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Kein Geld für Schulen und Gesundheitswesen, aber für Stierkampf-Spektakel

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In Spanien gibt es weiterhin eine staatliche Unterstützung für den Stierkampf. Vor allem Konservativen gilt dieser als Kulturgut, das man unterstützen müsse. Auf der anderen Seite gibt es aber in Spanien auch eine wachsende Bewegung gegen diese öffentlich vorgeführte Tierquälerei. Auch wenn jetzt in der Corona-Pandemie das Geld an viel wichtigeren Orten gebraucht wird, sind sich aber lokale Behörden nicht zu schade, den Stierkampf weiterhin mit öffentlichen Mitteln zu subventionieren.  Der Historiker und Lehrer Lucio Martinez Pereda hat auf Twitter einmal zusammengestellt wie diese Förderung aussieht: In Spanien gibt es 36 Stierkampf-Schulen, die aus öffentlichen Mitteln gefördert werden. Bis vor kurzem erhielt eine dieser Schulen, die Schule von Albacete jährlich eine Förderung durch die Gemeinde und die Provinzverwaltung in Höhe von 68.000 und 75.000 Euro jährlich. Die Provinzverwaltung von Badajoz gab 2014 mehr als eine halbe Million Euro für Stierkämpfe aus. Die Provinzverwa...

In den Mühlen der rumänischen Bürokratie: Menschen ohne Papiere

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Die CSU lebt zur Zeit einmal mehr in Bayern ihr fremdenskeptisches Potential aus: Flüchtlinge, die keine Personalpapiere haben, sollen gar nicht ins Land gelassen werden. Egal warum und wieso diese keine Papiere haben. Es gibt sie überall in Europa, Flüchtlinge, die im Dunkeln leben und für uns nicht existieren, weil sie nicht bürokratisch erfasst sind. In Frankreich sind es die “Sans papiers”, in Spanien heißen sie “Sin Papeles”. Gemeinsam habe sie alle, dass sie zu uns geflüchtet sind. Rumänien setzt noch eins drauf. Hier gibt es sogar Rumänen, die für den Staat nicht existieren. In der Regel gehören sie dem Volk der Roma an. Es sind Menschen “ohne Akte”, auf Rumänisch “fara acte”. Sie haben nicht einmal eine Geburtsurkunde.  Es ist eine Gemeinschaft, der eine Art genetische Krankheit der Identitätslosigkeit anhängt, die sich von Generation zu Generation weiter vererbt. Die Webseite “ Romania de la zer0 ” hat in einer Berichtsserie mit dem ...

Rumänischer Erziehungsminister wird von seinem Chef abgebürstet

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Remus Pricopie rumänischer Erziehungsminister. Sein  Chef, Premierminister Victor Ponta , scheint nicht viel Vertrauen in ihn zu haben. Es sieht nämlich so aus, dass er sein Ministerium und die dazugehörende Bürokratie nicht im Griff hat. Da der Präsidentschaftswahlkampf in Rumänien inzwischen angelaufen ist, hat der Herausforderer Klaus Johannis den derzeitigen Premier damit attackiert, dass am Tag als dieser seine Präsidentschaftskandidatur angekündigt habe, die Schüler der Klasse I und II ohne Lehrbücher in der Schule saßen. Darauf setzte eine heftige verbale Auseinandersetzung ein und der Erziehungsminister forderte Johannis auf, die rumänischen Schulen nicht schlecht zu machen. Mit dem Vorwurf scheint aber Johannis in ein Wespennest gestochen zu haben. Im Schuljahr 2014-15 sollten die Klassen I und II in Rumänien nach neuen Lehrbüchern, auch in einer digitalen Version, unterrichtet werden. Rumäniens Schüler scheinen aber tatsächlich ohne neue Schulbücher da zu sitzen, den...

Weil die britische Elite nur sich selbst fördert: Schafft die Privatschulen ab!

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In Großbritannien ist dieser Tage der Bericht der Kommission für soziale Mobilität und Kinderarmut (Social Mobility and Child Poverty Commission) erschienen. Für “Independent Voices” der Anlass zu einem aufrüttelnden Kommentar über die geschlossene Klassengesellschaft Großbritanniens. Nachstehend die Ausführungen in Auszügen: “Drei der höchsten Ämter in diesem Land haben Männer inne, die in Eton und Oxbridge zur Schule gingen. Der Oberbürgermeister von London war in Eton und Oxford, der Ministerpräsident war in Eton und Oxford, der Erzbischof von Canterbury war in Eton und Cambridge. Das Regierungskabinett ist, soweit wir es kennen, vollgestopft mit ehemaligen Schülern von Privatschulen und von Oxford und Cambridge. Die Studie der Kommission ist ein zutiefst beunruhigendes Dokument. indem es ein düsteres Bild einer Nation zeichnet, die meint, die althergebrachten Klassenschranken abgebaut zu haben, aber immer noch tief in ihnen verwurzelt ist. In den höheren Ebenen des politische...

Was Marseille zur vorrangigen Sicherheitszone macht

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Der französische Präsident François Hollande hatte während seiner Wahlkampagne versprochen seinen besonderen Augenmerk auf die Großstädte mit schwierigen Sicherheitsproblemen zu legen. Definiert wurden diese “Zonen mit vorrangiger Sicherheit” (zones de sécurité prioritaires) als Gebiete mit tief verwurzelter Kriminalität im Bewusstsein der Bevölkerung. 15 solcher Zonen wurden bisher festgestellt, unter anderem gehört auch Marseille dazu. Die Zeitung Libération widmet sich in der Ausgabe vom 6. September der Situation in Marseille, der ärmsten Großstadt Frankreichs. Die Situation der Stadt ist derart alarmierend, dass die französische Regierung einer interministerielles Komitee zur Analyse der Situation einberufen hat. Das größte Problem ist der wirtschaftliche Niedergang durch die gesunkene Bedeutung des Hafens, die eine wirtschaftlich positive Entwicklung und Anreiz zur Ansiedlung von Unternehmen verhindert. Die Stadt verarmt aus diesem Grund immer mehr, 31% der Bevölkerung muss...

Neuer spanischer Regierungschef: ¡Ahorrar, ahorrar, ahorrar!

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Der neue spanische Regierungschef, Mariano Rajoy , hat bei seiner Amtseinführung die Pläne der neuen Regierung vorgestellt. Hauptmotto ist das Sparen, was man in Spanien “ahorrar” nennt. Die Stichworte sind Haushaltsdisziplin, Haushaltsstabilität, Finanzreform und Arbeitsmarktreform. Der öffentlichen Dienst soll nach dem Motto “Eine Zuständigkeit, eine Verwaltung” reformiert und soll “redimensioniert” werden, die Arbeitsabläufe vereinfacht und dadurch die Kosten gesenkt werden. Die spanischen Nationalisten aus den regionalen Autonomien wittern hier schon auf diesem Weg einen Versuch der Stärkung des Zentralstaates. Fürs erste will er 16,5 Milliarden Euro einsparen, um das Haushaltsdefizit zu senken. Damit übertrifft er zumindest verbal die Vorgängerregierung, die nur 10 Milliarden einsparen wollte. Auch die öffentlichen Medien stehen im Zielfeuer. Fernsehen und Radio sollen in der Verwaltung gestrafft werden. Die regionalen Fernsehsender sollen nach Möglichkeit privatisiert werden....

Abitur-Desaster in Rumänien

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Seit Tagen berichten die rumänischen Medien über den Ablauf des “Bac”, das unserem Abitur entspricht. Das Abitur ist in Rumänien zentralisiert, alle Abiturienten schreiben die gleichen Arbeiten, zum gleichen Zeitpunkt und haben denselben Prüfungsstoff. Für das BAC 2011 wurden 2.600 Polizisten eingesetzt, die an den Gymnasien, wo die Prüfungsarbeiten abgelegt wurden, für Ruhe und Ordnung sorgten. Scharfe Maßnahmen gab es zur Verhinderung von Betrügereien, teilweise wurden in den Prüfungsräumen Videokameras eingesetzt. Jetzt ist alles vorbei und Rumänien guckt fassungslos auf seine Abiturienten. In manchen Kreisen sind 60% der Schüler durchgefallen! Schlimm ist, dass diese Entwicklung seit Jahren nach unten geht. Auch diesmal heißt es wieder: Es war das schlechteste Abitur der Geschichte! In zwei Schulen in Bukarest hat kein einziger Schüler die Abiturprüfungen bestanden. “Der Gipfel der Schande”, titeln die rumänischen Medien, die jetzt eine Rumänien-Karte veröffentlichen, wo große Te...

Universitätsprofessoren wollen kein Katalanisch lernen

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Die katalanische Landesregierung (Generalitat) überlegt, die Beherrschung der katalanischen Sprache an den Universitäten zur Pflicht zu machen. Sie plant das Niveau "C", eine Einstufung mit recht hohen Anforderungen, zur Pflicht für das Lehrpersonal festzulegen. Der Sprecher der Generalitat versichert allerdings, dass noch nichts entschieden sei. Denn die Welle der Empörung an den katalanischen Universitäten schwabt schon hoch. Viele Professoren vertreten die Ansicht, dass es richtig sei, dass an den katalanischen Universitäten auch katalanisch gesprochen werde, aber dies sollte ohne Forderungen und im Zusammenleben mit anderen Sprachen wie Spanisch und Englisch geschehen, so wie dies zur Zeit an den katalanischen Universitäten Praxis sei. "Ich gebe Unterricht in katalanisch und ich liebe Katalonien, aber ich mache keine Katalanischprüfung mit", erklärt ein Professor der Universität Pompeu Fabra von Barcelona. Dann höre er auf, Unterricht an der Un...

Bluebell, Happy Univers und Garfield gehen die Kinder aus

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Die Wirtschaftskrise fordert ihre Opfer, in Rumänien auch im Bildungsbereich. Die wirtschaftlichen Probleme haben dazu geführt, dass viele Rumänen das Schulgeld für private Schulen nicht mehr bezahlen können. Die privaten Schulen, überwiegend Kindergärten , sind in den besseren Zeiten entstanden und müssen inzwischen um Schüler mit Sonderangeboten kämpfen. Fraglich ist, ob viele trotz harter Einsparmassnahmen vor dem Konkurs gerettet werden können. Auch in den Grosstädten, wo die Besserverdienenden leben, sieht die Lage seit Beginn des Schuljahres schlecht aus. Unter diesen Bedingungen haben viele Eigentümer von Kindergärten sich gezwungen gesehen, Geld zuzuschiessen, um zu überleben. Sie haben die Schulgebühren gesenkt, um Eltern zu helfen, die sich in Schwierigkeiten befinden. "Es ist bedrückend, wenn man am Telefon eine Mutter in Tränen hat, die dich anfleht, die Frist für die Zahlung der Schulgebühr zu verlängern, weil sie arbeitslos ist und kein Geld mehr hat. O...

Spiru Haret, das Schnellwaschmittel unter den Akademiker-Produzenten

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Die "Neue Zürcher Zeitung" berichtete vor kurzem über die rumänische Privatuniversität "Spiru Haret". Sie schrieb: "Die rumänische Erziehungsministerin Ecaterina Andronescu verweigerte kürzlich der Privatuniversität «Spiru Haret» die staatliche Anerkennung von mehreren tausend Diplomen. Die Massnahme wirft ein Licht auf die Vergabe von Billig-Doktortiteln, die seit Jahren das rumänische Bildungssystem diskreditiert." Und weiter: "Nach der Wende von dem früheren kommunistischen Bildungsbürokraten Aurelian Bondrea gegründet, etablierte die Privatuniversität an Universitätszentren, aber auch in kleineren Städten Rumäniens und im «Fernstudium» zahlreiche Studiengänge und baute eine technisch hochgerüstete Infrastruktur mit eigenem Radio- und Fernsehsender auf. Ihre Klientel sind oft von den staatlichen Universitäten abgewiesene Bewerber oder Berufstätige. Mittlerweile ist «Spiru Haret» auch ins Ausland expandiert, neun Zentren für Fernstudiengänge wurden...