Rumänische Psychiatrie zum Fürchten
Gestern wurde in Rumänien vom Zentrum für Juristische Studien (Centrul de Resurse Juridice; CRJ) ein Untersuchuchungsbericht über den Zustand der psychiatrischen Krankenhäuser vorgelegt. Das Ergebnis ist bedenklich. Psychisch kranke Menschen werden schlechter behandelt wie Gefangene und ihre Unterbringung ist zum Fürchten: Unbekleidet, ungewaschen, hungrig und vollgestopft mit Beruhigungspillen werden sie in verschmutzten Räumen gehalten.
In einigen Krankenhäusern hat man inzwischen die Räume renoviert, die Wände in freundlichen Farben bemalt und mit Thermopan-Fenstern ausgestattet, aber in den Mehrzahl der Anstalten werden die Patienten schlecht bis unmenschlich behandelt. Das Personal in solchen Krankhäusern kennt weder die Rechte der Patienten noch respektiert sie diese. Die Patienten können nur kalt duschen, in einem Bett müssen zum Teil 2-3 Menschen schlafen, sie bekommen nicht ausreichend zu essen und werden tagsüber angebunden.
Horaţiu Rusu, Berichterstatter des CRJ, beschreibt die Situation so: "Die Stationen der psychiatrischen Krankenhäuser sind im allgemeinen übefüllt und den Patienten wird kein privates Leben mehr zugestanden. Sie sind schlecht bekleidet und haben nur begrenzte Möglichkeiten mit ihren Familien Kontakt aufzunehmen. Es gibt kein Telefon und Briefe dürfen nur abgeschickt werden, wenn diese von der Anstaltsleitung vorher überprüft und gegebenenfalls korrigiert worden sind."
Von den untersuchten Krankenhäusern war das schlimmste das Krankenhaus Gura Văii, von Drobeta-Turnu-Severin, wo die Unterbrigung der Kranken miserabel war. "Die Patienten wurden in unhygienischen Verhältnissen gehalten, es war kalt und einige war so gut wie unbekleidet", berichtet Vasile Moldovan, ein weiterer Berichterstatter des CRJ. In vielen Krankenhäusern werden die Klagen der Patienten ignoriert.
In vielen Fällen wurden Patienten angetroffen, die mit Schlaftabletten ruhi gestellt wurden. Laut dem Bericht gibt es auch viele Patienten, die sich gegen ihren Willen in der Anstalt befinden. Es gibt keine Zustimmungserklärung zur Unterbringung, die Betroffenen werden gegen ihren Willen legal der Freiheit beraubt.
Ileana Botezatu, die Leiterin des Zentrum für Geisteskrankheiten (Centrul de Sănătate Mintală) begrüsst den Bericht und hofft, dass sich jetzt etwas ändern wird. "Der Blick von aussen ist willkommen. Leider ist das Personal, das in diesen Anstalten arbeitet noch einer alten Mentalität verhaftet, die schwer zu ändern ist und die Neuausgebildeten gehen ins Ausland, um zu arbeiten. Unsere Krankenhäuser sind alt, meistens über 150 Jahre und bedürften dringend einer Sanierung", erklärte Frau Botezatu. Ein Psychologe meint, "schönere Gebäude nützen nichts, wenn das Personal nicht richtig ausgebildet ist. Die psychiatrischen Anstalten werden sich erst ändern, wenn das Personal sich ändert."
Empfehlenswerte Lektüre zur Psychiatrie: Robert Lowry, Lebendig begraben (Roman)
Informationsquelle: Evenimentul Zilei, Evul Mediu în spitalele de psihiatrie româneşti
In einigen Krankenhäusern hat man inzwischen die Räume renoviert, die Wände in freundlichen Farben bemalt und mit Thermopan-Fenstern ausgestattet, aber in den Mehrzahl der Anstalten werden die Patienten schlecht bis unmenschlich behandelt. Das Personal in solchen Krankhäusern kennt weder die Rechte der Patienten noch respektiert sie diese. Die Patienten können nur kalt duschen, in einem Bett müssen zum Teil 2-3 Menschen schlafen, sie bekommen nicht ausreichend zu essen und werden tagsüber angebunden.
Horaţiu Rusu, Berichterstatter des CRJ, beschreibt die Situation so: "Die Stationen der psychiatrischen Krankenhäuser sind im allgemeinen übefüllt und den Patienten wird kein privates Leben mehr zugestanden. Sie sind schlecht bekleidet und haben nur begrenzte Möglichkeiten mit ihren Familien Kontakt aufzunehmen. Es gibt kein Telefon und Briefe dürfen nur abgeschickt werden, wenn diese von der Anstaltsleitung vorher überprüft und gegebenenfalls korrigiert worden sind."
Von den untersuchten Krankenhäusern war das schlimmste das Krankenhaus Gura Văii, von Drobeta-Turnu-Severin, wo die Unterbrigung der Kranken miserabel war. "Die Patienten wurden in unhygienischen Verhältnissen gehalten, es war kalt und einige war so gut wie unbekleidet", berichtet Vasile Moldovan, ein weiterer Berichterstatter des CRJ. In vielen Krankenhäusern werden die Klagen der Patienten ignoriert.
In vielen Fällen wurden Patienten angetroffen, die mit Schlaftabletten ruhi gestellt wurden. Laut dem Bericht gibt es auch viele Patienten, die sich gegen ihren Willen in der Anstalt befinden. Es gibt keine Zustimmungserklärung zur Unterbringung, die Betroffenen werden gegen ihren Willen legal der Freiheit beraubt.
Ileana Botezatu, die Leiterin des Zentrum für Geisteskrankheiten (Centrul de Sănătate Mintală) begrüsst den Bericht und hofft, dass sich jetzt etwas ändern wird. "Der Blick von aussen ist willkommen. Leider ist das Personal, das in diesen Anstalten arbeitet noch einer alten Mentalität verhaftet, die schwer zu ändern ist und die Neuausgebildeten gehen ins Ausland, um zu arbeiten. Unsere Krankenhäuser sind alt, meistens über 150 Jahre und bedürften dringend einer Sanierung", erklärte Frau Botezatu. Ein Psychologe meint, "schönere Gebäude nützen nichts, wenn das Personal nicht richtig ausgebildet ist. Die psychiatrischen Anstalten werden sich erst ändern, wenn das Personal sich ändert."
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