Ein Land wird zugebaut
berichtet der Schweizer "Beobachter" in seiner neuesten Ausgabe.
Danach wird in der Schweiz jede Sekunde ein Quadratmeter unberührter Boden verbaut. Schwerpunkt der Bautätigkeit sind Einfamilienhäuser, denen immer mehr Kulturland vor allem im Schweizer Mittelland - dem Gürtel zwischen Boden- und Genfersee - weichen muss.
Die Folgen laut "Beobachter": "Wo immer mehr Boden versiegelt wird, wird es eng für Flora und Fauna. Viele Gegenden sind heute zersiedelt und durch Strassen und Bahnlinien zerschnitten. Die Schweiz verliert ihre charakteristischen Landschaften und verkommt, vor allem im Mittelland, zum Siedlungsbrei. Das schwächt die Artenvielfalt, wie das Biodiversitäts-Monitoring des Bafu zeigt: In den letzten 150 Jahren verschwanden in der Schweiz 244 Tier- und Pflanzenarten. So sind zum Beispiel sechs Brutvogelarten, etwa die Bekassine oder der Grosse Brachvogel, ausgestorben, bei den Fischen sind es sogar acht Arten, darunter der Lachs und der Stör. Und nicht weniger als 50 Farn- und Blütenpflanzenarten kommen in der Schweiz nicht mehr vor. Viele weitere Arten laufen Gefahr, lokal oder regional auszusterben, insbesondere wenn neue Strassen bisher zusammenhängende Lebensräume durchtrennen. Nachgewiesen ist diese Gefährdung etwa für die Populationen der Feldhasen und der Amphibien."
Der Grund wird darin gesehen, dass die Gemeinden zu mächtig sind.
Mit gutem Willen könnten diese zwar innovative Lösungen finden. "In der Regel aber nutzen Gemeinden jeden Spielraum aus und zonen Bauland ein, wo es nur geht. Möglich ist dies, weil die Zuständigkeiten zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden in Sachen Raumplanung dem Föderalismus gehorchen. Der Bund erstellt Sachpläne und definiert - etwa mit der Agglomerationspolitik - die groben Leitlinien; die Kantone haben Richtpläne, an die sich die Gemeinden halten sollten; die Gemeinden selbst stützen sich auf Ortsplanungen, die sie je nach Bedarf wieder revidieren. Zwar schreibt das Raumplanungsgesetz (RPG) einen haushälterischen Umgang mit der Landschaft vor, in der Praxis aber kümmern sich Kantone und Gemeinden wenig darum. Grundsätzlich definieren die Gemeinden Grösse, Art und Lage der Bauzone selbst und erteilen die Baubewilligungen; den Segen des Kantons braucht es dazu nur bei Bauten ausserhalb der Bauzone. So verkommen die gesetzlichen Instrumente zu Papiertigern - unterm Strich sind es die Gemeinden, die sagen, wo und wie neue Bauprofile in die Landschaft gesteckt werden"
Das macht nachdenklich und es gibt jetzt Volksinitiativen, die mit dem Plebiszit gegen diese Entwicklung ankämpen wollen. Unter anderem tut dies auch die Initiative "Rettet den Schweizer Boden" des Umweltschützers Franz Weber.
Danach wird in der Schweiz jede Sekunde ein Quadratmeter unberührter Boden verbaut. Schwerpunkt der Bautätigkeit sind Einfamilienhäuser, denen immer mehr Kulturland vor allem im Schweizer Mittelland - dem Gürtel zwischen Boden- und Genfersee - weichen muss.
Die Folgen laut "Beobachter": "Wo immer mehr Boden versiegelt wird, wird es eng für Flora und Fauna. Viele Gegenden sind heute zersiedelt und durch Strassen und Bahnlinien zerschnitten. Die Schweiz verliert ihre charakteristischen Landschaften und verkommt, vor allem im Mittelland, zum Siedlungsbrei. Das schwächt die Artenvielfalt, wie das Biodiversitäts-Monitoring des Bafu zeigt: In den letzten 150 Jahren verschwanden in der Schweiz 244 Tier- und Pflanzenarten. So sind zum Beispiel sechs Brutvogelarten, etwa die Bekassine oder der Grosse Brachvogel, ausgestorben, bei den Fischen sind es sogar acht Arten, darunter der Lachs und der Stör. Und nicht weniger als 50 Farn- und Blütenpflanzenarten kommen in der Schweiz nicht mehr vor. Viele weitere Arten laufen Gefahr, lokal oder regional auszusterben, insbesondere wenn neue Strassen bisher zusammenhängende Lebensräume durchtrennen. Nachgewiesen ist diese Gefährdung etwa für die Populationen der Feldhasen und der Amphibien."
Der Grund wird darin gesehen, dass die Gemeinden zu mächtig sind.
Mit gutem Willen könnten diese zwar innovative Lösungen finden. "In der Regel aber nutzen Gemeinden jeden Spielraum aus und zonen Bauland ein, wo es nur geht. Möglich ist dies, weil die Zuständigkeiten zwischen Bund, Kantonen und Gemeinden in Sachen Raumplanung dem Föderalismus gehorchen. Der Bund erstellt Sachpläne und definiert - etwa mit der Agglomerationspolitik - die groben Leitlinien; die Kantone haben Richtpläne, an die sich die Gemeinden halten sollten; die Gemeinden selbst stützen sich auf Ortsplanungen, die sie je nach Bedarf wieder revidieren. Zwar schreibt das Raumplanungsgesetz (RPG) einen haushälterischen Umgang mit der Landschaft vor, in der Praxis aber kümmern sich Kantone und Gemeinden wenig darum. Grundsätzlich definieren die Gemeinden Grösse, Art und Lage der Bauzone selbst und erteilen die Baubewilligungen; den Segen des Kantons braucht es dazu nur bei Bauten ausserhalb der Bauzone. So verkommen die gesetzlichen Instrumente zu Papiertigern - unterm Strich sind es die Gemeinden, die sagen, wo und wie neue Bauprofile in die Landschaft gesteckt werden"
Das macht nachdenklich und es gibt jetzt Volksinitiativen, die mit dem Plebiszit gegen diese Entwicklung ankämpen wollen. Unter anderem tut dies auch die Initiative "Rettet den Schweizer Boden" des Umweltschützers Franz Weber.
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