Der Stellvertreter, die Katastrophe und die soziale Wirklichkeit

Der Stellvertreter Christi auf Erden im Vatikan hat eigentlich zu den Katastrophen, die uns in den letzten Wochen bewegen, wenig zu sagen. Am 20. März verkündete er anlässlich des Angelusgebetes ein "Gebet für einen Horizont des Friedens in Libyen", in dem er Libyen mit keinem Wort erwähnt. Zumindest, wenn man sein Sprachrohr, die Online-Ausgabe der Zeitung Osservatore Romano in der deutschen Fassung zu Rate zieht. Auch die Erdbebenkatastrophe in Japan und das sich daran anschliessende Nukleardesaster ist nur für ein paar mystische Worte gut, obwohl damit eigentlich die Schöpfung bedroht wird. Die Themen des Vatikans lauten: "Zum Abschluß der Exerzitien der Römischen Kurie - Die Obelisken Roms (Teil 23) – in der Villa Celimontana - Ein kirchlicher Pionier in den Vereinigten Staaten – zum 250. Geburtstag des hl. Johannes Nepomuk Neumann - Besuch des Papstes im Römischen Priesterseminar - Zur Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe". Es scheint aber auch, das...