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Posts mit dem Label "galicien" werden angezeigt.

Wir haben und brauchen keinen König

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Der spanische König Felipe VI. hat am 3. Februar das Abgeordnetenhaus nach der vollendeten Regierungsbildung mit einer Rede eröffnet. Nach spanischem Brauch folge vor dem Parlament (Kongress) erst einmal eine militärische Ehrung des Königs. Monarchie und Militär fühlen sich nämlich in der Tradition des Diktators Franco als die wahren Herren des Landes. In seiner Rede führte er aus, dass jetzt die Stunde des Wortes, des Argumentes und Dialoges gekommen sei. Da das neue Parlament viel vielfältiger sei, komme es darauf an, dass man im Parlament Kompromisse finde. Ansonsten wurde er nicht sehr konkret und auf die Zerrissenheit des Landes ging er nicht ein. Zerrissen zeigte sich schon das Parlament. Die Vertreter der Regionalparteien, etwa 50 an der Zahl, verließen vor seiner Rede das Parlament. Sie veröffentlichten eine Erklärung mit folgenden Inhalt: "Wir haben keinen König. Demokratie, Freiheit und Republiken. Die spanische Monarchie und sein höchster Repräsentant, der Kön...

Aufs falsche Pferd gesetzt: Eukalyptus in Galicien

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Wer den Jakobsweg Richtung Santiago de Compostela wandert kommt an Wälder vorbei, die so gar nicht in diese Landschaft passen. Es sind Eukalyptus Plantagen,  die dieser doch wasserreichen und sehr grünen Landschaft in weiten Bereichen einen desolaten Aspekt geben.  Vor etwa 50 Jahren hatte Diktator Francisco und sein Regime die Idee, den Eukalyptus großflächig in Galicien und in Nordspanien anpflanzen zu lassen mit dem Ziel weltweit die Zellulose-Industrie beliefern zu können. Ganze Gebiete wurden für die Monokultur freigegeben.  Die Zellulosefabrik ENCE in der Nähe der Stadt Pontevedra erhielt weitreichende Anbau-Konzessionen. Im letzten Jahr wurden die Konzessionen für das Unternehmen um 60 Jahre verlängert und gleichzeitig die Produktionserlaubnis für ein Biomasse Kraftwerk erweitert.  Der Blogger "Mendigo" gibt dem Protest dagegen eine wütende Stimme : Sind unsere Mülldeponien ein riesiges Problem? Einige Betroffene Hektar Land in Galicien? Das i...

Spanien in Flammen

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Es ist Sommer und die Flammen bedrohen wieder einmal große Waldgebiete auf der iberischen Halbinsel. Besonders betroffen hat es dieses Jahr Portugal und die nordwestliche Region Galicien in Spanien. In Galicien brannte oder brennt es seit Anfang August auf einer Fläche von 9.000 Hektar. 11 Gemeinden mussten evakuiert werden. Es gibt 400 Brandherde, 7.000 Menschen kämpfen gegen die Flammen. Die Verantwortlichen führen viele Brände auf Brandstiftungen zurück, aber auch der beliebte Brauch an den vielen Volksfesten im Sommer in Galicien, Raketen und Feuerwerk abzuschießen wird als Grund für die Brände genannt. Mit der alarmierenden Entwicklung der Brände in Spanien befasst sich eine eigene Webseite, die sich “ España en llamas ” (Spanien in Flammen) nennt. Auf der Webseite wird die Entwicklung in den Jahren von 2001 bis 2014 zusammengefasst. Danach gab es in diesem Zeitraum 223.783 Waldbrände, bei denen eine Fläche von 1,5 Millionen Hektar abgebrannt wurde, was...

Die nächste Vuelta a España soll zur Pilgerfahrt werden

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Die diesjährige Ausgabe des Radrennens “ Vuelta a España ” (Spanienrundfahrt) wird am 24. August in den Rias Baixas in der nordwestlichen spanischen Region Galicien (Galicia) gestartet werden. Deshalb stellte der Präsident der Region, Alberto Núñez Feijóo, die 68. Ausgabe des Rennens heute in Vigo vor. Feijóo ist Mitglied der spanischen Regierungspartei Partido Popular (PP) und am 1. Dezember 2012 zum zweiten mal zum Präsidenten der galizischen Regierung, der “Xunta de Galicia” gewählt worden. Entsprechend seinem parteilichen Hintergrund liegt auch ihm viel daran, die Galicier bei jeder Gelegenheit zu mehr Anstrengungen und Opfern aufzurufen. Diesmal sollen die stark in Verruf geratenen Profi-Rennfahrer als Beispiel herhalten. Feijóo lobte ihren Mut, ihre Entschlossenheit und ihre Fähigkeit über ihre Kräfte hinauszugehen. “Das soll uns eine Inspiration sein, dieses Beispiel aufzunehmen, diese totale Hingabe, damit Spanien mit seinen derzeitigen Schwierigkeiten fertig werden kann”,...

Spanischer Ministerpräsident als Heuchler entlarvt

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Es ist schön, wenn man im Wahlkampf den amtierenden Ministerpräsidenten als Verschwender vorführen kann. Manch ein wahlkämpfender Politiker kann der Versuchung nicht widerstehen hier eine Falle aufzubauen, in die er bald selbst fallen könnte. Bei den Wahlen zum Europaparlament 2009 nahm der damalige spanische Oppositionsführer Mariano Rajoy den amtierenden Ministerpräsidenten damit in die moralische Zange, denn Zapatero war mit einem Militärflugzeug zu einer Wahlkampfveranstaltung geflogen. So etwas tut natürlich ein Herr Rajoy nicht! Seine Partei schlachtete dies in einem Videofilm aus. Das Filmchen zeigt wie Herr Rajoy sich in enge Sitze quält und über den Gang mit seinem Referenten Kontakt halten muss. Wie er den Bus-Transfer an den Haltestangen hängend übersteht. Wie er am Flughafen-Schalter ansteht. Kurzum, der Film suggeriert wie auch sein bezeichnender Titel lautet: “Herr Rajoy reist wie du, wie alle”. Also ein Mensch wie du und ich, der keiner Unbequemlichkeit aus dem Weg...

Spanisch, das keiner versteht, sorgt für Aufruhr

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Die Andalusier bevölkern Südspanien. Während in einigen Regionen die Zentrifugalkräfte nach Unabhängigkeit schreien und vor allem das Baskenland und Katalonien ständig das dicke Brett der Distanzierung von ihren iberischen Schwestern und Brüdern bohren, sind die Andalusier recht brave Spanier. Sie sind zwar stolz auf ihre Region, aber es sind in erster Linie die folkloristischen Werte, die ihre Selbstidentität darstellen. Sie haben auch keine eigene Sprache, die ein Grund für einen Zwist darstellen könnte. Insofern kann der spanische Zentralstaat mit Andalusien und seiner Hauptstadt Sevilla zufrieden sein. Nur, Andalusier sprechen ein Spanisch, das manche – auch Spanier - nicht so gut verstehen. Wir würden es vielleicht als Dialekt bezeichnen, bei den Spaniern, vor allem denen aus Kastilien , gilt es als schlechtes Spanisch. Die Kastillier in Madrid, die meinen, dass das “Castellano” eigentlich das richtige Spanisch ist, sehen demzufolge etwas hochmütig auf ihre Landsleute im Sü...