Bitte, lasst die Finger von der Atomenergie, euch fehlt das Verantwortungsgefühl!
1980 gab es einen schwerwiegenden Unfall im Atomkraftwerk
Saint-Laurent-des-Eaux (Loir-et-Cher), gelegen an den Ufern der Loire, bei dem hochgiftiges Plutonium in die Loire
abgeleitet wurde. Erst 2015 wurde der französischen Öffentlichkeit in einer
Fernsehdokumentation unter dem Titel “Atomenergie, die Politik der Lüge” das
ganze Ausmaß der damaligen Katastrophe der Öffentlichkeit bekannt gemacht. 1980
hielt man es nicht einmal für nötig, die Bevölkerung zu informieren. Der
damalige Vorstandsvorsitzende des Betreibers EDF
gibt auch unumwunden zu, dass Plutonium in den Fluss eingeleitet wurde, findet
das aber weiterhin keine “große Sache”.
Kürzliche Messungen haben ergeben, dass das Plutonium – 36 Jahre nach dem Unfall - immer noch in den Flussablagerungen zu finden ist. Die Loire ist Wasserspender für weite Gebiete Mittelfrankreichs. Die Städte Tours und Blois holen ihr Trinkwasser direkt aus der Loire. Die nicht erfolgte Überwachung der Folgen dieses Unfalls stehen symbolhaft für das, was uns passieren wird, wenn tatsächlich wieder mal ein schwerer Unfall passieren wird: Keiner ist verantwortlich, die Folgen werden verniedlicht und nach ein paar Jahrzehnten hat man schon vergessen, was los war. Diese Einstellung ist ein Fanal für das, was mit dem Atommüll passieren wird, der sogar tausende von Jahre so sichergestellt werden muss, dass die Menschheit vor ihm geschützt ist. Die Sorglosigkeit der Atomverantwortlichen in Saint-Laurent-des-Eaux führte dazu, dass inzwischen auf kontaminiertem Gelände neue Wohngebiete entstehen konnten und als neuester Akt 2014 eine Grundschule in unmittelbarer Nähe des AKW in der Zone der “unmittelbaren Gefährdung” hingestellt wurde.
Die französische Nuklearindustrie ist in einem miserablen Zustand. Der AKW-Bauer Areva ist pleite, der Betreiber der meisten französischen AKW, EDF, hat riesige Schulden und muss jetzt auch noch das Bündel von Areva tragen. Die Nachbarländer Schweiz, Deutschland und Luxemburg werden immer ungehaltener, weil die maroden Atommeiler Bugey, Fessenheim und Cattenom eine erhebliche Gefährdung weit über die Grenze hinaus bedeuten. Es ist der Fatalismus und im Bedarfsfall das Totschweigen von Vorfällen, die uns die Atomindustrie immer suspekter macht. Fatalismus insofern, indem man darauf vertraut, dass “schon nichts passieren wird”. Wenn's dann tatsächlich kracht, dann gibt es halt ein Schulterzucken, schließlich ist vermutlich dann alles höhere Gewalt.
Inzwischen überkommt aber EDF auch das große Zähneklappern bei AKW-Neubauten. Eigentlich wollte man der Welt beweisen, dass die Nuklearenergie noch eine Zukunft hat. Stellvertretend steht dafür das Neubauprojekt des britischen AKW Hinkley Point, nachdem der EPR Flamanville immer noch nicht fertig und zu einem einzigen Finanzdesaster zu werden scheint. Zu Hinkley Point schreibt die französische Bürgerbewegung “Sortir du Nucléaire”:
Für EDF ist Hinkley Point die letzte Chance, um zu beweisen, dass man noch Atomkraftwerke verkaufen und dabei den Beweis von einer “Renaissance der Atomkraft” liefern kann. Schwierigkeiten macht dabei die katastrophale Finanzlage, da EDF zu Ende 2015 über 37,4 Milliarden Euro Schulden hatte. Zudem war EDF gezwungen die Aktivitäten von Areva zu übernehmen und muss deshalb bald über 100 Milliarden Euro aufbringen, um die Ausgaben für die Aufrüstung der Atomkraftwerke im Hinblick auf Laufzeitverlängerungen schultern zu können. Alles beim Alten zu belassen ist nicht mehr möglich und die bisherige Geschäftsgrundlage fällt weg. Wann werden unsere Verantwortlichen das endlich wahrnehmen?
Gute Frage. Tatsache ist, dass unsere Zivilisation sich mit der Atomenergie sei es nun militärisch oder zivil ein Ei ins Nest gelegt hat, dessen Folgen sie nicht beherrscht und nie beherrschen wird.
Informationsquelle
Sale temps pour le nucléaire français !
C’est bien arrivé : du plutonium dans la Loire !
Kürzliche Messungen haben ergeben, dass das Plutonium – 36 Jahre nach dem Unfall - immer noch in den Flussablagerungen zu finden ist. Die Loire ist Wasserspender für weite Gebiete Mittelfrankreichs. Die Städte Tours und Blois holen ihr Trinkwasser direkt aus der Loire. Die nicht erfolgte Überwachung der Folgen dieses Unfalls stehen symbolhaft für das, was uns passieren wird, wenn tatsächlich wieder mal ein schwerer Unfall passieren wird: Keiner ist verantwortlich, die Folgen werden verniedlicht und nach ein paar Jahrzehnten hat man schon vergessen, was los war. Diese Einstellung ist ein Fanal für das, was mit dem Atommüll passieren wird, der sogar tausende von Jahre so sichergestellt werden muss, dass die Menschheit vor ihm geschützt ist. Die Sorglosigkeit der Atomverantwortlichen in Saint-Laurent-des-Eaux führte dazu, dass inzwischen auf kontaminiertem Gelände neue Wohngebiete entstehen konnten und als neuester Akt 2014 eine Grundschule in unmittelbarer Nähe des AKW in der Zone der “unmittelbaren Gefährdung” hingestellt wurde.
Die französische Nuklearindustrie ist in einem miserablen Zustand. Der AKW-Bauer Areva ist pleite, der Betreiber der meisten französischen AKW, EDF, hat riesige Schulden und muss jetzt auch noch das Bündel von Areva tragen. Die Nachbarländer Schweiz, Deutschland und Luxemburg werden immer ungehaltener, weil die maroden Atommeiler Bugey, Fessenheim und Cattenom eine erhebliche Gefährdung weit über die Grenze hinaus bedeuten. Es ist der Fatalismus und im Bedarfsfall das Totschweigen von Vorfällen, die uns die Atomindustrie immer suspekter macht. Fatalismus insofern, indem man darauf vertraut, dass “schon nichts passieren wird”. Wenn's dann tatsächlich kracht, dann gibt es halt ein Schulterzucken, schließlich ist vermutlich dann alles höhere Gewalt.
Inzwischen überkommt aber EDF auch das große Zähneklappern bei AKW-Neubauten. Eigentlich wollte man der Welt beweisen, dass die Nuklearenergie noch eine Zukunft hat. Stellvertretend steht dafür das Neubauprojekt des britischen AKW Hinkley Point, nachdem der EPR Flamanville immer noch nicht fertig und zu einem einzigen Finanzdesaster zu werden scheint. Zu Hinkley Point schreibt die französische Bürgerbewegung “Sortir du Nucléaire”:
Für EDF ist Hinkley Point die letzte Chance, um zu beweisen, dass man noch Atomkraftwerke verkaufen und dabei den Beweis von einer “Renaissance der Atomkraft” liefern kann. Schwierigkeiten macht dabei die katastrophale Finanzlage, da EDF zu Ende 2015 über 37,4 Milliarden Euro Schulden hatte. Zudem war EDF gezwungen die Aktivitäten von Areva zu übernehmen und muss deshalb bald über 100 Milliarden Euro aufbringen, um die Ausgaben für die Aufrüstung der Atomkraftwerke im Hinblick auf Laufzeitverlängerungen schultern zu können. Alles beim Alten zu belassen ist nicht mehr möglich und die bisherige Geschäftsgrundlage fällt weg. Wann werden unsere Verantwortlichen das endlich wahrnehmen?
Gute Frage. Tatsache ist, dass unsere Zivilisation sich mit der Atomenergie sei es nun militärisch oder zivil ein Ei ins Nest gelegt hat, dessen Folgen sie nicht beherrscht und nie beherrschen wird.
Informationsquelle
Sale temps pour le nucléaire français !
C’est bien arrivé : du plutonium dans la Loire !
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