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Endlich ist auch in Spanien Massentierhaltung ein Thema

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Der spanische Verbraucher-Minister Garzón hat dieser Tage die Massentierhaltung in Spanien kritisiert und damit eine erhebliche Kontroverse ausgelöst. Sie sei verantwortlich für Umweltverschmutzung, die Misshandlung der Tiere und die schlechte Qualität des Fleisches. Das führte dazu, dass die gesamte politische Rechte im Parlament unisono aufbrüllte und seinen Rücktritt verlangte. Wie blind manche Politiker in diesem Spektrum sind, das ist daran zu erkennen, dass man nicht einmal bereit ist über ein gravierendes Problem in der spanischen Landwirtschaft zu reden.  Denn die Massentierhaltung, vor allem in der Schweinezucht, ist ein echtes Problem in Spanien. Böden und Grundwasser sind verseucht. Die Jauche wird in extra dafür eingerichteten Talsperren gelagert. In Katalonien, der Region mit den meisten Tierfabriken, sind 7 von 10 Grundwassergebiete verseucht. Dort ist das Trinkwasser nicht genießbar. Die Befürworter der Massentierhaltung ziehen sich auf das Totschlag-Argument des Ve...

Pestizide in Brasilien dank Bolsonaro im gewissenlosen Einsatz

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Wer gewinnt tatsächlich mit den Agrarpestiziden in Brasilien, fragt sich die Webseite "Outras Midias". "Fast 90% der Pestizide, die Bolsonaro freigegeben hat, werden im Ausland produziert. Dieses Geschäft trägt allein mit 7,2 Milliarden US$ zu unserm Handelsdefizit bei. Dank Steuerprivilegien gibt es auch keine Einnahmen für den Staat. Die Politik beklagt, dass die brasilianische Agrarwirtschaft immer mehr in den Händen von Ausländern ist." Quem ganha de fato com os agrotóxicos no Brasil  

Bolivien will eine Entschuldigung und kein Hühnergeschenk von Bill Gates

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Bill Gates , Gründer von Microsoft , hatte eine Idee. Seine Stiftung gleichen Namens will die Hühnerzucht in den ärmeren Ländern dieser Welt fördern. Auf der Webseite der Stiftung wird erklärt warum: Unsere Stiftung setzt auf Hühner. Wir arbeiten mit Partnern im Afrika südlich der Sahara zusammen, um einen nachhaltigen Markt für Geflügel aufzubauen. Es ist dafür besonders wichtig zu sorgen, dass die Bauern Hühner kaufen können die einwandfrei geimpft und den lokalen Gegebenheiten angepasst sind. Unser Ziel ist es: Ungefähr 30 der ländlichen Landwirten im südlichen Afrika soll geholfen werden, verbesserte und geimpfte Rassen groß zu ziehen. Hühner sind nach Meinung der Bill & Melinda-Gates-Stiftung ideal für die kleinbäuerliche Landwirtschaft in den unterentwickelten Ländern. Die Gates-Stiftung soll nun auch nach Medienberichten Bolivien 100.000 Hennen als Geschenk angeboten haben. Dort fühlt man sich aber wieder einmal von den Gringos aus dem Norden...

Frankreich ekelt sich vor seinen Schlachthöfen und empört sich über Tierquälerei

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Massentierhaltung in Frankreich: 83% der Hühner werden in geschlossenen Ställen aufgezogen, 68% der Hennen und 99% der Kaninchen werden in Käfigen gehalten. 95% der Schweine fristen ihr kurzes Leben in geschlossenen Ställen auf Gitterrosten. Die Tiere werden nur als Handelsware gesehen, man verstümmelt sie (Kastration ohne Betäubung, Abschneiden der Schwänze oder der Schnäbel). Ihre Sterblichkeitsrate ist sehr groß, zum Beispiel sterben 20% der Schweine vor ihrer Schlachtung. Industrielle Massentierhaltung wie in Deutschland auch. Das Tier wird nicht als Lebewesen gesehen, sondern nur als Handelsprodukt. Während in Deutschland die Konsumenten seit einiger Zeit ins Grübeln geraten sind und sich eine Bewegung gegen Massentierhaltung gebildet hat, hat man in Frankreich, das wir als Schlemmerland kennen, bisher beide Augen zugedrückt beziehungsweise die Verbraucher wollten nicht so genau wissen wie das Fleisch auf ihrem Teller gelandet ist. Zwar hat sich seit einig...

"“Pflanzen schützen” und Kinder vergiften

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Beschönigend wird oft für Pestizideinsatz von “Pflanzenschutz” gesprochen. In Brasilien wird in der Landwirtschaft ausgiebig mit Pestiziden gearbeitet. Mit verheerenden Folgen vor allem für die Landbevölkerung. Die Universität São Paulo (USP) hat in einer Studie nach Überprüfung der Daten des Gesundheitsministeriums festgestellt, dass im Zeitraum 2007 und 2014 allein 2.150 Vergiftungen bei Kindern im Alter von 0 bis 14 Jahren gemeldet wurden. Da die Studie von einer hohen Dunkelziffer nicht gemeldeter Vergiftungen ausgeht, schätzt man, dass die tatsächliche Anzahl der Vergiftung von Kindern um ein fünfzigfaches höher liegt. Professorin Larissa Mies Bombardi, die das Ergebnis der Studie den Stadträten von São Paulo vorstellte, erklärte zusammenfassend: “Es gibt 5.600 Vergiftungen jährlich, 15,5 pro Tag, eine jede 90 Minuten. In diesem Zeitraum gab es 25.000 Selbsttötungsversuche mit Pestiziden. Diese Daten sind alarmierend. Die Dunkelziffer kann bis zu 50 mal höher liegen”. Der ...

Eine kleine Stadt im brasilianischen Hinterland und die Probleme der Umweltzerstörung

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Triunfo ist eine kleine Stadt im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco , etwa 400 km westlich von der Hauptstadt Recife gelegen. Der Ort liegt auf 1.000 m Höhe und ist beliebt bei den Küstenbewohnern als Sommerfrische. Die Region gehört zur Halbwüste der Sertão und bildet darin eine grüne Insel. Die Einwohner Triunfos nennen ihr Städtchen auch “grüne Oase der Sertão ”. Fast zu idyllisch und trotzdem hat auch dieses kleinen Paradies seine menschengemachten Probleme. Ein Blogger aus Triunfo beschreibt die Situation nachstehend so: Wenn einige Landsleute aus Triunfo zusammensitzen und die lokalen Probleme besprechen, die dringend gelöst werden müssten, dann geht es zumeist um den Schutz der Umwelt, eine Sache, die jetzt sehr in Mode gekommen ist. Dabei gelangen sie zumeist zur Ansicht, dass es im Gegensatz zu einigen scheinrepräsentativen Aktionen zum Erhalt der Grünflächen, dringend erforderlich wäre, der Verwüstung, die durch die neu angebauten Kaffee- und Zuckerrohrplantagen ve...

Pilzparadies Spanien bedroht von Rumänen?

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Das könnte man fast denken, wenn man die Schlagzeile der spanischen Zeitung ABC liest: “Rumänische Banden grasen die Berge auf der Suche nach Pilzen ab, um sie danach zu verkaufen”. Hier wird wieder einmal leichtfertig mit Verallgemeinerungen gearbeitet, um zu kaschieren, dass die eigenen Leute eigentlich die Schuldigen sind. Denn kurz darauf wird geschildert, dass die Rumänen von spanischen Vermittlern engagiert und in die Berge geschickt werden. Und da sie natürlich unter Druck gesetzt werden, möglichst viel und schnell Pilze zu sammeln, machen sie das auch noch “aggressiv” und ohne Rücksicht auf die Natur. Spanien ist nach diesem Bericht ein Pilzparadies.  Man schätzt die verschiedenen Pilzarten auf mehr als 10.000. Für die Pilze kann ein guter Preis erzielt werden, für ein Kilo Butterpilze (oronjos) werden bis zu 100 Euro bezahlt. Für den Trüffelpilz bis zu 450 Euro. Der Lehrstuhl für Mykologie der Universität Valladolid hat errechnet, dass im Jahr 2012 fast 50.000 Tonne...

Auf Kritik steht Todesstrafe, das sollte man in Brasiliens Hinterland wissen

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Josias Paulino de Castro, wohnhaft in Guabira im Bundesstaat Mato Grosso, war Präsident der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft ASPRONU. In dieser Funktion kämpfte er auch um die Legalisierung des Eigentums an Grundstücken. Hand in Hand mit korrupten Behörden werden dort Besitztitel gefälscht, um Siedler vertreiben zu können. In der Region gibt es zudem viele Sägereien und Personen, die am illegalen Holzeinschlag interessiert sind. Hinter dieser Holzmafia stecken hochrangige Politiker und korrupte Mitglieder der Militärpolizei. Eine brasilianische Zeitung beschreibt die Situation im Distrikt Guabira so: "Die harte Realität im Distrikt, einem Land ohne Gesetz, ist, dass der befiehlt, der die Macht hat und der gehorcht, der aus Einsicht kuscht." Anfang August erklärte Josias de Castro den Behörden in Cuiabá , der Hauptstadt von Mato Grosso :  "Es gibt gemietete Mörder (Pistoleiros) in der Region, aber die Behörden tun nichts gegen sie. Wir werden sterben, ...

Nehmen EU-Ausländer den Rumänen ihr Agrarland weg?

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Rumänien hat bis zu seinem Beitritt eisern an der Regel aus kommunistischen Zeiten festgehalten, dass Ausländer im Land keinen Grund und Boden erwerben durften. Diese Einstellung war aber spätestens mit dem EU-Beitritt nicht mehr haltbar. Beschränkungen dieser Art widersprechen dem freien Handelsverkehr in der Union. Rumänien bekam aber Übergangsfristen zugestanden, so wie auch einige EU-Länder Übergangsfristen bezüglich der Niederlassungsfreiheit der Rumänen in ihren Ländern durchsetzen konnten. Beide Beschränkungen sind ab 1. Januar diesen Jahres weggefallen. Während das Geschrei der Populisten wegen Invasion rumänischer Horden auf den britischen Inseln und auch in Deutschland anhebt, fangen die Rumänen jetzt über den Ausverkauf ihres Landes an zu jammern. Ganz besonders besorgniserregend finden sie, dass nun ihre Nachbarn, die Ungarn, anfangen Rumänien zu erledigen, indem sie es aufkaufen. So geht das Gerücht um, dass es ein ungarisches Projekt gibt, Siebenbürgen Stück für Stüc...

Rumäniens Kleinbauern dürfen nicht mehr von Hand melken

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Auf rumänischen Märkten war es bisher noch üblich, dass Kleinbauern ihre Frischmilch offen verkauften. Damit ist es ab 1. Januar Schluss, denn Rumänien muss nun auch die EU-Richtlinien zur Milchhygiene übernehmen. Das heißt der Kleinbauer muss sich jetzt eine elektrische Milchmaschine und ein Gerät zur Kühlung der Milch kaufen, wenn er weiterhin auf dem Markt präsent bleiben will. Der Bauer Ioan Toma ist empört: "Wir werden demnächst vor Hunger sterben. Wir haben keine 1.500 Euro für den Kauf der neuen Geräte. Wir leben von einem Tag auf den anderen. Unsere Milch ist frisch und gut. Niemand ist bisher davon krank geworden und ich bin schon seit 20 Jahren auf dem Markt. Hinzu kommt, dass wir jeden Monat 200 Lei für einen Milchanalyse-Bescheinigung zahlen." Der rumänische Kleinbauer ist also ein Opfer der Anpassung der EU-Lebensmittelvorschriften an die nationale Gesetzgebung. Die rumänischen Marktbesucher fürchten dagegen, dass sie jetzt von preiswerter Frischmilch Absch...

Wenn Agrarbetriebe zu Lasten der Gesundheit wirtschaften

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Am 13. Juni hat der Europäische Gerichtshof festgestellt, dass Frankreich seit Jahren gegen die Gemeinschaftsregelungen bezüglich der Reinhaltung des Wassers verstößt. Die Europäische Kommission hatte Frankreich im Jahr 2012 deswegen verklagt. Die bisherige Taktiererei der französischen Regierung und der große Druck der Agrarlobby haben aber verhindert, dass eine gute Trinkwasserqualität Vorrang vor den Interessen der Agrarbetriebe hat. Das endgültige Urteil des Europäischen Gerichtshofs könnte für Frankreich teuer werden. Die europäische Richtlinie, die diese Materie regelt, stammt aus dem Jahre 1991. Mit ihr sollten vor allem die empfindlichen Zonen der Trinkwassereinzugsgebiete geschützt werden. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass sauberes Trinkwasser absoluter Vorrang hat. Aber auch hier sind Profitinteressen wichtiger wie die Gesundheit der Menschen. Der französische Staat war bisher nicht in der Lage den Schutz der Wassereinzugsgebiete, in denen die Nitratbelastung ...

Massentierhaltung: 1.000 Kühe für den größten Kuhstall Frankreichs

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Seit 2011 gibt es das Projekt “1.000 Kühe” für das Dorf Drucat bei Abbeville im Nordwesten Frankreichs. Jetzt wird es ernst. Der größte Kuhstall Frankreichs soll gebaut werden. Die Präfektur hat die Baugenehmigung erteilt, allerdings beschränkt auf 500 Kühe. Antragsteller ist das Unternehmen “SCEA Côte de la Justice”. Das Unternehmen lässt sich von der präfekturalen Beschränkung nicht beeindrucken, denn es geht davon aus, dass mit der Baugenehmigung eine zukünftige Erweiterung des Betriebs nicht ausgeschlossen ist. Gegen diesen gigantischen Stall hat sich eine Bürgerinitiative in Drucat gebildet. Sie nennt sich “ Novissen ”. Der Name ist eine Abkürzung für “Unsere Dörfer kümmern sich um ihre Umwelt” (“NOs VIllages Se Soucient de leur Environnement”) und ausgesprochen kann der Begriff auch als “nos vies saines (novissen)” verstanden werden und das bedeutet “Unsere Leben gesund”. Die Bürgerinitiative hält das Projekt für eine Gefahr für die Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Beschäf...

Locker vergiftet die Brasilianer mit geldwertem Schweigen der Behörden

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“Wir informieren sie, dass am 17. Oktober 2012 im offiziellen Gesetzblatt der Union die zeitweilige Suspendierung unseres Fungizid-Produktes “Locker” verfügt wurde. Überwachungen und Prüfungen der Prozesse sind Routine bei den verantwortlichen Bundesbehörden für den Agrarsektor, Gesundheit und Umwelt und die Firma FMC ist sich sicher, dass seine Produkte in Kürze wieder freigegeben werden, damit Locker weiterhin zum Wohle der nationalen Landwirtschaft eingesetzt werden kann.” So informiert die brasilianische Chemiefirma FMC auf ihrer Webseite ihre Kunden. Die Firma preist das Fungizid "Locker" als die perfekte Lösung zur Bekämpfung von Schäden durch Pilze und Unkraut. Auch in Brasilien ist es erforderlich, dass die Behörden ein solches Fungizid nach entsprechender Überprüfung freigeben oder bei Bedenken die Vermarktung verbieten. Daran hat sich FMC scheinbar nicht gehalten. Ein hoher Beamter des Innenministeriums des Bundesdistrikts Brasilia erklärt, dass “das Fungizid f...

Apfelschnecken und Saboteure bedrohen die Reisfelder des Ebro-Deltas

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“Als Apfelschnecken (Ampullariidae) bezeichnet man eine Familie der Schnecken (Gastropoda). Sie sind Süßwasserschnecken und werden häufig in Aquarien gehalten. Ihre Heimat sind die Gewässer in der tropischen Klimazone”. So definiert Wikipedia die Tiere mit dem schönen Namen, die auf spanisch “caracoles de manzana” genannt werden. Sie fühlen sich aber nicht nur in den Tropen wohl, sondern auch an den Ufern des Ebro. Seit 2009 ist zusammen mit dem Reisanbau ein Anstieg der Apfelschnecken-Kolonien im Ebro-Delta zu beobachten. Sie fressen besonders gerne die jungen Reispflanzen und sind damit zu einer echten Gefahr für den Reisanbau am Ebro geworden. Die katalanische Landesregierung hat bereits mehr als 2 Millionen Euro in den letzten zwei Jahren zur Bekämpfung der Schnecken ausgegeben. Die ersten sollen aus einer Zuchtstation für Aquarien entwichen sein. Das katalanische Landwirtschaftsministerium berichtet über die bisherigen Stand des Kampfes gegen die Schnecke: “Während des Winte...

Der perverse Erfolg der genmanipulierten Pflanzen in Brasilien

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Die mit Getreide bewirtschafteten Landschaftsflächen in Brasilien wuchsen von 2005 bis 2011 um 19% und gleichzeitig stieg in dieser Zeit der Einsatz von Pestiziden von 7 Kilo auf 10,1 Kilo pro Hektar. Letzteres bedeutet einen Anstieg von 43,2%. Eine offensichtliche Diskrepanz zwischen dem Anstieg der bewirtschafteten Fläche und dem Anstieg beim Pestizideinsatz. Der Agrar-Ingenieur und Wissenschaftler der Universität von Santa Catarina, Rubens Nodari hat der Bewegung MST (Movimento dos Trabalhadores / Arbeiterbewegung) auf deren Fragen geantwortet und versucht Licht in den Dschungel der Pestizide und gentechnisch veränderten Pflanzen zu bringen. Nodari gilt als einer der wichtigsten Spezialisten für gentechnisch verändertes Saatgut. Für Nodari ist der Anstieg des Pestizideinsatzes darauf zurück zu führen, dass viele Pflanzen inzwischen resistent gegen Pestizide sind. Das bezeichnet er zwar als ein weltweites Phänomen, das aber insbesondere auch in Brasilien zu beobachten sei. Die...

Brasilianische Sklavenhalter sitzen im Parlament

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Im brasilianischen Parlament schmort seit 8 Jahren ein Gesetzentwurf zur Sklavenarbeit . Der Präsident der Parlamentarischen Untersuchungskommission zur Sklavenarbeit, Cláudio Puty, hat jetzt in einem Interview erklärt, dass die Repräsentanten der Agrarindustrie im Kongress die Umsetzung des Gesetzentwurfes verhindern. Er bezeichnet diese Gruppe als “moderne Sklavenhalter”. Diese Woche hatte Agrarier-Gruppe eine Abstimmung verhindert mit dem Argument, dass das brasilianische Gesetz nicht klarstellt, worum es sich bei der Sklavenarbeit handelt. Der Gesetzentwurf sieht die Möglichkeit vor, dass im Rahmen der Agrarreform Güter enteignet werden können, in denen Beschäftigte wie Sklaven gehalten werden. Die größten Sünder sind die Landbesitzer und einige Unternehmen im städtischen Bereich vor allem im Bauwesen oder im Textil-Sektor. Dort hat die Sklavenarbeit eine lange historische Tradition.  Die Parlamentarier, die gerne alles so weiterlaufen lassen wollen, wie es bisher war, klam...

Die brasilianische Agrarlobby kann nur noch durch ein Veto gestoppt werden

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Paulo Piau ist Abgeordneter der Partei PMDB im brasilianischen Abgeordnetenhaus. Er ist auch Berichterstatter für das in Brasilien umstrittene neue Waldgesetz (Código Florestal). Er stammt aus dem Dunstkreis der Agrarkonzerne und in ihrem Auftrag scheint er gehandelt zu haben als er dem Parlament seinen Bericht und den Gesetzesentwurf vorlegte. Das Parlament hat dem Gesetzesentwurf gestern zugestimmt und hat damit der brasilianischen Regierung eine schwere Niederlage zugefügt. Danach sieht es sehr gut aus für die Umweltzerstörer und Verursacher illegaler Waldrodungen. Der Gesetzesentwurf ist so formuliert, dass sie weitgehend straffrei für die Sünden der Vergangenheit davon kommen und für die Regulierung der Schäden alle Zeit der Welt bekommen und sich gegebenenfalls aus ihrer Verantwortung stehlen können. Carlos Rittl, der Beauftragte des WWF für die Koordination der Programme zum Klimawandel, erklärte dazu: “Es ist nicht zulässig, dass dieses Gesetz angenommen wurde. Weder unte...

Wird Rumänien ab 2013 an Ausländer verscherbelt?

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Es ist noch ein Abwehrreflex, der aus der Zeit der kommunistisch-nationalen Zeit stammt und der sich weit bis in unsere Zeit gerettet hat: Ausländer, weder natürliche, noch juristische ausländische Personen, dürfen keine Grundstücke in Rumänien erwerben. Das führte zu komischen Situationen und gewagten juristischen Konstruktionen, wenn ausländische Firmen zum Beispiel für ihre Firmensitze in Rumänien, Grundstücke erwerben wollten. Gegenüber westeuropäischen Verhältnissen eine recht bizarre Situation. Das Festhalten an dieser Grund- und Boden-Ideologie, nämlich, dass dieses kostbare Gut nicht in ausländische Hände fallen durfte, war spätestens dann nicht mehr möglich als Rumänien der EU beitrat. Das bedeutete, dass man auch gewisse Regeln der Gemeinschaft akzeptieren musste wie z.B. den ungehinderten Erwerb von Grund und Boden. Beim Beitritt hatte sich Rumänen noch Ausnahmeregelungen auf diesem Gebiet erbeten. Nach dem EU-Beitritt durften Bürger und juristischen Personen der EU-Mitg...

Der Alles-Vernichter soll jetzt auch Maniok nicht verkrauten lassen

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Glyphosat , Herbizid-Wirkstoff zur Unkrautkontrolle, wirkt gegen fast alle Pflanzenarten toxisch und wird daher seit etwa 25 Jahren weltweit als so genanntes Breitbandherbizid eingesetzt (z.B. zur Unkrautbekämpfung an Bahndämmen). Greenpeace schreibt zu diesem weltweit eingesetzten Unkrautvernichtungsmittel: “Dem Siegeszug des Wundermittels lag die Einschätzung zugrunde, Glyphosat sei in ökologischer und gesundheitlicher Hinsicht unbedenklich. Diese Sicht wird in letzter Zeit mehr und mehr in Zweifel gezogen. Neue Studien geben Hinweise auf erbgutschädigende Wirkungen von Glyphosat. In Versuchen sind Geburtsfehler und Missbildungen festgestellt worden. Glyphosat richtet darüber hinaus Schäden im Agrarökosystem an. Dem Verlust an totgespritzten Wildkräutern folgt eine reduzierte Artenvielfalt entlang der Nahrungskette - bis hin zu Säugetieren und Vögeln. Die biochemischen Eigenschaften von Glyphosat machen Pflanzen krankheitsanfälliger und reduzieren die Verfügbarkeit von Nährstoffen...

Tagelöhner gehen dem Grafen auf den Wecker

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Wie ich bereits in meinem Beitrag “ Adliger Springreiter drischt auf Andalusier ein ” berichtet habe, hat sich der Graf von Salvatierra, Cayetano Martínez, verächtlich über die Arbeitsmoral andalusischer Landarbeiter geäußert. Seine Äußerungen haben für erhebliche Aufregung vor allem in Andalusien gesorgt, da sie auch im Zusammenhang mit weiteren Beschimpfungen aus dem spanischen Norden getätigt wurden. Jetzt haben sich 500 andalusische Tagelöhner zu den Landwirtschaftsgütern des Grafen bei Carmona aufgemacht. Sie wollen dem Großgrundbesitzer eine Liste mit “tausenden von Tagelöhnern” überreichen, die gerne auf seinen Gütern arbeiten würden. Die Protestaktion wird vom Sindicato Andaluz de Trabajadores (SAT; Andalusische Arbeitergewerkschaft) organisiert. SAT beziffert die Größe der Güter des Grafen auf 8.000 Hektar in Andalusien. Sie verteilen sich auf 12 Landwirtschaftsgüter in den Provinzen Sevilla und Córdoba. Der Sprecher der Gewerkschaft, Diego Cañamero, erklärte, dass sie mit...