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Beängstigende Dürre im Nordosten Brasiliens

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Der brasilianische Nordosten ist es gewöhnt mit Dürreperioden zu leben. Die Halbwüste des Sertão erlebt immer wieder extreme Trockenperioden. Im Gegensatz dazu die Waldzone (zona de mata), die sich von der Küste etwa 50-100 km ins Hinterland erstreckt und bisher zum grünen Gürtel zählte. Das scheint jetzt alles anders sein. Der Blog “ Combate racismo ambiental ” berichtet, dass eine seit 5 Jahren andauernde historische Dürre auch den Küstengürtel des Nordostens in eine Sertão verwandelt habe. Die Dürre soll die Schlimmste in den letzten Jahren seit den systematischen Wetteraufzeichnungen sein. Der Blog schildert ein Beispiel: União dos Palmares , in der Region des Küstenwaldes von Alagoas , ist gekennzeichnet durch starke Regenfälle, aber die Situation dort erinnert jetzt mehr an die Steppe der Sertão. Obwohl der Ort nur 60 km von Küste entfernt liegt, erlebte die Stadt in diesem Jahr eine Dürreperiode, die die Vegetation völlig veränderte. Selbst der Fluss Munda...

Wasser sparen, nicht stehlen, das wäre die Lösung

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Brasilien erlaubt sich nicht nur seine Wasser-Ressourcen leichtsinnig zu verschleudern wie das Desaster von Bento Rodrigues gezeigt hat, es erlaubt sich auch noch mit diesem kostbaren Gut leichtsinnig und verschwenderisch umzugehen. Ein Bewusstseinswandel setzt langsam ein, zumindest gibt es Programme, die der Verschwendung von Wasser entgegen wirken sollen. Über die Wasserkrise in São Paulo habe ich in diesem Jahr mehrfach berichtet. Die Krise ist nicht vorbei, sondern schwelt auf hohem Niveau vor sich hin. Wasserrationierung und hohe Wasserpreise führen allerdings zu neuen Kriminalitätsformen, die in unseren Regionen bisher keine Rolle spielen. Am 27. Dezember 2015 meldet die Zeitung “Folha de São Paulo”, dass die Wasserdiebstähle im Jahr 2015 um 36% in São Paulo gestiegen sind. Zwischen Januar und Oktober wurden 17.600 Fälle von Wasserdiebstahl aufgedeckt mit einem Umfang von 3 Milliarden Liter entwendetem Wasser. Haupttäter sind Menschen, die in Hä...

São Paulo rätselt immer noch, ob das Wasser rationiert wird oder nicht

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Seit dem vergangenen Jahr hat die brasilianische Metropole São Paulo Wasserprobleme. Obwohl es zu Beginn des Jahres geregnet hat, sind die São Paulo versorgenden Talsperren des Cantareira-Systems weiterhin leer. Nur das sogenannte “tote Volumen” steht weiterhin zur Verfügung. Klar, dass die Nerven der Bevölkerung angespannt sind und die Protestaktionen sich häufen. Vor allem das Verhalten der verantwortlichen Politiker und hier insbesondere des Gouverneurs des Bundesstaates , Geraldo Alckmin , wird von vielen Paulistanos als ein Dummverkaufen der Bevölkerung aufgefasst. Gouverneur Alckmin und seine Regierung behaupten nämlich steif und fest, dass es in São Paulo keine Rationierung und auch keine Verminderung der Qualität des Wassers gebe. Ganz im Gegensatz dazu die Erfahrung vieler Bürgerinnen und Bürger, bei denen zeitweise kein Tropfen Wasser aus dem Wasserhahn kommt. Selbstverständlich kommt das eher in den weniger begüterten Stadtteilen vor. Die Anzahl der Durchfallerkrankunge...

Die Dürre hat Brasilien im Griff und Energie ist wichtiger wie gutes Wasser

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“Der Rio São Francisco ist ein 3.199 Kilometer langer Fluss bzw. Strom in Brasilien . Der Rio São Francisco entspringt im Süden des Bundesstaates Minas Gerais in der Serra da Canastra und fließt durch die Bundesstaaten Bahia , Sergipe , Pernambuco und Alagoas in Richtung Südatlantik .” So beschreibt Wikipedia einen der längsten Flüsse dieser Erde. Die brasilianische Gruppe Acqua beschreibt den jetzigen Zustand des Flusses unter dem Titel “Die schlimmste Dürre am Rio São Francisco sei 100 Jahren” so: “Es war noch nie so einfach den Grund des Rio São Francisco zu sehen. Er ist an vielen Stellen so seicht, dass Inseln auftauchen und Vegetation erscheint. Da der Fluss ständig trockener wird, wird dieser Anblick inzwischen zur Gewohnheit. Mitten im Flussbett erscheinen riesige Sandbänke. An einer Stelle, wo der Fluss bereits um 8 Meter abgesunken ist, gibt es einen deprimierenden Anblick. Die kleinen Schiffe können nicht mehr anlanden. Es werden Brücken benötigt, um auf die Bo...

Die Rache der vernichteten Amazonaswälder: Südbrasilien trocknet aus

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Die Dürre im Süden Brasiliens hält weiter an. São Paulo zapft inzwischen anderen Regionen die letzten Tropfen ab. Die großen Flüsse São Francisco , Grande , Doce , Piracicaba , Mogi liefern kaum noch Wasser. Für Regen in Südbrasilien sorgen normalerweise die Urwälder des Amazonasgebietes. Diese Wälder zeigen inzwischen Zeichen eines Verlustes an Vitalität, nachdem ihnen in den letzten Jahrzehnten mit Rodungen im unglaublichem Umfang der Würgegriff angesetzt wurde. Roberto Malvezzi von der Webseite “ Correio da Cidadania ” fasst es kurz und bündig zusammen: “Ohne Amazonien, das für Regen sorgt, und ohne die Savanne, die unsere Wasserreserven füllt und sie verteilt ist es einfach zu verstehen, was zur Zeit in allen brasilianischen Quellgebieten passiert, die in diesem Moment trocken sind.” Malvezzi sieht das Problem in der brasilianischen Zivilisation. Der “Brasilianer” sei die Frucht eines historischen Verwässerungsprozesses der Ethnien, die sich in der Praxis nicht gegenseitig unt...

Vogel-Strauß-Politik bei der Wasserversorgung in São Paulo

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São Paulo steuerte auf eine extreme Wasserknappheit zu. Das sagen alle Fachleute. Sie Trinkwasser-Stauseen sind leer, die Aussichten auf Besserung schlecht. Trotzdem, der Gouverneur von São Paulo, Geraldo Alckmin , verspricht kategorisch: Es wird keine Wasserrationierung im Jahr 2014 geben. Hoffentlich hält sich das Wasser an die Vorgaben des Gouverneurs! Die Beweggründe der Regierung von São Paulo sind simpel: Die Stadt ist “ein internationales Schaufenster Brasiliens” während der Fußball-WM und im übrigen wird im Oktober eine neue Regierung im Bundesstaat São Paulo gewählt und Alckmin möchte weiterhin Gouverneur bleiben. Dem steht entgegen die Wasserversorgung aus dem Netz der Staudämme im Cantareira -Gebiet. Aus ihm werden 8 Millionen Menschen mit Trinkwasser versorgt und es herrscht dort inzwischen gähnende Leere. Seit 84 Jahre ist es der geringste Wasserstand des Trinkwassersystems. Anfang des Jahres enthielt das System nur noch 27% seines Fassungsvermögens, Ende April waren e...

Der Schrei der Dürre – der Kampf ums Wasser

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Der brasilianische Nordosten steht selten im Blickpunkt des Weltgeschehens. Aber gerade dort im semiariden Gebiet der Sertao spielt sich zur Zeit ein Drama ab. In einem UNO-Bericht vom 24. Mai wird unter dem Titel “Schlimmste Dürre der letzten 50 Jahre im brasilianischen Nordosten” festgestellt: Der brasilianische Nordosten erlebt 2013 die größte Trockenheit der letzten 50 Jahre, von der mehr als 1.400 Gemeinden betroffen sind. Die diesjährige Dürre übertrifft noch die bereits erschreckende Dürre des vergangenen Jahres. 6 brasilianische Bundesstaaten, in denen 10 Millionen Menschen wohnen, sind von der Dürre betroffen. Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hat Anfang April ein Hilfspaket von 9 Milliarden R$ (ca. 3,3 Milliarden Euro) zur Bekämpfung der Dürre angekündigt, nachdem bereits im vergangenen Jahr 7,6 Milliarden R$ zur Verfügung gestellt worden waren. Die Hilfen sind vor allem für die Landwirtschaft gedacht. Mit schönen Absichten, denn mit ihr soll die familiäre La...

Ein hungernder Gazastreifen im brasilianischen Nordosten?

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An der Grenze zwischen den brasilianische Bundesstaaten Piauí und Ceará befindet sich ein Niemandsland. In diesem Niemandsland liegt der Ort Cachoeira Grande. Der Grundschullehrer des Ortes erklärt interessierten Journalisten an Hand einer genauen Karte des brasilianischen Nordostens, dass Cachoeira Grande für die brasilianische Öffentlichkeit nicht existiert. Der Grund ist ein Streit zwischen den beiden Bundesstaaten Piauí und Ceará. Für Ceará verlangt der Distrikt Poranga die Oberhoheit und für Piauí der Ort Pedro II. Angefangen hat alles 1880 als der brasilianische Kaiser Pedro II ein Abkommen unterschrieb, der einen Geländeaustausch zwischen Ceará und Piauí vorsah. Piaui, ein Bundesstaat damals ohne Zugang zum Meer, verlangte zu jener Zeit eine territoriale Kompensation durch seinen Nachbarn in Ceará. Seither haben sich die Kontrahenten gegenseitig lahmgelegt und bisher folgte keine Bestimmung, zu wem das strittige Stück Land nun gehört. Die lokale Bevölkerung trug’s mit Sark...

Rumänien von Hitze und Dürre geplagt geht der Strom aus

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Das Patriarchat der orthoxen Kirche Rumäniens hat Mitte Juli seine Bischöfe, Priester und Gläubigen aufgefordert, Gott um Regen zu bitten. Der soll aber nicht das Wasser kübelweise über das Land schicken, sondern das Land mit einem sanften Regen, der den Boden bewässert, beglücken. Zu diesem Aufruf kam die Kirche auf Grund der extremen Dürre und Hitze in Rumänien unter der die Landwirtschaft sehr leidet. Betroffen sind vor allem Ost- und Südrumänien. Aber nicht nur der Landwirtschaft geht es schlecht. Auch der größte Stromversorger Rumäniens, die Hidroelectrica, kann wegen fehlendem Wasser nur noch wenig Strom produzieren. Sie hat sich jetzt auf die Vertragsklausel "höhere Gewalt" berufen, um ihre vertraglich zugesagten Stromlieferungen reduzieren zu können. Die Wasserreserven in den Stauseen und Flüssen seien alarmierend niedrig. Es ist das zweite mal innerhalb eines Jahres, dass Hidroelectrica die Stromproduktion wegen anhaltender Trockenheit drosseln muss. Dabei ist es v...

Die Dürre quält den brasilianischen Nordosten

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Die semiaride Region des brasilianischen Nordostens, Sertao genannt, umfasst Teile der Bundesstaaten Alagoas, Bahia, Ceará, Minas Gerais, Paraíba, Pernambuco, Piauí, Rio Grande do Norte und Sergipe im "Polygon der Trockenheit" (Polígono das Secas). In dieser Region kommt es immer wieder zu extrem langen Phasen der Dürre. Der Grund dafür liegt darin, dass die feucht-kalten Luftmassen aus dem Süden die heiße Luft, die über dieser Region liegt, nicht verdrängen können. Es gibt also meteorologisch bedingte natürliche Ursachen für die Trockenheit. Man vermutet aber, dass die Entwaldung der Küstenregionen im Nordosten zu einer Verstärkung des  Effektes geführt hat. Die Region verfügt nur über einen dünnen Pflanzenbewuchs mit dornigen Büschen und wenig Blättern. Diese Art des Bewuchses wird in der Region " caatinga " genannt. Trotzdem leben Menschen in dieser Region. In Zeiten großer Dürre leiden sie stark unter den Folgen. Die ohnehin eingeschränkte Landwirtschaft ...