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Spanische Justiz hält Puppenspieler für gefährliche Kriminelle

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Auch Madrid feierte Karneval. Unter anderem spielte aus diesem Anlass auch ein Puppenspiel-Theater auf. Während einer Straßenaufführung des Stücks “Die Hexe und Don Cristobal” schauten Kinder und ihre Eltern zu und erlebten im Stück ein paar gewalttätige Szenen und sahen eine Puppe mit einem Plakat auf dem stand “gora- ETA ”. Ganz Madrid streitet sich darum, was genau auf dem Plakat stand und was das eigentlich zu bedeuten hat. Nach Angaben der beiden Puppenspieler stand “gora Alka-ETA” darauf. Es sollte eine Verballhornung des Begriffs Al-Kaida und ETA sein. Empörte Eltern und weinende Kinder waren das Resultat. Die Puppenspieler hatten allerdings auch nicht behauptet, dass ihr Spiel für Kinder geeignet sei. Einige Zuschauer zeigten darauf die Puppenspieler an. Die Polizei schritt zur Tat und verhaftete die beiden Puppenspieler, die anschließend 5 Tage im Gefängnis verbringen durften. Dabei ist man sich nicht einmal klar, was wirklich passierte. D...

Wegen Sarkozy Flucht nach Berlin

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Die Schriftstellerin Marie NDiaye , die Tochter einer französischen Mutter und eines senegalesischen Vaters, hat vor kurzem den renommiertesten Literaturpreis Frankreichs erhalten, den "Prix Goncourt". Sie wohnt in Berlin . Warum, das erklärt sie jetzt den französischen Medien, nachdem ein rechtskonservativer Abgeordneter versucht, die Preisverleihung an NDiaye wegen ihrer zu kritischen Haltung gegenüber Frankreich und der derzeitigen Regierung in Frage zu stellen. Marie NDiaye ist vor 2 1/2 Jahren mit ihrem Lebensgefährten Jean-Yves Cendrey , ebenfalls Schriftsteller, und ihren drei Kindern nach Berlin gezogen. Sie hält diese Massnahme nicht für "seltsam", denn: "Wir sind direkt nach den Wahlen, zu grossem Teil wegen Sarkozy, abgereist. Mir ist bewusst, dass das als snobistisch erscheinen kann", erklärte sie. Ihr gefiel überhaupt nicht die Atmosphäre der "Schnüfflerei und Vulgarität", die Minister für Einwanderung, Eric Besson und sein Vorgänge...

Marsé ist für Zweisprachigkeit

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Juan Marsé , eine katalanischer Schriftsteller, der auch schon in die deutsche Sprache übersetzt wurde, hat den renommierten spanischen Literaturpreis " Premio Cervantes " erhalten. Marsé schreibt in spanisch (castellano), wofür er von den Katalanen schon kritisiert wurde. Anlässlich der Verleihung des Preises hat er eine Rede gehalten, in der er sich für den Erhalt der Zweisprachigkeit (dualidad lingüistica) in Katalonien aussprach. Er habe es nie als "anormal" angesehen, ein katalanischer Schriftsteller zu sein und in spanisch zu schreiben. Die Zweisprachigkeit sei eine Bereicherung für Katalonien. Um zu schreiben, seien zwei Dinge wichtig: Eine gute Geschichte zu haben und sie gut zu erzählen und dabei die Sprache kunstvoll anzuwenden. "Die Genauigkeit in der Arbeit, die Sorgfalt bei der Anwendung der Sprache, ist das einzige moralische Überzeugungswerkzeug des Schriftstellers", führte Marsé aus. Er habe angefangen spanisch zu schreiben, weil er keine a...

Zwischen Elend und Hoffnung

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João Valadares berichtet in seinem Blog "PE Body Count" von einem mutigen Recifenser, der gegen das Elend in den Favelas mit Büchern ankämpft. Ricardo Gomes Ferraz, genannt Kcal Gomes, 34 Jahre alt, wohnt im Stadtteil Pina im südlichen Recife. In diesem Stadtteil liegen auch die auf Pfählen in den Fluss gebauten Häuser von Bode. Kcal Gomes errichtete vor einem Jahr in dieser verwahrlosten Gegend eine Bibliothek. Er bezeichnete dieses Projekt als einen Traum für die Gemeinschaft. Die Bibliothek ist jetzt Treffpunkt von Strassenkindern. Viele davon können nicht einmal lesen. Sie schauen sich nur die Bilder an oder berühren aus Neugier die Bücher. Wie die achtjährige Joana, die ein Buch des Dichters Manuel Bandeira in der Hand hat. "Ich kann nicht lesen", sagt sie. Aber wichtig ist für sie das Buch auch nur zu berühren (tocar). "Ich habe nichts, aber ich mach alles, was ich kann", sagt Kcal Gomes, "meine Schwester verkauft Crack in der Gemeinde, ich bin ...

Chico Anysio bringt die Brasilianer zum Lachen

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"Mestre do riso e da ironia" (Meister des Lachens und der Ironie) titelt "Diario de Pernambuco". Chico Anysio ist einer der beliebtesten Humoristen Brasiliens, bereits 77 Jahre alt und bekannt geworden durch seine Fernsehsendungen bei REDE GLOBO. Er ist von der Herkunft "Cearense", stammt also aus dem Bundesstaat Ceará im Nordosten Brasiliens (Hauptstadt: Fortaleza). Er ist jetzt in seiner Heimat bei der "Bienal Internacional do Livro do Ceará" (Internationale Biennale des Buches von Ceará) geehrt worden. Er gilt als unermüdlicher und kritischer Verteidiger des Humors im brasilianischen Fernsehen. Sein Sender, REDE GLOBO, hat ihm allerdings 2002 den Laufpass gegeben. So hat er sich jetzt mehr auf das Schreiben von Büchern (Kriminalromane - contos policiais) verlegt. Daneben malt er auch. Das Publikum ergötzt er mit ironischen Bemerkungen dieser Art: "Seit mich GLOBO in den Kühlschrank gesetzt hat (fui posto na geladeira) sitze ich da ohne ...