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Es werden Posts vom Juni, 2020 angezeigt.

Eine Landschullehrerin berichtet über Unterricht in Rumänien in Covid-19-Zeiten

Seit 3 Monaten sind auch die rumänischen Schulen wegen der Covid-19-Pandemie geschlossen. Auch in den rumänischen Schulen wurde auf Online-Unterricht umgestellt, was trotz intensiver Bemühungen des Lehrpersonal aber auf voraussehbare Schwierigkeiten stößt, da die Schulen auf diese Methode des Unterrichts nicht vorbereitet waren. Während es im städtischen Bereich schon genügend Probleme damit gibt, ist die Situation auf dem Land noch wesentlich komplizierter. Die Lehrerin Cristina Vânău schildert auf der Webseite von "Romania Curata" wie der Unterricht dort aussieht: "Ich komme aus einer Familie, die auf dem Land lebt und ich bin zum Erkenntnis gekommen, dass die Lehrer Opfer eines Systems sind, das seine Entscheidungen über Nacht ändert. Seit die Online-Schule eingeführt worden ist, ist der Tag der Lehrerschaft schwieriger geworden als man glaubt, aber auf dem Land ist es noch schwieriger als im städtischen Bereich. Mein Tagesablauf auf meiner Landschule sieht so aus: D

Die Machenschaften des Herrn Sergio Moro, des angeblichen Kämpfers gegen die Korruption

Über Sergio Moro , den Untersuchungsrichter, der den Ex-Staatspräsidenten Lula da Silva in einem windige Prozess kurz vor den brasilianischen Präsidentschaftswahlen zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt hatte, habe ich mehrfach berichtet. Von oberflächlichen Beobachtern und bestimmten brasilianischen Medien wurde er als ein unparteiischer und kompromissloser Kämpfer gegen die Korruption gefeiert. Dieser Ruf erhielt eine erste Delle als Moro als Justizminister in die Regierung Bolsonaro eintrat. Hier zeichnete sich schon ab, warum Moro es so eilig hatte - im Verein mit einschlägigen Kreisen in Brasilien - Lula noch rechtzeitig ins Gefängnis zu setzen. Die Sache analysiert tiefergehender Gaspard Estrada, Experte in lateinamerikanischer Politik der New York Times in einem Beitrag , den ich hiermit übersetzt wiedergebe: Brasilien erlebt zur Zeit viele Krisen zur gleichen Zeit. Es verwandelt sich momentan in eines der weltweiten Epizentren der Pandemie und gleichzeitig vertieft sich t

Das Sündenregister der Guardia Civil

Die paramilitärische kasernierte Polizei "Guardia Civil" (GC) wurde von der Franco-Diktatur als Unterdrückungsinstrument genutzt. Eine wichtige Rolle spielt dabei das "Vaterland" (patria), wobei "Vaterland" im reaktionär-faschistischen Sinne des ehemaligen Francostaates und der heute noch Spanien dominierenden höheren Gesellschaftskreise sowie die Tatsache eines absoluten Zentralismus, bei dem alle Macht von Madrid aus geht, verstanden wird. Falls man das in Gefahr sieht, wird notfalls geputscht oder mit Putsch gedroht. Beim Tejero-Putsch 1981 - Tejero war Oberst der GC - war diese faschistische Argumentation noch einmal ganz nach oben gespült worden. Der Putsch misslang, weil der König, der als von Franco inthronisiertes Staatsoberhaupt in den reaktionären Kreisen hohes Ansehen genoss,  weitsichtig genug war,  um zu erkennen, dass ein faschistischer Putsch Spanien in Europa um Jahrzehnte ins Abseits stellen würde. Das Grundproblem aber blieb. Im Laufe der