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Es werden Posts vom Februar, 2011 angezeigt.

Spanische Verkehrspolitik - das kommt mir spanisch vor

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Während die neu gewählte - konservative - Regierung Kataloniens alles daran setzt, von der Vorgängerregierung beschlossene Geschwindigkeitsbeschränkungen auf den Straßen rückgängig zu machen, beschliesst die Regierung in Madrid nun das Gegenteil: Ab 7. März darf auf spanischen Autobahnen nur noch höchstens 110 h/km gefahren werden. Vorübergehend, wie Ministerpräsident Zapatero beschwichtigend mitteilt. Trotzdem schlagen die Wellen im Land hoch. In Internetumfragen der Zeitung spricht sich die überwiegende Mehrheit gegen die Geschwindigkeitsbeschränkung aus. Der spanische Verbraucher wittert bei so etwas Unrat. Die Stimme eines Kommentators im Internet: "Es gibt keine Einsparung, wenn ich 10 km/h langsamer fahre. Die Regierung spekuliert nur auf die Einnahmen aus den Bußen, die jetzt wegen zu schnellen Fahrens verhängt werden. Wenn sie genug eingenommen haben, werden sie wieder die alte Regelung herstellen". Dabei meint es die Regierung doch nur gut. Lassen wir Ministerp

Wie evakuiert man seine Staatsangehörigen aus Libyen?

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Vor der libyschen Küste sammeln sich Schiffe der Marine aller europäischen Länder. Militärische Transportflugzeuge stehen bereit. Sie sollen die vielen Staatsangehörigen, die in der libyschen Erdölindustrie beschäftigt sind, in Sicherheit bringen. Aber wie macht man das, denn Libyen ist ja immer noch ein souveränes Land? Großbritannien macht es auf jeden Fall so: Die BBC berichtet, dass die RAF am Samstag Evakuierungsflüge in Gebiete gemacht habe, die als "relativ sicher" gelten, weil die Landepisten von einer Miliz und den Sicherheitskräften von Ölgesellschaften gesichert würden. Unter diesen Umständen haben zwei Transportflugzeuge des Typs Hercules 150 britische Staatsangehörige evakuiert. Die Fregatte HMS Cumberland der Royal Navy steuert zur Zeit Bengasi an, um dort Evakuierungen vorzunehmen. Das britische Außenministerium ( Foreign Office ) teilt dazu mit: "Die HMS Cumberland wird am Sonntag 27. Feburar in Bengasi anlegen, um die zurückgebliebenen Staatsangehöri

Brasilianischen Jugendlichen droht oft ein gewaltsamer Tod

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Das brasilianische Justizministerium hat vor kurzem seinen Jahresbericht 2011 zur "Landkarte der Gewalt" (Mapa da Violência 2011) veröffentlicht. Danach sind basierend auf den Zahlen der Todesfälle für das Jahr 2008 die Mehrheit der Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren durch Gewalt ums Leben gekommen. Im Klartext: Sie sind umgebracht worden. Entsprechend den geschätzten Zahlen des Statistischen Amtes IBGE gab es in Brasilien im Jahr 2008 ungefährt 34,6 Millionen Jugendliche im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. Sie repräsentieren etwa 18,3% der insgesamt 189,6 Millionen Einwohner Brasiliens. 1980 betrug die Anzahl dieser Jugendlichen noch 25,1 Millionen bei einer Gesamteinwohnerzahl von 118,7 Millionen Menschen. Der Anteil der Jugendlichen in der Bevölkerung war damals mit 21,1% höher wie heutzutage. Die Sterberate der brasilianischen Bevölkerung fiel auf Grund der höheren Lebenserwartung von 633 auf 100.000 Einwohner im Jahr 1980 auf 568 (auf 100.000) im Jahr 2004. Die

Spanien erinnert sich an den 23-F

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Gedenktage in Spanien werden auf den Tag und den ersten Buchstaben des Monats abgekürzt. Das Jahr braucht man nicht zu erwähnen, denn auch so wissen die meisten, um welchen Gedenktag es geht. "Ich war damals 7 Jahre alt und ich habe nicht verstanden, warum plötzlich meine Freunde nicht nach Hause kamen, warum es so lange Gesichter gab und das Telefon ohne Unterlass läutete. Kein Mensch war auf der Straße zu sehen und das einzige, was ich kapiert habe, war, dass ich heute nicht im Mittelpunkt stand". Dies berichtet ein Leser der Zeitung La Vanguardia, die ihre Leser aufgerufen hatte, zu beschreiben, wie sie den 23. Februar 1981 erlebt haben. Der 23. Februar vor 30 Jahren, das war noch einmal ein Schrecksekunde für die langsam in Gang gesetzte Demokratisierung Spaniens. An diesem Tag überfiel eine Gruppe der paramilitärischen Guardia Civil das spanische Parlament angeführt von Oberst Tejero . Zu diesem Zeitpunkt fand die Wahl von Calvo-Sotelo zum Ministerpräsidenten statt.

Lebensmüder Staatsanwalt legt sich mit rumänischem Mafia-Boss an

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Es ist viel Hochachtung im Meinungsartikel des Journalisten Eugen Chelemen dabei, wenn er schreibt, dass der Staatsanwalt, der am Wochenende den bekannten Kopf einer mafiaähnlichen Bande verhaften liess, den Mut eines Verrückten gehabt haben muss. Verhaftet wurde Sandu Anghel, genannt Bercea Mondial, wohnhaft in der Stadt Slatina in Südrumänien in der Oltregion. Dieser Mann konnte bisher nach Belieben Politiker und Würdenträger bestechen und demnach schalten und walten wie er wollte. Das Pikante ist, dass Bercea Mondial, ein Roma ist und von seiner Sippe mit lautem Geschrei verteidigt wird. Zu den bekannten Politikern und Würdenträgern, denen man enge Beziehungen zu Bercea Mondial nachsagt,  gehören Theodor Stolojan (ehemaliger Finanzminister und Abgeordneter im Europaparlament), Maria Huza (ehemaliger Leiterin des Gerichts Bukarest), Gheorghe Bernciu (ehemaliger erster Staatsanwalt am Gericht des Kreises Olt), Mircea Băsescu (Bruder des rumänischen Staatspräsidenten). Man hat sc

Antequera soll europäisches Exzellenz-Zentrum für Bahntechnik werden

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Antequera , die andalusische Kleinstadt knapp 40 km nördlich von Málaga und von dieser Stadt, der Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, durch ein hohe Gebirgskette getrennt, ist für eine große Aufgabe vorgesehen. Hier soll nämlich eine Teststrecke für Hochgeschwindigkeitszüge entstehen. "Der Eisenbahnring wird Antequera in eine Hauptstadt der Technologie verwandeln", so und ähnlich titelt die spanische Presse. Das spanische Ministerium für Infrastrukturaufgaben ( Ministerio de Fomento ) beschreibt das Projekt wie folgt: "Der Eisenbahring für Versuchs- und Experimentierzwecke in Antequera ergänzt das Zentrum für Eisenbahntechnologie (Centro de Tecnologías Ferroviarias (CTF)), das dem Technologiepark von Andalusien in Málaga angegliedert wird. Es wird sich um eine weltweit einzigartige Einrichtung im Bereich der Eisenbahn-Innovation handeln." Das Projekt wurde am 18. Februar vom zuständigen Minister José Blanco der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Eisenbahnring, bei

Boykottiert Zermatt!

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"Verträumte Bergwelt, ungetrübtes Panorama und Tiefschneehänge soweit das Auge reicht – welcher Ski-Fan träumt nicht davon, hier Spuren zu hinterlassen?" Mit diesen Worten stachelt die Firma " Swiss Helicopter " unausgelastete und reiche Schifahrer zu einem Vergnügen der besonderen Art an. "Verträumte Bergwelt?", fragen wir uns verwundert, wenn der Helikopter krachend seine Kreise um die Berge dreht. Bei "verträumt" denken wir doch eher an Jodler auf den Blumenwiesen der Alpen, an Alphörner und die Stille der Bergwelt. Das ist dem Schweizer auch lieb und gut, aber das Geld ist ihm noch lieber. Dafür nimmt er Krach in Kauf gegen den anderswo Bürgerbewegungen auf die Barrikaden gehen. Vierwaldstättersee : Vom Bürgenstock aus der schöne Blick auf den blau-grünen See. Ein Alpen-Panorama der Spitzenklasse, aber was soll dieser ständige Fluglärm über dem See? Ungetrübt von Schönheiten der Natur üben Flugzeuge, bei denen die Lärmemission ganz unten

Auf was die Rumänen noch vertrauen

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Kirche und Armee sind die beiden Institutionen, die bei den Rumänen das meiste Vertrauen genießen. Nach einer neuesten Umfrage fällt aber auch bei diesen die Zustimmung. Die Umfrage wurde im Zeitraum 2009 bis 2011 durchgeführt. Die neueste Ausgabe datiert vom Januar 2011. Der Kirche vertrauen nach der neuesten Umfrage 81,9% (2009: 89,3%) und der Armee 63,5% (2009: 71,1%). Damit liegen diese Institutionen noch weit über den politischen Vertretern des rumänischen Volkes. Der Präsident bringt es gerade mal auf 13,9%, das Parlament auf 11,4% und die Regierung auf 8,9%. Sie werden übertroffen von den Massenmedien, denen immerhin 44,2% des Volkes vertrauen. Der Soziologe Vasile Dâncu erklärt dazu, dass das Vertrauen der Bevölkerung in Armee und Kirche von den Besonderheiten der rumänischen Gesellschaft bestimmt wird. "Die Menschen haben kein besonderes Vertrauen in staatliche Institutionen, es existiert keine machtvolle zivile Gesellschaft und alles in unserer Umgebung genießt kein

Klimaanlagen mit Klimaanlagen bekämpfen

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In einem Land, in dem die Hitze im Sommer unerträglich werden kann, gibt es inzwischen auch Klimaanlagen zuhauf, die für Abkühlung sorgen sollen. So in Spanien und insbesondere Madrid . Muss man an einem heißen Tag Gebäude mit Klimaanlagen passieren, die ihre Abluft auf die Straße abführen, hat man das Gefühl einen Hitzeschlag zu bekommen. Drin wird runtergekühlt bis jedermann freiwillig etwas wärmeres anzieht und draussen wird einem jede Illusion auf eine Erfrischung genommen. Dieser Zustand hat dazu geführt, dass das spanische Umweltministerium eine Untersuchung zur Frage "Wieweit erwärmen die Klimaanlagen in unseren Städten die Temperaturen insgesamt?" finanziert hat. Die Studie in Form einer Doktorarbeit liegt jetzt vor und die Antwort lautet: Für eine Stadt wie Madrid können die Klimaanlagen die Temperaturen in der Stadt im Sommer um 1,5 bis 2 Grad nach oben treiben. "Der Preis für eine angenehme Temperatur im Innern ist eine Erhitzung der städtischen Atmosphäre&q

Brasilien im Würgegriff der Fußball-Weltmeisterschaft 2014

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Die Vorbereitungen für die Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien kommen nur stockend voran. Die Kosten explodieren und die Termine werden nicht eingehalten. Jetzt hat sich der brasilianische Rechnungshof ( TCU ) mit dem Thema befasst. Sein Bericht ist wenig erfreulich weder für die Veranstalter noch für den brasilianischen Steuerzahler. Der Rechnungshof bemängelt, dass die Städte, die als Austragungsorte vorgesehen sind, mit Planungsmängeln kämpfen, die Arbeiten bisher erst auf dem Papier stehen und die Kosten bereits jetzt gegenüber den geplanten Beträgen ins Unermessliche steigen. Der Rechnungshof befürchtet, dass bei der WM dieselben Fehler gemacht werden, die auch bei den panamerikanischen Spiele 2007 in Rio de Janeiro gemacht wurden. Damals führte eine verfehlte Planung zu einer panikartigen Verschwendung öffentlicher Gelder kurz vor Beginn der Veranstaltung. Besonders schlecht sieht es beim Projekt des neuen Maracanã-Stadions in Rio de Janeiro aus. Dort soll das Endspi

Kirchenfürsten nehmen Beispiel an des Diktators Größenwahn

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Vor einigen Tagen haben im Bukarest die Arbeiten für die Errichtung der größten orthodoxen Kirche in Rumänien begonnen. Sie wird den Namen "Catedrala Mântuirii Neamului" (Kathedrale der Vergebung der Nation) tragen und wird im Garten des Parlamentspalastes stehen. Der Parlamentspalast ist der neue Name für Nicolae Ceausescu 's gigantomanisches Werk des "Palastes des Volkes". Die Kathedrale soll hinter dem Größenwahn des Diktators nicht zurückstehen. Sie wird so groß sein, dass sie auf einer Seite den Palast des Parlaments verdecken wird. Mit ihren Dimensionen wird sie das Gesamtbild des Parlamentspalastes nachhaltig verändern. Sie wird im byzantinischen Stil gebaut mit einer Höhe von 100 Metern und einer Raumkapazität für 5.000 Gläubige. Sie soll ein Erdbeben von 8 Grad auf der Richter-Skala überstehen können und für mindesens 1.000 Jahre haltbar sein. Die Kathedrale wird 14 Aufzüge haben und 700 Parkplätze. Jeweils links und rechts der Kathedrale wird es G

Brasilianische Alkoholiker fangen jung an

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In Brasilien haben laut einer Erhebung des Zentrums für Alkohol , Tabak und andere Drogen ( Cratod São Paulo ) 40% der alkoholabhängigen Jugendlichen vor ihrem 11. Lebensjahr mit dem Trinken angefangen. Die Mehrheit hatte ihren ersten Kontakt mit alkoholischen Getränken innerhalb der Wohnung oder in Gegenwart von Familienangehörigen. Zwei Beispielfälle: Johnny berichtet: "Ich trank eine Flasche Wein pro Tag, dann wechselte ich aber zum Zuckerrohrschnaps. Ich rauchte viele Zigaretten und nahm auch Drogen. Bevor ich mit dem Alkohol anfing, war ich der beste Schüler der Klasse. Dann hörte ich auf zu studieren. Mein Leben wurde zur Hölle. Ich habe mich entschlossen, eine professionelle Hilfe anzunehmen als mir klar wurde, dass ich sterben könnte". Madalena trank literweise Zuckerrohrschnaps täglich und wurde so zu einer Erwachsenen mit Alkoholproblemen. Durch den Missbrauch verlor sie ihren Ehemann und die beiden Kinder, die aus der Stadt wegzogen und keinen Kontakt mehr zu ihr

Wie Barcelona dem Erstickungstod entgehen will

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Ein metereologisches Hoch schenkt Barcelona in diesen Tagen neben schönem Wetter auch eine Luftverschmutzung in Rekordhöhe. Alle Werte liegen zur Zeit weit über den von der EU vorgegebenen Grenzwerten. Das Hoch wird sicher auch wieder mal verschwinden, doch das grundsätzliche Problem bleibt. Barcelona ist eine hochgradig luftverschmutzte Stadt. Und die Experten sind der Ansicht, dass die lokale Verwaltung unfähig für eine grundlegende Änderung in der Politik zur Reinhaltung der Luft ist. Bestes Beispiel ist die Rücknahme der Geschwindigkeitsbeschränkung von 80 h/km auf allen innerstädtischen Schnellstrassen des Großraums Barcelona. Die neue Landesregierung hat der Autofahrerlobby dieses populistische Geschenk  zu Lasten der Umwelt gemacht. Schliesslich hatte man im Wahlkampf vollmundig gegen die von der Vorgängerregierung eingeführte Regelung gewettert. Und dies, obwohl die Landesregierung ( Generalitat ) wissenschaftliche Berichte vorliegen, dass die Geschwindigkeitsbeschränkungen zu

Schengen raubt Rumänien das Zoll-Personal

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Vielleicht gab das Schengen-Zögern bezüglich der Aufnahme Rumäniens in den Schengenraum zum März den Ausschlag. Die Regierung hat jetzt zum Rundumschlag gegen korrupte Grenzbeamte ausgeholt. Heute sind 40 Grenzpolizisten und 20 Zöllner in den westrumänischen Kreisen Timiş und Caraş-Severin verhaftet worden. Hauptbetroffen waren die Grenzkontrollpunkte Stamora Moraviţa und Naidăş . Bei der Aktion wurde überfallartig gehandelt. Um 6 Uhr früh wurden die beiden Zollämter von bewaffneten und maskierten Polizisten umstellt und für 2 Stunden geschlossen. Zuvor waren bereits Anfang Februar an der rumänischen Ostgrenze in Siret ein größere Razzia erfolgt, bei der ebenfalls einige Dutzend Grenzbeamte verhaftet wurden. Ihnen wird Bestechlichkeit und Schmuggel vorgeworfen. Der Schlag gegen korrupte Beamte wurde von der Nationalen Antikorruptionsagentur vorbereitet. Bei den heutigen Verhaftungen an der Westgrenze wurden die Zollstationen und Wohnungen der Grenzer durchsucht und Beweismaterial b

Garzón erklärt sich und Berlin wird es als erstes erfahren

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Der umstrittene, aber auch mutige und oft angefeindete spanische Untersuchungsrichter Baltasar Garzón steht im Mittelpunkt eines Dokumentarfilms der katalanischen Regisseurin Isabel Coixet . Im Film antwortet Garzón auf die Fragen des Schriftstellers Manuel Rivas . Der Film dauert 84 Minuten. Er wird im Rahmen der Berlinale in Berlin in der Abteilung "Spezielle Ereignisse" gezeigt werden. Baltasar Garzón geht in dem Film auf seine ersten Schritte als Richter ein. Nächste Woche kann er auf sein 30-jähriges Jubiläum als Richter zurückblicken. Er erinnert sich an seine Freund, die bereits gestorben sind wie der Richter Giovanni Falcone , an dessen Beerdigung er 1993 teilgenommen hatten und dessen Unbestechlichkeit und Hartnäckigkeit seine weitere berufliche Tätigkeit beeinflussten. Er legte sich dabei in Spanien mit mächtigen Gruppen an und arbeitete viele Skandale juristisch auf. Hohen Bekanntsheitsgrad erlangte er weltweit, nachdem er in London die Festnahme des chilenische

Das Versagen der französischen Diplomatie hat System

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Es gab noch Zeiten, in denen ein angehender Diplomat, welchen Landes auch immmer, nur ein richtiger Diplomat war, wenn er französisch sprach. Zugegeben, das hat sich spätestens seit dem Ende des 2. Weltkrieges geändert. Aber immer noch erwartet man von der hohen Schule der französischen Diplomatie mehr als von den Vertretern anderer Länder. Alles Schnee von gestern: Die jüngsten Fehler des Außenministeriums geben zu ernsten Überlegungen bezüglich des Versagens der französischen Diplomatie Anlass. Das " Quai d'Orsay " ist ein gescheitertes Ministerium, erklärte der abberufene französische Botschafter im Senegal im Juli 2010. Die Politiker Alain Juppé und  Hubert Védrine verlangten: "Hört auf das "Quai d'Orsay" zu schwächen. Die beiden ehemaligen Minister verlangten, die Sparpolitik im Ministerium sofort zu beenden, denn: "Der Effekt ist verheerend, dieses Instrument ist im Begriff vor die Hunde zu gehen, das sieht man in der ganzen Welt. Alle un

Endlich in Sevilla: Gleichberechtigung unter den Kutten

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Revolution in Sevilla 's Karwochen -Folklore: An den Prozessionen der mit Spitzmützen und Kutten auftretenden Gläubigen, die man bisher "Nazarenos" nannte, müssen jetzt auch "Nazarenas", also das weibliche Geschlecht zugelassen werden. Dagegen hatten sich bisher einige Pfarreien heftigst gewehrt. 25 Jahre hat es gedauert, bis die Gleichheit in allen Pfarreien von Sevilla hergestellt wurde. Begonnen hat der Kampf gegen die Männerherrschaft im Jahr 1986. 1997 gab es einen weiteren Fortschritt mit neuen Diözesanvorschriften. 2001 drängte Kardinal Amigo , der damalige Erbischof von Sevilla, in einem Hirtenschreiben erneut auf  eine endgültige Beteiligung der Frauen in allen Pfarreien. Denn einige Pfarrein hatten es bis heute verstanden, sich dem Druck der Modernisierung zu entziehen. Jetzt ist aber endgültig Schluss damit: Erzbischof Asenjo hat in einem Dekret festgelegt, dass volle Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen herrsche. Theoretisch gab es diese

Rumänische Unterstützung für Mubarak

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Florina Sidhom, eine Rumänin, die seit 14 Jahren in Ägypten lebt ist sauer auf die Demonstrationen gegen den ägyptischen Staatschef Mubarak . "Mubarak ist ein Held, ein großer Patriot" erklärt sie der rumänischen Zeitung "Evenimentul Zilei". Florina ist Balett-Lehrerin und verheiratet mit einem ägyptischen Biologen, der eine Reinigungsfirma besitzt. Beide sind besorgt, was passieren wird, wenn Mubarak fallen wird. Sie sind überzeugt, dass damit das Land destabilisiert wird. Florina ist überzeugt, dass Mubarak weder ein Dieb, noch ein Feigling wie der tunesische Ben Ali ist. In ihrem Lob kennt sie keine Grenzen: "Hosni Mubarak ist ein Kriegsheld, ein großer Patriot". Zwar ist sie und ihre Familie auch dafür, dass er sich von den Staatsgeschäften zurückziehen, aber als "Symbol" gleichzeitig präsent bleiben sollte. Der derzeitige Vizepräsident Omar Suleiman solle die Staatsgeschäfte übernehmen. Im übrigen dürfe man dem Druck der Straße nicht nac

José Sarney bleibt den Brasilianern erhalten

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Eigentlich dürfte es ihn politisch nicht mehr geben, den José Sarney. Der ehemalige Präsident des brasilianischen Senats ist heute, am 1. Februar erneut zum Präsidenten des Senats, gewählt worden. Es ist seine vierte Amtszeit. Sarney ist 1930 geboren. Er war im politischen Brasilien Senator, Abgeordneter und auch der erste demokratisch gewählte Präsident nach der Militärdiktatur. Er gehört der Partei PMDB an, die im Senat die Mehrheit stellt und ist im Nationalkongress der älteste noch aktive Politiker. Nebenbei ist er auch Schriftsteller und dadurch auch Mitglied der brasilianischen Akademie für Literatur ( Academia Brasileira de Letras ) Schadlos hat er einige Skandale überstanden, zuletzt der "Geheimakten"-Skandal (atos secretos). Es ging um Verschleuderung öffentlicher Gelder und Günstlingswirtschaft. Deshalb gab es im letzten Jahr 11 Anträge im Senat mit dem Ziel seiner Amtsenthebung. Er hat das schadlos überstanden. Er ist jetzt sogar fast einstimmig erneut zum Pr