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Neuer Rekord der Polizei von Rio bei der Tötung von Menschen

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Wilson José Witzel ist ein brasilianischer Politiker des rechtsgerichteten und evangelikal-fundamentalistischen Partido Social Cristão. Er wurde 2019 zum Gouverneur des Bundesstaats Rio de Janeiro gewählt. Witzel startete in seiner bisherigen Amtszeit eine verschärfte Offensive gegen Bandenkriminalität und den Drogenhandel. Dabei nahm die Zahl der Todesopfer sowohl bei Bandenmitgliedern und unbeteiligten Zivilisten als auch den teilweise schlecht ausgebildeten und schlecht ausgestatteten Polizeikräften bei Kämpfen in den Favelas dramatisch zu. Der Erfolg: In Rio sind von Januar bis Oktober dieses Jahres 1.546 Menschen von der Polizei erschossen worden. Damit ist in den 10 Monaten dieses Jahres bereits die Zahl der von der Polizei im Jahre 2018 getöteten Menschen übertroffen worden. 2018 waren es "nur" 1.534. Es ist vor allem ein Krieg gegen die arme Bevölkerung. Die Internetseite " A nova democracia " spricht von einem Bürgerkrieg. Seit 4 Monaten wehre sich d...

Sie musste sterben, weil sie schwarzer Hautfarbe und in der Politik erfolgreich war

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Marielle Franco , 38 Jahre alt, Soziologin und Menschenrechtsaktivistin wurde 2016 für die Partei PSOL in den Stadtrat von Rio de Janeiro gewählt. Vor 2 Wochen wurde sie Berichterstatterin des Stadtrates von Rio für die Kommission zur Begleitung der Bundesintervention und Übernahme der Sicherheitskompetenz in Rio durch das Militär . Vor kurzem kritisierte sie die Aktion von Militärpolizisten in der Favela Acari mit den Worten "das 14. Batallion der Militärpolizei von Rio de Janeiro terrorisierte am Wochenende die Bewohner von Acari ... Das passiert schon regelmäßig, aber die letzte Aktion war noch schlimmer". Am Mittwoch, 14. März, nahm sie an einer Veranstaltung mit dem Thema "Junge Schwarze bewegen die Strukturen" teil und fuhr anschließend vom Stadtteil Lapa mit einem Fahrer und Begleiter nach Hause. Man vermutet, dass sie von der Abfahrt ab auf einer Strecke von 4 km von einem Fahrzeug verfolgt wurde. Als das Fahrzeug auf gleicher Höhe war, wurde aus diesem ...

Es reicht!

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Vor kurzem wurde in Sao Paulo Ricardo Silva Nascimento, ein Müllsammler, schwarzer Hautfarbe, kaltblütig durch die Militärpolizei erschossen, mit einem Schuss in den Körper und zwei in den Kopf, nur weil er es wagte in einem Restaurant in einem Stadtviertel der Mittelklasse nach Essen zu betteln. Diesselbe Polizei, die ihn tötete, manipulierte vor aller Öffentlichkeit die Beweise am Tatort, transportierte illegalerweise den Körper ab und löschte auf den Mobiltelefonen von denen, die die Tat filmten, den Beweis des Verbrechens. Bewohner des Viertels sollen dabei der Militärpolizei zugejubelt haben. In Brasilien erlebt man zur Zeit einen Rückfall in die alte Tradition der Sklavengesellschaft und der Unterdrückung einer Bevölkerung, die ausgebeutet wird und in tiefer Armut lebt. In der Zeit der Präsidentschaft von Lula da Silva gab es eine Politik für die Armen, ein Programm, das sich "Zero fome" (Kein Hunger) nannte und mit dem man den beschämenden Zustand eines reichen...

Espirito Santo vom Heiligen Geist verlassen

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Espirito Santo ist ein brasilianischer Bundesstaat, der nördlich von Rio de Janeiro am Atlantik liegt. Seit einigen Tagen ist die Welt in Espirito Santo nicht mehr in Ordnung. Seit dem 4. Februar streikt nämlich die Militärpolizei, die nomalerweise für die Aufrechterhaltung von Ruhe in Ordnung  zuständig  ist. In der Hauptstadt Vitória herrscht seither Panik und Unruhe.Die Geschäfte sind geschlossen, die Busse fahren nicht, die Leute gehen nicht zur Arbeit und die Bäckereien öffnen nur noch kurzzeitig. Die Leute haben Angst zur Tankstelle zu fahren, die Geldautomaten haben kein Geld. Seit dem Streik wurden schon mehr als 100 Morde gezählt. Die Mehrheit der getöteten Personen haben 3 oder 4 Schüsse im Kopfe, an der Seite oder in der Brust. Es sind klassische Streitigkeiten zwischen Banden um Verkaufsstellen und um die Abrechnung von Streitigkeiten. Diese Verbrechen ereignen sich an der Peripherie größerer Orte. In den zentralen oder nobeln Vierteln geht es vor allem um Ei...

Wann werden die Massaker in Brasilien ein Ende haben?

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"Eldorado dos Carajás massacre" by Carlos Latuff. Carlos Alberto Libânio Christo oder eher unter seinem Rufnamen Frei Betto bekannt, geboren 1944, ist Schriftsteller und Dominikaner-Mönch. Er ist Anhänger der Theologie der Befreiung und war 2003 bis 2004 Berater des damaligen brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva . Er hat sich auf dem Internet-Portal “Correia da Cidadania” unter dem Titel “Massaker in Serie. Bis wann noch?” mit den nicht endend wollenden Gemetzel an vor allem jungen und schwarzen Menschen in Brasiliens Landregionen und Städten beschäftigt. Ich gebe seine Ausführungen hiermit übersetzt wieder: “Vom 17 bis 19 Juli wurden in Manaus 37 Menschen ermordet. Die Exekutionen begannen nach dem Tod eines Sergeanten der Militärpolizei als dieser eine Bank verließ. Komischerweise ließ sich die Polizei viel Zeit, um an die Tatorte zu kommen….. Bis heute wurde keiner der Kriminellen gefasst. Am 13. August – ein schicksalhaftes Datum für die Abergl...

Schiesswütige Militärpolizei sorgt für neuen Tötungsrekord in São Paulo

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Im ersten Trimester dieses Jahres hat die Militärpolizei von São Paulo im Rahmen von Sicherheitsoperationen 185 Personen erschossen. Seit 20 Jahren gab es nicht mehr eine so große Anzahl von durch die Polizei Getöteten in der Stadt. Es sind 18% mehr als im vergleichbaren Zeitraum des vergangenen Jahres. Die Verantwortlichen der Militärpolizei behaupten natürlich, dass bei den Todesschüssen immer streng nach Gesetz vorgegangen wurde. Menschenrechtsaktivisten kritisieren, dass sich diese Gewalt nur gegen Schwarze und Arme richtet. 104 Personen wurden zusätzlich verletzt. Das ist weniger als 2014, auch wenn die Zahl immer noch erschreckend hoch ist. Für Kenner der Szene ist klar: Weniger Verletzte, aber wesentlich höhere Zahl an Getöteten bedeutet, dass die Polizei gar nicht versucht, die Leute kampfunfähig zu machen, sondern sie gleich erschießt. Für den Vertreter der “Vereinigung von Zellen der Volkserziehung für Schwarze und die Arbeiterklasse (Uneafro)”, Douglas Belchior, zeigt ...

Von der Lynch- und Rassenjustiz in Bahia

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Wir, schwarze Männer und schwarze Frauen, Bewohner der einfachen Viertel, Marihuanasüchtige, Analphabeten und Halbanalphabeten, ex-Verhaftete und Frauen von Verhafteten, ex-Zuchthäusler, Professoren, Rechtsanwälte, Zahnärzte, Hand-Arbeiter, eine ungeheure Menge von Leuten, die gerne brüllen möchten über das Blut, das seit Urzeiten vergossene Blut, Geprügelte des Kolonialismus eingewickelt in die betrügerische Politik einer Regierung der weißen Übermacht in dem Bundesstaat, in der es die meisten Schwarzen Brasiliens gibt, sind wir aus der Sicht dieser Regierung Feinde, die niedergeschlagen werden müssen und sie, die Weißen aller ideologischen Farben sparen nicht mit Schriftstücken zur Rechtfertigung dieses Massakers. Dies schreibt der Blog-Autor Hamilton Borges dos Santos, genannt Walê. Er gehört der schwarzen Rasse an und hat die Nase voll wie das Volk der schwarzen Rasse im brasilianischen Bundesstaat Bahia behandelt wird. Es gibt die Einheit der Rondas Especiais (Rondesp) in Bah...

Für gleichgeschlechtliche Küsse im brasilianischen Karneval gibt es Ärger mit der Polizei

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Eigentlich ist Homosexualität seit Beginn dieses Jahrhunderts in Brasilien nicht mehr strafbar. Diese Kenntnis scheint sich aber noch nicht bis in untere Polizeiränge durchgesetzt zu haben. Der “Jornal do Commercio” auf Recife berichtet von einem Zwischenfall beim Karneval in Olinda , der die völlige Ignoranz einer Polizeistreife an dem von vielen Touristen besuchten Karneval offenlegt. Ein 21-Jähriger und ein 22-Jähriger aus anderen Regionen Brasiliens trafen sich zum traditionsreichen Karneval in Olinda in Pernambuco . Beide wurden in der Nacht von 4 Militärpolizisten festgenommen, weil sie sich auf offener Straße geküsst haben sollen. Für die Polizisten war damit der Tatbestand einer “gewalttätigen Attacke auf das Schamgefühl” erfüllt. Die beiden wurden zu Polizeiwache in Recife geschleppt und dabei wie Schwerverbrecher behandelt. Nach der Aufnahme der Anzeige küssten sich die beiden mutigen Männer erneut und erregten damit die Wut der Polizisten. Sie bekamen die Belehrung, dass...

Auf Kritik steht Todesstrafe, das sollte man in Brasiliens Hinterland wissen

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Josias Paulino de Castro, wohnhaft in Guabira im Bundesstaat Mato Grosso, war Präsident der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft ASPRONU. In dieser Funktion kämpfte er auch um die Legalisierung des Eigentums an Grundstücken. Hand in Hand mit korrupten Behörden werden dort Besitztitel gefälscht, um Siedler vertreiben zu können. In der Region gibt es zudem viele Sägereien und Personen, die am illegalen Holzeinschlag interessiert sind. Hinter dieser Holzmafia stecken hochrangige Politiker und korrupte Mitglieder der Militärpolizei. Eine brasilianische Zeitung beschreibt die Situation im Distrikt Guabira so: "Die harte Realität im Distrikt, einem Land ohne Gesetz, ist, dass der befiehlt, der die Macht hat und der gehorcht, der aus Einsicht kuscht." Anfang August erklärte Josias de Castro den Behörden in Cuiabá , der Hauptstadt von Mato Grosso :  "Es gibt gemietete Mörder (Pistoleiros) in der Region, aber die Behörden tun nichts gegen sie. Wir werden sterben, ...

Warum die Brasilianer von einer Militärpolizei kontrolliert werden

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Die "PM", "Policia Militar" auf deutsch "Militärpolizei" ist im Alltag der Brasilianer allgegenwärtig. Sie sorgt für Ordnung in militärischer Gesinnung und hat dies in der Vergangenheit und auch heute oft brutal und ganz im Sinne der besitzenden Klasse und der Militärs getan. Ihre Massaker an vermeintlichen kriminellen Brasilianern ziehen eine blutige Spur durch die jüngste Vergangenheit. Warum sorgt in diesem Land nun ausgerechnet eine Militärpolizei für Ordnung? Jair Krischke ist Menschenrechtsaktivist in Südamerika. Er gründete 1979 die Bewegung für Recht und Menschenrechte ( Movimento de Justiça e Direitos Humanos ) in Rio Grande do Sul, die wichtigste Nichtregierungsorganisation für Menschenrechte in Südbrasilien. In einem Interview für das Internet-Portal "racismoambiental" erklärt er die Gründe, warum es eine de Alltag beherrschende Militärpolizei in Brasilien gibt. Die Zusammenfassung des Interviews gebe ich hiermit wieder: "D...