Nova Friburgo 100 Tage nach dem Desaster
Die Tagesschau berichtete am 28. Januar: "Gut zwei Wochen sind seit der großen Flut aus den Bergen vergangen. Die Menschen sind immer noch wie betäubt. In den betroffenen Städten wie Teresópolis oder Nova Friburgo sind ganze Viertel verschwunden. In Coiabá ist eine Siedlung mit 120 Häusern einfach nicht mehr da, begraben unter einer vier Meter hohen Schlammschicht.
Eine Katastrophe, die inzwischen aus den Schlagzeilen verschwunden ist. Wie es weitergeht, interessiert jetzt nur noch die Betroffenen. Eine Bestandsaufnahme für Nova Friburgo hat "A Voz da Serra" (AVS; Die Stimme der Berge) heute veröffentlicht. Danach ist die Stadt immer noch dabei, die unmittelbaren Spuren der Flut zu beseitigen. Noch sind Traktoren und Lastwagen dabei, die Schäden aufzuräumen. Trotzdem keimt in der Stadt wieder das Gefühl der Hoffnung auf.
Vom am stärksten betroffenen Stadtteil, Córrego Dantas, bericht AVS, dass jetzt der viele Schlamm langsam verschwindet, LKW's Erde wegfahren und der Fluss gereinigt wird. Die Anwohnerin Maria das Dores Klein erklärt die Situation: "Gottseidank können wir jetzt sagen, dass wir wieder ruhiger leben. Endlich funktioniert das Abwassernetz wieder, wir haben Licht und Wasser. Das ist das, was für uns wichtig ist. Ich habe mich schon an den Staub gewöhnt und dass kein Autobus vorbeikommt, aber das Wichtige ist jetzt, dass das Viertel wieder aufgebaut wird." Die Stadt beabsichtigt in diesem Stadtteil jetzt einen Naturpark einzurichten. Dies stösst auf Widerspruch bei einem lokalen Unternehmer: "Das bedeutet, dass die nicht bebaubare Fläche erheblich erweitert wird. Das ist utopisch und kostet einen Haufen Geld", ist seine Ansicht.
Im Stadtteil Jardim Califórnia, wo 16 Menschen ums Leben gekommen sind, sind die Schlamm-Berge immer noch präsent und der Staub ein ständiger Begleiter. Viele Anwohner beklagen sich über die schlechte Beleuchtung der Straßen, die für den Abriss markierten Häuser, die nicht bezogen werden dürfen und sich in einen Brutherd für Mücken, die das Dengue-Fieber verbreiten, verwandeln. Zudem steige die Gefährdung durch Kriminelle und die Zunahme des Mülls im Viertel.
Der Stadtteil Riograndina, durch den der Fluss Rio Grande fließt, war von Erdrutschen weniger betroffen, dafür wurden viele Häuser überschwemmt. Auch hier sind viel Häuser schwer beschädigt und für den Abriss gekennzeichnet, aber in letzterer Hinsicht hat sich bisher nichts getan. Ein Anwohner erklärt die Situation: "In mein Haus ist viel Wasser eingedrungen. Wir konnten einige Sache retten, aber wirklich wichtig ist, dass ich und meine Familienangehörigen wohlauf sind. Aber bei jedem Regen habe ich Zweifel, ob ich das Haus verlassen soll oder nicht, wir haben dann immer viel Angst".
Auch in anderen Stadtteilen sind die Folgen des Unglücks noch gut sichtbar. Die Anwohner bemängeln eine nicht funktionierende Strassenbeleuchtung, nicht geräumte Straßen, die für den Verkehr nicht passierbar sind, fehlende Müllabfuhr und einen öffentlichen Nahverkehr, der noch sehr eingeschränkt ist. Weil der Müll nicht abgeholt wird, fangen die Anwohner an, diesen auf der Straße zu verbrennen.
Vom Stadtteil Lazareto wird berichtet, dass er einem Geisterviertel gleicht. Aufgewühlte Erde, Schutt, Bauruinen, Möbel, Kleider, Haushaltsgeräte und Spielzeug liegen herum. Bisher hat sich nur eines daran geändert: Der Wald kommt zurück und erobert sich das Viertel.
Langsam kehrt der Alltag wieder zurück. Trotzdem ist für die Bewohner die Situation noch bedrückend und der Schrecken sitzt ihnen tief in den Knochen.
Siehe auch:
Lerne die Katastrophe kennen
Informationsquelle:
AVS Nova Friburgo - Tragédia em Nova Friburgo completa cem dias nesta sexta
Eine Katastrophe, die inzwischen aus den Schlagzeilen verschwunden ist. Wie es weitergeht, interessiert jetzt nur noch die Betroffenen. Eine Bestandsaufnahme für Nova Friburgo hat "A Voz da Serra" (AVS; Die Stimme der Berge) heute veröffentlicht. Danach ist die Stadt immer noch dabei, die unmittelbaren Spuren der Flut zu beseitigen. Noch sind Traktoren und Lastwagen dabei, die Schäden aufzuräumen. Trotzdem keimt in der Stadt wieder das Gefühl der Hoffnung auf.
Vom am stärksten betroffenen Stadtteil, Córrego Dantas, bericht AVS, dass jetzt der viele Schlamm langsam verschwindet, LKW's Erde wegfahren und der Fluss gereinigt wird. Die Anwohnerin Maria das Dores Klein erklärt die Situation: "Gottseidank können wir jetzt sagen, dass wir wieder ruhiger leben. Endlich funktioniert das Abwassernetz wieder, wir haben Licht und Wasser. Das ist das, was für uns wichtig ist. Ich habe mich schon an den Staub gewöhnt und dass kein Autobus vorbeikommt, aber das Wichtige ist jetzt, dass das Viertel wieder aufgebaut wird." Die Stadt beabsichtigt in diesem Stadtteil jetzt einen Naturpark einzurichten. Dies stösst auf Widerspruch bei einem lokalen Unternehmer: "Das bedeutet, dass die nicht bebaubare Fläche erheblich erweitert wird. Das ist utopisch und kostet einen Haufen Geld", ist seine Ansicht.
Im Stadtteil Jardim Califórnia, wo 16 Menschen ums Leben gekommen sind, sind die Schlamm-Berge immer noch präsent und der Staub ein ständiger Begleiter. Viele Anwohner beklagen sich über die schlechte Beleuchtung der Straßen, die für den Abriss markierten Häuser, die nicht bezogen werden dürfen und sich in einen Brutherd für Mücken, die das Dengue-Fieber verbreiten, verwandeln. Zudem steige die Gefährdung durch Kriminelle und die Zunahme des Mülls im Viertel.
Der Stadtteil Riograndina, durch den der Fluss Rio Grande fließt, war von Erdrutschen weniger betroffen, dafür wurden viele Häuser überschwemmt. Auch hier sind viel Häuser schwer beschädigt und für den Abriss gekennzeichnet, aber in letzterer Hinsicht hat sich bisher nichts getan. Ein Anwohner erklärt die Situation: "In mein Haus ist viel Wasser eingedrungen. Wir konnten einige Sache retten, aber wirklich wichtig ist, dass ich und meine Familienangehörigen wohlauf sind. Aber bei jedem Regen habe ich Zweifel, ob ich das Haus verlassen soll oder nicht, wir haben dann immer viel Angst".
Auch in anderen Stadtteilen sind die Folgen des Unglücks noch gut sichtbar. Die Anwohner bemängeln eine nicht funktionierende Strassenbeleuchtung, nicht geräumte Straßen, die für den Verkehr nicht passierbar sind, fehlende Müllabfuhr und einen öffentlichen Nahverkehr, der noch sehr eingeschränkt ist. Weil der Müll nicht abgeholt wird, fangen die Anwohner an, diesen auf der Straße zu verbrennen.
Vom Stadtteil Lazareto wird berichtet, dass er einem Geisterviertel gleicht. Aufgewühlte Erde, Schutt, Bauruinen, Möbel, Kleider, Haushaltsgeräte und Spielzeug liegen herum. Bisher hat sich nur eines daran geändert: Der Wald kommt zurück und erobert sich das Viertel.
Langsam kehrt der Alltag wieder zurück. Trotzdem ist für die Bewohner die Situation noch bedrückend und der Schrecken sitzt ihnen tief in den Knochen.
Siehe auch:
Lerne die Katastrophe kennen
Informationsquelle:
AVS Nova Friburgo - Tragédia em Nova Friburgo completa cem dias nesta sexta
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