Die bärtigen Fundamentalisten von Odessa
Vor kurzem kam es zu einem Zwischenfall an der Grenze zwischen der Republik Moldau und der Ukraine. Leidtragende waren nicht nur Moldauer, sondern auch rumänische Staatsbürger, die zur Einweihung einer orthodoxen Kirche in das ukrainische Dorf Camîşovca reisen wollten. Das Dorf hat eine mehrheitlich rumänischsprachige Bevölkerung. Der ukrainische Zoll hinderte etwa 100 Personen am Grenzübertritt. Darunter waren Journalisten und Angehörige von rumänischen Nichtregierungsorganisationen. Nach mehreren Stunden Wartens konnte die Gruppe dann einreisen.
Orthodoxe Kirchen sind Nationalkirchen, so z.B. die russische Orthodoxie, die griechische oder die rumänische orthodoxe Kirche mit ihrem Patriarchen in Bukarest. Obwohl die bärtige Männergesellschaft der Kirchenhierarchie bei allen gleich aussieht und das Primborium ebenfalls dasselbe ist, scheint jeder einen anderen Gott zu haben. Sie nennen sich zwar alle Christen, aber in erster Linie sind sie Nationalisten. Und als solche sucht man nicht die Gemeinsamkeiten, sondern die Unterschiede.
Kirchenrechtlich zuständig für den Bereich des Dorfes Camîşovca ist der Bischof der russisch-orthodoxen Kirche von Odessa. Die rumänisch-orthodoxe Kirche in diesem Dorf konnte nur nach vielen Verzögerungen infolge der Behinderungen durch die Behörden gebaut werden. Am 16. Juli ist sie nun unter dem politischen Theaterdonner der ukrainischen Grenzer eingeweiht worden .
Der Pressesekretär des christlichen Oberhirten, des Bischofs von Odessa, hat sich jetzt bemüßigt gesehen die Vorgänge zu beschönigen. Er ist der Ansicht, dass der Gottesdienst in der rumänischen Kirche des ukrainischen Dorfes keinerlei “religiösen Charakter” habe. Es ist also ein Gottesdienst der Gottlosen, da dabei im Mittelpunkt die Interessen Rumäniens stehen würden, das territoriale Absichten in der Region habe. “Die rumänische Kirche des Dorfes Camîşovca gehört zum sogenannten Metropoliten von Bessarabien. Das Dorf liegt aber auf dem Territorium des kanonischen Rechts der Orthodoxen Kirche von Russland und wir können die Existenz jenes Gebäudes nicht anerkennen, noch die Gottesdienste, die dort abgehalten werden, die keinerlei religiösen Charakter haben”, erklärte der Sprecher des Patriarchen und fährt fort: “Vom politischen Standpunkt aus stehen die rumänischen Interessen Rumäniens, das hier territoriale Ansprüche hat, im Mittelpunkt”.
Minderheiten werden mit den abstrusesten kirchenjuristischen Argumenten an der Ausübung ihrer Rechte gehindert. Religionsfreiheit scheint auch unter demselben Glauben ein leeres Wort. Der Vorfall zeigt wieder einmal, dass christliche Kirchen nicht dazu beitragen können, um Frieden in einer Gemeinschaft zu stiften. Der Gott der Orthodoxen ist entweder Russe oder Rumäne oder vielleicht auch Grieche.
Informationsquelle:
Eparhia Odessa afirmă că slujbele de la biserica românească din Camîşovca nu au putere divină – Romania Libera
Orthodoxe Kirchen sind Nationalkirchen, so z.B. die russische Orthodoxie, die griechische oder die rumänische orthodoxe Kirche mit ihrem Patriarchen in Bukarest. Obwohl die bärtige Männergesellschaft der Kirchenhierarchie bei allen gleich aussieht und das Primborium ebenfalls dasselbe ist, scheint jeder einen anderen Gott zu haben. Sie nennen sich zwar alle Christen, aber in erster Linie sind sie Nationalisten. Und als solche sucht man nicht die Gemeinsamkeiten, sondern die Unterschiede.
Kirchenrechtlich zuständig für den Bereich des Dorfes Camîşovca ist der Bischof der russisch-orthodoxen Kirche von Odessa. Die rumänisch-orthodoxe Kirche in diesem Dorf konnte nur nach vielen Verzögerungen infolge der Behinderungen durch die Behörden gebaut werden. Am 16. Juli ist sie nun unter dem politischen Theaterdonner der ukrainischen Grenzer eingeweiht worden .
Der Pressesekretär des christlichen Oberhirten, des Bischofs von Odessa, hat sich jetzt bemüßigt gesehen die Vorgänge zu beschönigen. Er ist der Ansicht, dass der Gottesdienst in der rumänischen Kirche des ukrainischen Dorfes keinerlei “religiösen Charakter” habe. Es ist also ein Gottesdienst der Gottlosen, da dabei im Mittelpunkt die Interessen Rumäniens stehen würden, das territoriale Absichten in der Region habe. “Die rumänische Kirche des Dorfes Camîşovca gehört zum sogenannten Metropoliten von Bessarabien. Das Dorf liegt aber auf dem Territorium des kanonischen Rechts der Orthodoxen Kirche von Russland und wir können die Existenz jenes Gebäudes nicht anerkennen, noch die Gottesdienste, die dort abgehalten werden, die keinerlei religiösen Charakter haben”, erklärte der Sprecher des Patriarchen und fährt fort: “Vom politischen Standpunkt aus stehen die rumänischen Interessen Rumäniens, das hier territoriale Ansprüche hat, im Mittelpunkt”.
Minderheiten werden mit den abstrusesten kirchenjuristischen Argumenten an der Ausübung ihrer Rechte gehindert. Religionsfreiheit scheint auch unter demselben Glauben ein leeres Wort. Der Vorfall zeigt wieder einmal, dass christliche Kirchen nicht dazu beitragen können, um Frieden in einer Gemeinschaft zu stiften. Der Gott der Orthodoxen ist entweder Russe oder Rumäne oder vielleicht auch Grieche.
Informationsquelle:
Eparhia Odessa afirmă că slujbele de la biserica românească din Camîşovca nu au putere divină – Romania Libera
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