Daniel, Kind des Elends, kämpft für eine bessere Zukunft

Daniel, 8 Jahre alt, ist ein Kind des Elends (Daniel é filho da miséria), wohnt im Stadtteil Coque von Recife, einem Stadtteil mit sehr hoher Kriminalitätsrate. Der "Diario de Pernambuco" (DP) widmet ihm einen ausführlichen Bericht. Vielleicht weil Weihnachten ist.

Auf jeden Fall ist klar, dass Daniel wie viele andere Kinder dieses Stadtteils keine Chance auf eine Zukunft hat. Hatte, denn er hat die Wende herbeigeführt, er hat Glück gehabt.

Seine Mutter wurde getötet als er 3 Jahre alt war. Er ist bei seinen Grosseltern in der Favela aufgewachsen. Im Schlamm von Coque hat er Fussball gespielt und gelernt wie wichtig es ist, schnell und rechtzeitig fliehen zu können. Heute sagt er: "Ich will eine bessere Zukunft für mich und meine Familie. Hier in Coque verlieren die Leute ihre Zeit mit Streitereien (com brigas). Ich will dieses Durcheinander nicht, ich will gewinnen (quero vencer)".

Er hat gewonnen. Bei einer Verlosung gewinnt er mit 6 Jahren einen Platz im Kinderorchester (Orquestra Criança Cidadã). Er beweist grosses Talent. Seine Violine ist seine Zukunft. "Mit der Violine in den Händen, hat er die Sicherheit, dass das Talent für die Musik nicht nach Rasse (raça), nicht nach sozialer Klasse, Stadtteil oder Alter selektiert".

Mit dem Jugendorchester tritt Daniel auch vor Brasiliens Präsidenten Lula auf, der begeistert von seinem Spiel war und ihm eine Violine schenkte.

Coque hat jetzt sein Orchester. Um Mitglied zu sein, muss man in Coque wohnen, im Viertel in die öffentliche Schule gehen und nicht in die Kriminalität verwickelt sein. Es handelt sich um ein Projekt zur Prävention, um die Kinder von der Kriminalität fern zu halten. Es erhielt vor kurzem einen Preis des brasilianischen Justizministers wegen seiner innovativen Ideen.

Eine schöne brasilianische Weihnachtsgeschichte. Es bleibt zu hoffen, dass die damit verbundenen Erkenntnisse nicht auf Weihnachten beschränkt bleiben.


Bildquelle: http://www.diariodepernambuco.com.br

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