Die Kikos schwärmen aus und bekehren

Kiko Argüello ist ein hundertprozentiger Katholik, seiner Berufung nach Künstler und Gründer des “Neukatechumenischen Weges” (Camino Neocatecumenal). Abgekürzt werden seine Anhänger “Los Kikos” genannt. Seine Bewegung hat er in der 60er Jahren in Spanien gegründet. Heute manifestiert sie sich so:

“Ich bin nicht verückt! Der Herr hat mir gesagt, du musst mir 20.000 Priester für China vorbereiten. Und hier sind 300.000!” Eine große Menge Jugendlicher, die Kiko Argüello während des katholischen Weltjugendtages in Madrid zuhören, springen auf und rennen zum Altar von Cibles. Dieses Spektakel zeigte sehr gut den Stil und die Effektivität des Camino Neocatecumenal, der Armee der neuen Evangelisierung der Katholischen Kirche in der Welt.

Ist sie eine katholische Sekte? Die beste Veranlagung dazu hat die Gruppierung. Eine Mischung aus Hysterie und Massenpsychose, ein Führer – Argüello wird auch gerne “lider” (Führer) genannt –, Geheimnistuerei, das sind die besten Voraussetzungen für eine fanatische Gruppierung, die man Sekte nennen kann. Zumindest bei der vorzitierten Messe in Madrid stand der spanische Kardinal Rouco Varela lächelnd daneben, denn die “Kikos” haben versprochen, dass ab sofort 5.000 junge Männer und 2.300 Mädchen in eine Besinnungsphase eintreten werden, um sich für den Beruf eines Priester oder Nonne zu entscheiden. Nachwuchs braucht die spanische Kirche ja, egal woher. Zwar erkennen erfahrungsgemäß bestenfalls 10% ihre “Berufung”, aber an diesem Abend geht es um die Show: “Hier sind wir, bereit für Christus” ruft Arguello aus.

Die “Kikos” sind inzwischen zu einer Macht in der katholischen Kirche herangewachsen. Dem “Opus Dei”  sollen sie schon den ersten Rang abgelaufen haben. Der Vatikan hat die Statuten der Bewegung 2002 genehmigt. Die Bewegung soll missionieren, nicht nur bei den Ungläubigen, sondern auch bei den “lauen” Katholiken und anderen christlichen Religionen. Dabei gehen sie ähnlich wie die Evangelikalen in den USA vor. Ihre Stärke liegt in der Mobilisierung der Massen. Die spanischen Kirchenfürsten können sich auf die “Kikos” verlassen, am Weltjugendtag haben sie mit ihren Massen für die Jubelorgien gesorgt und sie sind bei Demonstrationen gegen die Regierung ein verlässlicher Stoßtrupp.

Inzwischen nehmen sie weltweit die Bischöfe in die Zange, um sie auf den rechten Weg zu bringen und im Vatikan gewinnen sie immer mehr an Einfluss. Der Papst, dem die Evangelisation sehr am Herzen liegt, schätzte die Bewegung, bekommt aber inzwischen wohl doch kalte Füße. Er bemängelt bei ihnen “Lehr- und Liturgiefehler” und auch den übertriebenen Führerkult.

Die “Kikos”, deren Ursprung in den Armenvierteln von Madrid liegt, haben kein Vermögen. Sie leben von “Almosen”. Man weiß nicht wie sie intern funktionieren. Seit der Anerkennung ihrer Statuten weiß man etwas mehr von ihnen, es soll aber äußerst schwierig sein, Zugang zu ihren Treffen zu bekommen. Der Führerkult ist unübersehbar, eine interne Opposition gibt es nicht.

Eine ehemalige Angehörige der Bewegung berichtet: “Ich bin beim “Camino” wegen einer Familienkrise eingetreten. Mein Ehemann war drogenabhängig und ich wusste nicht, was ich tun sollte. In meiner Pfarrei gab es eine Gemeinschaft und es ist wahr, dass die mir sehr geholfen haben. Am Anfang war alles gut. Aber im Laufe der Zeit merkten wir, dass wir nur noch unter uns waren, dass wir einen Teil unseres Lohnes abgeben mussten und nicht mit anderen Personen von ausserhalb über unsere Gottesdienste sprechen durften.” Fast alle, die die Bewegung verlassen haben, wollen nicht über ihre Zeit bei den “Kikos” sprechen. Die Armee der neuen Evangelisierung verfügt unter den Abtrünnigen nur über sehr wenig Sympathie.

Siehe auch:
Botschaft an die spanische Jugend: Glaubt an Christus und alles wird gut!
Die empörte Jugend bereitet sich auf den Papst vor

Informationsquelle:
El ejército de la nueva evangelización – público.es

Kommentare

  1. Hallo NU..!
    Ich hab da mal ne Frage:
    wie kann denn der Papst etwas erlauben was nach deinem Text zu Urteilen nicht viel mit der Kirche zu tun hat und nur Show und eine Sekte ist? Ich kann mir nicht erklären, dass du in deinem Text erwähnst dass die Kirche 2002 die Statuten genehmigt, aber sehr ominös ist im Auftreten und Handeln, eine kleine Aufzählung deiner Worte: Geheimnistuerei,man spricht nicht über die Messen,die Kikos,man findet keinen Zugang zu ihren Treffen, Hysterie, Massenpsychose,ein Führer,Jubelorgien,bekommt kalte Füße, etc... Irgendwie kommt bei mir die Frage auf auf was für Quellen deine Behauptungen basieren, vor allem weiss ich nicht wie du deine Texte zusammenstellst, aber ich finde es komisch, dass du ehemalige Angehörige des Weges zitierst obwohl ich als Leser mich hier nur Frage: wer ist diese Person, was ist ihre Geschichte, sie war da, ihr wurde geholfen, dann musste sie ihren Lohn abgeben??? und dann gedroht sie soll nichts erzählen??? wo ist die Gegenüberstellung, deine Quellen für solche aussagen sind schon ein bisschen dürftig, und nicht aussagekräftig, da ich mir vorstellen kann, wenn man mit ehemaligen Katholiken spricht sie auch sehr frustrierte Geschichten erzählen können, aber heisst das, dass sie auch gleich wahr sind??? Also im ganzen finde ich es schade dass du nicht bereit bist die Wahrheit zu suchen, da du dich offensichtlich mit einem Mittelmass an Aufwand und Engagement an ein so sensibeles Thema heranwagst, uns somit leider auch nur einen noch schlechteren Tekst hervorbringst, wenn ich lese dass du schreibst dass jemand seit den 60er Jahren dabei ist für die Kirche zu arbeiten und alle Päpste in dieser Zeit nicht erkannt haben was für ein Scharlatan er ist, dann frage ich mich: was wenn dieser Mann Recht hat, wenn er sagt er sei nicht Verrückt... erinnert mich ein bisschen an Noah, der sicherlich auch gesagt hat er sei nicht Verrückt, als er angefangen hat seine Arche zu bauen... aber die Frage ist, was wenn dieser Kiko wie auch Noah zu seiner Zeit von Gott getrieben wird Dinge zu tun die uns heute erstmal keinen Sinn ergeben...
    würde mich freuen wenn du deine Arbeiten etwas gründlicher machst, und dich nicht mit Unwahrheiten und dem Mittelmass zufrieden gibst... Des weiteren hört es sich so an, als ob du auch irgendein Problmem hast mit der Kirche, da man eine Art Frust und Wut aus deinem Text rausliest, ich übertreibe um zu verdeutlichen, aber ist es nicht besser man trägt die Fakten zusammen, schreibt seine Meinung, als sowas hier, ein bisschen Fakten, dann ein bisschen Meinung, dann gekührt mit eventualitäten oder sogar unwahrheiten... vielleicht solltest du Anfangen die Gründe für dieses zu suchen... Gruss und Frieden....

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