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Es werden Posts vom März, 2017 angezeigt.

Kaum zu glauben: Spaniens Justiz hält Witze für strafwürdig

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Luis Carrero Blanco  war ein spanischer Militär (Admiral) und Politiker. Er galt als Graue Eminenz des Franquismus und rechte Hand des Diktators Francisco Franco. Von diesem wurde er 1973 als Regierungschef vereidigt. Sechs Monate später, am 20. Dezember 1973, starb er durch ein Attentat der ETA. Die Studentin Cassandra V. erdreistete sich, auf Twitter Witze über Carrero Blanco zu machen, unter anderem den: “Kissinger schenkte Carrero Blanco ein Stück vom Mond, ETA zahlte ihm die Reise dahin”. Des weiteren veröffentlichte sie Twittermeldungen unter dem Titel "Spiderman vs Carrero Blanco". Die humorlose Staatsanwaltschaft sah darin eine Straftat unter dem Tatbestand “Verherrlichung des Terrorismus” und erhob Anklage. Sie forderte 2 Jahre und 6 Monate Gefängnis für die junge Frau. Diese verteidigte sich damit, dass sie ihre Twitter-Meldungen scherzhaft im Stile des “schwarzen Humors” geschrieben habe. Vor ein paar Tagen hat nun das Gericht entschieden. Dem v

Die BBC auf abschüssigem Weg in den Brexit-Patriotismus

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Die Süddeutsche Zeitung beschreibt (SZ) kürzlich die Berichterstattung der britischen Rundfunk- und Fernsehanstalt BBC wie folgt: Betrachtet man nämlich die offizielle Berichterstattung des Senders über so ziemlich alles, was mit der EU zusammenhängt, könnte man manchmal den Eindruck gewinnen, die BBC sei zur Brexit Broadcasting Corporation mutiert. Wann immer es etwa um Wahlen in einem europäischen Land geht, wird darüber spekuliert, ob die Wähler "dem Weg folgen werden, den die Briten mit dem EU-Referendum gewiesen haben". Großbritannien erfährt so eine bizarre Stilisierung zum Anführer einer Freiheitsbewegung, die Europa vom EU-Joch erlöst. Auch Live-Fragerunden scheinen nie komplett zu sein, wenn nicht Brexit-Clown Nigel Farage dabeisitzt, der kein britisches Amt bekleidet und mittlerweile nicht mal mehr Ukip -Chef ist. Es ist erstaunlich, zu welche Blüten dieser Brexit auch bei einem öffentlich-rechtlichen Medienkonzern wie die BBC führt. Die (S

Brasilianer erfahren, dass ihnen Gammelfleisch serviert wird

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Gestern hat die brasilianische Bundespolizei unter dem  Decknamen “Operation schwaches Fleisch” (Operação Carne Fraca) eine Razzia in mehreren Bundesstaaten gestartet. Ziele waren die Fleischfabriken von JBS (Friboi), BRF (Sadia/Perdigão) und Seara. JBS gehört zu den weltweit größten Lebensmittelkonzernen, BRF wird zu den 50 wertvollsten Unternehmen Brasiliens gezählt und Seara war einer der offiziellen Sponsoren der Fußball-WM 2014. Nach Mitteilung der Bundespolizei haben lokale Aufsichtsbehörden des Ministeriums für Fischerei und Landwirtschaft die Unternehmen bevorteilt zu Lasten des öffentlichen Interesses. Die beschuldigten Beamten und Politiker hätten ihre Ämter genutzt, um gegen Bestechung falsch deklarierte Lebensmittel mittels der Herausgabe von Unbedenklichkeitszertifikaten zu ermöglichen, ohne dass die Qualität der Produkte tatsächlich überprüft wurde. Mit diesen gefälschten Zertifikaten verkauften laut Bundespolizei die genannten Unternehmen Fleisch, desse

Der schottische Geduldsfaden ist gerissen

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Die schottische Ministerpräsidentin hat bekanntgegeben, dass Schottland ein 2. Unabhängigkeitsreferendum anstrebt. Der Grund dafür sei, dass die britische Premierministerin Theresa May Pläne für einen harten Bruch mit der Europäischen Union vorgelegt habe und Schottland die Gelegenheit haben müsse, zwischen einem harten Brexit und der Unabhängigkeit des Landes zu wählen. Unter anderem sagte die schottische Ministerpräsidentin, Nicola Sturgeon: Schottland steht an einem extrem wichtigen Scheidepunkt. Am Vorabend der Auslösung des Art. 50 ist kein umfassendes Übereinkommen für das ganze Vereinigte Königreich (UK) in Sicht – die UK-Regierung hat sich nicht einen Millimeter im Hinblick auf Kompromisse und Übereinkommen bewegt. Alle unsere Bemühungen um einen Kompromiss sind auf eine Mauer der Interessenlosigkeit getroffen. Die UK Mitgliedschaft innerhalb des Binnenmarktes wurde ohne vorherige Konsultation mit der schottischen Regierung oder einer anderen regionalis

Mit der “Molière-Klausel” gegen die Ausländer

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In mehreren französischen Regionen sind Beschlüsse gefasst worden, dass nur noch solche Unternehmen öffentliche Aufträge bekommen sollen, auf deren Baustellen alle Arbeiter und Angestellten französisch sprechen. Man spricht von der sogenannten “Molière-Klausel” (Clause Molière). Inzwischen hat sich auch die Region Île de France (die Region mit Paris als Mittelpunkt) auf Weisung der Präsidentin des Regionalrats der Île de France,  Valérie Pécresse , dazu entschlossen, die Klausel für ihr Gebiet anzuwenden. Danach sollen bei öffentlichen Anträgen diejenigen Unternehmen den Vorrang bekommen, auf deren Baustellen nur Arbeiter beschäftigt werden, die des Französischen mächtig sind. Eine etwas seltsame Maßnahme, die mit einem hohen Bürokratie- und Überwachungsaufwand verbunden sein wird. Warum also eine solche Regelung? Selbstverständlich wird nicht deutlich gesagt, dass man damit fremdsprachige Beschäftigte – im Klarsprech: Ausländer - diskriminieren will. Es werden Siche

Geheimsekte versuchte die katholische Kirche in Spanien zu unterwandern

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Aus Mexiko stammt die geheimbündlerische Sekte “El Yunque”. Sie hat sich auf katholischen Fundamentalismus zur Verteidigung christlicher Werte spezialisiert. In Mexiko ist es ihr gelungen in der “ Partido Acción Nacional ” Fuß zu fassen. Seit Anfang 2000 fällt sie auch in Spanien durch Organisation ultrarechter Proteste auf. Für die Angehörigen von “El Yunque” gilt, dass die Organisation alles bedeutet, Familie und auch Kirche sind ihr untergeordnet. Die Mitglieder sind verpflichtet “auch mit Verlust des Lebens das zu verteidigen, was Gott uns gegeben hat, um seine Herrschaft auf Erden einzurichten”. Die Mitglieder müssen sich gegenseitig überwachen. Es gilt absoluter Gehorsam gegenüber der Organisation und absolute Geheimhaltung. Verräter werden mit dem Tode bedroht. Wikipedia (spanisch) beschreibt die Sekte so: Die nationale Organisation des Yunque oder einfach “El Yunque” ist der Name einer mexikanischen Organisation der extremen Rechten mit regionalem Charakter a

Oscar für Schwarze statt für blauäugige Blondine erregt die brasilianischen Rassisten

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“Den letzten und wichtigsten Preis des Abends, die Trophäe für den besten Film, gewann Moonlight von Barry Jenkins – nachdem zuvor das von vielen favorisierte La La Land fälschlicherweise als Gewinner verkündet worden war”, schreibt Die Zeit . Und weiter: “Insgesamt gewann die Geschichte eines heranwachsenden homosexuellen Afroamerikaners bei der Preisverleihung in Los Angeles zwei weitere Oscars: für das beste Drehbuch und für den besten Nebendarsteller, den Mahershala Ali entgegen nahm. Der 43-Jährige spielt einen Drogenhändler und Ersatzvater für den jungen Chiron, der sich mit einer alkoholkranken Mutter und der Drogenszene in Miami auseinandersetzen muss. Ali zeigte sich sichtlich gerührt von der Ehrung – seine Auszeichnung ist erst der fünfte Oscar für einen schwarzen Nebendarsteller. “ Brasilien ist ein Land mit einem sehr hohen Anteil an farbiger Bevölkerung, in Brasilien “negros”, also Schwarze genannt. Dass Brasilien trotz des hohen Anteils an nichtweißer Be