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Rumänien vor der 2. Runde der Präsidentschaftswahl: Wird sich was ändern?

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Die erste Runde der rumänischen Präsidentschaftswahlen ist vorbei, die Spreu hat sich vom Weizen getrennt und in der 2. Runde werden sich der derzeitige Ministerpräsident Victor Ponta und der Bürgermeister von Hermannstadt/Sibiu, Klaus Johannis , gegenüber stehen. Die ersten Wahlanalysen besagen, dass Ponta bei den Alten, Menschen mit einfacher Bildung und aus dem ländlichen Raum gewonnen hat. Johannis hat seine Stimmen vor allem bei der jugendlichen Stadtbevölkerung und den gut ausgebildeten Menschen gewonnen. Räumlich hat Johannis die Mehrheit der Stimmen in Siebenbürgen geholt, während Ponta vor allem im Süden (Walachei, Dobrudscha) und im Osten (Moldau) die Mehrheit der Stimmen bekommen hat. Ponta hat allerdings 40% der Stimmen gewonnen, während Johannis nur 30% erhalten hat. Johannis, von manchen rumänischen Kommentatoren auch “unser Deutscher” genannt, hat also noch viel aufzuholen, sollte er rumänischer Präsident werden wollen. Die Journalistin Iulia Marin von der Zeitung “...

Rumänien und die Merkwürdigkeiten der eigenen Geschichte

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Auch das kommunistische System unter Diktator Ceausescu hatte bis zu einem gewissen Grad akzeptiert, dass es in Rumänien Minderheiten anderer Völker gibt. Diese konnten ihre Sprache und ihre Bräuche pflegen, hatten eigene Schulen und Medien. So hatte die bis Ende der 80er Jahre die noch knapp eine halbe Million Personen zählende deutsche Minderheit Schulen mit Deutsch als Muttersprache und auch Zeitungen, die - wie rumänischsprachige Publikationen auch - aber stets verpflichtet waren, die offizielle Parteilinie zu vertreten. Bei der geschichtlichen Vergangenheit wurde aber sichergestellt, dass es nur ein Volk gab, das Rumänien geprägt hatte. Von den Dakern aus römischer Zeit stellte man schnurstracks eine rumänische Kontinuität bis in die heutige Zeit fest. Offiziell wurden alle anderen geschichtlichen Entwicklungen totgeschwiegen. Dass zum Beispiel die Siebenbürger Sachsen eine 500-jährige Siedlungsgeschichte in Transsilvanien oder Ardeal wie die Rumänen die Region nennen, haben ...

Pflichtvergessene Rumäniendeutsche sind schuld, dass Basescu weiter präsidiert

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Das Referendum zur Absetzung des rumänischen Staatspräsidenten Traian Basescu ist gescheitert. Nicht daran, dass ihn sein Volk in seinem Amt bestätigt hat, sondern weil die nötige Wahlbeteiligung nicht zustande kam. Diese lag um 3 bis 4 Prozent unter der erforderlichen Beteiligung von 50 % der stimmberechtigten Bevölkerung. Diejenigen, die teilnahmen, haben sich mit für Basescu eigentlich deprimierenden 90 % für seinen Abgang ausgesprochen. Leider denkt Basescu angesichts des Desasters nicht daran zurück zu treten. Er klammert sich an das formale Scheitern des Referendums. Es geht bei ihm nur noch um Rechthaberei und zwar zu Lasten Rumäniens. Dass er mit einem Rücktritt und der Neuwahl des Staatsoberhauptes einen Gefallen tun könnte, darauf kommt er überhaupt nicht. Seine Gegner stehen ihm in nichts nach. Nachdem die Trickserei, mit der über Eilverordnungen Verfassungsbestimmungen geändert wurden, am internationalen Widerstand gescheitert war, versucht man nun am Prozentsatz de...

Warum Rumänen plötzlich zur deutschen Minderheit gehören wollen

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In Rumänien gibt es eine neue Einschreibungsregelung für die Schulen, der zufolge kein Einstufungstest mehr durchgeführt werden darf, weil unabhängig von der Sprachkenntnis jedem Mitglied der deutschen Minderheit und anderen Minderheiten eine Ausbildung in seiner Muttersprache garantiert wird. Auf Grund dieser neuen Regelung hat sich dieses Jahr bei den Einschreibungen für das deutsche Goethe-Kolleg in Bukarest die Zahl Eltern, die angeben zur deutschen Minderheit zu gehören, fast verzehnfacht. Das Deutsche Goethe-Kolleg ist die Schule der deutschen Minderheit in Bukarest und untersteht dem rumänischen Ministerium für Bildung, Forschung und Jugend. Deutsch ist Unterrichtssprache. Die neue Einschreibungsregelung scheint sehr interpretationsbedürftig zu sein. Die Journalistin Nina May beschreibt in der Allgemeinen Deutschen Zeitung für Rumänien (ADZ) die Situation: “Hier schlug eine offensichtliche Gesetzeslücke zu, nämlich die Frage, wie man die Zugehörigkeit zu dieser Minderheit ü...