Der Stellvertreter, die Katastrophe und die soziale Wirklichkeit
Der Stellvertreter Christi auf Erden im Vatikan hat eigentlich zu den Katastrophen, die uns in den letzten Wochen bewegen, wenig zu sagen. Am 20. März verkündete er anlässlich des Angelusgebetes ein "Gebet für einen Horizont des Friedens in Libyen", in dem er Libyen mit keinem Wort erwähnt. Zumindest, wenn man sein Sprachrohr, die Online-Ausgabe der Zeitung Osservatore Romano in der deutschen Fassung zu Rate zieht. Auch die Erdbebenkatastrophe in Japan und das sich daran anschliessende Nukleardesaster ist nur für ein paar mystische Worte gut, obwohl damit eigentlich die Schöpfung bedroht wird. Die Themen des Vatikans lauten: "Zum Abschluß der Exerzitien der Römischen Kurie - Die Obelisken Roms (Teil 23) – in der Villa Celimontana - Ein kirchlicher Pionier in den Vereinigten Staaten – zum 250. Geburtstag des hl. Johannes Nepomuk Neumann - Besuch des Papstes im Römischen Priesterseminar - Zur Frühjahrsvollversammlung der deutschen Bischöfe". Es scheint aber auch, dass die Welt von der moralischen Instanz des Papstes wenig erwartet. Mystische Bibelauslegungen, pompöse Messen und Juristerei prägen das Bild des Krichenapparates.
Diejenigen, die sich wirklich um die Probleme der Menschen kümmern, werden dafür verfolgt. Der Erzbischof von Barcelona will jetzt einen Priester exkommunzieren, weil der zwei Mädchen im Alter vom 14 und 15 Jahren geholfen hat, abzutreiben. Es handelt sich um Pater Manel, der in den Arbeitervierteln von Barcelona tätig ist. Er schildert wie er dazu kam, den Mädchen zu helfen: "Ich habe diesen Mädchen nie empfohlen abzutreiben, sondern ich habe ihnen die Möglichkeit eine Adoption aufgezeigt oder einer Hilfe bis sie 18 Jahre alt geworden wären. Sie haben aber ihrer Erzieherin geschworen, dass sie auf jeden abtreiben werden. Im letzten Moment habe ich mich entschieden, ihnen dafür Geld zu geben. Eine Einschaltung des Sozialdienstes wäre viel zu langsam gewesen und die Termine für eine Abtreibung wären überschritten worden. Ich bin nicht für Abtreibung". Die Abtreibung habe er nur bezahlt, weil er schon erlebt habe, wie ein Mädchen nach einer illegalen Abtreibung gestorben sei. Er habe das kleinere Über vorgezogen, um einen größeren Schaden zu vermeiden.
Auch bezüglich der Homosexuellen-Ehe hat er sich mit den Kirchenoberen angelegt: "Das sind Paare, die zuvor standesamtlich geheiratet haben und danach eine religiöse Zeremonie wollten, um Gott für ihre Liebe zu danken. Das ist nach kanonischem Recht nicht illegal. Die Leute haben ein Recht ihr Fest religiös zu feiern unabhängig von der sexuellen Orientierung".
Pater Manel ist sehr beliebt. Für die Bedüftigen hat er immer ein offenes Ohr und hilft ihnen, wo er kann. Für seine Arbeit spenden viele Organisationen und Künstler in Barcelona. Er kümmert sich auch um die Gefangenen in den Gefängnissen. Er befürwortet auch die Priesterweihe für Frauen und hält nichts vom Zölibat. Er lebt mit einer Frau zusammen, erklärt aber keine sexuellen Beziehungen mit ihr zu haben. Er ist der Ansicht: "Ich gehöre genauso zur Kirche wie der Papst. Vielleicht gefällt das den Rechten nicht, abe diese Leute werden mich nicht von meiner Kirche entfernen".
Hinter der Kampagne gegen ihn vermutet er die ultrakatholische Gruppierung "E-Christians" und die Bischofskonferenz in Madrid. Er ist der Ansicht, dass er, wenn er in Toledo seine Wirkungsstätte gehabt hätte, schon längst aus der Kirche geworfen worden wäre. Der Erzbischof von Barcelona lässt es auf Grund der Popularität des Paters langsamer angehen. Es ist jetzt erst einmal ein Untersuchungsverfahren gegen ihn eröffnet worden, um den Fall der bezahlten Abtreibung zu klären. Dabei wird der Pater auch gelobt: "Dieses Untersuchungsverfahren nach kanonischem Recht hindert nicht daran, die soziale Arbeit im Dienste der bedürftigsten Mitglieder unserer Gesellschaft, die der Priester seit Jahren betreibt, anzuerkennen."
Pater Manel scheint ein hoffnungsloser Fall von christilicher Nächstenliebe zu sein. Er ist immer dicht an der sozialen Realität vieler Menschen. Trotzdem ist er dem Kirchenapparat ein Dorn im Auge und vermutlich wird er die Macht der Kirchenjuristen zu spüren bekommen.
Informationsquelle:
La Iglesia inicia la excomunión de un cura que financió dos abortos · ELPAÍS.com
Diejenigen, die sich wirklich um die Probleme der Menschen kümmern, werden dafür verfolgt. Der Erzbischof von Barcelona will jetzt einen Priester exkommunzieren, weil der zwei Mädchen im Alter vom 14 und 15 Jahren geholfen hat, abzutreiben. Es handelt sich um Pater Manel, der in den Arbeitervierteln von Barcelona tätig ist. Er schildert wie er dazu kam, den Mädchen zu helfen: "Ich habe diesen Mädchen nie empfohlen abzutreiben, sondern ich habe ihnen die Möglichkeit eine Adoption aufgezeigt oder einer Hilfe bis sie 18 Jahre alt geworden wären. Sie haben aber ihrer Erzieherin geschworen, dass sie auf jeden abtreiben werden. Im letzten Moment habe ich mich entschieden, ihnen dafür Geld zu geben. Eine Einschaltung des Sozialdienstes wäre viel zu langsam gewesen und die Termine für eine Abtreibung wären überschritten worden. Ich bin nicht für Abtreibung". Die Abtreibung habe er nur bezahlt, weil er schon erlebt habe, wie ein Mädchen nach einer illegalen Abtreibung gestorben sei. Er habe das kleinere Über vorgezogen, um einen größeren Schaden zu vermeiden.
Auch bezüglich der Homosexuellen-Ehe hat er sich mit den Kirchenoberen angelegt: "Das sind Paare, die zuvor standesamtlich geheiratet haben und danach eine religiöse Zeremonie wollten, um Gott für ihre Liebe zu danken. Das ist nach kanonischem Recht nicht illegal. Die Leute haben ein Recht ihr Fest religiös zu feiern unabhängig von der sexuellen Orientierung".
Pater Manel ist sehr beliebt. Für die Bedüftigen hat er immer ein offenes Ohr und hilft ihnen, wo er kann. Für seine Arbeit spenden viele Organisationen und Künstler in Barcelona. Er kümmert sich auch um die Gefangenen in den Gefängnissen. Er befürwortet auch die Priesterweihe für Frauen und hält nichts vom Zölibat. Er lebt mit einer Frau zusammen, erklärt aber keine sexuellen Beziehungen mit ihr zu haben. Er ist der Ansicht: "Ich gehöre genauso zur Kirche wie der Papst. Vielleicht gefällt das den Rechten nicht, abe diese Leute werden mich nicht von meiner Kirche entfernen".
Hinter der Kampagne gegen ihn vermutet er die ultrakatholische Gruppierung "E-Christians" und die Bischofskonferenz in Madrid. Er ist der Ansicht, dass er, wenn er in Toledo seine Wirkungsstätte gehabt hätte, schon längst aus der Kirche geworfen worden wäre. Der Erzbischof von Barcelona lässt es auf Grund der Popularität des Paters langsamer angehen. Es ist jetzt erst einmal ein Untersuchungsverfahren gegen ihn eröffnet worden, um den Fall der bezahlten Abtreibung zu klären. Dabei wird der Pater auch gelobt: "Dieses Untersuchungsverfahren nach kanonischem Recht hindert nicht daran, die soziale Arbeit im Dienste der bedürftigsten Mitglieder unserer Gesellschaft, die der Priester seit Jahren betreibt, anzuerkennen."
Pater Manel scheint ein hoffnungsloser Fall von christilicher Nächstenliebe zu sein. Er ist immer dicht an der sozialen Realität vieler Menschen. Trotzdem ist er dem Kirchenapparat ein Dorn im Auge und vermutlich wird er die Macht der Kirchenjuristen zu spüren bekommen.
Informationsquelle:
La Iglesia inicia la excomunión de un cura que financió dos abortos · ELPAÍS.com
Kommentare
Kommentar veröffentlichen