Moskauer Einmischung in Rumänien im Namen der Orthodoxie

In letzter Zeit taucht in Rumänien wieder das russische Gespenst in Form von Ratschlägen der Stimme Russlands in der gegenwärtigen Staatskrise auf. Die Stimme Russlands ist der russische Radiosender, der dazu gedacht ist, die russische Sicht der Dinge der internationalen Öffentlichkeit bekannt zu geben. Im Gegensatz zu früher werden die guten Ratschläge Moskaus jetzt vor allem im Internet bekannt gemacht. Anderswo nimmt man das von vielen Staaten genutzte Instrument der Öffentlichkeitsarbeit als üblich hin. Nicht so in Rumänien, wo auf Grund der jüngsten Geschichte alles, was nach russischer Einmischung riecht, misstrauisch zur Kenntnis genommen wird.

Die Zeitung "Romania Libera" hat deshalb den Präsidenten der "Stiftung Rumänien-Russland" zu den Absichten des Kreml in der gegenwärtigen Krise in Rumänien zwischen Regierung und Staatspräsidenten befragt. Eine der Fragen der Zeitung lautete: "Es ist das erste mal in den letzten 20 Jahren, dass die russische Propaganda sich in direkter und täglicher Form in den Wahlkampf in Rumänien einmischt. Warum ist dieser Krieg zwischen der USL (Regierungspartei) und Traian Băsescu (suspendierter Staatspräsident) so wichtig für die Offiziellen in Moskau?". Die erstaunliche Antwort von Mircea Popa lautet: "Aus verschiedenen Gründen, unter anderem deswegen, weil Rumänien eines der größten orthodoxen Länder ist und eines der Projekte Moskaus, um wieder ein mächtiger Staat zu werden, ist es, die Verbindungen zwischen den orthodoxen Staaten zu stärken. Griechenland, Serbien, Bulgarien sind Länder außerhalb des CSI (Gemeinschaft unabhängiger Staaten/GUS) und sie behandelt Moskau mit höchster Wichtigkeit."


Dabei setzt die Stimme Russlands ohne falsche Scham auf die Regierungspartei USL, die sie im Kampf gegen Basescu unterstützt. Laut Popa ist daran nichts besonderes, die russischen Analysten seien halt Experten und könnten voraussehen, welche Schritte die USL mache.
Moskau gehe es bei der Anteilnahme an diesem Konflikt vor allem um Glaubwürdigkeit. Für Russland bestehe ein großer Bedarf an Glaubwürdigkeit, weil es als undemokratisches Land behandelt werde und möchte, dass auch seine Meinung gehört und darüber hinaus bestätigt werde. 

Glaubwürdigkeit und der Aufbau einer orthodoxen Achse, Religion als Vehikel, um die Balkanstaaten zu ködern, ist das die Absicht Russlands? Zumindest gibt es in dieser Region noch genügend Menschen, die vielleicht auf den Köder "Religion" hereinfallen.


Siehe auch:
Ponta beruhigt meckernde Kanzlerin über seine Treue zum Rechtsstaat


Informationsquelle:
Interviu cu Mircea Popa, secretar general al Fundaţiei România-Rusia: „Moscova aşteaptă o schimbare la vârf în România care să-i fie favorabilă" - Romania Libera

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