CDU Mißfelder trampelt auf den Nerven der Rumänen herum
Philipp Mißfelder, Chef der Jungen Union war aus Anlass eines Treffens der Jugend der Europäischen Volkspartei vor kurzem zu einem Kurzbesuch in Bukarest. Die rumänischen Medien haben ihn der Öffentlichkeit als einen Merkel-Zögling vorgestellt. In Erklärungen hat er staatsmännisch auf die Bedeutung der politische Stabilität in Rumänien hingewiesen. Mißfelder, der auch in Deutschland oft durch arrogante Besserwisserei auffällt, konnte es nicht lassen den Rumänen anzudeuten, dass sie eigentlich noch nicht in die EU gehörten, er aber jetzt ihren Verbleib befürworte. Man sollte die Rumänen aber weiter einer Überwachung unterwerfen, die es leider jetzt nicht mehr gebe.
Rumänen können vieles ertragen und machen sich auch gerne selber schlecht. Einen gewissen Stolz haben sie aber doch und die weisen Ratschläge eines CDU-Grünschnabels können auch sie nicht ohne Widerspruch hinnehmen. Zumal der Jungpolitiker sich auch noch versteigt, ihnen die dringende Empfehlung zu geben, den Grenzvertrag mit der Republik Moldau zu unterzeichnen. Dies einige Tage nachdem der rumänische Staatspräsident Basescu erklärte, diesen Vertrag nicht zu unterschreiben. Dazu Mißfelder: “Unsere Beziehungen zu Russland sind sehr gut, sowohl im wirtschaftlichen wie auch in anderen Bereichen. Obwohl Russland bezüglich des Transnistrienkonflikts empflindlich ist, hat unsere Kanzlerin sowohl mit Präsident Putin wie auch mit dem Ministerpräsidenten Russlands gesprochen”.
Mißfelders Erklärungen kamen bei den Rumänen so an: Stört unsere guten Wirtschaftsbeziehungen mit den Russen nicht, nur weil ihr meint, dass ihr mit der Republik Moldau besondere Beziehungen habt und eine Wiedervereinigung mit dem durch den Ribbentrop-Molotow-Pakt an die Russen vergebenen Bessarabien (heute Republik Moldau) anstrebt. So ist es, die Rumänen haben den Gedanken an eine Wiedervereinigung mit der größtenteils rumänischsprachigen Republik Moldau noch nicht aufgegeben. Zankapfel ist die russisch geprägte Teilregion Transnistrien, das völkerrechtlich als Teil Moldawiens betrachtet wird. Transnistrien ist aber seit 1990 von der Zentralregierung in Chișinău praktisch völlig unabhängig und torpediert zusammen mit den Russen Annäherungsversuche zwischen Rumänien und der Moldau-Republik.
Deutschland hat zwar auch Erfahrungen mit der Trennung und Wiedervereinigung, aber lästige Randstaaten mit ihren gleichberechtigten Problemen sollte doch möglichst nicht die eigenen Kreise stören, vor allem wenn es um Geld geht. So titelt der Journalist Lulea Dorin in der Zeitung Adevarul: “Schande: Deutschland und Russland zwingen Rumänien den Ribbentrop-Molotow-Pakt anzuerkennen”. Und er fährt fort: “Der Zögling von Angela Merkel ist mit folgender Botschaft nach Bukarest gekommen: Rumänen, tut uns wegen unserer Handelsbeziehungen mit Russland den Gefallen und unterschreibt den Grenzvertrag mit der Moldau-Republik. So sieht die europäische Solidarität aus und das ist der Dank gegenüber dem rumänischen Volk, das den Wachtposten für die Abwehr der Horden aus dem Osten macht und der Dank, dass man der europäischen Familie die natürlichen Ressourcen Rumäniens überlassen hat.” Für ihn hat der CDU-Jugendführer Mißfelder auf perfideste Weise die Anerkennung de Vertrages, der 1939 zwischen den Russen und den Deutschen geschlossen wurde und der die Teilung Rumäniens veranlasste, verlangt. Und dies obwohl der Vertrag weltweit für null und nichtig erklärt worden sei. Herr Mißfelder hat wohl Geschichte studiert, aber nach Dorin nichts von der Geschichte begriffen: “Die deutschen Jugendlichen haben die Zeugnisse der Vergangenheit vergessen und wiederholen das, was sie zuvor kritisiert haben. Ich glaube, dass eine solche Botschaft nicht eine offizielle Botschaft sein kann, sondern nur die aus der Sicht eines Jugendlichen, der die historische Lektion nicht begriffen hat.”
Herr Mißfelder ist kein Jugendlicher mehr, er gibt sich nur noch als solchen. Er ist zwar Historiker und müsste vieles besser wissen. Aber den Streit zwischen Akademiker mit Faktenwissen und die des Politikers mit Karriereaussichten hat er zugunsten des Letzteren entschieden.
Informationsquelle
Ruşine: Germania şi Rusia somează România să recunoască Pactul Ribbentrop-Molotov – Adevarul
Rumänen können vieles ertragen und machen sich auch gerne selber schlecht. Einen gewissen Stolz haben sie aber doch und die weisen Ratschläge eines CDU-Grünschnabels können auch sie nicht ohne Widerspruch hinnehmen. Zumal der Jungpolitiker sich auch noch versteigt, ihnen die dringende Empfehlung zu geben, den Grenzvertrag mit der Republik Moldau zu unterzeichnen. Dies einige Tage nachdem der rumänische Staatspräsident Basescu erklärte, diesen Vertrag nicht zu unterschreiben. Dazu Mißfelder: “Unsere Beziehungen zu Russland sind sehr gut, sowohl im wirtschaftlichen wie auch in anderen Bereichen. Obwohl Russland bezüglich des Transnistrienkonflikts empflindlich ist, hat unsere Kanzlerin sowohl mit Präsident Putin wie auch mit dem Ministerpräsidenten Russlands gesprochen”.
Mißfelders Erklärungen kamen bei den Rumänen so an: Stört unsere guten Wirtschaftsbeziehungen mit den Russen nicht, nur weil ihr meint, dass ihr mit der Republik Moldau besondere Beziehungen habt und eine Wiedervereinigung mit dem durch den Ribbentrop-Molotow-Pakt an die Russen vergebenen Bessarabien (heute Republik Moldau) anstrebt. So ist es, die Rumänen haben den Gedanken an eine Wiedervereinigung mit der größtenteils rumänischsprachigen Republik Moldau noch nicht aufgegeben. Zankapfel ist die russisch geprägte Teilregion Transnistrien, das völkerrechtlich als Teil Moldawiens betrachtet wird. Transnistrien ist aber seit 1990 von der Zentralregierung in Chișinău praktisch völlig unabhängig und torpediert zusammen mit den Russen Annäherungsversuche zwischen Rumänien und der Moldau-Republik.
Deutschland hat zwar auch Erfahrungen mit der Trennung und Wiedervereinigung, aber lästige Randstaaten mit ihren gleichberechtigten Problemen sollte doch möglichst nicht die eigenen Kreise stören, vor allem wenn es um Geld geht. So titelt der Journalist Lulea Dorin in der Zeitung Adevarul: “Schande: Deutschland und Russland zwingen Rumänien den Ribbentrop-Molotow-Pakt anzuerkennen”. Und er fährt fort: “Der Zögling von Angela Merkel ist mit folgender Botschaft nach Bukarest gekommen: Rumänen, tut uns wegen unserer Handelsbeziehungen mit Russland den Gefallen und unterschreibt den Grenzvertrag mit der Moldau-Republik. So sieht die europäische Solidarität aus und das ist der Dank gegenüber dem rumänischen Volk, das den Wachtposten für die Abwehr der Horden aus dem Osten macht und der Dank, dass man der europäischen Familie die natürlichen Ressourcen Rumäniens überlassen hat.” Für ihn hat der CDU-Jugendführer Mißfelder auf perfideste Weise die Anerkennung de Vertrages, der 1939 zwischen den Russen und den Deutschen geschlossen wurde und der die Teilung Rumäniens veranlasste, verlangt. Und dies obwohl der Vertrag weltweit für null und nichtig erklärt worden sei. Herr Mißfelder hat wohl Geschichte studiert, aber nach Dorin nichts von der Geschichte begriffen: “Die deutschen Jugendlichen haben die Zeugnisse der Vergangenheit vergessen und wiederholen das, was sie zuvor kritisiert haben. Ich glaube, dass eine solche Botschaft nicht eine offizielle Botschaft sein kann, sondern nur die aus der Sicht eines Jugendlichen, der die historische Lektion nicht begriffen hat.”
Herr Mißfelder ist kein Jugendlicher mehr, er gibt sich nur noch als solchen. Er ist zwar Historiker und müsste vieles besser wissen. Aber den Streit zwischen Akademiker mit Faktenwissen und die des Politikers mit Karriereaussichten hat er zugunsten des Letzteren entschieden.
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Ruşine: Germania şi Rusia somează România să recunoască Pactul Ribbentrop-Molotov – Adevarul
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