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Es werden Posts vom August, 2015 angezeigt.

Die Wirtschaftskrise würgt spanische Fahrschulen

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In Spanien gibt es seit Ausbruch der Wirtschaftskrise ein starkes Absinken bei der Zahl ausgestellter Führerscheine. In den letzten 6 Jahren waren es 52% weniger als zuvor. In Sevilla ist die Führerscheinflucht noch ausgeprägter. Hier wurden in den letzten 6 Jahren 64% weniger Führerscheine ausgestellt. Eigentlich könnte man denken, dass damit auch die Zahl der Autoschulen fällt. Dem ist aber nicht so, ihre Anzahl ist im Gegensatz gestiegen. Des Rätsels Lösung liegt darin, dass die großen Fahrschul-Unternehmen auf Grund der Krise und wegfallenden Schülerzahlen ihre Schulen schließen musste. Das hatte zur Folge, dass die Beschäftigten entlassen wurden. Diese sahen dann keine andere Lösung einer Beschäftigung als sich selbständig zu machen. Die Fahrschul-Ich-AG auf spanisch. Aber natürlich drücken mehr Fahrschulen und weniger Schüler auf die Preise. Demzufolge sind in den letzten 6 Jahren die Preise für den Fahrschulunterricht um 23% gesunken. Das führt natürlich zu prekären Besch

Wann werden die Massaker in Brasilien ein Ende haben?

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"Eldorado dos Carajás massacre" by Carlos Latuff. Carlos Alberto Libânio Christo oder eher unter seinem Rufnamen Frei Betto bekannt, geboren 1944, ist Schriftsteller und Dominikaner-Mönch. Er ist Anhänger der Theologie der Befreiung und war 2003 bis 2004 Berater des damaligen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva . Er hat sich auf dem Internet-Portal “Correia da Cidadania” unter dem Titel “Massaker in Serie. Bis wann noch?” mit den nicht endend wollenden Gemetzel an vor allem jungen und schwarzen Menschen in Brasiliens Landregionen und Städten beschäftigt. Ich gebe seine Ausführungen hiermit übersetzt wieder: “Vom 17 bis 19 Juli wurden in Manaus 37 Menschen ermordet. Die Exekutionen begannen nach dem Tod eines Sergeanten der Militärpolizei als dieser eine Bank verließ. Komischerweise ließ sich die Polizei viel Zeit, um an die Tatorte zu kommen….. Bis heute wurde keiner der Kriminellen gefasst. Am 13. August – ein schicksalhaftes Datum für die Abergl

Eine geplante Moschee in Bukarest sorgt für Hysterie

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Im Juni wurden Pläne bekannt, dass die islamische Gemeinde von Bukarest den Bau einer Moschee in Bukarest plane, die die größte in Europas werden solle. Finanziert werde der Bau vom türkischen Staat und sie soll eine Kapazität für 1.000 Betende haben. Die Moschee soll auch über eine Bibliothek und Unterrichtsräume verfügen. Wie so üblich beim Stichwort Islam brach nach dieser Ankündigung in Bukarest gleich eine Art Hysterie insbesondere in den sozialen Netzwerken aus. Das führte dazu, dass ein Jugendlicher auf dem künftigen Baugelände Schweinekadaver in Protest gegen die Baupläne abgelegt hat. Andere regen sich darüber auf, dass das Grundstück von der Regierung der muslimischen Gemeinde gratis zur Verfügung gestellt wird. Die orthodoxe Kirche Rumäniens , die sich als so etwas wie die Staatskirche Rumäniens versteht, verlangt peinlichst genaue Rechenschaft der islamischen Gemeinde über Größe, Umfang und Zweck der Moschee. Dieselbe orthodoxe Kirche, die sich in Bukarest zur Zeit ein

Frankreich tut sich schwer mit der sprachlichen Vielfalt

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Die deutsche Schweiz macht es vor, wie man sich immer mehr in regionale Dialekte verbohren kann und dafür freiwillig auf eine kompetente Beherrschung der Muttersprache verzichtet. Frankreich hat ein anderes Problem: Es gibt Regionalsprachen, deren Existenzberechtigung von einem großen Teil der Politik und der Gesellschaft in Frage gestellt wird. Der sozialistische Spitzenkandidat für das neu zusammen gewürfelte Regionalgebilde “Alsace-Lorraine-Champagne-Ardenne” (Elsass-Lothringen-Champagne-Ardenne) und Präsident des lothringischen Regionalrates, Jean-Pierre Masseret, erklärte vor kurzem: “Sicher gibt es die Regionalsprachen. Man spricht sie und lebt sie. Sie müssen respektiert werden. Ihren Schutz aber in der Verfassung festzuschreiben führt nur zu populistischen Aufrufen und schädlicher und negativer Demagogie”. Herr Masseret bezieht sich darauf, dass Frankreich endlich seinen gegenüber dem Europarat eingegangenen Verpflichtungen zum Schutz der Regionalsprachen nachkommen u

Das Donaudelta trocknet aus

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“Das Biosphärenreservat Donaudelta befindet sich im Mündungsgebiet der Donau in das Schwarze Meer . Das Donaudelta stellt nach dem Wolgadelta das zweitgrößte Delta Europas dar und umfasst ein Gebiet von 5800 km², wovon 72 Prozent mit einer Fläche von 4178 km² unter Naturschutz stehen” ist in Wikipedia zu lesen. Der Zustand des Donaudeltas gibt zu Sorgen Anlass. Die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien (ADZ) schreibt dazu: “In nur 40 Jahren Kommunismus ist es gelungen, das biologische Gleichgewicht nachhaltig aus dem Gleis zu werfen, berichtet der bekannte Umweltrebell Naturschützer Liviu Mihaiu: durch Konservenfabriken, Quarzsandabbau, Dämme und Trockenlegungen für die Ausdehnung der Landwirtschaft um jeden Preis. Selbst den Braunen Sichler (Ţigănuş), eine im Delta häufige Ibisart, wollte Ceauşescu eindosen und ans Volk verfüttern lassen – ein Experiment, das gottlob misslang. Doch wer meint, dies alles sei längst graue Geschichte, irrt gewaltig.” Jede klimatische Änderu

Diabetes gefährdet das britische Gesundheitssystem

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Die Organisation “Diabetes UK” warnt laut einem Bericht der Zeitung “The Guardian” davor, dass die Zahl der Diabetes -Kranken in Großbritannien das Gesundheitssystem NHS vor gewaltige Probleme stellen wird. Die letzten 10 Jahre sei die Zahl der Diabetesfälle um 60% gestiegen. Insgesamt gäbe es 3.333.069 diagnostizierte Diabetes-Kranke. Nach den letzten Zahlen würden wöchentlich 135 Personen einer Amputation unterzogen. Nach Mitteilung der Organisation würden die meisten Kranken keine adäquate Pflege bekommen. Deshalb müsse wesentlich mehr in eine effektive Pflege und Vorsorge investiert werden, da sonst die Kosten für Diabetes außer Kontrolle geraten und die NHS unbezahlbar machen werde. Nur 6 von 10 Patienten würden bisher entsprechend den Empfehlungen des nationalen Gesundheitsinstituts (Nice) behandelt. Gerade aber schlecht behandelte Diabetes würde zu umfangreichen und teuren Komplikationen führen. Barbara Young, die Präsidentin von Diabetes UK, erklärte: “Über die letzten 1

Stierkämpfe in Spanien: Vom Vergnügen zur Qual

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Laut der Internetseite “eldiario.es” veröffentlicht das spanische Kultur-, Erziehungs- und Sportministerium eine regelmäßige Statistik “in Stierkampfangelegenheiten”. Nach dieser Statistik fanden vergangenes Jahr in Spanien 1.868 Stierkampfverantstaltungen statt. Dabei wurden mindestens 7.200 Stiere getötet. In letzter wächst die Bewegung gegen die Stierkämpfe stark. Bei den kürzlichen Gemeinde- und Regionalwahlen hat sich gezeigt, dass auch das Thema der Stierkämpfe eine wichtige Rolle in den politischen Auseinandersetzungen gespielt hat. In Spanien gibt es inzwischen erhebliche Unterschiede in verschiedenen Regionen bezüglich der Einstellung zu den  Stierkämpfen. Die immer noch auf Stierkämpfe versessenste Region ist Castilla-La Mancha , gefolgt von Castilla-León , Andalusien , Madrid und Extremadura . Die meisten Stierkämpfe gab es aber in Andalusien (77) gefolgt von Madrid (76) und Castilla y León (61). Die Gegner des Stierkampfes haben es nicht leicht im Kampf gegen eine a

Aufforstung am Amazonas: Indigene fühlen sich ausgeschlossen

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Bild von Ericaterina Am 13. August haben etwa 200 Menschen verschiedener indigener Völker den Sitz des “Institutes Chico Mendes für die Bewahrung der Biodiversität” ( Instituto Chico Mendes de Conservação da Biodiversidade (ICMBio)I in Santarem besetzt. Mit dieser Aktion protestieren sie gegen die Kommerzialisierung der Kohlenstoff-Verschmutzungsrechte durch Wiederaufforstung. Ihr Protest richtet sich dagegen, dass entgegen der Bestimmungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sie zu diesem Projekt nicht gehört wurden. Die Koordinatiorin des indigenen Rates Tapajós und Arapiuns; Iannuzy Tapajós Mota; erklärt den Protest: “Eines der Ziele, die wir mit dieser Besetzung verfolgen, ist, das Projekt der Kohlenstoff-Verschmutzungsrechte und das Projekt der Waldbewirtschaftung innerhalb Arapiuns wie auch im RESEX (Reservat zur landwirtschaftlichen Bewirtschaftung durch traditionelle Völker) durch eine Gemeinschaft aus ICMBio, FUNBIO , Biofilica und über eine Finanzierung

Der Plünderung von Rumäniens Wäldern sollte Einhalt geboten werden

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Der Journalist Vlad Stoicescu von der Webseite “Romania de la Zer0” hat sich im Juli aufgemacht, um den Zustand der rumänischen Wälder nach den Skandalen der letzten Zeit persönlich in Augenschein zu nehmen. Nach einer Tour von 1.820 km und Gesprächen mit vielen Spezialisten der Waldbewirtschaftung und Holzindustrie, hat er folgende Schlussfolgerungen gezogen: Die lokale holzverarbeitende Industrie so wie sie sich derzeit darstellt, nach einem Jahrzehnt, in dem der rumänische Staat sie den Interessen ein gigantischen österreichischen Gesellschaft überlassen hatte, zeigt sich derzeit als Puzzle mit vielen Möglichkeiten von Überlebensstrategien. Darüberhinaus hat die dominierende Position der Firma Holzindustrie Schweighofer die Handels- und Konkurrenzbeziehungen in einer Art und Weise ausgebaut, die nicht nur schädlich für den Waldbestand an und für sich, sondern auch für den nationalen Haushalt ist. Die Kontrollorgane der Regelungen zur Verwaltung der Wälder sind echte private I

Die Sache mit den sicheren Herkunftsstaaten

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Auf der Webseite der deutschen Botschaft in Pristina im Kosovo ist folgender wichtiger Hinweis zu lesen: “Die Botschaft Pristina hat am 01.04.2015 über 1000 Termine für die Visumantragstellung zur Buchung zur Verfügung gestellt. Leider haben viele Antragsteller versucht, unter Angabe falscher Daten mehrere Termine gleichzeitig für sich zu reservieren, und damit das für alle Antragsteller zur Verfügung gestellte Terminangebot blockiert. Wir bemühen uns, diese blockierten Kapazitäten in Kürze für reguläre Terminbuchungen wieder freizugeben. Dies ist jedoch mit einem hohen Aufwand verbunden.” So sieht der Alltag einer Botschaft in den sogenannten sicheren Herkunftsstaaten aus. Sicher sind diese Länder, soweit “sicher” als Merkmal für die Rückführung von Flüchtlingen aus dem Kosovo gebraucht wird. 2010 beschlossen die EU-Minister einen Verzicht auf Einreisevisa für Albanien und Bosnien-Herzegowina mit der Forderung an diese Länder dafür sorgen, dass keine Welle von unbegründeten Asy

Das spanische Knebelungsgesetz öffnet Tür und Tor für Willkür

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Bild: Carlos Delgado Seit 1. Juli ist in Spanien das “Gesetz über die Sicherheit der Bürger” (Ley de Seguridad Ciudadana) in Kraft, das bereits zuvor heftige Proteste hervorgerufen hatte und von Protestierenden als “ Ley Mordaza ” (Knebelungsgesetz) bezeichnet wurde. Die konservative Regierung hatte dieses Gesetz gegen die Opposition und weite Kreise der spanischen Gesellschaft durchgedrückt. Ein herausragenden Merkmal des Gesetzes ist, dass die Ordnungskräfte jetzt Strafen verhängen dürfen, die bisher nur Gerichten vorbehalten waren. Zu den neuen Regelungen gehört, dass alle Versammlungen vor dem Parlament und dem Senat, auch vor denen der autonomen Regionen ein Vergehen darstellt, auch wenn keine Parlamentarier tagen. Polizisten dürfen nicht mehr bei ihrer Tätigkeit gefilmt oder fotografiert werden. Bisher konnte auf diese Weise Fehlverhalten von Polizisten nachgewiesen werden. Proteste gegen Zwangsräumungen von Wohnungen werden jetzt verboten, bestraft und kriminalisiert. Ein

Der Fittipaldi-Bürgermeister kommt bei der Justiz gut weg

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Vermutlich war der Bürgermeister von Alcañiz , einer Kleinstadt in der spanischen Provinz Teruel, hitzegeschädigt als er vor ein paar Tagen mit 211 km/h auf einer Nationalstraße, auf der es ein Geschwindigkeitslimit von 100 km/h gab, geblitzt wurde. Er wurde jetzt in einem Schnellverfahren vom zuständigen Gericht zu einer Strafe von 1.800 Euro und 16-monatigem Führerschein-Entzug verurteilt. Die spanische Presse schreibt, dass er dabei aber noch recht milde behandelt wurde. Das Strafgesetzbuch sieht eigentlich für diejenigen, die ein Geschwindigkeitslimit um 80 km/h überschreiten, eine Haftstrafe zwischen 3 und 6 Monaten Gefängnis sowie eine Geldstrafe zwischen 31 und 90 Monatssätzen und einen Entzug des Führerscheins zwischen einem und vier Jahren vor. Bei der Bevölkerung erhielt der Bürgermeister, Carlos Gracia Suso von der Partei PP , schnell den Übernamen “ Fittipaldi -Bürgermeister”. Natürlich sollte ein solch asoziales Verhalten einem Bürgermeister zum Nachdenken veranlasse

São Paulo rätselt immer noch, ob das Wasser rationiert wird oder nicht

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Seit dem vergangenen Jahr hat die brasilianische Metropole São Paulo Wasserprobleme. Obwohl es zu Beginn des Jahres geregnet hat, sind die São Paulo versorgenden Talsperren des Cantareira-Systems weiterhin leer. Nur das sogenannte “tote Volumen” steht weiterhin zur Verfügung. Klar, dass die Nerven der Bevölkerung angespannt sind und die Protestaktionen sich häufen. Vor allem das Verhalten der verantwortlichen Politiker und hier insbesondere des Gouverneurs des Bundesstaates , Geraldo Alckmin , wird von vielen Paulistanos als ein Dummverkaufen der Bevölkerung aufgefasst. Gouverneur Alckmin und seine Regierung behaupten nämlich steif und fest, dass es in São Paulo keine Rationierung und auch keine Verminderung der Qualität des Wassers gebe. Ganz im Gegensatz dazu die Erfahrung vieler Bürgerinnen und Bürger, bei denen zeitweise kein Tropfen Wasser aus dem Wasserhahn kommt. Selbstverständlich kommt das eher in den weniger begüterten Stadtteilen vor. Die Anzahl der Durchfallerkrankunge

Die Flüchtlinge sind an allem schuld

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Vor Calais warten etwa 3.000 Flüchtlinge auf die Chance heimlich durch den Eurotunnel nach Großbritannien zu kommen. In Großbritannien wiederum sieht man dadurch die Stabilität der Insel in Gefahr. Die konservative Regierung um David Cameron lässt nichts aus, das Schreckgespenst einer Lawine von Flüchtlingen, die an den britischen Honigtöpfen naschen wollen an die Wand zu malen. Die Welt ist in Bewegung geraten, die Flüchtenden lassen sich auch durch Elend und Todesgefahr von ihrem Marsch in die Wohlstandregionen dieser Erde nicht abhalten. Und vielen Regierungen fallen nur noch hohe Zäune, Abschiebegefängnisse und entwürdigende Behandlung der Flüchtenden ein. Es fehlt inzwischen nur noch der Schießbefehl. Sobald die Rechtsradikalen, für die das Flüchtlingsthema ein gefundenes Fressen für Hetze ist, von aufgeputschten Völkern an die Macht gebracht werden, wird auch sicher diese letzte Konsequenz eintreten. Es könnte dann eine Welt der Exterminatoren werden. Dabei könnte man es auc