Französische Sicht auf deutsche Sprachstörungen

Die Zeitung "L'Alsace" berichtet in seinem Blog unter dem Titel "Les défenseurs de la langue de Goethe se rebiffent" (die Verteidiger der Sprache Goethes rebellieren) über die Bemühungen in Deutschland, den Anglizismen den Kampf anzusagen. Es wird nicht nur über den Kampf gegen die alltägliche Verwendung englischsprachiger Ausdrücke berichtet, sondern auch darüber, dass es den Deutschen - es wird ausdrücklich erwähnt, dass diese Sprache die meistgesprochene der EU ist - langsam aufstösst, dass sie in Brüssel sprachpolitisch wie Zwerge behandelt werden.

Interessant die Reaktionen der Leser:
Jeannot meint, dass sich die Aufregung nicht lohnt, Englisch wäre schließlich durchaus geeignet als gemeinsame Sprache der EU. Schließlich würden die Sprachen kommen und gehen.
Cairote hält diesen Kampf für Schwachsinn, Englisch wäre nun mal heutzutage die dominierende Sprache in allen Bereichen und jeder Kampf dagegen wäre wirkungslos.
Florestan bekrittelt das "Augen-Verschließen" der Verantwortlichen in Deutschland vor dem Dikatet des Englischen. In einer deutschen Tourismus-Broschüre stosse man fast nur noch englische Begriffe (beispielhaft genannt: mountain-bike, ski-lifts, long drinks). Ein Deutschlehrer von Freunden solle sogar die Existenz des Begriffes "Schlachtenbummler" geleugnet und nur von "Supporters" gesprochen haben. "Une langue qui se couche est une langue morte" (eine Sprache, die kuscht ist eine tote Sprache) ist seine Meinung. Das englische Gift müsse ausgerottet werden.
Simoun hört zur Pflege seiner Deutschkenntnisse ("pour maintenir un bon niveau dans la langue de Goethe") den Südwestfunk und sieht Deutsches Fernsehen. Er stellt einen steigenden Gebrauch französischer Worte in der deutsche Sprache fest.... Braucht schon manchmal kein Wörterbuch mehr.

Ja, sprechen wir denn eigentlich noch Deutsch?

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