Brasilianische Müllsammler bekommen universitäre Weiterbildung
“Catadores” werden in Brasilien die Müllsammler genannt, die auf Müllkippen nach wiederverwertbarem Material suchen. Die “Catadores” haben inzwischen einen eigenen Interessenverband, der sich abgekürzt MNCR (Movimento Nacional dos Catadores / Nationale Bewegung der Müllsammler) nennt. Der Verband wurde vor 10 Jahren gegründet und erfreute sich nach eigenen Angaben einer starken Unterstützung durch den damaligen Präsidenten Lula. Bei den “Catadores” ist vor allem das Jahr 2003 in guter Erinnerung als Präsident Lula in São Paulo zu ihrem Arbeitsplatz kam, ihre Arbeit besichtigte und voll des Lobes war und eine staatliche Unterstützung der Projekte versprach. Die “Catadores” gehören zu den ärmsten Schichten der brasilianischen Bevölkerung. Es gab damals bereits Projekte, mit denen für eine bessere soziale Absicherung der Sammler gesorgt werden sollte. Im Jahr seines Besuches unterzeichnete Präsident Lula ein Dekret, mit dem ein interministerieller Ausschuss unter Einschluss der Interessenvertretung der “Catadores” errichtet wurde. Ihre Tätigkeit wurde als Beruf anerkannt und erhielt die Bezeichung “Sammler wiederverwendbaren Materials” im brasilianischen Berufsregister.
Ihren Ursprung hatte die MNCR in São Paulo. Sie hat sich aber inzwischen brasilienweit als Interessenvertretung etabliert. Auf ihrer Webseite berichtet die MNCR über die wachsende Anerkennung durch Staat und Gesellschaft: “2006 veranstaltete die MNCR eine Marsch auf die Allee der Ministerien (in Brasilia), an dem etwa 1.000 “Catadores” aus ganz Brasilien teilnahmen. Präsident Lula empfing die nationale Kommission der MNCR im Regierungspalast. Es ist derselbe Ort, an dem Staatsoberhäupter aus aller Welt, Prinzen und Prinzessinnen empfangen werden und der jetzt offen war für ein armes und arbeitsames Volk. Die Müllsammler brachten ihre Forderungen und eine wissenschaftliche Untersuchung mit sowie ein Plan der wirtschaftlichen Integration von 39.000 Müllsammlern in Kooperativen und Vereinigungen.” Die Folge war, dass die Müllsammler im Laufe der folgenden Jahre an Bankkredite kamen, Fahr- und Werkzeuge kaufen konnten und vorrangig von den Gemeindeverwaltungen als Müllentsorger beauftragt werden mussten.
In der Erkenntnis, dass die Mülltrennung und das Heraussortieren des wiederverwendbaren Materials gute Kenntnisse der Materialien und deren Behandlung erfordert, gibt es jetzt in Brasilien eine weiteres Projekt, das von der staatlichen Ölgesellschaft Petrobras gefördert wird und mit dem den “Catadores” Kenntnisse in der Bearbeitung des elektronischen Mülls vermittelt werden sollen. Die Weiterbildung erfolgt oganisiert durch das Institut “GEA” (Ethik und Umwelt) über Kurse an Universitäten und technischen Hochschulen. Das “Gea-Institut” wird auch überprüfen, ob die weitergebildeten “Catadores” ihr Wissen dann auch bei ihrer Tätigkeit anwenden. Weitergebildete “Catadores” sollen als Multiplikatoren ihre Kenntnisse an andere Müllsammler weiter geben. Das Institut sorgt auch dafür, dass die Kooperativen eine entsprechende Infrastruktur aufbauen können und sie versorgt sie auch mit entsprechenden Werkzeugen. “Die Kooperativen, die sich bereit erklären gemäß unseren Verhaltensrichtlinien zu arbeiten, erhalten von uns eine Anlage für die Behandlung des elektronischen Mülls”, erklärt die Präsidentin des Instituts. Die Kooperativen werden auch angewiesen, das gesammelte Material nur an lizenzierte Käufer abzugeben, die dieses korrekt verwenden.
Abgesehen davon, dass die “Catadores” damit ihr Wissen in der Müllwirtschaft erweitern können, bedeutet dies ein nicht zu unterschätzende soziale Aufwertung ihrer Tätigkeit. Die Institutsleiterin erklärt es so: “Das war sehr interessant, denn in derselben Zeit, in der wir Informationen über die Beseitigung des elektronischen Mülls vermittelt haben, haben Personen aus verschiedenen Gesellschafts- und Wirtschaftsschichten gelernt in einem Saal zusammen zu leben und manchmal gelang es auf diese Weise auch Vorurteile abzubauen.”
Informationsquelle:
Projeto capacita catadores de 53 cooperativas a separar o lixo eletrônico – Diario de Pernambuco
Memória dos 8 anos de natal dos catadores com o Presidente - MNCR
Ihren Ursprung hatte die MNCR in São Paulo. Sie hat sich aber inzwischen brasilienweit als Interessenvertretung etabliert. Auf ihrer Webseite berichtet die MNCR über die wachsende Anerkennung durch Staat und Gesellschaft: “2006 veranstaltete die MNCR eine Marsch auf die Allee der Ministerien (in Brasilia), an dem etwa 1.000 “Catadores” aus ganz Brasilien teilnahmen. Präsident Lula empfing die nationale Kommission der MNCR im Regierungspalast. Es ist derselbe Ort, an dem Staatsoberhäupter aus aller Welt, Prinzen und Prinzessinnen empfangen werden und der jetzt offen war für ein armes und arbeitsames Volk. Die Müllsammler brachten ihre Forderungen und eine wissenschaftliche Untersuchung mit sowie ein Plan der wirtschaftlichen Integration von 39.000 Müllsammlern in Kooperativen und Vereinigungen.” Die Folge war, dass die Müllsammler im Laufe der folgenden Jahre an Bankkredite kamen, Fahr- und Werkzeuge kaufen konnten und vorrangig von den Gemeindeverwaltungen als Müllentsorger beauftragt werden mussten.
In der Erkenntnis, dass die Mülltrennung und das Heraussortieren des wiederverwendbaren Materials gute Kenntnisse der Materialien und deren Behandlung erfordert, gibt es jetzt in Brasilien eine weiteres Projekt, das von der staatlichen Ölgesellschaft Petrobras gefördert wird und mit dem den “Catadores” Kenntnisse in der Bearbeitung des elektronischen Mülls vermittelt werden sollen. Die Weiterbildung erfolgt oganisiert durch das Institut “GEA” (Ethik und Umwelt) über Kurse an Universitäten und technischen Hochschulen. Das “Gea-Institut” wird auch überprüfen, ob die weitergebildeten “Catadores” ihr Wissen dann auch bei ihrer Tätigkeit anwenden. Weitergebildete “Catadores” sollen als Multiplikatoren ihre Kenntnisse an andere Müllsammler weiter geben. Das Institut sorgt auch dafür, dass die Kooperativen eine entsprechende Infrastruktur aufbauen können und sie versorgt sie auch mit entsprechenden Werkzeugen. “Die Kooperativen, die sich bereit erklären gemäß unseren Verhaltensrichtlinien zu arbeiten, erhalten von uns eine Anlage für die Behandlung des elektronischen Mülls”, erklärt die Präsidentin des Instituts. Die Kooperativen werden auch angewiesen, das gesammelte Material nur an lizenzierte Käufer abzugeben, die dieses korrekt verwenden.
Abgesehen davon, dass die “Catadores” damit ihr Wissen in der Müllwirtschaft erweitern können, bedeutet dies ein nicht zu unterschätzende soziale Aufwertung ihrer Tätigkeit. Die Institutsleiterin erklärt es so: “Das war sehr interessant, denn in derselben Zeit, in der wir Informationen über die Beseitigung des elektronischen Mülls vermittelt haben, haben Personen aus verschiedenen Gesellschafts- und Wirtschaftsschichten gelernt in einem Saal zusammen zu leben und manchmal gelang es auf diese Weise auch Vorurteile abzubauen.”
Informationsquelle:
Projeto capacita catadores de 53 cooperativas a separar o lixo eletrônico – Diario de Pernambuco
Memória dos 8 anos de natal dos catadores com o Presidente - MNCR
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