Schweizer Nuklearfrauen

Es gibt eine im Internet präsente Vereinigung, die sich "Woman in Nuclear" (WIN) nennt. Ziel ist es, der Bevölkerung die Kernkraft schmackhaft zu machen.

Der Schweizer WIN-Gruppe wird präsidiert von Irene Aegerter, einer Physikern. Auf ihrer Webseite erklärt die Vereinigung, welchen Zweck der Verein verfolgt. Ausgehend von der Erkenntnis, dass die Techniker nicht in der Lage sind, das Thema der Bevölkerung auch emotional näher zu bringen. Das heisst: "Wir Frauen, die in der Kerntechnik tätig sind, möchten, deshalb von Frau zu Frau über alle Aspekte unseres beruflichen Umfelds offen und transparent orientieren. ....Vertrauen hat man in Menschen und nicht in technische Installationen.
Vergessen wir die emotionale Ebene, so kommt die Information - gerade in einer von Bildern, Vorstellungen und Ängsten geprägten emotionalen Diskussion - nicht an. Wir müssen zuerst die Herzen der Leute gewinnen, bevor wir auch ihre Köpfe überzeugen können."

Die Bevölkerung wird mit folgenden Aussagen beschwichtigt: "Die Natur kennt keine Grenzwerte. Kein Unterschied zwischen natürlicher und künstlicher Strahlung. ...Radioaktivität gehört zu unserem Leben." Radioaktives Jod wird als Gefahrenquelle gesehen, aber "Die Schilddrüse unterscheidet nicht zwischen radioaktivem und nicht radioaktivem Jod.
Dies ist auch der Grund für die zahlreichen Schilddrüsenkrebse in der Gegend von Tschernobyl, wo keine Vorsorge bestand. Bei uns hingegen werden in der Umgebung von KKW Jodtabletten verteilt, damit die Schilddrüse mit nicht radioaktivem Jod gesättigt werden kann und somit keine Strahlenschäden auftreten."

Der Verein geht dann auf die Problematik der radioaktiven Abfälle ein: "Radioaktive Abfälle ein Grund gegen oder für KKW? Vielfach wird die Kernenergie wegen der radioaktiven Abfälle abgelehnt. Der Vergleich der Abfälle eines fossilen Kraftwerkes mit den radioaktiven Abfällen eines Atomkraftwerkes zeigt, dass pro erzeugte Strommenge bis zu millionenmal weniger Abfall entsteht. Ausserdem weiss man genau, wo er ist. Die Abfälle werden zudem durch mehrere Sicherheitsbarrieren geschützt wieder in der Erde versorgt."

Ob diese Art von Öffentlichkeitsarbeit funktioniert? Das Verharmlosen und Runterspielen der Risiken der Nukleartechnik ist doch recht offensichtlich.

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