Posts

Es werden Posts vom April, 2018 angezeigt.

Wie ein spanischer Folterknecht ungeschoren davon kommen kann, aber kritische Jugendliche nicht

Bild
Antonio González Pacheco (Geburtsjahr 1946), genannt "Billy el Niño" (Billy, das Kind) war einer der gefürchtetsten Folterer in Francos Sicherheitsapparat der 60er und 70er Jahre. In der Zeit der spanischen " Transición ", der Übergang von der Diktatur in die Demokratie, hatte man keine Probleme diesen Mann weiterzubeschäftigen. Im Juli 1977 wurde er sogar noch mit der "Silbermedaille für poizeiliche Verdienste" ausgezeichnet. Erst 1982 schied er aus dem Staatsdienst aus und war danach unter anderem bei Renault España als Sicherheitschef tätig. Seine Verbrechen sind zahlreich und seine Opfer erzählen inzwischen, mit welcher Brutalität sie von diesem Mann gefoltert und misshandelt wurden. Da das Francoregime vor seinem Abgang sich für alle seine Untaten in einem Amnestiegesetz Straffreiheit zusprechen liess, konnte González Pacheco ungestraft sein Leben weiterführen. Was die spanische Justiz nicht schaffte, das versuchte dann die argentinische Justiz

Lula stellt sich. War's das?

Bild
Die Süddeutsche Zeitung schreibt vor kurzem zum ehemaligen Staatschef Luiz Inácio Lula da Silva, in Brasilien auch nur "Lula" genannt: Am Ende hat er sich also doch der Polizei gestellt. Aber auf seine Weise. Das war ihm wichtig, er sieht sich ja weiterhin als Wahlkämpfer und als legitimen Präsidentschaftskandidaten. Luiz Inácio Lula da Silva , 72 , ging am späten Samstagabend brasilianischer Zeit als ein Mann ins Gefängnis, der selbst im Moment seiner Verhaftung noch den Ton angab. Für uns sieht das so aus, wie wenn da tatsächlich jemand dafür büssten müsste, der sich im Sauberland Brasilien der Korruption schuldig gemacht hat. Dabei waren die Beweise äußerst dürftig und die in Haftsetzung dem Kesseltreiben korrupter Machtpolitiker, einer parteiischen Justiz und der Medien, die überwiegend in der Hand reaktionärer Kreise sind, zu verdanken. Die Tageszeitung TAZ beschreibt den Hintergrund unter dem Titel " Im Sumpf der Korruption " sehr zutreffend. Aber w

Das kommt mir spanisch vor: Politiker verhaften, damit er nicht zum Präsidenten gewählt werden kann

Bild
Unter dem Titel "Separatisten-Kandidat verfehlt Mehrheit" berichtete vor kurzem die Frankfurter Allgemeine Zeitung : Die großen separatistischen Parteien in Katalonien sind mit ihrem Versuch gescheitert, in einer eilig einberufenen Parlamentssitzung Ex-Regierungssprecher Jordi Turull zum neuen Regionalpräsidenten zu wählen. Die linksradikale Partei CUP, auf deren vier Stimmen die separatistischen Listen JuntsPerCat und ERC im Parlament von Barcelona angewiesen sind, entschieden vor der Abstimmung am Donnerstag, sich der Stimme zu enthalten. Damit erreichte Turull am Abend nicht die im ersten Wahlgang erforderliche absolute Mehrheit. Ein zweiter Wahlgang, bei dem eine einfache Mehrheit genügt, würde erst in 48 Stunden stattfinden – aber da könnte der 51-Jährige bereits im Gefängnis sein. Und so kam es auch . Die spanische Reg

Rumänien als Müllhalde für im Westen nicht taugliche Eisenbahnzüge?

Bild
Die rumänische Gesellschaft "Wir bauen Rumänien auf" (Asociația Construim România) (ACR) hat sich auf ihrer Webseite mit dem Zustand des rumänischen Eisenbahnverkehrs befasst und kommt zu der Aufassung, dass Rumänien sich seit 3 Jahrzehnten zu einer Müllhalde des Transportparkes von Europa entwickelt hat. Anlass ist der Kauf von IC2-Zügen der dänischen Staatsbahn DSB, die von letzterer selbst inzwischen aufgegeben wurden. In Wikipedia ist über diese Züge folgendes zu erfahren : Die Fahrzeuge der Baureihe DSB MP sind Triebzüge , die von der italienischen Firma AnsaldoBreda für die Danske Statsbaner (DSB) gebaut werden.  Am 23. Juni 2017 teilten die DSB den Verkauf von bis zu 15 Zügen an einen ausländischen Käufer mit. Der Direktør for Strategi og Togmateriel i DSB ( deutsch : in etwa: Direktor für Strategie und Fahrzeuge) Jürgen Müller erläuterte, dass die Züge gemäß dem Vertrag vom 16. Juni 2017 gekauft wie besehen ohne Garantie vom Käufer übernommen werden. De