Schrottmeiler geht vom Netz: Weihnachtsgeschenk für Spanier

Aber ein unfreiwilliges! Der Verwaltungsrat von Nuclenor, der Betreiber des AKW Garoña, hat beschlossen morgen den Meiler vom Netz zu nehmen. Eigentlich hätte das AKW bis Sommer kommenden Jahres weiter betrieben werden können. Vorzeitig abgeschaltet wird er, weil die spanische Regierung neue Steuern beschlossen hat. Das Gesetz ist bereits vom Senat genehmigt, die Zustimmung des Abgeordnetenhauses steht bevor. Die neuen Steuergesetze hätten für die Betreiber des AKW 153 Millionen Euro Mehrkosten im Jahr bedeutet. Dazu kommen noch die Kosten der Ausführung von Sicherheitsauflagen, die nach dem GAU in Fukushima beschlossen worden waren, in Höhe von 120 Millionen Euro. Deshalb sind die Herrschaften von Nuclenor beleidigt und stellen das AKW ab, nicht ohne die Regierung noch einmal unter Druck zu setzen: Wenn diese ihre Beschlüsse noch einmal überlege, könne man die Entscheidung noch einmal zurücknehmen!

Das AKW Garoña wurde 1971 gebaut. Es ist damit das älteste AKW Spaniens. Nuclenor erklärt, dass die Sicherheitsauflagen so teuer wären, dass die Firma Bankrott anmelden müsse. Der Hintergedanke ist, dass man die Zeitbombe doch ruhig noch ein bisschen glimmen lassen könnte, Hauptsache sie wirft den Eigentümern genügend Geld ab. Aber sogar die konservative Regierung, die eigentlich die Verlängerung des AKW wollte, scheint sich auf einen Handel nicht mehr einlassen zu wollen.

Siehe auch:
Nach Fessenheim nun auch Garoña, was ist mit dem EU-Stresstest?
Spanischer Industrieminister gibt sich als Atomminister
Der Sommer bringt Spanien's Atomkraftwerke und ihre Betreiber ins Schwitzen
Informationsquelle
Garoña anuncia que adelanta su cierre definitivo por los nuevos impuestos – El Pais

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