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Wenn Bilder auf alten Keksdosen das Geschichtsverständnis bestimmen

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Der Brexit wühlt die Gemüter im Vereinigten Königreich auf. Die Regierung musste von Richtern gezwungen werden, das Parlament am Beschluss zur Auslösung des Kündigungsartikels des EU-Vertrages ( Artikel 50) zu beteiligen. Das Unterhaus ist seiner Pflicht nachgekommen und hat der Regierung – mit überwiegender Zustimmung der Labour-Opposition - ein weitgehendes Ermächtigungsgesetz erteilt. Zur Zeit liegt es am Oberhaus, seine Zustimmung zu geben. Die Premierministerin zeigte sich sehr ungnädig über die Einschaltung der demokratischen Institutionen, obwohl ja der Brexit gerade damit begründet wurde, dass man die eigene Demokratie gegen die Brüsseler Eurokraten stärken wolle. Ja, worum geht es eigentlich beim Brexit? Die Sprüche, mit denen das Volk bearbeitet wurde, waren “Holt die Kontrolle über unsere Grenzen zurück”, “Gebt das Geld, das nach Brüssel geht unserem nationalen Gesundheitsdienst NHS”, “Wir wollen global sein” und ähnliches mehr. Es ging also in erster Linie g...

Spanischer König zeigt in seiner Weihnachtsansprache wenig Interesse an Vergangenheitsaufarbeitung

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Wie in europäischen Ländern üblich, hält das Staatsoberhaupt am Weihnachtsfest eine Ansprache an das Volk und versucht es vom friedlichen Gelingen des Weihnachtsfestes zu überzeugen. So auch der spanische König Felipe VI. , Repräsentant einer Monarchie, die mit erheblichen Glaubwürdigkeitsdefiziten zu kämpfen hat. Schuld ist die mangelnde Legitimation – die Monarchie wurde vom faschistischen Diktator Franco installiert – und die Erschütterung durch Skandale und Strafverfahren, in die Mitglieder des Königshauses verwickelt waren, es sei hier nur an den Noos-Skandal und die Elefanten-Safari des Vaters von Felipe VI., Juan Carlos de Borbón, erinnert. In seiner Weihnachtsansprache sprach Felipe VI. weitgehend über Allgemeinplätze, die aber in einem belehrenden und besserwisserischen Ton rüber kamen. Natürlich wurde die nationale Einheit beschwört, aber auch das Volk darauf aufmerksam gemacht, dass es sich an die Gesetze halten solle. Wenig hatte er zu sa...

Der “Neger von Banyoles” und der europäische Rassismus

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Banyoles ist eine Kleinstadt von 18.000 Einwohnern im nördlichen Katalonien. Es beherbergt eine museale Besonderheit, die die Stadt mit Klauen und Zähnen verteidigt. Es ist der “Neger von Banyoles” (El Negro de Banyoles), ein ausgestopfter Bewohner des südlichen Afrikas, der im Museum “Darder” der Stadt ausgestellt wird. Die Zurschaustellung eines Afrikaners, ähnlich einem ausgestopftem Tier, hat seit einigen Jahren zu kritischen Kommentaren in der spanischen Presse geführt. Bis 1991 wurden Schulklassen zur Besichtigung des toten “Negro” ins Museum gebracht bis die Zeitung El Pais diese Art der Zurschaustellung kurz vor den Olympischen Spielen in Barcelona als Rassismus bezeichnete. Wie ist nun diese Kleinstadt an den Leichnam des Afrikaners gekommen? Der Leichnam wurde 1830 von den Brüdern Verraux in Südafrika gestohlen. Französische Präparatoren stopften den Leichnam aus, stellten ihn auf ein Podest und verschickten ihn nach Europa, wo er erstmalig 1831 in Paris aus...

Das Genozid am lothringischen Volk

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Die Gruppe engagierter Blogger aus Lothringen (BLE) hat ein überraschendes Thema: Sie verlangt aus Anlass der französischen Bestätigung des Genozids der Türken an den Armeniern die Anerkennung des Genozids am lothringischen Volk durch Frankreich. Das Genozid passierte 1645 – 1648 im dreißigjährigen Krieg. Damals wurden von den Söldnertruppen des Kardinals Richelieu über 250.000 Lothringer getötet, ungefähr 60% der damaligen Bevölkerung Lothringens. BLE schildert die Vorgänge wie folgt: “Nachdem bereits alle Schlösser, Festungen und befestigte Gebäude auf Befehl von Richelieu zerstört worden waren, wurden die Einwohner vieler Orte wie in Kischeidt, im Bitcherland an den Bäumen aufgehängt. Eine Stadt wurde komplett zerstört, die von La Mothe . Diese ehemalige befestigte Stadt ist heute noch das Symbol des lothringischen Widerstandes gegen den französischen Eindringling.” Was bezweckten damals die Franzosen mit dieser Vernichtungsstrategie? “Die Franzosen haben in Lothringen nur ei...

Warum Rumänien anders ist oder wie es die Europäer zur Verzweiflung treibt

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Der Historiker Lucian Boia hat ein in Rumänien viel beachtetes Buch mit dem Titel “Was machen wir mit Rumänien?” geschrieben. Er erklärt die Geschichte von ihren Ursachen und Wirkungen für den rumänischen Raum und hat auf diese Weise schon mehrere rumänische “Mythen” entlarvt. Er hat den Journalisten von “Romania de la zer0” ein Interview gegeben, in dem er auf die Geschichte des Landes und seine derzeitige politische Situation eingeht. Für Boia ist Rumänien sehr spät in West- und Zentraleuropa in Erscheinung getreten. Die ersten rumänischen Fürstentümer erschienen erst ab dem 14. Jahrhundert, während in Bulgarien bereits eine europäische Macht und Ungarn ein mächtiges Königreich war. Danach hatten das ottomanische, das habsburgische und russische Reich das Sagen, die rumänischen Fürstentümer Tara Romaneasca (Rumänisches Land) und Moldau existierten mit einer beschränkten Autonomie am Rande dieser Großmächte. “Wir sind verspätet am Schwanz Europas gestartet und dabei ist es bis h...

Rumänien und die Merkwürdigkeiten der eigenen Geschichte

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Auch das kommunistische System unter Diktator Ceausescu hatte bis zu einem gewissen Grad akzeptiert, dass es in Rumänien Minderheiten anderer Völker gibt. Diese konnten ihre Sprache und ihre Bräuche pflegen, hatten eigene Schulen und Medien. So hatte die bis Ende der 80er Jahre die noch knapp eine halbe Million Personen zählende deutsche Minderheit Schulen mit Deutsch als Muttersprache und auch Zeitungen, die - wie rumänischsprachige Publikationen auch - aber stets verpflichtet waren, die offizielle Parteilinie zu vertreten. Bei der geschichtlichen Vergangenheit wurde aber sichergestellt, dass es nur ein Volk gab, das Rumänien geprägt hatte. Von den Dakern aus römischer Zeit stellte man schnurstracks eine rumänische Kontinuität bis in die heutige Zeit fest. Offiziell wurden alle anderen geschichtlichen Entwicklungen totgeschwiegen. Dass zum Beispiel die Siebenbürger Sachsen eine 500-jährige Siedlungsgeschichte in Transsilvanien oder Ardeal wie die Rumänen die Region nennen, haben ...

Demoralisierte Spanier misstrauen jedem und allem

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Spanien um Jahrhundertwende: Ein Ministerpräsident, der Arm in Arm mit Bush Jr. und Tony Blair den Irak-Krieg anzettelte. Das Trio von den Azoren . José Maria Aznar hieß damals der Ministerpräsident, der meinte Spanien sei damit wieder endgültig in den Kreis der Großmächte zurückgekehrt. Damit war der Niedergang der einstigen Weltmacht nach seiner Meinung wieder hergestellt, denn seit dem verlorenen Krieg gegen die USA 1898 um Kuba ging es sowohl mit der Macht wie auch der Moral der Spanier bergab. Der Schriftsteller Juan Goytisolo beschreibt die Gefühle der Aznarschen Epoche: “Vor mehr als einem Jahrzehnt bewunderte die ganze Welt das sogenannte “spanische Wunder”. Unser Ministerpräsident, der Held der Rückeroberung des Petersilien-Inselchens und Mitglied des berühmten Trios von den Azoren, das den noblen und ertragreichen (die Zahlen sprechen!) Kreuzzug zur Befreiung des Irak und Neutralisierung von dessen tödlicher Waffen begann, versicherte wem immer, der es hören wollte, da...

Sedan: Deutsches Kriegsdenkmal zerstören oder als Kulturerbe behandeln?

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“Dieses Denkmal ist Teil unseres Kulturerbes: Warum soll man nicht deutsche Vereine darum bitten, bei der Restauration mit zu machen?” “Die Bewohner von Sedan oder die Franzosen zahlen zu lassen, ist etwas zu dick aufgetragen"…” “Würde man diese Frage stellen, wenn es um Gebäude, die von den Römern errichtet wurden, ginge, obwohl die nie etwas anderes waren als Invasoren im Land der Gallier? Nein! Also machen wir dasselbe für dieses Gebäude, das von den deutschen Invasoren errichtet wurde und restaurieren wir es….” Ein derart heftiger Meinungsstreit tobt zur Zeit in der Ardennenstadt Sedan . Sedan ist ein Symbol der Kämpfe zwischen Frankreich und Deutschland. Während der Schlacht von Sedan im Deutsch-Französischen Krieg wurde der französische Kaiser Napoléon III. am 2. September 1870 mit 100.000 seiner Soldaten bei Sedan gefangengenommen; im anschließenden Deutschen Kaiserreich (bis 1918) wurde dieses Ereignis als Sedantag gefeiert. 1915 wurde auf dem Friedhof Saint-Charles v...

Brasiliens unbewältigte neuere Vergangenheit

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Am 1. April 1968 wurde der damalige Präsident Brasiliens, João Goulart , von den Generälen des Militärs mit tätiger Unterstützung eines Teils der brasilianischen Gesellschaft gestürzt. Danach beherrschten die Militärs viele Jahre das Land und erst Anfang der Jahre ab 1980 kam es zu einer vorsichtigen “Öffnung”, wobei die Militärs noch lange Zeit die Zivilisten unter Kontrolle hielten. Wie immer, wenn man einen Haufen Schandtaten begangen hat, erteilt man sich vor Übergabe der Macht per Amnestiegesetz die Freisprechung von allen Strafen. So auch das brasilianische Militär mit dem Amnestiegesetz von 1979. Erst jetzt werden auch die Stimmen in Brasilien lauter, die eine Aufarbeitung des dunklen Kapitels der Militärherrscht verlangen. Zudem wirken sich die von den Militärs geschaffenen Fakten noch bis in die heutigen Tage in wichtige Bereiche der brasilianischen Gesetzgebung aus. So zum Beispiel im Bildungssystem. Die Militärs hatten die Universitäten mit Polizeiterror zu folgsamen Aus...

Sevilla ist eine Stadt, wo man leicht betrogen und ausgetrickst wird

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Das ist nicht meine Meinung, sondern die eines alten Hochschullehrers, der seit 47 Jahren in Sevilla lebt und sich an der Universität Sevilla einen Ruf als Spezialist für moderne Geschichte gemacht hat. Es handelt sich um Professor Álvarez Santaló. Er ist jetzt 73 Jahre alt und wurde in Jerez geboren. Er ist somit ein waschechter Andalusier. Eines seiner bekanntesten Werke ist eine Arbeit über “Soziale Marginalisierung und Mentalität in West-Andalusien (Marginación social y mentalidad en Andalucía Occidental). In einem Interview mit dem Diario de Sevilla wurde er unter anderem gefragt, was seine Sicht von Sevilla sei. Seine Antwort lautete: “Es gibt zu viele Flaschenparties auf offener Strasse (botellones) und eine Decke von schlechter Erziehung, dieselbe, die es auch im Rest des Landes gibt. Überall gibt es Leute, die herumschreien. Was hier aber einzigartig ist, ist die Menge an Tricks, wir sind sehr geneigt über Tricks weiter zu kommen. Sevilla ist eine Stadt, die von Betrügere...

Warum der 23. August für die Rumänen wichtig sein soll

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“Der 23. August ist unter zwei Gesichtspunkten für die Rumänen wichtig. Am 23. August 1939 wurde der berühmte Ribbentrop-Molotow-Pakt in Moskau unterzeichnet. Der Vertrag war ein Markstein in der europäischen Geschichte und im Geheimprotokoll zum Vertrag wurde Bessarabien erwähnt. Dieser Pakt bereitete für die Rumänen den psychologischen Schock des Sommers 1940 vor. An zweiter Stelle hat Rumänien am 23. August 1944 im 2. Weltkrieg die Seite gewechselt und kämpfte jetzt zusammen mit den Alliierten gegen die ehemaligen Verbündeten, die Deutschen.” Dies ist die Darstellung des Geschichtsprofessors Mihai Manea, der bedauert, dass dieser Tag für die Rumänen kein Festtag mehr ist. Heutzutage weiß die Mehrheit der rumänischen Jugendlichen nichts mehr über diesen Feiertag. Geschichtsprofessor Manea bedauert, dass die Rumänen damit ein gesellschaftliches Gemeinschaftsgefühl über einen nationalen Feiertag verloren haben. Die Rumänen erinnern sich an diesen Tag als den Tag, an dem sie dem geli...

Adrian Păunescu wühlt die Rumänen eine letztes Mal auf

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In Rumänien ist vor kurzem der Poet und Politiker Adrian Păunescu gestorben. Nach seinem Tod zeigt eine überwältigende Berichterstattung in den Medien wie beliebt und zugleich umstritten dieser Mann war. Er ist ein wichtiger Bestandteil der rumänischen Kulturgeschichte und Jugendkultur der Ceausescu -Zeit. Adrian Păunescu wurde 1943 in Bessarabien (heute Republik Moldau) geboren. Gestorben ist er am 5. November diesen Jahres in Bukarest. Er war Dichter, Publizist, Textschreiber und Politiker und gilt als der profilitierste Künstler der rumänischen Gegenwart. Bekannt wurde er durch die von ihm gegründete Musik- und Literaturveranstaltung "Cenaclul Flacăra" im Jahr 1973. Eine Art Show, bei der Dichter ihre Werke vorstellen und junge, unbekannte Musiker ihre Musik vor einem zahlreichen Publikum aufführen konnten. Er begeisterte damit vor allem das junge Publikum sehr gut und eckte damit aber auch bei den kommunistischen Machthabern an. Er hat die Schlagworte "generația î...

Ehepaar Ceauşescu wurde aus der Gruft befreit

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Heute morgen um 7 Uhr machte sich eine Mannschaft des gerichtsmedizinischen Instituts auf dem Ghencea-Friedhof von Bukarest an die Ausgrabung der vermutlichen Überreste des ehemaligen Diktators Nicolae Ceauşescu und seiner Ehefrau Elena. Man ging bisher davon aus, dass auf diesem Friedhof die Überreste des 1989 erschossenen Ehepaares liegen. Die sterblichen Überreste wurden jetzt für eine DNA-Analyse sichergestellt. Das Ergebnis der Analyse wird in etwa 6 Monaten vorliegen. Für die Aktion wurde überfallartig der Zugang zum Friedhof gesperrt, was zu einer Verärgerung der anderen Friedhofsbesucher führte. Die Exhumierung erfolgte auf Verlangen der Kinder der Ceauşescu's, Zoe und Valentin Ceauşescu, die endlich wissen wollten, ob ihre Eltern wirklich an diesem Ort begraben wurden. Den Antrag stellten sie bereits 2005. Inzwischen ist Zoe verstorben und ihr Ehemann Mircea Oprean hat die weiteren juristischen Schritte vorgenommen. Nach der Ausgrabung erklärte Oprean, d...

Weihnachtstag 1989, 13:20 Uhr: Der "Prozess" beginnt

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An diesem Tag begann der Prozess gegen das Ehepaar Ceausescu oder besser gesagt, die Parodie auf einen rechtsstaatlichen Prozess. In einer Kaserne von Târgovişte. Der diensthabende General Nicolae Militaru telefonierte viermal mit Bukarest: "Ich werden die Ceausescu's schnellstens liquidieren!". Nach einer medizinischen Untersuchung, durchgeführt im Büro des Kommandanten von Târgovişte, Oberst Andrei Kemenici, wird das Ehepaar Ceausescu in den Gerichtssaal geführt. Hereingeführt wurden sie vom Chef des Fallschirmjägerkommandos, Ionel Boeru . Boeru war bereits zuvor vom General Stănculescu zum Chef des Exekutionskommandos ernannt worden. Oberst Andrei Kemenici beschrieb die Szene: "Oberst Gică Popa kam in mein Büro und hat den Plan für den Prozess auf einem Blatt skizziert. Die Situation war laut und voll Spannung. Dann kam General Stănculescu hereingestürmt und sagte: "Los, holt sie rein!". Gică Popa war derart durcheinander, dass er besagtes Papier in mei...

Zwanzig Jahre nach Ceausescu: Endlich Rumäne sein!

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Als rumänischer Staatsbürger hatte man es nicht leicht in Europa. Schikanen an Flughäfen und an den Grenzen im Westen Europas. Sie galten als beliebtes Objekt, an denen sich die Vorurteile der Sicherheitsapparate austoben konnten. Man möchte es gerne laut rufen: Es gibt schwarze Schafe unter den Rumänen, es gibt aber auch viele, die genauso rechtschaffen sind wie andere Menschen in Europa! Aber lassen wir einmal einen Rumänen zu Wort kommen. Cosmin Silistraru hat unter dem Titel "Auch heute sind wir noch Rumänen, aber jetzt mit Personalausweis...." beschrieben wie es ist, wenn man als Mensch 2. Klasse behandelt wurde und sich jetzt kindlich freut, wenn man nicht mehr erniedrigt wird: "Es ist viel Zeit vergangen seit damals..... An einem Morgen im Jahr 1992 fuhren wir mit einigen französischen Freunden zur Botschaft Österreichs . Wir wollten zu den Freunden nach Frankreich, aber dafür benötigten wir ein Transit-Visum. Das deutsche Transit-Visum erhielten wir am Abend vorh...

Marken-Ostalgie in Rumänien

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Die rumänische Revolution wird in Kürze ebenfalls 20 Jahre alt. Da denkt man gerne zurück, was eigentlich geblieben ist, von der Zeit davor. So wie es im Gebiet der ehemaligen DDR eine Rückerinnerung an die vertrauten Gegenstände des täglichen Lebens gibt, das wir als " Ostalgie " bezeichnen, so gibt es auch in Rumänien Tendenzen, die vorrevolutionäre Geschichte nostalgisch in Erinnerung zurück zu rufen. In den Köpfen ist noch gut präsent, für was man besonders lange Schlange gestanden hat, über was man besonders glücklich war, wenn man eines der seltenen Produkte mit Qualität ergattern konnte. Die Werbeindustrie nutzt diesen nostalgischen Rückblick und versucht Produkte mit altem Namen auf dem rumänischen Markt zu lancieren. Der Nationalstolz der Rumänen und das weltweit bekannteste Produkt ist das Auto Marke " Dacia ". Die erste Autofabrik Rumäniens wurde 1966 gebaut und die ersten Automobile wurden ab 1968 produziert. Den Namen "Dacia" hat das Fahrzeug ...

IM Gică Popescu

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" IM ", in Deutschland eine Bezeichnung für inoffizielle Mitarbeiter des DDR-Ministeriums für Sicherheit (MfS). Inzwischen hat sich auch Rumänien an die Aufarbeitung seiner kommunistischen Geschichte gemacht und nach und nach tauchen auch hier die "inoffiziellen Mitarbeiter" der Securitate, der rumänischen Sicherheitspolizei, auf. Vor kurzem hat es den europaweit bekannten ehemaligen Fussballspieler Gheorghe "Gică" Popescu erwischt. Popescu , Jahrgang 1967, ist einer der bekanntesten rumänischen Fussballspieler. Er hat für Rumänien an 3 Weltmeisterschaften ((1990, 1994 und 1998) und an 2 Europameisterschaften teilgenommen. Er spielte für die Vereine FC Universitatea Craiova, PSV Eindhoven, Tottenham Hotspur, FC Barcelona, U.S. Lecce, Galatasaray S.K., SV Hannover 96. Seine grössten Erfolge hatte er mit dem FC Barcelona. Nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Fussball hat er in Craiova eine Fussballschule eröffnet. Seine Geschäfte hat er wohl zu weitflächig b...

Die Leipziger Strasse in Bukarest hat Geheimnisse

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Nach Lipsca, Leipzig, ist eine der ältesten Strassen in Bukarest benannt. Sie heisst "Strada Lipscani". Hier hatten früher die Händler aus Leipzig ihre Waren abgeladen und so der Strasse ihren Namen gegeben. Seit Jahren versucht Bukarest die "Lipscani" und das umliegende Altbauviertel zu sanieren. Mit welchem Erfolg, darüber liefert uns Jakob Horstmann in der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien (ADZ) unter dem Titel "Ein vollständig versautes Viertel" einen schönen Überblick. Aber auch die Schwierigkeiten, die ein reichhaltiges archeologisches Erbe mit sich bringen, sind erkennbar. Heute berichtet die Zeitung "Evenimentul Zilei" (EVZ) aktuell über die Geheimnisse der Leipziger Strasse. Es sind die "Han" (hanul), die alten Gasthäuser, auf die man bei den Sanierungsarbeiten auf Schritt und Tritt stösst. Ein prächtiges Exemplar steht noch, es ist der Hanul lui Manuc , der heute ein Hotel, Gaststätten und Andenkenläden in sich beher...

Englischer Historiker beleidigt Schotten

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Der englische Historiker Dr. Starkey bezeichnete in einer Sendung der BBC Schottland als eine "kleine schwache Nation" ("feeble little nation") und den Nationaldichter Schottlands, Robert Burns , als einen "langweiligen Provinzpoeten". In der Sendung ging es um die Frage, ob er einen englischen Nationalfeiertag, den St George's Day , unterstützen würde. Starkey verneinte das rundwegs. England würde sich damit auf das Niveau eines genauso kleinen schwachen Staates wie der der Schotten, Waliser und Iren begeben. "Es gab einmal eine Zeit, da war England ein grosses Land. Wir brauchten keine nationale Tracht. Wir machten keinen grossen Lärm um Shakespeare, so wie die Schotten dies um ihren zutiefst langweiligen Provinzpoeten Robert Burns tun. Gottseidank habe England auch keine nationale Musik wie die Schotten mit ihren fürchterlichen Dudelsäcken. Die Waliser und Schotten sind typische kleine Nationen im Stile des 19. Jahrhunderts", präzisierte ...