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Die Securitate, Herta Müller und die Banater Schwaben

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Die Zeitung "Adevarul" hat heute die Fotokopie eines Schreibens der Securitate des Kreises Timis aus dem Jahre 1987 veröffentlicht. Das Schreiben war an das rumänische Innenministerium gerichtet und enthielt "streng geheime" (strict secret) Informationen über die Banater Schriftstellergruppe um Richard Wagner , Herta Müller und Wilhelm Totok . Über Herta Müller hatte die Securitate folgendes zu berichten: "Bezüglich Herta Müller werteten wir insbesondere einige Aspekte des Inhalts ihres Werkes "Niederungen" aus, ein Werk das bei uns 1982 veröffentlicht wurde und danach in der Bundesrepublik Deutschland. Neben Herabwürdigungen unseres Staates beschreibt sie verschiedene Sitten und Unsittlichkeiten, die in den Kreisen der Bürger deutscher Nationalität im Banat herrschen. Deswegen wurden umgehend Massnahmen gegen Herta Müller ergriffen, nachdem das Werk erschienen war, unter Bezug auf besagte negative Sitten und Charakteristika, die, auch wenn sie nich...

Klaus Johannis und der kalte Wind der rumänischen Politik

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Nach der Abwahl der Regierung des Ministerpräsidenten Boc durch ein Misstrauensvotum, ist Bewegung in die rumänische Politik gekommen. Staatspräsident Băsescu musste einen neuen Ministerpräsidenten ernennen. Und einer der heissesten Favoriten war plötzlich der Siebenbürger Sachse Klaus Johannis . Johannis ist Bürgermeister der Stadt Sibiu mit dem deutschen Namen Hermannstadt. Er ist auch Mitglied des " Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien (DFDR)". Das DFDR wurde 1989 als die politische Vertretung der Rumäniendeutschen gegründet. Es ist nun doch vorläufig anders gekommen. Staatspräsident Băsescu hat sich für den Wirtschaftsspezialisten Lucian Croitoru entschieden. Er hat allerdings Klaus Johannis auf eine "spätere Zusammenarbeit" vertröstet. Vielleicht will er damit Johannis ruhig stellen, denn man spekuliert bereits, ob Johannis nicht für das Präsidentenamt kandidieren solle. Die Präsidentschaftswahlen finden im November statt und Băsescu kandidiert erne...

ADZ mit überarbeitetem Internetauftritt

Die " Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien " (ADZ), die Zeitung der deutschen Minderheit in Rumänien hat ihren Internetauftritt neu gestaltet. Die Internetseite ist jetzt besser lesbar und auch attraktiver gestaltet. Für deutschsprachige Rumänien-Interessierte ist die Zeitung eine interessante Informationsquelle. Bis 1990 hiess die Zeitung "Neuer Weg" und war das offizielle Sprachrohr der deutschen Minderheit. Sie wurde strikt von den Ceausescu-Regierung zensiert und hatte neben Nachrichten aus dem Bereich der Minderheit auch die Jubelarien auf den "geliebten Sohn des Volkes" (Ceausescu) zu veröffentlichen.

Deutschrumänisches Biotop Hermannstadt

Die "Allgemeine Deutsche Zeitung" berichtet, dass die erneute Wiederwahl von Klaus Johannis zum Bürgermeister von Hermannstadt/Sibiu und das Erzielen der Mehrheit im Stadtrat durch das Demokratische Forum der Deutschen in Rumänien ( DFDR ) – es hat bekanntlich 14 der 23 Sitze – ein deutliches Signal dafür waren , dass die Bürger der Stadt ihr Vertrauen dem Deutschen Forum schenken. Das DFDR wurde nach dem Sturz Ceausescus von den Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben 1990 gegründet und kaum einer gab diesem Forum eine langfristige Überlebenschance. Von den ca noch 400.000 in Rumänien lebenden Sachsen und Schwaben verließen die Meisten hals über kopf Rumänien, weil sie an eine demokratische Entwicklung nicht glaubten. Jetzt leben noch, wenn man optimistisch zählt, etwa 80.000 Angehörige der deutschen Volksgruppen in Rumänien. Man kann fast sagen, dass es sich hier um eine verschwindende Minderheit handelt. Ihre Bedeutung in Politik und Kultur Rumäniens ist jedoch um ein vi...