Am Rio Madeira muss jetzt Jesus Christus helfen
Am Rio Madeira in Rondonia wird der Staudamm von Jirau gebaut. Der Bau wird von heftigen Arbeitskonflikten begleitet, über die ich schon unter dem Titel “Rätselhafte Geschehnisse am Rio Madeira” berichtet habe. Nach den Ereignissen vor einem Jahr hatte sich die brasilianische Bundesregierung eingeschaltet und eine Lösung für den Arbeitskonflikt vermittelt.
Diese Vermittlung scheint nicht zu dauerhaften Ergebnissen geführt zu haben. Inzwischen streiken die Arbeiter erneut. Der zuständige Richter des Arbeitsgericht der Region Rondonia/Acre hat nun den Streik für illegal erklärt und eine einstweilige Verfügung zur Wiederaufnahme der Arbeiten erlassen. Interessant ist nicht die Tatsache, dass er diese Entscheidung getroffen hat, sondern wie er sie begründete. Gestern, am 15. März eröffnete er die Verhandlung mit einer Lesung aus der Bibel, aus dem Korintherbrief über das Mysterium der Versöhnung und erklärte dann: “Alles kommt von Gott, der die Welt über Jesus Christus mit sich versöhnte und uns das Mysterium der Versöhnung gab. So ist es, Gott hat in Jesus Christus sich mit der Welt versöhnt, nicht indem er ihr seine Sünden zur Last gelegt hat; er hat dann in uns das Wort Versöhnung gelegt. Auf diese Art und Weise sind wir Botschafter Christi, wie es Gott uns auferlegt hat. Betet darum mit Hilfe von Christus, damit ihr euch mit Gott versöhnt”.
Das ist doch ein origineller Einfall einen Arbeitskonflikt zu lösen! Könnte man meinen. Das doch anachronistisch rüberkommende Gefasel des Herrn Richter hat die Gewerkschaft aber nicht überzeugt. Der Generalsekretär der Baugewerkschaft von Rondonia hat den Urteilsspruch als “absurd” bezeichnet und erklärt: “Vorerst werden wir den Urteilsspruch befolgen, obwohl wir dagegen sind. Wir werden versuchen über eine Rückkehr zur Arbeit mit der Geschäftsleitung zu sprechen. Aber nur, wenn die Arbeiter das wollen. Niemand wird einen Arbeiter zwingen ohne die erforderlichen Sicherheitsbedingungen zu arbeiten.”
Die Gewerkschaft bemängelt das Fehlen von Sicherheitsausrüstung und eines sozialen und medizinischen Dienstes. Zudem würden einige Arbeiter schlecht behandelt. “Es ist besser geworden, aber der Arbeitgeber versucht die Situation zu beschönigen, um besser wegzukommen. Eines Tages wird alles in sich zusammenfallen”, erklärt der Gewerkschaftssekretär. Der Richter wirft einigen Arbeitern wiederum vor, dass sie ein zu tadelndes Benehmen an den Tag legen würden, dass sie Unsicherheit und Angst bei Kollegen erzeugen würden. Die Entscheidung habe er in Anerkennung des öffentlichen Interesses der Gemeinde Porto Velho und wegen der Bedeutung des Bauwerks getroffen.
Die Androhung von Strafe und die Bemühung von Gottesworten zur Versöhnung scheinen bei den Betroffenen nicht angekommen zu sein. Sie haben heute in einer Streikversammlung die Fortführung des Streiks beschlossen.
Informationsquelle
JT declara a ilegalidade da grave dos trabalhadores de Jirau com multa diária de R$ 200 mil – JusBrasil
'Embaixador de Cristo', desembargador considera ilegal greve de Jirau – BrasilAtual
Trabalhadores decidem manter greve na Usina de Jirau, diz sindicato
Diese Vermittlung scheint nicht zu dauerhaften Ergebnissen geführt zu haben. Inzwischen streiken die Arbeiter erneut. Der zuständige Richter des Arbeitsgericht der Region Rondonia/Acre hat nun den Streik für illegal erklärt und eine einstweilige Verfügung zur Wiederaufnahme der Arbeiten erlassen. Interessant ist nicht die Tatsache, dass er diese Entscheidung getroffen hat, sondern wie er sie begründete. Gestern, am 15. März eröffnete er die Verhandlung mit einer Lesung aus der Bibel, aus dem Korintherbrief über das Mysterium der Versöhnung und erklärte dann: “Alles kommt von Gott, der die Welt über Jesus Christus mit sich versöhnte und uns das Mysterium der Versöhnung gab. So ist es, Gott hat in Jesus Christus sich mit der Welt versöhnt, nicht indem er ihr seine Sünden zur Last gelegt hat; er hat dann in uns das Wort Versöhnung gelegt. Auf diese Art und Weise sind wir Botschafter Christi, wie es Gott uns auferlegt hat. Betet darum mit Hilfe von Christus, damit ihr euch mit Gott versöhnt”.
Das ist doch ein origineller Einfall einen Arbeitskonflikt zu lösen! Könnte man meinen. Das doch anachronistisch rüberkommende Gefasel des Herrn Richter hat die Gewerkschaft aber nicht überzeugt. Der Generalsekretär der Baugewerkschaft von Rondonia hat den Urteilsspruch als “absurd” bezeichnet und erklärt: “Vorerst werden wir den Urteilsspruch befolgen, obwohl wir dagegen sind. Wir werden versuchen über eine Rückkehr zur Arbeit mit der Geschäftsleitung zu sprechen. Aber nur, wenn die Arbeiter das wollen. Niemand wird einen Arbeiter zwingen ohne die erforderlichen Sicherheitsbedingungen zu arbeiten.”
Die Gewerkschaft bemängelt das Fehlen von Sicherheitsausrüstung und eines sozialen und medizinischen Dienstes. Zudem würden einige Arbeiter schlecht behandelt. “Es ist besser geworden, aber der Arbeitgeber versucht die Situation zu beschönigen, um besser wegzukommen. Eines Tages wird alles in sich zusammenfallen”, erklärt der Gewerkschaftssekretär. Der Richter wirft einigen Arbeitern wiederum vor, dass sie ein zu tadelndes Benehmen an den Tag legen würden, dass sie Unsicherheit und Angst bei Kollegen erzeugen würden. Die Entscheidung habe er in Anerkennung des öffentlichen Interesses der Gemeinde Porto Velho und wegen der Bedeutung des Bauwerks getroffen.
Die Androhung von Strafe und die Bemühung von Gottesworten zur Versöhnung scheinen bei den Betroffenen nicht angekommen zu sein. Sie haben heute in einer Streikversammlung die Fortführung des Streiks beschlossen.
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JT declara a ilegalidade da grave dos trabalhadores de Jirau com multa diária de R$ 200 mil – JusBrasil
'Embaixador de Cristo', desembargador considera ilegal greve de Jirau – BrasilAtual
Trabalhadores decidem manter greve na Usina de Jirau, diz sindicato
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