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Die Anarchisten bemächtigen sich der Karwoche und der spanische Staat zeigt seine Parteilichkeit

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Ab Sonntag marschieren sie wieder, die frommen spanischen “ Nazarenos ”, die ihrer Trauer über den Tod des HERRN in langen Prozessionen mit meist einer Gipsstatue der Jungfrau Maria an der Spitze ein Zeichen setzen. Besonders attraktiv sind die Prozessionen in Sevilla , das das spanische Zentrum der Feierlichkeiten zur “ Semana Santa ” (Karwoche) ist. Das religiöse Spektakel ist im Laufe der Zeit jedoch zu einem Folklore- und Touristenspektakel degeneriert und so verwundert es nicht, dass ein beträchtlicher Teil der Spanier respektlos die Aufmerksamkeit auch auf eigene, nicht-religiöse - Anliegen lenken möchte. Bereits 2014 gab es einen erheblichen Aufruhr, weil die Gewerkschaft CGT unterstützt von Lesben, Schwulen und Abtreibungsbefürwortern die alternative Prozession “Anarchistenbruderschaft von der heiligsten ungehorsamen Fotze und die heilige Beerdigung der Arbeiterrechte” (anarcofradía del santísimo coño insumiso y el santo entierro de los derechos sociolaborales) in Sevilla v...

Was machen, wenn ein Lutheraner als Staatspräsident den Segen der Orthodoxen braucht?

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In Artikel 9 der rumänischen Verfassung steht: “In Rumänien gibt es keine Staatsreligion; der Staat verhält sich gegenüber jeder Religion oder atheistischer Ideologie neutral” und “alle Religionen sind vor den Behörden gleich. Der Staat wird keiner Religion Privilegien erteilen oder irgendeine Religion diskriminieren”. So steht es auf dem Papier, aber in der Wirklichkeit drängt sich die Orthodoxe Kirche Rumäniens als Staatsreligion auf und die Politiker haben recht wenig dagegen getan. Zumal für Viele Rumäne = Orthodox kirchengläubig bedeutet. Am 21. Dezember wird der neue Staatspräsident Klaus Johannis in sein Amt eingeführt werden. Im Rahmen der Feierlichkeiten wird entsprechend dem Protokoll, kurz nachdem der Oberste Verfassungsrichter die verfassungsgemäße Wahl festgestellt und Johannis auf die Verfassung geschworen hat, der orthodoxe Patriarch ein Willkommenswort sprechen. Dem parteiunabhängigen Abgeordneten Remus Cernea geht das gegen den Strich, er erklärt in einem Schreibe...

Britischer Premierministers lässt seine Kinder beim Frühstück Kirchenlieder singen und will damit beweisen, dass Großbritannien christlich ist

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Vor einiger Zeit erklärte Premierminister David Cameron , dass Großbritannien ohne Scham "evangelikal" bezüglich seines christlichen Glauben sein sollte und aktiv den Kirchen und anderen Glaubensgruppen eine größere Rolle in der Gesellschaft verschaffen sollte. Dabei führte er an, dass er selbst die "heilende Kraft" der Religion in seinem Leben gespürt habe und er betonte, dass die Christenheit den "spirituellen, physischen und moralischen" Zustand Britanniens und sogar der Welt verändern könne. In diesem Zusammenhang fragt man sich, ob Großbritannien auf dem Pfad der Evangelikalen der USA wandelt und anfängt einen sektiererischen Missionierungsdrang an den Tag zu legen. Viele Briten teilen seine Meinung nicht. Eine Gruppe von Wissenschaftlern und Schriftstellern schrieb dem Premierminister einen offenen Brief mit folgendem Wortlaut: "Sir. Wir respektieren das Recht des Premierminister auf seine religiösen Ansichten und die Tatsache, dass diese ...

Unbefleckte Empfängnis wird zur ewigen Bürgermeisterin ernannt

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La Linea de Concepción ist die Grenzstadt Spaniens zu Gibraltar. Seit 1870 trägt die Stadt den Beinamen “de la Concepción”, was soviel wie “La Linea von der Empfängnis” bedeutet. Maria, die Mutter Gottes, gibt es vor allem in Spanien in vielfältiger Ausfertigung, Zeugnis davon legen Mädchennamen ab, deren erster Bestandteil “Maria” ist, deren zweiter Teil sich aber im Laufe der Zeit verselbständigt hat. Davon zeugen “Socorro (Mariahilf), Concepción ( Maria Empfängnis ), Dolores (Maria von den Schmerzen) oder Mercedes (Maria von der Gnade)” und einige andere. So erklärte auch die Stadt La Linea “Maria de la Concepción” zu seiner Patronin und fügte den zweiten Teil seinem eigenen Namen hinzu. Inzwischen leben wir im 21. Jahrhundert, aber La Linea hat bewiesen, dass man durchaus in der Lage ist, das Rad noch einmal zurück zu drehen. Der Stadtrat, regiert von den Sozialisten der Partei PSOE , hat beschlossen die “Immaculada Concepción” nicht nur als Stadtpatronin zu verehren, sondern ...

Rumänen fallen immer mehr vom Glauben ab

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Nach dem Sturz der kommunistischen Diktatur setzten viele Rumänen ihr ganzes Vertrauen in ihre Nationalkirche, die orthodoxe Kirche Rumäniens, deren offizielle Abkürzung “BOR” lautet. Berechtigt war dieses Vertrauen nicht, denn die Kirche hatte sich während des Diktator Ceausescu’s Zeiten nicht durch Widerstand, sondern Kumpanei mit den Mächtigen ausgezeichnet. Aber vertrauend auf die landesübliche Tendenz zum Aberglauben, wollte man es sich mit dem Allmächtigen nicht verderben und hat auf seine Vertreter auf Erden gesetzt. Diese sind aber hoffnungslos im Vorgestern verhaftet und ihre Repräsentanten sind zum größten Teil nicht am Wohlergehen der Gläubigen, sondern an ihrem eigenen Bedürfnissen orientiert. Bereits 2011 habe ich in meinem Blog über die Rumänen und ihre Staatskirche berichtet . Damals lag die Zustimmung noch bei 81% und damit war die Kirche die Institution, der die Rumänen am meisten vertrauten. Die orthodoxe Kirche ist in Rumänien “die” Staatskirche und sie wird vo...

Spaniens Polizei für besondere Fälle verleiht Orden an Jungfrau Maria

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Die “ Guardia Civil ” ist in Spanien die kasernierte Polizei, die keine sehr rühmliche Vergangenheit hat. Sie ist eine Kreuzung zwischen Polizei und Militär und wurde im spanischen Bürgerkrieg von Diktator Franco zur blutigen Unterdrückung der republikanischen Spanier eingesetzt. Ausgezeichnet hat sie sich auch im Kampf gegen separatistische Bewegungen im Baskenland und Katalonien. 1981 versuchte der Guardia-Civil Oberst Tejero durch Erstürmung des Parlaments die spanischen Uhren noch einmal in die Franco-Zeit zurück zu drehen. Gegründet wurde die Truppe 1844 von Isabella II. Wie es sich für ein ausschließlich katholisches Land gehört, bekam die Guardia Civil eine Schutzheilige und da es in Spanien viele Formen der Mutter von Jesus, der Jungfrau Maria gibt, hat man die “Virgen Maria del Pilar” (grob übersetzt: Die Jungfrau Maria von der Säule) ausgesucht. Seither steht in guten und wie in schlechten Zeiten die Guardia Civil unter diesem jungfräulichen Schutz. Als Relikt vergangene...

Spanische Universitäten fallen vom Glauben ab

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Die Krake katholische Kirche hat die spanische Gesellschaft immer noch sehr gut im Griff. Nicht allein dank des frömmelnden Diktators Franco , der dem Kirchenclan jede Art von Privilegien einräumte, gegen die auch die Demokratie bisher machtlos war. Inzwischen gibt es aber in Spanien eine Bewegung im Volk, der dieses enge Verhältnis zwischen Kirche und Staat ein Dorn im Auge ist. Einmalig in Europa dürfte sein, dass sich in spanischen Universitäten Kapellen der katholischen Kirche befinden, in denen diese ihre Gottesdienste abhält. Vergangene Woche wurde an der Universidad Complutense von Madrid ein solcher Gottesdienst von einer Gruppe von 50 Personen gestört, die sich teilweise entkleideten und Protestparolen wie "weniger Rosenkränze, mehr chinesische Bälle" riefen. " Chinesische Bälle " sind Sexspielzeuge für Frauen. Empört berichtet das Erzbistum über die Aktion: "Respektlos sind sie in die Kapelle eingedrungen und haben mit einem Megafon Parolen rausges...

Hilfe, wir brauchen eine richtige Moschee!

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Die Weltstadt Barcelona hat pompöse Kathedralen und Kirchen, die aber nur der Leit-Religion Katholizismus dienen. Bei anderen Weltreligionen herrscht bittere Not, so auch bei islamischen Gemeinden. Fast alle Moscheen in Katalonien bestehen aus sehr kleinne Räumen, normalerweise in mehrstöckigen Gebäuden, Garagen oder ehemaligen Geschäften oder Bars. Sie sind oft völlig überfüllt. Da es in diesen Räumen nicht möglich ist, dass gesonderte Gebetsräume für Frauen und Kinder eingerichtet werden, hat sich jetzt eine Vereinigung muslimischer Frauen in Barcelona an die Öffentlichkeit gewandt und hat für den Bau grösserer Moscheen geworben, in denen auch sie ihre Räume für das Gebet haben könnten. Sie bitten nicht um Grundstücke noch Finanzierungen, sondern sie wollen die Öffentlichkeit nur mit dem Problem bekannt machen: Es fehlen Räume, die nicht gesundheitsgefährdend und sicher sind, wo sie zusammen mit ihrer Familie hingehen können und ihren Glauben ausüben können. Die Sprecherin der G...

Der Papst, Gaudí und die ungläubigen Spanier

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Der Papstbesuch in Spanien ist vorbei und bei manchen Spaniern spürt man ein hörbares Aufatmen, dass er wieder weg ist. So auch beim Journalisten und Schriftsteller Manuel Vicent . Er blickt in einem Kommentar für die Zeitung "El Pais" noch einmal zurück auf die Eindrücke, die der Papst in Spanien hinterlassen hat. Er beginnt mit einem Ausflug zu Gaudí und Barcelona und meint, dass es ein Glück war, dass dieser grosse Architekt nur wenig verwirklichen konnte, denn wohnen möchte man in dessen Gebäude nicht. Das gilt auch für die Kirche "Sagrada Familia", die vom Papst jetzt für den "touristischen Kirchgang" freigegeben worden sei. Apropos Papst: "Auf seinem Besuch in unser Land hat er sich wie ein schlecht erzogener Gast benommen. Du gibst ihm zu essen, bedenkst ihn mit einem Geschenk und anstatt, dass er dir dankbar ist, hebt er den Teppich hoch, um nachzusehen, ob du irgendwelchen Schmutz darunter gekehrt hast. Schon im Anflug begann Ratzinger den ...