Brand im weltberühmten Instituto Butantan schockiert São Paulo
Das Butantan-Institut in São Paulo ist ein Zentrum der biomedizinischen Forschung. Es liegt im Viertel Butantã von São Paulo in der Nähe des Universitätsviertels mitten in einer grossen grünen Parklandschaft. Es ist eines der wichtigsten Touristenziele der Stadt. Es ist vor allem durch eine der grössten Schlangensammlungen der Welt berühmt geworden. Gleichzeitig ist das Institut grösste Produzent von Serum und Impfstoffen in Brasilien.
Am vergangenen Samstag brannte ein Teil des Instituts. Zur Zeit laufen die Untersuchungen über die Brandursache. Man versucht zu retten, was noch zu retten ist. Das Institut sieht sich erst danach in der Lage über den Umfang der Schäden eine Stellungnahme abzugeben.
Brasilianische Wissenschaftler sind sich aber jetzt schon im klaren, dass sie mit dem Brand einen unersetzlichen Verlust für ihre Forschungen erlitten haben. "Der Verlust ist nicht mehr zu reparieren. Das im Institut gelagerte Material ist nicht zu bezahlen und es gibt nichts vergleichbares. Mit dem Brand verlieren wir mehr wie wenn 10 Bibliotheken abgebrannt wären, dennn die Bibliotheken bestehen in der Regel aus Büchern, die in mehrfachen Auflagen erschienen sind, aber viele Schlangenarten, die sich im Butantan befanden, sind ausgestorben", klagte der Herpetologe Miguel Trefaut Urbano Rodrigues vom Institut für Biowissenschaften an der Universität von São Paulo und fügte hinzu: "In der Sammlung befanden sich Exemplare von Schlangen aus dem Atlantik-Wald des Staates Espírito Santo. Jetzt sind sie alle vernichtet. Aber nicht nur diese, sondern auch Tausende von bereits verschwundenen Populationen waren in der Sammlung. Diese Schlangen waren dort aufbewahrt und dienten bis heute Wissenschaftlern aus der ganzen Welt für ihre Forschungen."
Eine Wiederherstellung der Sammlung sei nicht mehr möglich. Man könne zwar neu mit der Sammlung heutiger Tiere beginnen, aber damit könne man den Verlust ausgestorbener Spezies nicht ausgleichen. Der Historiker Luiz Antonio Teixeira erklärte: "Das Archiv hatte eine grosse historische Bedeutung, weil die ersten Exemplare von Vital Brasil, dem Gründer des Butantan, gesammelt wurden. Vor etwa 100 Jahren begann er von der Bevölkerung bei ihm abgelieferte Schlangen gegen Ampullen mit dem Antiserum zu tauschen. Damals konnte auf diese Weise viele Exemplare der Sammlung hinzugefügt werden. Die Sammlung baute auf dem System der Mithilfe der Bevölkerung auf."
Für den Direktor des Zoo-Museums von São Paulo, Hussam Zaher, war der Brand "ein schrecklicher moralischer Tiefschlag". "Wir haben keine Worte. Mehr als alles bedeutet dies eine moralische Tragödie. Wir haben eine Demonstration von Unverantwortlichkeit und Inkompetenz abgegeben. Unser Ruf in der Wisschenschaft hat Risse bekommen. Wir haben bewiesen, dass wir nicht in der Lage sind, ein Archiv von dieser Bedeutung zu verwalten", erregte er sich.
Nicht zerstört wurden die Register der verwahrten Tiere. Sie befanden sich in einem anderen Gebäude. Ein schwacher Trost, denn nach Ansicht der Wissenschaftler taugen die Bücher ohne die verwahrten Exemplare nichts. Viele Wissenschaftler werden jetzt ein Problem haben: Sie werden ihre Dissertationen nicht zu Ende bringen können, ihnen fehlen die Studienobjekte.
Im vergangenen Herbst stand das Institut im Zentrum eines Korruptionsskandals. Gelder, die für die Arbeit des Instituts bestimmt waren, wurden von leitenden Angestellten veruntreut. Geld, das für die Sicherheit des Instituts gefehlt hat. Kein Wunder, dass das Institut über keinerlei Geräte zur Brandverhütung verfügte.
Informationsquellen: UOL, "Perdemos mais com o incêndio do Butantan do que se tivéssemos queimado dezenas de bibliotecas", diz pesquisador
Am vergangenen Samstag brannte ein Teil des Instituts. Zur Zeit laufen die Untersuchungen über die Brandursache. Man versucht zu retten, was noch zu retten ist. Das Institut sieht sich erst danach in der Lage über den Umfang der Schäden eine Stellungnahme abzugeben.
Brasilianische Wissenschaftler sind sich aber jetzt schon im klaren, dass sie mit dem Brand einen unersetzlichen Verlust für ihre Forschungen erlitten haben. "Der Verlust ist nicht mehr zu reparieren. Das im Institut gelagerte Material ist nicht zu bezahlen und es gibt nichts vergleichbares. Mit dem Brand verlieren wir mehr wie wenn 10 Bibliotheken abgebrannt wären, dennn die Bibliotheken bestehen in der Regel aus Büchern, die in mehrfachen Auflagen erschienen sind, aber viele Schlangenarten, die sich im Butantan befanden, sind ausgestorben", klagte der Herpetologe Miguel Trefaut Urbano Rodrigues vom Institut für Biowissenschaften an der Universität von São Paulo und fügte hinzu: "In der Sammlung befanden sich Exemplare von Schlangen aus dem Atlantik-Wald des Staates Espírito Santo. Jetzt sind sie alle vernichtet. Aber nicht nur diese, sondern auch Tausende von bereits verschwundenen Populationen waren in der Sammlung. Diese Schlangen waren dort aufbewahrt und dienten bis heute Wissenschaftlern aus der ganzen Welt für ihre Forschungen."
Eine Wiederherstellung der Sammlung sei nicht mehr möglich. Man könne zwar neu mit der Sammlung heutiger Tiere beginnen, aber damit könne man den Verlust ausgestorbener Spezies nicht ausgleichen. Der Historiker Luiz Antonio Teixeira erklärte: "Das Archiv hatte eine grosse historische Bedeutung, weil die ersten Exemplare von Vital Brasil, dem Gründer des Butantan, gesammelt wurden. Vor etwa 100 Jahren begann er von der Bevölkerung bei ihm abgelieferte Schlangen gegen Ampullen mit dem Antiserum zu tauschen. Damals konnte auf diese Weise viele Exemplare der Sammlung hinzugefügt werden. Die Sammlung baute auf dem System der Mithilfe der Bevölkerung auf."
Für den Direktor des Zoo-Museums von São Paulo, Hussam Zaher, war der Brand "ein schrecklicher moralischer Tiefschlag". "Wir haben keine Worte. Mehr als alles bedeutet dies eine moralische Tragödie. Wir haben eine Demonstration von Unverantwortlichkeit und Inkompetenz abgegeben. Unser Ruf in der Wisschenschaft hat Risse bekommen. Wir haben bewiesen, dass wir nicht in der Lage sind, ein Archiv von dieser Bedeutung zu verwalten", erregte er sich.
Nicht zerstört wurden die Register der verwahrten Tiere. Sie befanden sich in einem anderen Gebäude. Ein schwacher Trost, denn nach Ansicht der Wissenschaftler taugen die Bücher ohne die verwahrten Exemplare nichts. Viele Wissenschaftler werden jetzt ein Problem haben: Sie werden ihre Dissertationen nicht zu Ende bringen können, ihnen fehlen die Studienobjekte.
Im vergangenen Herbst stand das Institut im Zentrum eines Korruptionsskandals. Gelder, die für die Arbeit des Instituts bestimmt waren, wurden von leitenden Angestellten veruntreut. Geld, das für die Sicherheit des Instituts gefehlt hat. Kein Wunder, dass das Institut über keinerlei Geräte zur Brandverhütung verfügte.
Informationsquellen: UOL, "Perdemos mais com o incêndio do Butantan do que se tivéssemos queimado dezenas de bibliotecas", diz pesquisador
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