Rumänien ist pleite und wird Russen und Chinesen zum Frass vorgeworfen

Dieser Meinung ist die Journalisten Sabina Fati von der Zeitung "Romania Libera". Ausgehend von der Aussage des Staatspräsidenten, dass Rumänien bankrott ist, macht sie sich Gedanken darüber, wer sich für ein bankrottes Rumänien noch interessiert. Sie ist der Ansicht, dass sich die Europäer dann lieber an Griechenland halten und Russen und Chinesen sich dann an Rumänien schadlos halten könnten.

Sie wirft den Regierenden vor, seit Jahren nichts gegen die Verschuldung von Rumänien getan zu haben. Der Regierungskurs wäre eine Zick-Zack-Politik gewesen. Die derzeitige Regierung von Emil Boc hätte sich durch Untätigkeit ausgezeichnet. Rumänische Politiker seien Überlebenskünstler, die aber immer nur an die eigenen Interessen und nicht an die der Nation gedacht hätte. Das auch dann noch, als sie schon erkennen konnten, dass die Katastrophe vor der Tür steht. Jetzt rede der Staatspräsident Traian Basescu von der "Griechisierung" des Landes, während im vergangenen Jahr die Regierung noch unbekümmert eine Ausgabenpolitik betrieben habe, ohne dass der Staatspräsident eingegriffen habe. Der Vergleich mit Griechenland ignoriere im übrigen die Tatsache, dass Griechenland noch wesentlich besser dastehe wie Rumänien. Es verfüge über ein funtkonierendes Transportsystem, entwickelten Tourismus und eine Landwirtschaft, die es verstehe die EU-Subventionen zu nutzen. Deshalb werde der Westen eher in Griechenland investieren. In Rumänien mit seinen nur teilweise reparierten Strassen, darniederliegenden Industrie und einer vernachlässigten und im Stich gelassenen Landwirtschaft würde nur noch der Osten investieren: Im besten Fall die Chinesen, im schlechtesten die Russen. Die Deutschen würden sich beim Ausverkauf in Griechenland bedienen und nicht im Land mit der grössten deutschen Minderheit in Europa, denn Rumänien sei für sie zu weit weg, rückständig und noch korrupter wie Griechenland.

Rumänien befindet sich in Verhandlungen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF). Während dieser Rumänien vor 4 Monaten noch "auf gutem Wege" sah, hat er seine Meinung inzwischen abrupt geändert. Laut dem Präsidenten des IWF, Strauss-Kahn, ist Rumänien in einer schwierigeren Lage als man gedacht habe. Deshalb habe man jetzt eine grössere Anstrengung zu Reduzierung des Haushaltsdefizits verlangt. Diese Reduzierung solle aber nicht die Wirtschaftsentwicklung abwürgen. Die Folge ist, dass jetzt die Regierung Pensionen und Gehälter kürzen will und damit alle gesellschaftlichen Gruppen gegen sich aufbringt. Die Alternative, Steuererhöhungen, hat der Finanzminister abgelehnt, weil es zu wenig Reiche gebe, damit die Erhöhungen Wirkung entfalten könnten. Rumänien geht auf schwierige Zeiten zu.

Siehe auch Blogbeitrag: Johannis überglücklich nicht rumänischer Ministerpräsident geworden zu sein

Informationsquelle: Romania Libera, România dă faliment. Cine o cumpără? und Financiarul, Romania in ochii FMI: de la „poveste de succes“ la „degradare peste asteptari“ in nici patru luni

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