Was hat ein Tornado in Westrumänien mit Privatisierungen zu tun?
Am Wochenende gab es in Westrumänien einen verheerenden Tornado, von dem vor allem die Stadt Temeswar (Timişoara) und der umliegende Kreis betroffen wurde. 8 Menschen starben, es gab erhebliche Schäden. Der Fernsehkanal PRO-TV berichtet unter der Schlagzeile "Die Menschen befinden sich im Schockzustand nach dem Gewittersturm im Westen des Landes: Lieber Gott, was passierte denn da?":
Ein heftiger Gewittersturm ereignete sich im Westen des Landes, 8 Menschen sind gestorben, 67 wurden verletzt. Es gab Windböen von über 100 km/h.
Und weiter berichtet der Fernsehsender:
Die Windböen waren so stark, dass die Autofahrer nicht mehr fahren konnten. Sie hielten am Rande der Straße und beobachteten mit Entsetzen den Sturm, der ihnen wie ein Orkan erschien. Ein makabres Schauspiel gab es an der Ortseinfahrt von Timişoara: Ein Schild mit der Aufschrift "Willkommen in Timisioara" wurde aus der Verankerung gerissen und auf ein Auto geschleudert. Der Fahrer wurde erschlagen und starb im Auto. Die Menschen auf den Straßen wurden vom Sturm überrascht und versuchten panikartig Schutz zu suchen. Dutzende von Bäumen stürzten um. Der Strom und das Telefon fiel aus. Die Menschen versuchten verzeweifelt die Behörden zu erreichen und es ist ihnen nicht gelungen mit Rettern in Kontakt zu kommen.
Nach dem Sturm haben die Schuldzuweisungen begonnen. Die Regierungspartei schiesst sich wegen dem Straßenschild auf den Bürgermeister von Timişoara, Nicolaie Robu, ein. Für Blogger Costi Rogozanu ein durchsichtiges Manöver, um von den wahren Problemen abzulenken. Er beschäftigt sich mit den Schildern im öffentlichen Bereich und mit ENEL, einem italienischen Energieunternehmen, das einen großen Teil des rumänischen Stromnetzes verwaltet. Dazu meint Rogozanu folgendes:
Beim Willkommensschild an der Einfahrt nach Timișoara erkennt man Renovierungsarbeiten von Klientel-Firmen, die zehntausend Euro erhalten haben für eine "Design"-Tafel, die miserabel aufgebaut und ohne anständiges Fundament hingestellt wurde. Die Diskussion über die öffentlichen Schilder hat einen wichtigen Sinn. Denn schon bei geringeren Unwettern als bei dem in Timișoara töten und verletzen sie. Nicht von heute auf morgen. Hier haben die lokalen Behörden die Verantwortung. Bilanz des Unwetters im Westen: 145 Opfer, davon 8 Tote! Während in der Karibik zestörerische Orkane mit mehr Heftigkeit tobten, war es hier ein Sturm, der auf eine Situation mit schlecht gesicherten Baustellen, Werbetafeln, die nur oberflächlich mit öffentlichen Geld überwacht werden, getroffen ist.
Einen Vorwurf muss man ernst nehmen: Es betrifft ENEL, eine privates Unternehmen, dem man fast gratis einen Teil des Elektrizitätsnetzes übergeben hat. Das Unternehmen hat die versprochenen Investitionen in das Netz nicht vorgenommen und bei jedem Gewitter, sei es nun klein oder groß, sind viele Teile des Landes ohne Strom. Das sind Arbeiten bei denen gewöhnlich der Staat hilflos mit den Schultern zuckt. Hunderte von Ortschaften ohne Elektrizität nach einem solchen Ereignis ist etwas, was nicht toleriert werden kann. ENEL muss einen Teil der Aufmerksamkeit bekommen, die die Politiker jetzt bei Schuldzuweisungen fordern.
Ich erinnere mich noch sehr gut als im Jahr 2013 Ponta (damaliger Ministerpräsident) versuchte, die Kontrolle über dieses Unternehmen zurück zu bekommen. Denn die damalige Privatisierung des Stromnetzes war eine der unglücklichsten Ideen in der nachrevolutionären Zeit auf dem Energiemarkt. Aber damals dachte man anders. Wenn man jetzt die Diskussion wieder aufnimmt und die Berichte über die Investitionen, die von diesen Unternehmen entsprechend den Privatisierungsabkommen vorgenommen wurden, noch einmal veröffentlicht, dann haben wir beim Vergleich eine Lektion mehr, die wir aus diesem Unwetter gelernt haben sollten.
Ein heftiger Gewittersturm ereignete sich im Westen des Landes, 8 Menschen sind gestorben, 67 wurden verletzt. Es gab Windböen von über 100 km/h.
Und weiter berichtet der Fernsehsender:
Die Windböen waren so stark, dass die Autofahrer nicht mehr fahren konnten. Sie hielten am Rande der Straße und beobachteten mit Entsetzen den Sturm, der ihnen wie ein Orkan erschien. Ein makabres Schauspiel gab es an der Ortseinfahrt von Timişoara: Ein Schild mit der Aufschrift "Willkommen in Timisioara" wurde aus der Verankerung gerissen und auf ein Auto geschleudert. Der Fahrer wurde erschlagen und starb im Auto. Die Menschen auf den Straßen wurden vom Sturm überrascht und versuchten panikartig Schutz zu suchen. Dutzende von Bäumen stürzten um. Der Strom und das Telefon fiel aus. Die Menschen versuchten verzeweifelt die Behörden zu erreichen und es ist ihnen nicht gelungen mit Rettern in Kontakt zu kommen.
Nach dem Sturm haben die Schuldzuweisungen begonnen. Die Regierungspartei schiesst sich wegen dem Straßenschild auf den Bürgermeister von Timişoara, Nicolaie Robu, ein. Für Blogger Costi Rogozanu ein durchsichtiges Manöver, um von den wahren Problemen abzulenken. Er beschäftigt sich mit den Schildern im öffentlichen Bereich und mit ENEL, einem italienischen Energieunternehmen, das einen großen Teil des rumänischen Stromnetzes verwaltet. Dazu meint Rogozanu folgendes:
Beim Willkommensschild an der Einfahrt nach Timișoara erkennt man Renovierungsarbeiten von Klientel-Firmen, die zehntausend Euro erhalten haben für eine "Design"-Tafel, die miserabel aufgebaut und ohne anständiges Fundament hingestellt wurde. Die Diskussion über die öffentlichen Schilder hat einen wichtigen Sinn. Denn schon bei geringeren Unwettern als bei dem in Timișoara töten und verletzen sie. Nicht von heute auf morgen. Hier haben die lokalen Behörden die Verantwortung. Bilanz des Unwetters im Westen: 145 Opfer, davon 8 Tote! Während in der Karibik zestörerische Orkane mit mehr Heftigkeit tobten, war es hier ein Sturm, der auf eine Situation mit schlecht gesicherten Baustellen, Werbetafeln, die nur oberflächlich mit öffentlichen Geld überwacht werden, getroffen ist.
Einen Vorwurf muss man ernst nehmen: Es betrifft ENEL, eine privates Unternehmen, dem man fast gratis einen Teil des Elektrizitätsnetzes übergeben hat. Das Unternehmen hat die versprochenen Investitionen in das Netz nicht vorgenommen und bei jedem Gewitter, sei es nun klein oder groß, sind viele Teile des Landes ohne Strom. Das sind Arbeiten bei denen gewöhnlich der Staat hilflos mit den Schultern zuckt. Hunderte von Ortschaften ohne Elektrizität nach einem solchen Ereignis ist etwas, was nicht toleriert werden kann. ENEL muss einen Teil der Aufmerksamkeit bekommen, die die Politiker jetzt bei Schuldzuweisungen fordern.
Ich erinnere mich noch sehr gut als im Jahr 2013 Ponta (damaliger Ministerpräsident) versuchte, die Kontrolle über dieses Unternehmen zurück zu bekommen. Denn die damalige Privatisierung des Stromnetzes war eine der unglücklichsten Ideen in der nachrevolutionären Zeit auf dem Energiemarkt. Aber damals dachte man anders. Wenn man jetzt die Diskussion wieder aufnimmt und die Berichte über die Investitionen, die von diesen Unternehmen entsprechend den Privatisierungsabkommen vorgenommen wurden, noch einmal veröffentlicht, dann haben wir beim Vergleich eine Lektion mehr, die wir aus diesem Unwetter gelernt haben sollten.
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