Posts

Posts mit dem Label "rondonia" werden angezeigt.

Klimawandel und verfehlte Energiepolitik, brasilianische Bischöfe sind besorgt

Bild
Im Nachgang zu meinem Bericht “ Am Rio Madeira steht den Menschen das Wasser bis zum Hals ” möchte ich die alarmierende Botschaft der Regionalkonferenz Nordwesten der brasilianischen Bischofskonferenz, veröffentlicht am 30. März, hier wiedergeben: Wir, die Bischöfe der Region Nordwesten ( Acre , Rondonia und Süden von Amazonas), versammelt in Cruzeiro do Sul, teilen unsere Erfahrungen und Sorgen in diesem schwierigen Moment für unsere Diözesen und für das ganze Volk. Das historische Hochwasser von 2014, das hunderte von Uferdörfern und –städten überschwemmte und tausende von Familien obdachlos werden ließ sowie zahllose Äcker an den Ufern des Rio Madeira überflutete, hat uns viel Leid gebracht. Wir wissen, dass Naturkatastrophen unser Leben auf dem Planeten seit alters her bedrohen. Die Erde ist ein lebendiger Planet, der sich ständig verändert. Wir glauben aber auch, dass es neue Faktoren wie die globale Erwärmung gibt, die die Gletscher in den Bergen schneller tauen lässt, Ent...

Am Rio Madeira steht den Menschen das Wasser bis zum Hals

Bild
Seit Ende Februar steht die Region im Südwesten des Amazonasgebietes in Rondonia unter Wasser. Obwohl heftige Regenfälle in dieser Region keine Seltenheit sind, sollen diese Niederschläge seit Urzeiten nicht mehr so heftig gewesen sein. Man spricht von einem in der Menge “historischen” Regen. Der Rio Madeira überschwemmte in Folge das Land weitflächig. Vor  ein paar Tagen maß man in der Hauptstadt Porto Velho einen Wasserpegel von fast 20m über Normal. Die BR-364, die einzige Straße, die Porto Velho mit dem westlichsten Bundesstaat Brasiliens, Acre , verbindet, war auf einer Länge von 20 km überschwemmt und ist bis heute nicht befahrbar. Allein in Porto Velho schätzt man die Schäden auf 400 Mio R$ (ca. 150 Mio Euro). Viele Viehherden – man schätzt an die 200.000 Tiere - sind ertrunken. Die Überschwemmung ist, wie es von vielen Experten und den indigenen Völkern am Rio Madeira befürchtet oder vorausgesagt wurde, auf die Kraftwerke von Jirau und Santo Antonio, die zur Elektri...

Am Rio Madeira muss jetzt Jesus Christus helfen

Bild
Am Rio Madeira in Rondonia wird der Staudamm von Jirau gebaut. Der Bau wird von heftigen Arbeitskonflikten begleitet, über die ich schon unter dem Titel “ Rätselhafte Geschehnisse am Rio Madeira ” berichtet habe. Nach den Ereignissen vor einem Jahr hatte sich die brasilianische Bundesregierung eingeschaltet und eine Lösung für den Arbeitskonflikt vermittelt. Diese Vermittlung scheint nicht zu dauerhaften Ergebnissen geführt zu haben. Inzwischen streiken die Arbeiter erneut. Der zuständige Richter des Arbeitsgericht der Region Rondonia/Acre hat nun den Streik für illegal erklärt und eine einstweilige Verfügung zur Wiederaufnahme der Arbeiten erlassen. Interessant ist nicht die Tatsache, dass er diese Entscheidung getroffen hat, sondern wie er sie begründete. Gestern, am 15. März eröffnete er die Verhandlung mit einer Lesung aus der Bibel, aus dem Korintherbrief über das Mysterium der Versöhnung und erklärte dann: “Alles kommt von Gott, der die Welt über Jesus Christus mit sich ver...

Rätselhafte Geschehnisse am Rio Madeira

Bild
Am Rio Madeira im brasilianischen Bundesstaat Rondonia , nicht weit von der Hauptstaat Porto Velho entfernt, wird ein Wasserkraftwerk gebaut. Das Wasserkraftwerk hat den Namen "Usina Hidrelétrica de Jirau". Der Bau erfolgt durch das Konsortium "ESBR" (Energia Sustentável do Brasil; nachhaltige Energie Brasiliens). Am Konsortium sind beteiligt die Firmen Suez Energy (50.1%), Eletrosul (20%), Chesf (20%) und Camargo Corrêa (9,9%). Das Bauprojekt genießt in den Plänen der brasilianischen Regierung zur Energieversorgung eine hohe Priorität. Zum Teil hat es zu heftigen Kontroversen geführt. Es gab Baustopps, weil Umweltvorgaben nicht eingehalten wurden. Rondonia liegt weit entfernt von den brasilianischen Zentren und grenzt an Bolivien. So wundert es nicht, wenn Vorkommnisse in dieser Region erst spät die brasilianischen Metropolen erreichen. Einer, der als erste Wind davon bekam, ist der Reporter Rodrigo Stüpp vom Diario Catarinense. Er berichtet: "Von einig...