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Das Kulturministerium und die Frisöre

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Der rumänische Rechnungshof hat aufgedeckt, dass das  rumänische Kulturministerium eine Reihe von Frisören und Frisörinnen beschäftigte, die in das Ministerium abgeordnet wurden und dort das 2,5 fache eines Gehaltes des Durchschnittsbediensteten des Ministeriums verdienten. Die Haarspezialisten wurden als "Räte" im Ministerium angestellt. Insgesamt soll es sich um 14 Personen handeln. Die Gewerkschaft "Culturalia" beschwert sich über diese Einstellungen und die Höhe der Gehälter. Die Stammbediensteten würden währenddessen oft nicht einmal ihr Gehalt vollständig ausbezahlt bekommen. Das Kulturministerium scheint kein Einzelfall zu sein, auch im Agrarministerium sind solche Beschäftigungsverhältnisse zu finden. "Culturalia" verlangt jetzt, dass eine Untersuchung dieser Einstellungspraxis erfolgt. Dies dürfte auch für die rumänischen Bürger interessant sein: Was haben denn Frisöre für eine Expertise in das Kulturministerium eingebracht? Coafeze det...

Warum gibt es diesen Mundartwahn in der Schweiz?

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«Die Deutschschweizer sprechen selber nicht gerne Hochdeutsch, weil das nicht ihre Herzenssprache ist». Das sagt der Ständerat Didier Berberat. Berberat ist auch Präsident der “Vereinigung zur Verteidigung der französischen Sprache (Association Défense du français)”. Er gehört zu den französischsprachigen Schweizern der Romandie , die von den Deutschschweizern auch “ Welsche ” genannt werden. In einem Land, in dem die beiden Hauptsprachen Deutsch und Französisch sind, ist es eigentlich wichtig, dass die Bevölkerung die jeweils andere Sprache lernt. Dies möglichst früh im Kindesalter. “Mittlerweile wird in allen welschen Kantonen Frühdeutsch schon ab der dritten Klasse unterrichtet, und sie haben sich auf einen gemeinsamen Lehrplan geeinigt. Die Deutschschweiz hinkt dieser Entwicklung stets ein wenig hinterher”, schreibt die Neue Zürcher Zeitung. Während in der Deutschschweiz in letzter Zeit immer mehr Versuche registriert werden, den Französisch-Unterricht zu Gunsten des Englischen...

Rio und São Paulo, was kümmert uns der Rest Brasiliens

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Ein Großteil der brasilianischen Bevölkerung lebt in den Metropolen São Paulo und Rio de Janeiro . Im Dunstkreis dieser Großstädte bekommt man den Eindruck, dass es ein Brasilien außerhalb ihrer Regionen nicht gibt. Bundesstaaten wie Ceará oder Bahia im Nordosten sind für die Bewohner São Paulo’s und Rio’s gefühlt soweit entfernt und unbekannt wie für uns Kirgisien oder Kasachstan. Einen kräftigen Beitrag, dass sich daran nichts ändert, erbringen die brasilianischen Medien, die überwiegend in São Paulo und Rio angesiedelt sind und aus der Bauchnabelschau dieser Regionen berichten. Der Regierung in Brasilia war und ist diese einseitige Berichterstattung bekannt. Deshalb wurde bei der Ausarbeitung der Verfassung von 1988 auch festgelegt, dass bei der Produktion der Programme von Radio und Fernsehen das Prinzip der Regionalisierung des kulturellen, künstlerischen und journalistischen Schaffens entsprechend den in einem Gesetz festzulegenden Prozentanteilen berücksichtigt werden sol...

Hallo Welt, Rumänien hat einiges zu bieten!

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Rumänien hat ein Kulturinstitut, das Institutul Cultural Roman (ICR ), das die rumänische Kultur und Zivilisation zu Hause und im Ausland bekannt machen soll. Es ist die rumänische Version des deutschen Goethe-Instituts. Unter anderem hat das ICR eine Niederlassung in Berlin . Die bisherige Leitung des ICR mit Direktor Horia Roman Patapievici war vor kurzem zurückgetreten, nachdem das Institut, das vorher dem Staatspräsidenten unterstellt war, in die Kompetenz des Senats übergegangen ist. Gegen diese Vorgangsweise hat es mehrere öffentliche Proteste gegeben. Bei der letzten Haushaltsumschichtung wurde das Budget des Rumänischen Kulturinstituts um ein Drittel gekürzt. Neuer Präsident wurde Andrei Marga . Marga, Jahrgang 1946, ist ehemaliger Rektor der Universität Cluj / Klausenburg und von 1997 bis 2000 Bildungsminister und für 5 Monate Außenminister in diesem Jahr im Kabinett von Victor Ponta. Marga ist auch ehemaliger DAAD-Stipendiat und der DAAD schreibt über ihn: “Der Rektor (...

Adrian Păunescu wühlt die Rumänen eine letztes Mal auf

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In Rumänien ist vor kurzem der Poet und Politiker Adrian Păunescu gestorben. Nach seinem Tod zeigt eine überwältigende Berichterstattung in den Medien wie beliebt und zugleich umstritten dieser Mann war. Er ist ein wichtiger Bestandteil der rumänischen Kulturgeschichte und Jugendkultur der Ceausescu -Zeit. Adrian Păunescu wurde 1943 in Bessarabien (heute Republik Moldau) geboren. Gestorben ist er am 5. November diesen Jahres in Bukarest. Er war Dichter, Publizist, Textschreiber und Politiker und gilt als der profilitierste Künstler der rumänischen Gegenwart. Bekannt wurde er durch die von ihm gegründete Musik- und Literaturveranstaltung "Cenaclul Flacăra" im Jahr 1973. Eine Art Show, bei der Dichter ihre Werke vorstellen und junge, unbekannte Musiker ihre Musik vor einem zahlreichen Publikum aufführen konnten. Er begeisterte damit vor allem das junge Publikum sehr gut und eckte damit aber auch bei den kommunistischen Machthabern an. Er hat die Schlagworte "generația î...

Valencia's Hassliebe zu den Paisos Catalans

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Spanien und seine Sprachen. Das, was bei uns spanisch heisst, ist in Spanien das "castellano", die kastilische Sprache. Daneben gibt es auch baskisch , galizisch und katalanisch . Wobei die katalanische Sprache sich wieder aufsplittert in katalanisch, das man in Katalonien spricht, die valencianische Sprache , die im Raum um Valencia, dem País Valencià, gesprochen wird und das Mallorquinische , die katalanische Sprache der balearischen Inseln. In Spanien liegen sich die verschiedenen Volksstämme, die ihre kulturellen Wurzeln aus der Sprache herleiten, in den Haaren. Wie in Gesamtspanien so ist sich auch der katalanische Sprachraum nicht "grün". Insbesondere gibt es grosse Animositäten zwischen Valencia und Barcelona. Barcelona, die Metropole der katalanischen Kernlande. Wenn es darum geht, möglichst viele katalanisch sprechende Menschen in der Statistik zu haben, wird in Barcelona selbstverständlich auch die Dialektvariante "Valencià" dazu g...

Die Lena-Verschwörungstheorie

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Verlieren ist immer schwer, sogar beim Liedchen-Singen des Eurovision Song Contest . Deutschland hat nach jahrzehntelanger Entbehrung endlich wieder einmal gestern Abend den 1. Platz gewonnen. Verantwortlich für den Sieg war die junge Lena Meyer-Landrut . Über die Qualität der Lieder kann man sich streiten. Die jetzt in Deutschland ausgebrochene Massenpsychose um das junge Mädchen steht aber in keinem Verhältnis mehr zur abgegebenen Leistung. Man muss schon "Grand-Prix"-Liebhaber sein, um dem soviel abzugewinnen. Da der Gewinn bisher schon immer ein drolliges, europäisches Würfelspiel war, muss man aber auch akzeptieren, wenn tatsächlich einer der vielen singenden und tanzenden Artisten, das Glück des Gewinns hat. Dass man auch miesepetrig dieses Glück in Frage stellen kann, zeigen rumänische Vertreter der Schlagerzunft. Marcel Pavel , der mit seiner Partnerin Monica Anghel, 2002 am Wettbewerb teilgenommen hatte und damals auf dem 9. Platz landete, schiesst den ...

Horia Roman Patapievici und der spanische Nebensatz

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Horia Roman Patapievici ist ein umstrittener rumänischer Schriftsteller, Physiker und Philosoph. Er schreibt Essays über zeitgeschichtliche Themen. Geboren ist er 1957 in Bukarest. Zur Zeit ist er Leiter des rumänischen Kulturinstituts ( Institut Cultural Român ), das ähnliche Funktionen wie das Goethe-Institut in Deutschland hat. In den Posten ist er vom rumänischen Präsidenten, Traian Basescu , im Jahr 2005 eingesetzt worden. Ihm wird von vielen Rumänen vorgeworfen, dass er das eigene Land in seinen Publikationen mit Verachtung behandelt. Er ist Stipendiat des DAAD-Austauschprogramms und war von 1994 bis 1996 Direktor der Abteilung für Deutsch-Studien an der Universität Bukarest. Von 2000 bis 2005 war er auch Mitglied des Nationalrats für das Studium der Securitate-Akten. Patapievici hat der spanischen Zeitung "La Vanguardia" vor kurzem ein Interview über die rumänischen Präsidentschaftswahlen gegeben und in einem Nebensatz eine Behauptung geäussert, die zur Zeit in Rumänie...

Dracula kehrt aus dem Exil zurück

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Deutschlandradio meldete am 31. Januar 2009 unter dem Titel " Habsburger wollen Dracula von ihrer Burg verbannen ": ""Die Habsburger wollen das Dracula-Image loswerden. Erzherzog Dominik von Habsburg erklärte bei einem Besuch im rumänischen Ort Bran, er wolle nicht, dass der Dracula-Kult auf seinem Schloss länger gepflegt werde - auch wenn den Menschen solche Fiktionen gefielen. Die Habsburger sind neuerdings rechtmäßige Eigentümer der Burg in Siebenbürgen. Das im 14. Jahrhundert erbaute Schloss ist eine Touristenattraktion. Es wird seit Jahren als Dracula-Schloss vermarktet, auch wenn der Erfinder des blutrünstigen Helden, der irische Schriftsteller Bram Stoker, die Burg niemals betreten hat." Nun meldet die rumänische Presse, dass Dracula wieder zurück ist auf Schloss Bran. Für Geld machen ihre Hoheiten auch gerne den Rummel mit. Schliesslich interessieren sich die vielen ausländischen Touristen nicht für die Habsburger, sondern den alten Blutsauger. Die Tou...

Pina Bausch und die Katalanen

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Die katalanischsprachige Zeitung "Avui" widmet der gestern in Wuppertal verstorbenen Tänzerin und Choreographin Pina Bausch einen Nachruf mit der Bemerkung: Die Barcloneser sind Pina Bausch sehr zu Dank und zum Gedenken verpflichtet. Im Jahr 1980 ist Pina Bausch das erste Mal in Barcelona aufgetreten, damals im noch nicht sanierten Theater von " Mercat de les Flors ". "Jenes 1980 war ein Schock in einem Moment, in dem Barcelona's Theaterwelt bedingt durch den Franco-Faschischmus gerade aus der szenischen Lethargie aufwachte. 1980 wurde das Fenster geöffnet, durch das ein eiskalter Wind zog, der alles entblösste und den Eintritt des Barceloneser Theater nach Europa bedeutete. Pina Bausch hat uns aufgewühlt und hat uns während Dekaden mitfühlen lassen", schreibt Avui. Viele katalanische Theatergruppen wurden vom Tanz von Pina beeinflusst, sei es die bereits verschwundene Gruppe "Heura" bis zur heutigen " Senza Tempo " oder auch Marta...

Habsburger wollen Dracula-Schloss zurückhaben

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Schloss Bran in den rumänischen Karpaten in der Nähe von Brasov / Kronstadt gelegen, ist die Touristenattraktion Rumäniens schlechthin. Es wird den Touristen als " Dracula "-Schloss angepriesen und gehört mit zu den am stärksten besuchten Touristen-Attraktionen Rumäniens. 2006 wurde das Schloss im Rahmen eines Restitutionsverfahrens an die ehemaligen Eigentümer, das Geschlecht der Habsburger , zurückgegeben. Nur waren wohl die Details dieser Rückgabe noch nicht so genau festgelegt. Deshalb trifft sich heute die rumänische Tourismus-Ministerin Elena Udrea mit Dominic von Habsburg um eine einvernehmliche Lösung über die Art und Umfang der Rückgabe zu besprechen. Die Habsburger haben dem rumänischen Staat 3 mögliche Lösungen für die Zukunft von Bran vorgeschlagen: Eine Partnerschaft zwischen dem rumänischen Staat und der Familie der Habsburger, der Erwerb des Schlosses durch den rumänischen Staat oder Umwidmung des Schlosses in ein Museum. Letztere Lösung möchten die rumänisc...

Pernambuco: Inverno chega / Der Winter kommt

Und mit ihm die die Kultursaison in einigen Orten des Hinterlandes des Bundesstaates Pernambuco. Die niedrigen Temperaturen des Winters (z.B. Caruaru heute mit 21° Minimum und 22° C Maximum) lösen die aktivitätslähmenden Temperaturen des tropischen Sommers ab und beleben die kulturellen Aktivitäten. So gibt es jetzt in Taquaritinga do Norte die „Festa das Dálias“ („Dalienfest“). Taquaritinga liegt ca 800 bis 1.000 m hoch und ist bekannt für sein frisches Klima und seine Berg-Dalien. In Triunfo findet die „Festa do Estudiante“ (Fest des Studenten) statt. Triunfo liegt 1.000 m hoch und die tiefste bisher gemessene Temperatur soll 8° C sein. In Garanhuns , Geburtsort des derzeitigen Präsidenten Brasiliens, Lula da Silva, liegt ca 900 m hoch und hier findet das „Festival do Inverno“, das Winter-Festival statt. Garanhuns ist berühmt für sein angenehmes Klima (mittlere Jahrestemperatur liegt bei 20,4° C) und wird deshalb gerne von den Bewohnern der tropischen Küstenregion um Recife be...