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Wie es sich anfühlt ein schwarzhäutige Lehrerin in Brasilien zu sein

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Im Blog "Blogueiras negras" beschreibt die Lehrerin Luciane Silva, promoviert in afrikanischer Literatur und einem Doktor im Bereich Erziehungswesen, wie es sich anfühlt als eine schwarze Lehrerin an brasilianischen Schulen zu unterrichten. Nachstehend zusammengefasst ihren Bericht: Vorurteile und der tägliche Rassismus in Brasilien töten. Wenn man sich dagegen wehrt, wird man mit dem Vorwurf des "Opfergehabes" zum Schweigen gebracht. In der Schule sind für schwarze Lehrer/-innen nicht nur der Umgang mit den Schülern, sondern auch den Arbeitskollegen ein Problem. Einer schwarzen Lehrer/-in gesteht man keine Autorität zu. Weder Schüler noch Arbeitskollegen sind daran gewöhnt eine schwarze Person in einer führenden Stellung zu akzeptieren und als Autorität anzuerkennen. In der brasilianischen Gesellschaft ist man daran gewöhnt, Schwarze nur in subalternen Stellungen, wo man ihnen Weisungen gibt, zu erleben. Und diese Weisungen erteilen normalerwe...

Duale Berufsausbildung in Spanien am Beispiel Sevilla’s

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In Spanien war die duale Berufsausbildung – theoretische Ausbildung in der Berufsschule und Ausbildung direkt am Arbeitsplatz – bis vor nicht allzu langer Zeit unbekannt. Die Folge war, dass es viele Studenten mit Hochschulabschlüssen gab, die über keinerlei praktische Berufserfahrung verfügten. Die deutsche duale Berufsausbildung wurde den Spaniern in  letzter Zeit von deutschen Politikern empfohlen, um damit wirkungsvoller die hohe Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen zu können. Am Beispiel Sevillas ist zu erkennen, dass diese Art der Ausbildung – Ciclos Formativos (FP) genannt -immer mehr an Akzeptanz bei der Jugend gewinnt. In der Provinz Sevilla werden zum neuen Schuljahr erstmals mehr Schüler die Berufsschule besuchen als solche, die das Abitur machen. Gegenüber 2008 gibt es einen Anstieg der Schülerzahlen um 38%. Die Zeitung “Diario de Sevilla” schreibt: “Diese Erhöhung fällt mit dem Zeitraum der Wirtschaftskrise zusammen. Während dieser Zeit hat sich die berufliche Ausbildu...

Die Schule beginnt in Spanien mit einer Vergesellschaftung des Schulmaterials

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Bizarre Aktion in Sevilla. Etwa 30 Männer und Frauen schnappen sich im Supermarkt Carrefour Einkaufswagen, füllen diese mit Schulbüchern und Schulmaterial und verlassen den Markt ohne zu zahlen. Es war eine Aktion der andalusischen Gewerkschaft SAT, die bereits früher durch originelle Aktionen zur Neuverteilung des Reichtums aufgefallen war. Die Gewerkschaft erklärt, dass sie mit dieser Aktion auf die 2 Millionen Andalusier und Andalusierinnen hinweisen wolle, die in Armut lebten sowie auf die 400.000 andalusischen Familien, die keinerlei Unterstützung erhielten, obwohl alle Familienangehörigen arbeitslos seien. Für jedes Kind müssten die Familien jedoch Kosten in Höhe 100-150 Euro für Schulmaterial für das jetzt beginnende Schuljahr zahlen. Vor der Aktion hatte die Gewerkschaft die Leitung des Supermarktes informiert, so dass die Aktion relativ geräuschlos ablief. Regierungsstellen kündigten allerdings bereits an, dass man mit aller Härte gegen die Gewerkschaft vorgehen werde. D...

Der lange Arm der katholischen Kirche und die spanische Bildungspolitik

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Toleranz ist nicht eine Tugend der spanischen katholischen Kirche. Seit die konservative Regierung an der Macht ist, versucht sie mit Druck das Rad der Geschichte ein wenig zu ihren Gunsten zurückzudrehen. Das zeigt sich in der Abtreibungsfrage, aber besonders in der Schulpolitik. Es gibt viele staatliche subventionierte Privatschulen der katholischen Kirche in Spanien, wo die Kirche ohnehin das Sagen bezüglich der Lehrinhalte hat, aber das reicht nicht, jetzt sollen auch die staatlichen Schulen zur Anerkennung der Bedeutung des Religionsunterrichts gezwungen werden. Die Regierung bereitet ein Gesetz vor, das sie schönfärberisch “Gesetz zur Verbesserung der Qualität des Unterrichts”, abgekürzt LOMCE, nennt. In dieses “Verbesserungsgesetz” werden nun Maßnahmen gepackt, die mit “Verbesserung” aber auch gar nichts zu tun haben. So die Regelung, dass der katholische Religionsunterricht vollwertig für den offiziellen Notendurchschnitt der Schüler zählen soll. Vorgängerregierungen der soz...

Skandal oder Fortschritt: Brasilianische Kinder dürfen länger die Schulbank drücken

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Es gab vor nicht allzu langer Zeit in Brasilien Kinder, die statt die Schule zu besuchen, im Müll nach Essbarem suchten oder ein wenig Geld verdienten, indem sie in Supermärkten den Kunden die Tüten zu den Autos trugen. Wenn das neue Gesetz, das Anfang April 2013 im Gesetzblatt veröffentlicht wurde, nicht nur ein Papiertiger ist, dann beginnt jetzt für alle brasilianische Kinder eine neue Ära der Bildung. Das jetzt erlassene Gesetz beruht auf einer Verfassungsänderung aus dem Jahre 2009 und es schreibt vor, dass Kinder mit 4 Jahren eingeschult werden müssen und die Schulpflicht bis zum Alter von 17 Jahren dauert. Alle Gemeinden und Bundesstaaten werden verpflichtet, bis 2016 den Kindern Plätze an den öffentlichen Schulen zu gewährleisten. Die Eltern haben die Pflicht, ihre Kinder an den Schulen anzumelden. Sollten sie dies nicht tun, drohen ihnen Bussen. Wenn die Eltern fortdauernd ihre Pflicht verletzen können sie auch strafrechtlich belangt werden. In Zukunft wird es drei Etapp...

Die Leiden und Erfolge der Ziganen in Europa

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Wie soll man sie nun nennen? Die Ziganen? Genauso wie es einen Ziganismus gibt gibt es auch einen Antiziganismus. Die Antiziganismus-Webseite schreibt, dass Sinti und Roma, die landläufig und in der Regel diskriminierend als "Zigeuner" und von den Behörden vorurteilsvoll mit dem alten Nazibegriff als "Landfahrer" bezeichnet werden, bereits im 15. Jahrhundert nach Deutschland eingereist sind. Und weiter: “Die Sinti und Roma lehnen die pejorativ verwendete Fremdbezeichnung "Zigeuner" größtenteils ab, weil sie alle Stereotype und Klischees in sich birgt und transportiert, mit denen die jahrhundertelange Verfolgung bis hin zum Völkermord gerechtfertigt wurde.” Während in unserem Sprachgebrauch sich immer mehr die Verwendung Roma durchsetzt, sieht das in Rumänien und Spanien anders aus. Hier verwendet man immer noch mit Vorliebe den Begriff “ţigăn” (rumänisch, ausgesprochen “Zigan”) und in Spanien das Wort “gitano”, auch wenn hier unter der Druck der EU a...

Rumäniens Regierung schenkt seine Schülern ein neues Abitur

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Rumäniens Senat hat jetzt einen Gesetzentwurf verabschiedet, mit dem ein Berufsabitur in Rumänien eingeführt wurde. Auf Rumänisch nennt es sich “bacalaureat professional”. Die Zeitung Romania Libera berichtet, dass das Berufsabitur den Schülern das Recht zum Zugang auf den Arbeitsmarkt gibt, aber kein Recht zum Zugang zu Hochschulen. Die rumänische Erziehungsministerin Ecaterina Andronescu hat versucht ihren Landsleuten zu erklären, was das für die Zukunft bedeutet. Ihrer Ansicht nach wird mit dem Berufsabitur das bisherige Berufsschulwesen reformiert. Bisher wechselten Schüler nach der 9. Klasse des Gymnasiums in die Berufsschulen, jetzt soll der Berufsschulunterricht bereits nach der 8. Klasse beginnen. Die Schüler sollen damit besser in den Arbeitsmarkt integriert werden. Originaltext Ministerin: “Durch das Berufsabitur wollen wir die beruflichen Kompetenzen stärken und die Absolventen attraktiver für die Arbeitgeber machen. Das Berufsabitur-Zeugnis ist eine Eingangsschein für ...

Zwergschulen haben in Spanien keine Zukunft

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Vor 10 Jahren gab es in Spanien noch 91.000 Schüler im ländlichen Bereich. Im Schuljahr 2009-2010 waren es nur noch 54.000. Die Gründe dafür sind nicht nur in der Landflucht zu suchen, sondern auch bei der Wirtschaftskrise und in ihrem Gefolge bei den Kürzungen im Bildungsbereich. Im ländlichen Spanien gibt es immer noch Schulen, die man nach deutschen Maßstäben als Zwergschulen einstufen würde. In ihnen unterrichtet in einem Raum ein Lehrer/in Schüler zwischen 3 und 12 Jahren. Er oder sie wird unterstützt von "fliegenden" Lehrern, die den Unterricht in den Fächern Musik, Englisch und Sport ergänzen. Die autonome Region Castilla- La Mancha hat bereits die Schließung von 71 Zwergschulen angekündigt. Angeblich nicht um Geld zu sparen, der Einspareffekt sei zu gering, sondern, weil an den größeren Schulzentren die Schüler besser gefördert werden können. Während in Castilla-La Mancha das so hingenommen wird, formiert sich in anderen Regionen der Widerstand. In der Provin...

Rumänien sucht einen makellosen Erziehungsminister

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Die vom politischen Bündnis USL gebildete neue rumänische Regierung ist auf der Suche nach einem Erziehungsminister. Zwei Kandidaten scheiterten bereits wegen schwarzer Flecken auf der Weste. Die schwarzen Flecken sind uns aus der deutschen Politik bekannt, man könnte sie als das “Guttenberg-Syndrom” beschreiben. Die Kandidaten haben simpel und einfach bei ihren wissenschaftlichen Arbeiten abgeschrieben oder bei ihrem Lebenslauf großzügig gemogelt. Die erste Kandidatin war Corina Dumitrescu. Sie ist Rektorin der christlichen Universität Dimitirie Cantemir in Bukarest und ist in Vertretung der Zivilgesellschaft Mitglied im obersten Rat der Richter. Vor ihrer Ernennung wurde rechtzeitig festgestellt, dass mehre Inkompatibilitäten vorlagen. Auf dem Gehaltszettel ihrer Universität standen nicht weniger als 13 Politiker. Des weiteren stürzten sich die rumänischen Medien auf das Studium ihrer wissenschaftlichen Laufbahn und kamen zur Ansicht, dass sie über erhebliche Rechtschreibschwäc...

Warum Rumänen plötzlich zur deutschen Minderheit gehören wollen

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In Rumänien gibt es eine neue Einschreibungsregelung für die Schulen, der zufolge kein Einstufungstest mehr durchgeführt werden darf, weil unabhängig von der Sprachkenntnis jedem Mitglied der deutschen Minderheit und anderen Minderheiten eine Ausbildung in seiner Muttersprache garantiert wird. Auf Grund dieser neuen Regelung hat sich dieses Jahr bei den Einschreibungen für das deutsche Goethe-Kolleg in Bukarest die Zahl Eltern, die angeben zur deutschen Minderheit zu gehören, fast verzehnfacht. Das Deutsche Goethe-Kolleg ist die Schule der deutschen Minderheit in Bukarest und untersteht dem rumänischen Ministerium für Bildung, Forschung und Jugend. Deutsch ist Unterrichtssprache. Die neue Einschreibungsregelung scheint sehr interpretationsbedürftig zu sein. Die Journalistin Nina May beschreibt in der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien (ADZ) die Situation: “Hier schlug eine offensichtliche Gesetzeslücke zu, nämlich die Frage, wie man die Zugehörigkeit zu dieser Minderheit ü...

Novatada: Integration über den Weg der Erniedrigung

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“Hallo, du Grünschnabel, sauf Waschmittel mit Sand!” So in etwa erfahren angehende Akademiker in Spanien den Beginn an ihren Hochschulen. Bei der sogenannten “novatada” müssen sie Scherze und Späße über sich ergehen lassen, deren Niveau recht tief angesiedelt ist und vor allem darin bestehen die Überlegenheit der bereits Studierenden über die Neuanfänger zu demonstrieren. “In meinem ersten Universitätsjahr banden sie meinen Penis mit Draht an einen Backstein und warfen diesen zum Fenster hinaus. Als ich schon dachte, dass sie mir damit mein ganzes Gemächt ausreißen würden, hörte ich den Backstein auf dem Boden zerschellen. Der Draht war gottseidank länger,” erinnert sich Juan, der jetzt in Madrid BWL studiert. So wie es Juan passierte, geschieht es jetzt wieder hunderten von Neulingen an den Hochschulen, die den “novatadas” unterzogen werden. “Es ist eine Art Integration, indem man dich erniedrigt”, erklärt Sara, 20 Jahre, während sie von einem “novato” an einer Hundeleine herumgef...

Spanien lässt seine Jugend im Stich

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Die Jugendarbeitslosigkeit in Spanien war schon immer hoch, aber mit der Wirtschaftskrise ist sie geradezu explodiert. Innerhalb der Europäischen Union liegt Spanien mit einer derzeitigen Rate von über 40% auf einem der letzten Ränge. Dies ist mehr als das Doppelte des EU-Durchschnitts. Die Zeitung El Pais gibt den Jugendlichen ein Forum, auf dem sie ihren Frust los werden können und es ist interessant, was sie so zu sagen haben. Rosalia, 27 Jahre alt, schreibt unter dem Titel "Komm nach Deutschland, Pepe!", dass sie im Moment als einzige Lösung ihrer Probleme die Auswanderung sieht. Sie hat viel studiert und ist gut ausgebildet, aber sie bekommt keine Arbeit. Die spanische Gesellschaft sei immer der Ansicht gewesen, wer gut studiert, werde auch die Belohnung bekommen. Aber alle Aussichten auf Belohnung seien verpufft und was übrig bliebe, wäre nur der billige Trost, man solle nicht den Mut verlieren. Die spanischen Politiker und die Wirtschaft seien an ihnen v...

Rabiate Methode zur Behandlung hyperaktiver Kinder

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Im Bundesdistrikt von Brasilien hat eine Lehrerin ein 10-jähriges Kind an den Stuhl gebunden und ihm den Mund mit Tesafilm zugeklebt. Eine Kollegin beobachtete diese Erziehungsmassnahme und alarmierte die Schulleitung, die wiederum die Mutter alarmierte. Die Mutter des Kindes rief die Polizei. Diese stellte fest, dass das Kind tatsächlich auf die vorgenannte Art behandelt wurde. Die Lehrerin wurde wegen Misshandlung und Nötigung festgenommen und verhört. Sie gibt an, dass sie das hyperaktive Kind auf diese Art ruhig gestellt habe, damit es den Unterricht nicht störe. Brasilianische Studien gehen davon aus, dass 3 bis 5% der brasilianischen Kinder dieses Phänomen anzeigen. Es ist ein Zusammenhang zwischen Konzentrationsschwierigkeiten auf der einen Seite und Verhaltensstörungen oder aggressivem Verhalten auf der anderen Seite zu beobachten. Diesen Zusammenhang gibt es in Brasilien bei 47,8% der untersuchten Kinder. Hyperaktive Kinder sind oft auch depressiv oder leiden an ...

Den Cariocas die Leviten lesen

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Es reicht nicht, dass Rio de Janeiro in den letzten Tagen vom Schicksal heftig gebeutelt wurde. Die Selbstkritik, die jetzt einsetzt, kann sehr ätzend werden, manche, wie der Journalist Marcelo Migliaccio halten sich da nicht zurück. In seinem Blog "rio acima" legt er die Finger auf die offenen Wunden. Der Umgang mit der Umwelt lässt seiner Ansicht nach sehr zu wünschen übrig. "Wir misshandeln die Erde und nicht nur sie, sondern auch uns selbst. Wir sehen nur auf den Profit, vernachlässigen die Erziehung und unseren Geist. Das Resultat ist, dass die Natur jedesmal ein Stück feindlicher wird und aus dem Gleichgewicht gerät und uns menschliche Wesen bestraft wegen des Fehlens an Klugheit und wegen unseres Egoismus". 12 Stunden heftige Regenfälle mit dem Resultat von mehr als 200 Toten in Rio zeigen seiner Ansicht nach, dass die Unwetter heutzutage völlig aus dem Ruder laufen. Er weiss, wer Schuld ist, die globale Erwärmung, die wegschmelzenden Eisdec...

Kampf den Vorurteilen gegen die Roma

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"Stop Prejudecăţilor despre Etnia Romă", abgekürzt S.P.E.R., heisst "Kampf den Vorurteilen gegen die Roma-Ethnie " und ist ein Programm der rumänischen Regierung, das vom EU-Phare-Programm unterstützt wird. "Alle Zigeuner stehlen. Du sprichst wie in einem Zigeuner-Zelt. Du sollst nicht mit den Zigeunern spielen! Wenn du nicht brav bist, gebe ich dich den Zigeunern." Das sind die gängigsten Sprüche in Rumänien mit Roma-Bezug, die auf der Webseite von S.P.E.R. zitiert sind. Und weiter wird ausgeführt: "Von klein auf wurden wir belehrt, dass die Roma nicht integrierbar sind. Wenn wir ihnen auf der Strasse begegnen, gehen wir ihnen aus dem Weg, wenn sie uns etwas fragen, fühlen wir uns angegriffen, manchmal bekommen wir Herzklopfen, wenn sich ein Roma in der Strassenbahn auf den Stuhl gegenüber von uns hinsetzt." Und die Schlussfolgerung: "All diese Vorurteile gegenüber den Roma verhindern, dass wir sie als das ansehen, was sie sind: Als Mensche...

Bulling an brasilianischen Schulen

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Auch die brasilianischen Schulen haben ein Gewaltproblem. Bei uns Mobbing oder inzwischen auch Bullying genannt, nennt man das in Brasilien "O Bulling". Seit neuestem gilt es unter brasilianischen Schülern auch als besonders mutig, die Lehrer anzugreifen. Das "Instituto Mauricio de Nassau" in Recife, eine Bildungsinstitution in Pernambuco mit Schwerpunkt Recht und Sozialwissenschaften, berichet in seinem Blog von einem kürzlichen Fall: Die Geographielehrerin Helena Pinto, 49 Jahre alt, erlitt an einer Schule in São Paulo eine Halswirbelprellung, nachdem sie von einem Realschüler tätlich angegriffen worden war. Der Blog fragt: "Was soll man da tun? Wie handeln? Und die Eltern? Die Schulen (und Universitäten) müssen sehr vorsichtig sein bei der Ermittlung der Geschehnisse und streng bei der Anwendung der Sanktionen. Die Toleranz muss bei Null liegen (a tolerância deve ser zero). Sonst wird der Kreis der Einschüchterung und Gewalt sich noch mehr drehen. Ausserdem...

Sturm gegen Sozialkunde-Unterricht gescheitert

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Die spanische Regierung hat 2006 mit dem Rahmengesetz zur Erziehung (Ley Orgánica de Educación) das Fach "Sozialkunde"( Educación para la Ciudadanía ), man kann es auch Ethikunterricht nennen, eingeführt. Ziel diese Fachs soll es sein " die Entwicklung freier und ganzheitlicher Personen durch die Festigung des Selbstwertgefühles, der persönlichen Würde und des Verantwortungsgefühl zu fördern sowie zukünftige Bürger mit eigener Urteilskraft zu schaffen. Bürger, die sich respektvoll, teilnehmend (participativos) und solidarisch (solidarios) zeigen und die ihre Rechte kennen, ihre Pflichte übernehmen und zivile Umgangsformen entwickeln". So steht es im oben zitierten Gesetz (Real Decreto 1631/2006). Der spanischen Rechten war das wieder einmal zuviel. Arm in Arm mit der katholischen Kirchen wurde das Fach bekämpft. Man wollte dem Staat nicht die moralische Erziehung der Kinder anvertrauen. Die katholische Kirche war vor allem empört, dass ihre Werte in diesem Unterri...

Schulkrieg in Belém

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Eine Welle der Gewalt beunruhigt Schüler (alunos), Eltern (pais) und Erzieher in Belém, der Stadt an der Amazonas-Mündung. Es gibt eine grosse Rivalität zwischen einzelnen Schulen, die sich in offene Gewalt zugespitzt hat. In der Regel gehen nach Beendigung der Schule die Streitigkeiten zwischen den Schülern los. Die Polizei berichtet, dass es allein in diesem Jahr 143 Zwischenfälle (ocorrências) in Belém gegeben hat. Mehrere Waffen wurden bei Schülern beschlagnahmt. Eine 15-jähriger Schülerin wurde im Unterrichtsraum mit dem Messer erstochen und starb, nachdem sie sich in der Pause mit einer Mitschülerin gestritten hatte. "Ich kann das nicht verstehen, ich kann das nicht akzeptieren, dass irgendein Schüler in einem Unterrichtsraum sterben muss. Das hat keine Logik (Não tem lógica), das kann keiner verstehen!" sagte der Vater des Opfers. Die Polizei will jetzt verstärkt vor den Schulen patroullieren. In einer Schule haben die Schüler Friedensbotschaften an ihren Schulunif...

Comienzan los clases - ab Montag Schulalltag in Andalusien

Die "Junta de Andalucia" (Landesregierung von Andalusien) kündigt für Montag den Schulstart für die andalusischen Kinder an. 4.915 Schulen und Gymnasien (colegios y institutos) werden ihre Tore für die Ausbildung in Kindergärten, Grundschulen, Sekundarstufen und Sonderschulen öffnen. Insgesamt sollen es ca. 1,5 Millionen Schüler sein. Die Landesregierung ist stolz darauf, dass jetzt die Schulbücher weitgehend kostenlos sind. Damit ist das politische Ziel der Lehrmittelfreiheit, das 2005 gestartet wurde, vollendet. Neu ist auch die stärkere Ausrichtung der Schulinhalte auf Fremdsprachen und Informationstechnologie. In Andalusien gibt es 518 bilinguale Schulen (256) und Gymnasien (262). Die überwiegende Mehrheit (457) offerieren blingualen Unterricht in Englisch, 52 in Französisch und 9 in Deutsch. Zu letzteren gehören sicher auch die Deutsche Schule in Sevilla und diejenige in Málaga/Marbella .