Sklaven für die Zuckerrohrindustrie
Es gibt sie noch die Sklavenarbeit. "Repórter Brasil" beschreibt wie man in Brasilien zum Sklaven wird: Arbeitsvermittler, "gatos" genannt, locken Arbeitssuchende mit grossen Versprechungen über den zukünftigen Arbeitsplatz in weitentlegene Gebiete des brasilianischen Hinterlandes. Kommen die so Geworbenen an ihrem zukünftigen Arbeitsplatz an, bleibt von den Versprechungen nichts übrig. In der Regel sind es miserable Holzfäller- oder Köhlerarbeiten (Herstellung von Holzkohle für die Stahlindustrie), aber auch Arbeiten im landwirtschaftlichen Bereich, die sie übernehmen müssen. Ist der Angeworbene an seinem Arbeitsplatz angekommen, ist er bereits hochverschuldet, denn Transport und Verpflegung für unterwegs sind bereits als Kredit notiert. Seine Arbeitsmittel, z.B. Motorsäge und ähnliches wird ebenfalls zu seinen Lasten als Kredit verbucht. Seine Unterkunft und seine Ernährung muss er seinem Arbeitgeber bezahlen, der von ihm Preise weit über den im Handel gezahlten verlangt. Anderswo einkaufen kann er nicht, weil der Arbeitsort in der Regel weit jeder menschlichen Besiedlung liegt. Weglaufen kann er nicht, denn dann wird er wegen seinen Schulden sofort festgehalten. Viele werden, falls sie trotzdem weglaufen, verprügelt oder getötet. Der "Arbeitgeber", in der Regel ein Grossgrundbesitzer, wäscht sich die Hände in Unschuld. Sein Mittelsmann ist der "gato". Diesem kann man die kriminellen Machenschaften in die Schuhe schieben.
Aber es sind nicht nur die Grossgrundbesitzer, die sich an diesem System der Versklavung bereichern. Die brasilianische Zuckerrohrindustrie kennt ebenfalls keine Skrupel, wenn es um Mehrung ihres Profites geht. In einem Bericht von "Repórter Brasil" bezüglich 2009 wird der Zustand als besorgniserregend geschildert. Die Vergehen der Zuckerrohrindustrie bezüglich Sklavenarbeit, Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörungen und illegale Besetzung von den Indios gehörenden Gebieten sind zahlreich. Die Zuckkerrohrproduktion wurde im vergangenen Jahr noch einmal um 7,1% gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Allein 57,8% der Produktion erfolgt im Bundesstaat São Paulo. Die Krake streckt aber ihre Fühler bereits in andere Gebiete aus wie nach Goiás, wo die Produktion um 50% gesteigert wurde. 20% der Produktion wird von internationalem Kapital kontrolliert.
Der grösste Zuckerrohrproduzent Brasiliens, "Cosan", wurde jetzt vom Arbeitsministerium wegen Sklavenarbeit auf die schwarze Liste gesetzt. Viele weitere Produktionsstätten beschäftigen Sklavenarbeiter, obwohl es eine Vereinbarung zwischen Arbeitsministerium und den Produzenten gibt, dass keine Arbeiter in sklavenähnlichen Verhältnissen gehalten werden. Daran halten sich die Produzenten aber nicht und erfrechen sich sogar trotz nachgewiesener Verstösse mit ihrer Teilnahme an dem Programm Werbung zu machen.
Brasiliens Zuckerrohrindustrie war das Hätschelkind aller brasilianischen Regierungen der letzten 50 Jahre. Zu Alkohol verarbeitetes Zuckerrohr treibt nämlich die brasilianischen Autos an. Der Boom der Biotreibstoffe verstärkt die Gier nach Land für das Zuckerrohr. Grosse Wälder werden gerodet, um die Flächen zu vergrössern. Menschen, die sich gegen diese Ausweitung stellen, werden bedroht und erpresst. Der Zuckerrohranbau in Brasilien ist nach Mais und Soja, der drittgrösste Verbraucher von Pestiziden. Immer mehr kommt es dazu, dass Landflächen, die bisher Nahrungsmittel produzierten, für den Zuckkerohranbau verwendet werden. Folge sind steigende Lebensmittelpreise bei den Grundnahrungsmitteln, die sich die einfache Bevölkerung nicht mehr leisten kann. In Mato Grosso do Sul sind anerkannte Indio-Reservate von der Zuckerrohrindustrie vereinnahmt worden. Die Gewalt in dieser Region hat sehr zugenommen. 2008 wurden 42 Indios ermordet. 2009 wurde ein Indio-Dorf von bewaffneten Männern angegriffen, ihre Hütten und Habseligkeiten angezündet und die Indios vertrieben. Das Zentrum zur Überwachung von Bio-Treibstoffen (Centro de Monitoramento de Agrocombustíveis) berichtete, dass mindestens vier Produktionsstätten sich mit Zuckerrohr aus Gebieten, die von der Indianerbehörde FUNAI, für die Indios in Anspruch genommen werden, versorgt werden.
Informationsquelle: CMI Brasil, Cana-de-açúcar: trabalho escravo, danos ambientais e violência contra indígenas und Repórter Brasil, O que é trabalho escravo
Aber es sind nicht nur die Grossgrundbesitzer, die sich an diesem System der Versklavung bereichern. Die brasilianische Zuckerrohrindustrie kennt ebenfalls keine Skrupel, wenn es um Mehrung ihres Profites geht. In einem Bericht von "Repórter Brasil" bezüglich 2009 wird der Zustand als besorgniserregend geschildert. Die Vergehen der Zuckerrohrindustrie bezüglich Sklavenarbeit, Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörungen und illegale Besetzung von den Indios gehörenden Gebieten sind zahlreich. Die Zuckkerrohrproduktion wurde im vergangenen Jahr noch einmal um 7,1% gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Allein 57,8% der Produktion erfolgt im Bundesstaat São Paulo. Die Krake streckt aber ihre Fühler bereits in andere Gebiete aus wie nach Goiás, wo die Produktion um 50% gesteigert wurde. 20% der Produktion wird von internationalem Kapital kontrolliert.
Der grösste Zuckerrohrproduzent Brasiliens, "Cosan", wurde jetzt vom Arbeitsministerium wegen Sklavenarbeit auf die schwarze Liste gesetzt. Viele weitere Produktionsstätten beschäftigen Sklavenarbeiter, obwohl es eine Vereinbarung zwischen Arbeitsministerium und den Produzenten gibt, dass keine Arbeiter in sklavenähnlichen Verhältnissen gehalten werden. Daran halten sich die Produzenten aber nicht und erfrechen sich sogar trotz nachgewiesener Verstösse mit ihrer Teilnahme an dem Programm Werbung zu machen.
Brasiliens Zuckerrohrindustrie war das Hätschelkind aller brasilianischen Regierungen der letzten 50 Jahre. Zu Alkohol verarbeitetes Zuckerrohr treibt nämlich die brasilianischen Autos an. Der Boom der Biotreibstoffe verstärkt die Gier nach Land für das Zuckerrohr. Grosse Wälder werden gerodet, um die Flächen zu vergrössern. Menschen, die sich gegen diese Ausweitung stellen, werden bedroht und erpresst. Der Zuckerrohranbau in Brasilien ist nach Mais und Soja, der drittgrösste Verbraucher von Pestiziden. Immer mehr kommt es dazu, dass Landflächen, die bisher Nahrungsmittel produzierten, für den Zuckkerohranbau verwendet werden. Folge sind steigende Lebensmittelpreise bei den Grundnahrungsmitteln, die sich die einfache Bevölkerung nicht mehr leisten kann. In Mato Grosso do Sul sind anerkannte Indio-Reservate von der Zuckerrohrindustrie vereinnahmt worden. Die Gewalt in dieser Region hat sehr zugenommen. 2008 wurden 42 Indios ermordet. 2009 wurde ein Indio-Dorf von bewaffneten Männern angegriffen, ihre Hütten und Habseligkeiten angezündet und die Indios vertrieben. Das Zentrum zur Überwachung von Bio-Treibstoffen (Centro de Monitoramento de Agrocombustíveis) berichtete, dass mindestens vier Produktionsstätten sich mit Zuckerrohr aus Gebieten, die von der Indianerbehörde FUNAI, für die Indios in Anspruch genommen werden, versorgt werden.
Informationsquelle: CMI Brasil, Cana-de-açúcar: trabalho escravo, danos ambientais e violência contra indígenas und Repórter Brasil, O que é trabalho escravo
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