Hilfe, wir brauchen eine richtige Moschee!
Die Weltstadt Barcelona hat pompöse Kathedralen und Kirchen, die aber nur der Leit-Religion Katholizismus dienen. Bei anderen Weltreligionen herrscht bittere Not, so auch bei islamischen Gemeinden. Fast alle Moscheen in Katalonien bestehen aus sehr kleinne Räumen, normalerweise in mehrstöckigen Gebäuden, Garagen oder ehemaligen Geschäften oder Bars. Sie sind oft völlig überfüllt.
Da es in diesen Räumen nicht möglich ist, dass gesonderte Gebetsräume für Frauen und Kinder eingerichtet werden, hat sich jetzt eine Vereinigung muslimischer Frauen in Barcelona an die Öffentlichkeit gewandt und hat für den Bau grösserer Moscheen geworben, in denen auch sie ihre Räume für das Gebet haben könnten. Sie bitten nicht um Grundstücke noch Finanzierungen, sondern sie wollen die Öffentlichkeit nur mit dem Problem bekannt machen: Es fehlen Räume, die nicht gesundheitsgefährdend und sicher sind, wo sie zusammen mit ihrer Familie hingehen können und ihren Glauben ausüben können.
Die Sprecherin der Gruppierung erklärt die Lage: "Die Männer haben die Pflicht, regelmässig in Gemeinschaft in der Moschee zu beten, sie können aber auch wählen, ob sie zu Hause beten oder bei Familienangehörigen und Freunden. Wenn wir mehr Raum bekommen würden, würde das die Platzkapazitäten der Männer reduzieren und sie damit an ihren Pflichten hindern, was ihnen bereits jetzt schon schwer fällt, da es zu den Gebetsstunden immer viele Leute gibt." Eine andere Frau erklärt: "Die Religion ist etwas privates und es ist gut, dass die Gesellschaft laizistisch ist. Wir sind vorrangig daran interessiert, uns hier zu integrieren und das zu genießen, was wir hier haben. Aber manchmal möchten wir auch beten und den Glauben mit unseren Kindern teilen. Zu bestimmten Zeiten, zum Beispiel beim Ramadan oder dem Fest des Lammes, möchten wir mit der Familie in die Moschee gehen zusammen mit unseren Kindern, um sie zu erziehen und ihnen unsere Traditionen zu lehren. Manche denken, dass die Räume, die wir haben besser als gar nichts sind, aber wir glauben, dass ein dunkler, schmutziger, überfüllter und gefährlicher Raum, der die technischen Voraussetzungen nicht erfüllt, kein Ort ist, an den wir unsere Kinder führen können."
Die katalanische Landesregierung hat 2009 ein "Gesetz für religiöse Zentren" beschlossen, das einige Anforderungen an die technische und bauliche Ausstattung für die Eröffnung von Gebetsräumen festlegte. Ein Sprecher der Landesregierung erklärt: "Die Regeln zu städtischen Raumplanung ermöglichen die Ausweisung und Reservierung von Gebetsräumen in Neubauvierteln von Dörfern und Städten. Das muss nicht unbedingt in Gewerbegebieten sein, da ein Gebetsraum mit einem Wohngebiet kompatibel ist." Nach den neuen Regeln müssten dann solche Räume eine Kapazität für mindestens 100 Personen haben. Die Landesregierung sieht durchaus auch positive Aspekte des Baus von Moscheen: "Es gibt europäische Studien, die zeigen, dass mit der Eröffnung einer Moschee in einem schwierigen Viertel eine erhebliche Verminderung der Kriminalität einhergeht. Die unter schwierigsten Bedingungen lebenden Anwohner, die Ausgeschlossenen und am Rande der Gesellschaft lebenden Menschen haben plötzlich ein Bezugsort, sind Teil einer Gemeinschaft, die sie hört und ihnen hilft. Zudem, eine grosse, schöne, berühmte Moschee zu haben, ist eine Attraktivität für die grossen Städte, ein touristischer und kultureller Anziehungspunkt".
Aber so einfach ist das auch in Katalonien nicht. Die Eröffnung neuer Gebetsräume ist oft umstritten und wird von den Anwohnern bekämpft. "Und viele politische Gruppierung versuchen bei dieser Gelegenheit Stimmung zu machen, indem sie Vorurteile und Feindschaft fördern, vor allem, wenn es es sich um islamische Zentren handelt. Ich gebe zu, dass man gegen islamistisch-fundamentalistische Strömungen angehen muss, aber ich bin auch der Meinung, dass eine harte Ablehnung kontraproduktiv ist, weil es eine radikale Minderheit zu Opfern und Martyrern macht, die so an Ansehen in ihrer Gemeinde gewinnen", fügte der Sprecher hinzu.
Siehe auch Blogbeitrag:
Minarette trüben die Aussicht
Informationsquelle:
La Vanguardia, Mujeres musulmanas pedirán mezquitas más grandes para poder ir a rezar
Da es in diesen Räumen nicht möglich ist, dass gesonderte Gebetsräume für Frauen und Kinder eingerichtet werden, hat sich jetzt eine Vereinigung muslimischer Frauen in Barcelona an die Öffentlichkeit gewandt und hat für den Bau grösserer Moscheen geworben, in denen auch sie ihre Räume für das Gebet haben könnten. Sie bitten nicht um Grundstücke noch Finanzierungen, sondern sie wollen die Öffentlichkeit nur mit dem Problem bekannt machen: Es fehlen Räume, die nicht gesundheitsgefährdend und sicher sind, wo sie zusammen mit ihrer Familie hingehen können und ihren Glauben ausüben können.
Die Sprecherin der Gruppierung erklärt die Lage: "Die Männer haben die Pflicht, regelmässig in Gemeinschaft in der Moschee zu beten, sie können aber auch wählen, ob sie zu Hause beten oder bei Familienangehörigen und Freunden. Wenn wir mehr Raum bekommen würden, würde das die Platzkapazitäten der Männer reduzieren und sie damit an ihren Pflichten hindern, was ihnen bereits jetzt schon schwer fällt, da es zu den Gebetsstunden immer viele Leute gibt." Eine andere Frau erklärt: "Die Religion ist etwas privates und es ist gut, dass die Gesellschaft laizistisch ist. Wir sind vorrangig daran interessiert, uns hier zu integrieren und das zu genießen, was wir hier haben. Aber manchmal möchten wir auch beten und den Glauben mit unseren Kindern teilen. Zu bestimmten Zeiten, zum Beispiel beim Ramadan oder dem Fest des Lammes, möchten wir mit der Familie in die Moschee gehen zusammen mit unseren Kindern, um sie zu erziehen und ihnen unsere Traditionen zu lehren. Manche denken, dass die Räume, die wir haben besser als gar nichts sind, aber wir glauben, dass ein dunkler, schmutziger, überfüllter und gefährlicher Raum, der die technischen Voraussetzungen nicht erfüllt, kein Ort ist, an den wir unsere Kinder führen können."
Die katalanische Landesregierung hat 2009 ein "Gesetz für religiöse Zentren" beschlossen, das einige Anforderungen an die technische und bauliche Ausstattung für die Eröffnung von Gebetsräumen festlegte. Ein Sprecher der Landesregierung erklärt: "Die Regeln zu städtischen Raumplanung ermöglichen die Ausweisung und Reservierung von Gebetsräumen in Neubauvierteln von Dörfern und Städten. Das muss nicht unbedingt in Gewerbegebieten sein, da ein Gebetsraum mit einem Wohngebiet kompatibel ist." Nach den neuen Regeln müssten dann solche Räume eine Kapazität für mindestens 100 Personen haben. Die Landesregierung sieht durchaus auch positive Aspekte des Baus von Moscheen: "Es gibt europäische Studien, die zeigen, dass mit der Eröffnung einer Moschee in einem schwierigen Viertel eine erhebliche Verminderung der Kriminalität einhergeht. Die unter schwierigsten Bedingungen lebenden Anwohner, die Ausgeschlossenen und am Rande der Gesellschaft lebenden Menschen haben plötzlich ein Bezugsort, sind Teil einer Gemeinschaft, die sie hört und ihnen hilft. Zudem, eine grosse, schöne, berühmte Moschee zu haben, ist eine Attraktivität für die grossen Städte, ein touristischer und kultureller Anziehungspunkt".
Aber so einfach ist das auch in Katalonien nicht. Die Eröffnung neuer Gebetsräume ist oft umstritten und wird von den Anwohnern bekämpft. "Und viele politische Gruppierung versuchen bei dieser Gelegenheit Stimmung zu machen, indem sie Vorurteile und Feindschaft fördern, vor allem, wenn es es sich um islamische Zentren handelt. Ich gebe zu, dass man gegen islamistisch-fundamentalistische Strömungen angehen muss, aber ich bin auch der Meinung, dass eine harte Ablehnung kontraproduktiv ist, weil es eine radikale Minderheit zu Opfern und Martyrern macht, die so an Ansehen in ihrer Gemeinde gewinnen", fügte der Sprecher hinzu.
Siehe auch Blogbeitrag:
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La Vanguardia, Mujeres musulmanas pedirán mezquitas más grandes para poder ir a rezar
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