomkraftgegner? Die Gruppe “Eco Marcha” hatte zu einer Aktion “Pedaleando Caminos Alternativos” (Radeln auf alternativen Wegen) aufgerufen. Die Gruppe der radelnden Umweltinteressierten ist seit einigen Tagen unterwegs. Sie beschreiben ihre Absichten so: “In 15 Etappen, drei davon durch die Region Madrid, radelt das ökologische Fahrerfeld gegen die Krise und die sozialen Einschnitte, für die Alternativen zu diesem ungerechten und unhaltbaren Model, für die Bewahrung der Natur und die alternativen Wege, die uns aus diesem Hexenkessel herausholen.” In Navalmoral d

Schottland: Der Kampf gegen Alkoholismus schädigt die Whisky-Industrie

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Die schottische Regierung sieht mit Sorge, dass ein großer Teil der Bevölkerung ein chronisches Alkoholproblem hat. Sie hat jetzt ein Gesetz auf den Weg gebracht, das einen Minimalpreis für alkoholische Getränke festlegen soll. Geplant ist, dass die billigste Flasche Wein nicht weniger als £4.69 (ca. 6 €) und das Vierer-Pack Bier mindestens £3.52 (ca. 4,50 €) kosten muss. Dagegen wehrt sich die Schottische Whisky-Vereinigung (Scotch Whisky Association; SWA), die Interessenvertretung der Whisky-Produzenten. Zwar sieht die SWA auch das Problem. Sie schreibt auf ihrer Webseite: “Wir akzeptieren, dass Schottland gegen die Alkoholschäden kämpfen und auf eine Änderung der Haltung zu Alkohol und Trunkenheit in Schottland gedrängt werden muss, aber die politischen Entscheidung müssen dahin gerichtet werden, wo das Problem liegt. Etwa 30% von denen die trinken, trinken 80% des verkauften Alkohols. Dieses Problem sollten wir zuerst angehen.” Die SWA ist nämlich der Meinung, dass ein Minimump

Das Gottesvolk am Amazonas zieht Bilanz und sieht schwarz

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Anfang Juli haben sich die katholischen Bischöfe des brasilianischen Amazonasgebietes in der Stadt Santarém getroffen, um des 40-jährigen Jubiläum der ersten Bischofskonferenz in derselben Stadt zu gedenken. Die Bischöfe haben eine Bilanz über die seither eingetretenen Veränderungen gezogen und diese in einem Hirtenbrief an das “Gottesvolk” des Amazonas weitergegeben. Nachstehend in Auszügen ihre Schlussfolgerungen zum Stand der gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Situation der Amazonas-Region: “Wir stellen Fortschritte im sozialen und politischen Bereich fest, mit neuen Beteiligungsorganen, Räten für die öffentliche Politik, Teilnahme an Kampagnen für gerechtere Gesetze, Erweiterung des Bewusstseins und des Eintretens für die ökologische Frage. Auf wirtschaftlichem Gebiet wächst der Konsum und die Kaufkraft, auch wenn diese nicht immer zur Erhöhung der Lebensqualität beiträgt. Das Leben in Amazonien ist weiterhin schwer. Die Entscheidungen über die Entwicklung Am

Spanische Abgeordnete kommentiert Proteste gegen Kürzungen mit "fickt euch!"

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Die derzeitige spanische Regierung hat ein Glaubwürdigkeitsproblem. Die Partido Popular (PP) hat die letzten Wahlen mit absoluter Mehrheit gewonnen. Erklärbar ist dieser Wahlsieg nur mit der Verzweiflung der Menschen über die sich ständig verschlechternde Wirtschaftssituation. Denn ausgerechnet diejenigen, die den spanischen Staat in den Jahren ihrer Macht (1996 - 2004) am schamlosesten ausgebeutet haben, dürfen jetzt die Spanier mit Kürzungen und Mehrbelastungen strangulieren. Der immer noch schwelende "Gürtel-Skandal" zeigt das deutlich. Während die Sozialisten noch an der Macht waren wurde von der damals in der Opposition befindlichen PP alles dafür getan, um die Einsparungsprogramme der damaligen Regierung zu torpedieren. Keine Versprechung gegenüber dem Volk war schade genug, um nicht angewandt zu werden. Und jetzt werden alle diese Versprechungen zur Makulatur und die Bürgerinnen und Bürger stehen mit einem "dicken Hals" da. Kein Wunder, dass die Emotionen

Von britischen Jugendlichen wird erwartet, dass sie kälteresistent sind

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Großbritannien verfügt über eine Brennstoff-Armut-Strategie ( Fuel Poverty Strategy ). Das Strategie-Papier definiert das Vorliegen von Brennstoff-Armut für Fälle, in denen Haushalte mehr als 10 % des Einkommens unter Ausschluss der Wohnungskosten ausgeben müssen, um die Raumtemperatur ihrer Wohnungen auf ein akzeptables Niveau zu bringen. Als ein akzeptables Niveau für eine gesunde Innenraumtemperatur ist von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine Raumtemperatur von 18 bis 21 Grad Celsius festgelegt worden. Bei steigenden Energiepreisen in den letzten Jahren hat die Brennstoff-Armut in der britischen Gesellschaft zugenommen. Die britische Regierung versucht dem entgegen zu steuern, indem für die betroffenen Haushalte Förderungsprogramme zur Wärmeisolierung der Wohnungen aufgelegt werden. Stellvertretend sei hier für die Bekämpfung der Brennstoff-Armut der “South Ayrshire Council” in Schottland zitiert: “Gegen die Brennstoff-Armut kämpfen ist wichtig für das Wohlergehen aller

Wie unser Planet zur Atommüllkippe wird

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Andra ist die französische Gesellschaft für die Beseitigung atomaren Mülls. Damit vertritt die Gesellschaft eine zukunftsträchtige Wachstumsindustrie, denn der Atommüll wächst. Man könnte sagen ins Unermessliche. Da Andra davon lebt, entwickelt die Gesellschaft auch eine neues Modell der “Offenheit”. Stolz präsentiert die Gesellschaft im Internet, wo der französische Atommüll liegt und was man mit ihm in Zukunft zu tun gedenkt. Vergangenen Mittwoch hat Andra einen nationalen Inventar des französischen Atommülls veröffentlicht. Andra hat für Frankreich bis zum Jahr 2010 mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter nuklearen Mülls jeder Art in Frankreich festgestellt. Diese Menge soll sich bis 2030 verdoppeln. Das bedeutet nach Berechnung von Andra 2 kg Atommüll pro Einwohner im Jahr. Der Hauptanteil der nuklearen Abfälle entfällt auf die Atomkraftwerke (59%), aber auch auf die Forschungslabore (26%), militärische Aktivitäten (11%), der nicht-nuklearen Industrie (3%) und den Medizin-Bereich (

Ponta beruhigt meckernde Kanzlerin über seine Treue zum Rechtsstaat

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Bundeskanzlerin Merkel hat sich über die Vorgänge in Rumänien, wo zur Zeit ein vom Parlament initiiertes Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten Basescu läuft, beunruhigt gezeigt. Das Bundespresseamt gab am 9. Juli bekannt : "Bundeskanzlerin Angela Merkel hat heute ein ausführliches Telefongespräch mit dem rumänischen Präsidenten Traian Basescu geführt. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die aktuelle innenpolitische Entwicklung in Rumänien. Die Ausführungen von Präsident Basescu bestätigen die Sorgen der Bundesregierung. Die Bundeskanzlerin hält es für inakzeptabel, wenn in einem Land der Europäischen Union Grundprinzipien der Rechtsstaatlichkeit verletzt werden. Die Europäische Union beruht auf gemeinsamen Wertvorstellungen: alle Regierungen haben sich daran zu halten; dies gilt auch für die rumänische. Die Bundeskanzlerin unterstrich, dass sie die Europäische Union darin unterstützt, gegebenenfalls notwendige Konsequenzen zu ziehen. Diese könnten nach den für diese Woche

El Energiewende hat keine Chance bei dieser spanischen Regierung

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In Spanien gibt es einen neuen Begriff, der aus der deutschen Sprache kommt: "El Energiewende". Die abrupte Abwendung Deutschlands von der Atomenergie hat ihre Spuren in der europäischen Energiediskussion hinterlassen. Das einzige größere Land Europas, das bisher die Energiewende wagt, ist Deutschland. Deshalb ist der Begriff nun auch für unsere europäischen Nachbarn deutsch geprägt. Die Spanier schweben bezüglich der Energiewende zwischen Bewunderung und Kritik, wobei die Bewunderer eher in der Mehrheit sind. Nicht so bei der spanischen Regierung. Seit die Konservativen im vergangenen Herbst die Macht übernommen haben, wird gekürzt, im Energiebereich vor allem bei den Erneuerbaren Energien. Spanien, das Land der vielen Arbeitslosen, verabschiedet sich damit von einer Industrie, die die dringend benötigten Arbeitsplätze schaffen würde. Die Regierung wird ab Januar 2013 die Förderung der Erneuerbaren Energien vollständig einstellen. Sie bezeichnet dies zwar als Morato

Der Sommer bringt Spanien's Atomkraftwerke und ihre Betreiber ins Schwitzen

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Die Sommerhitze ist für Spaniens Atomkraftwerke eine Gefahr. Da die Temperaturen durch den Klimawandel immer mehr steigen, wird eine strukturelle Schwäche der Atomkraftwerke bloß gelegt. Für ihre Kühlung brauchen sie nämlich Wasser, das im Sommer immer knapper wird. Zudem bilden sich in dieser Zeit im Wasser Algen, die die Kühlung zusätzlich erschweren. So verwundert es nicht, das der spanische Nuklearpark in diesen Tagen mit großen Schwierigkeiten kämpft. In den Nähe des Atomkraftwerks Cofrentes in der Region Valencia kam es zu einem Großbrand, der erst 11 km vor dem AKW gestoppt werden konnte. Die spanische Atomaufsichtsbehörde CSN meldete zu diesem Zeitpunkt, dass die externe Elektrizitätsversorgung des Kraftwerks durch den Brand beschädigt wurde. Deshalb mussten die Dieselgeneratoren eingeschaltet werden, die nur für Notfälle gedacht sind. Der Altmeiler Garoña in der Region Burgos, dessen Laufzeit von der Regierung bis 2019 verlängert wurde, leidet ebenfalls unter den hoh

Brasilianer trauen ihrer Polizei nicht

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Eine neueste Umfrage in Brasilien zeigt, dass die Brasilianer ihrer Polizei nicht trauen. Dabei gibt es zwei Arten von Polizei. Die eine ist die Militärpolizei (Policia Militar / PM), die aus dem Militär entstanden ist. Sie ist militärisch organisiert und  untersteht den brasilianischen Einzelstaaten und damit den Gouverneuren der jeweiligen Staaten. Außerdem wird sie als Hilfstruppe der Armee in Notfällen genutzt. Zu dieser im brasilianischen Alltag omnipräsenten Truppe haben 62,5% der Brasilianer kein Vertrauen. Daneben gib es noch die Zivilpolizei. Auch sie ist Teil der Einzelstaaten und kümmert sich um die Bewahrung der Öffentlichen Ordnung, den Schutz von Personen und öffentlichen Gütern und handelt auch als Hilfsorgan der Justiz. Das Misstrauen ist hier geringfügig niedriger, sie liegt bei 61,4%. Gegenüber einer ähnlichen Studie aus dem Jahr 2010 ist damit das Vertrauen in die Polizei um 6 bis 8 % gestiegen. Das Misstrauen der Bevölkerung gegenüber seiner Polizei ist aber im

Rumänischer Ministerpräsident riskiert für akademische Ehren seinen Ruf

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Es gibt europaweit einen Akademikerdünkel. Akademiker ist, wer über ein abgeschlossenes Hochschulstudium verfügt. Ein ganz erhabener Akademiker ist, wer einen Doktortitel trägt. Ihm unterstellt man – und seine Gesellschaftsgruppe schürt kräftig diesen Ruf – einen besonders hohen Intelligenzgrad. Und natürlich ist Herr oder Frau Doktor zu allem fähig, besser gesagt zu allem befähigt. Auch für höchste Staatsämter. Die letzten Monate haben gezeigt, dass dieser Doktortitel nichts wie eine Hülle ist. Jungakademiker machen sich ein Sport daraus, ihre angeblich so hochqualifizierten Doktorarbeiten mit Textschnipseln aus dem Internet zusammenzuschustern und ihre noch hochqualifizierteren Doktorväter oder –mütter merken nichts. Ist der Doktorand prominent, wird ihm auch noch die Bestnote “summa cum laude” hinterher geworfen. In Brasilien ist man beim einfachen Volk ein “Doktor”, wenn man einen dicken Bauch hat. Da weiß man, dass er genug zu essen bekommt. Das qualifiziert ihn in diesem Land f

Bei einer 30-30-30-Situation wird es in Spanien gefährlich

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Eine 30-30-30-Situation lässt bei Spaniens Forstarbeitern die Zähne klappern. Diese Zahlen stehen für 30 km/h oder mehr Westwind, weniger als 30% Luftfeuchtigkeit und mehr als 30 Grad Hitze. Hat das Wetter diese Konstellation, hat das Feuer in Spaniens Wälder freie Fahrt. So geschehen jetzt in der Region Cortes de Pallás bei Valencia in den Bergen von Martés. Arbeiter schweißten auf einem Privatgelände Solarzellen zusammen und lösten einen Brand aus, dem inzwischen 50.000 Hektar Wald zum Opfer gefallen ist. Gestern sind bei den Löscharbeiten zwei Hubschrauber abgestürzt. Ein Pilot ist dabei ums Leben gekommen, zwei Insassen des zweiten Hubschraubers wurden schwer verletzt. Der Brand soll – so hofft man – jetzt unter Kontrolle sein. Die Umstände für den Brand waren perfekt. Wie bereits geschildert gab es die 30-30-30-Situation. Zudem hatte es weder im Mai noch im Juni in der Region geregnet. Vergangenen Donnerstag, der Tag an dem das Feuer ausbrach, herrschte ein Temperatur von 42

Vatikan hat es eilig mit der Segnung von Putschisten

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Vor kurzem wurde in Paraguay der Staatspräsident, Fernando Lugo ,  in einem Amtsenthebungs-Verfahren abgesetzt. Die Internet-Seite "El Ciudadano" beschreibt die Situation wie folgt: "Die Mehrheit der südamerikanischen Staaten hat den zivilen Staatsstreich in Paraguay, mit dem der amtierende Präsident pauschal und ohne dass er die Möglichkeit hatte sich zu verteidigen, verurteilt und den Vizepräsidenten Frederico Franco, der anstelle von Lugo als Präsident installiert wurde, nicht anerkannt. Wer es aber eilig hatte, war der Vatikan, der die neue Regierung von Frederico Franco sofort anerkannte. Während Abgeordnete und Senatoren der Opposition das Politgericht über Lugo veranstalteten, sprachen sich die katholischen Bischöfe bereits für die Absetzung des legitim vom Volk gewählten Präsidenten aus." Die Verlautbarung der paraguayanischen Bischofskonferenz vom 21. Juni ist insofern an Heuchelei und hinterhältiger Frömmelei nicht zu übertreffen. Sie wendet sich an d