150 km zu Fuß gegen die Korruption
Wer kennt Piauí, wer kennt Teresina? Piauí ist flächenmäßig der drittgrößte Bundesstaat des brasilianischen Nordostens und Teresina ist seine Hauptstadt. Sein wichtigster Fluss ist der Rio Parnaiba und ein kleiner Küstenstreifen von knapp 70 km gehört auch noch Piauí. Sein Klima ist tropisch und semi-arid. Der überwiegende Teil des Staates ist staubtrocken und die Bevölkerung entsprechend arm.
Wo Armut herrscht, herrscht auch viel Unwissenheit. Die Bevölkerung kennt ihre Rechte nicht und die Herrschenden und Mächtigen sind nicht bereit, sie darüber aufzuklären. Das fördert die Selbstbereicherung und Korruption einiger Weniger. Nun gibt es im Brasilien von heute Aktionen, die versuchen, dem Volk seine Rechte nahe zu bringen und gegen die Korruption zu protestieren. Eine diese Maßnahmen ist der Marsch gegen die Korruption, der am Mittwoch von der Hauptstadt Teresina aus starten und bei dem aktive Piauienser 150 km zu Fuß in ihrem Bundesstaat zurücklegen werden.
Die Gruppe “Força-Tarefa Popular do Piauí” (Populäre Einsatzgruppe von Piauí) organisiert die Wanderung, Der Marsch soll ein Beispiel sozialer Kontrolle sein und hat das Ziel, den Missbrauch von öffentlichen Mitteln durch die Gemeindeverwaltungen aufzudecken. Der Marsch wird auch von der brasilianischen Anti-Korruptionsbehörde CGU unterstützt. Sie hat die Marschierenden mit Material über 66 Projekte versorgt , die von der brasilianischen Regierung finanziell gefördert und bei denen Unregelmäßigkeiten vermutet wurden.
Die Marschierer werden also auf ihrer Wanderung in solche Gemeinden gehen. Am Tag werden die Fakten vor Ort überprüft und am Abend die Bevölkerung aufgeklärt. Dabei wird versucht, die Bevölkerung über ihre Rechte aufzuklären und sie bei der Überwachung der Projekte mit einzuschalten.
Zuvor waren bei einer Erkundungsmission schon zweifelhafte Projektausführungen dingfest gemacht. Eine Landwirtschaftsschule, die als Bauruine herumstand und das Interesse erregte. Hier wollte man wissen , warum das nicht weitergeht und welche Mittel bereits und wie ausgegeben wurden. Weiter wurden Straßen entdeckt, die zwar auf dem Papier gepflastert waren, aber in der Realität ohne Belag waren. Brunnen, die mit Mitteln des Bundes, gebohrt werden sollten, aber nicht existent sind. Fehlende Beleuchtung in Orten, wo Geld für eine Beleuchtung hin überwiesen wurde. “Je weiter weg von der Hauptstadt, um so mehr wurden die Mittel “umgeleitet””, erklärt ein Aktivist. Ein markantes Beispiel ist auch der Bau von Wasserreservoirs in diesen Trockengebieten. Viele Gemeinden hatten dafür Projektmittel bekommen, aber nur wenige haben tatsächlich die Reservoirs gebaut. Wasser wird mit den “caminhões-pipa” (Lastwagen mit Wassertanks) den Anwohnern angeliefert. In Wahlkampfzeiten zeigen sich die Kandidaten sehr großzügig mit Wasseranlieferungen an die arme Bevölkerung und wer lässt sich ein solches Instrument der Wählerbeeinflussung so einfach aus der Hand schlagen? Die Lokalpolitiker stecken das Geld also in ihre Tasche und aus einer Verbesserung der Wasserversorgung der Landbevölkerung wird wieder einmal nichts. “Wenn der Wasserwagen kommt, sind die Menschen dem verantwortlichen Politiker dafür dankbar. Wenn es Wasser aus dem Reservoir kommt, zahlt er und Schluss. Es gibt nicht diesen Austausch von Gefälligkeiten”, erklärt der Verantwortliche für die wandernde Kontrollgruppe.
In den staubigen Weiten von Piaui ist es auch sehr schwer, eine sachgerechte Durchführung der Projekte zu kontrollieren. Die Marschierenden werden den Regierungsstellen über ihre Erkenntnisse Bericht erstatten, aber sie wollen auch der Bevölkerung die Augen öffnen über die Verschwendung und Korruption mancher Lokalpolitiker. Der Verantwortliche der Marschierenden erklärt das Ziel: “Wir erkären der Bevölkerung pädagogisch wie sie Einblick in die Gemeindefinanzen nehmen können. Wir enthüllen die Geheimnistuerei in diesen Sachen und zeigen, dass es keine Super-Helden gibt. Sie sind Bürger wie die Verantwortlichen und können deshalb so etwas auch machen”.
Informationsquelle:
Piauienses marcham 150 quilômetros contra a corrupção – Brasil Atual
Wo Armut herrscht, herrscht auch viel Unwissenheit. Die Bevölkerung kennt ihre Rechte nicht und die Herrschenden und Mächtigen sind nicht bereit, sie darüber aufzuklären. Das fördert die Selbstbereicherung und Korruption einiger Weniger. Nun gibt es im Brasilien von heute Aktionen, die versuchen, dem Volk seine Rechte nahe zu bringen und gegen die Korruption zu protestieren. Eine diese Maßnahmen ist der Marsch gegen die Korruption, der am Mittwoch von der Hauptstadt Teresina aus starten und bei dem aktive Piauienser 150 km zu Fuß in ihrem Bundesstaat zurücklegen werden.
Die Gruppe “Força-Tarefa Popular do Piauí” (Populäre Einsatzgruppe von Piauí) organisiert die Wanderung, Der Marsch soll ein Beispiel sozialer Kontrolle sein und hat das Ziel, den Missbrauch von öffentlichen Mitteln durch die Gemeindeverwaltungen aufzudecken. Der Marsch wird auch von der brasilianischen Anti-Korruptionsbehörde CGU unterstützt. Sie hat die Marschierenden mit Material über 66 Projekte versorgt , die von der brasilianischen Regierung finanziell gefördert und bei denen Unregelmäßigkeiten vermutet wurden.
Die Marschierer werden also auf ihrer Wanderung in solche Gemeinden gehen. Am Tag werden die Fakten vor Ort überprüft und am Abend die Bevölkerung aufgeklärt. Dabei wird versucht, die Bevölkerung über ihre Rechte aufzuklären und sie bei der Überwachung der Projekte mit einzuschalten.
Zuvor waren bei einer Erkundungsmission schon zweifelhafte Projektausführungen dingfest gemacht. Eine Landwirtschaftsschule, die als Bauruine herumstand und das Interesse erregte. Hier wollte man wissen , warum das nicht weitergeht und welche Mittel bereits und wie ausgegeben wurden. Weiter wurden Straßen entdeckt, die zwar auf dem Papier gepflastert waren, aber in der Realität ohne Belag waren. Brunnen, die mit Mitteln des Bundes, gebohrt werden sollten, aber nicht existent sind. Fehlende Beleuchtung in Orten, wo Geld für eine Beleuchtung hin überwiesen wurde. “Je weiter weg von der Hauptstadt, um so mehr wurden die Mittel “umgeleitet””, erklärt ein Aktivist. Ein markantes Beispiel ist auch der Bau von Wasserreservoirs in diesen Trockengebieten. Viele Gemeinden hatten dafür Projektmittel bekommen, aber nur wenige haben tatsächlich die Reservoirs gebaut. Wasser wird mit den “caminhões-pipa” (Lastwagen mit Wassertanks) den Anwohnern angeliefert. In Wahlkampfzeiten zeigen sich die Kandidaten sehr großzügig mit Wasseranlieferungen an die arme Bevölkerung und wer lässt sich ein solches Instrument der Wählerbeeinflussung so einfach aus der Hand schlagen? Die Lokalpolitiker stecken das Geld also in ihre Tasche und aus einer Verbesserung der Wasserversorgung der Landbevölkerung wird wieder einmal nichts. “Wenn der Wasserwagen kommt, sind die Menschen dem verantwortlichen Politiker dafür dankbar. Wenn es Wasser aus dem Reservoir kommt, zahlt er und Schluss. Es gibt nicht diesen Austausch von Gefälligkeiten”, erklärt der Verantwortliche für die wandernde Kontrollgruppe.
In den staubigen Weiten von Piaui ist es auch sehr schwer, eine sachgerechte Durchführung der Projekte zu kontrollieren. Die Marschierenden werden den Regierungsstellen über ihre Erkenntnisse Bericht erstatten, aber sie wollen auch der Bevölkerung die Augen öffnen über die Verschwendung und Korruption mancher Lokalpolitiker. Der Verantwortliche der Marschierenden erklärt das Ziel: “Wir erkären der Bevölkerung pädagogisch wie sie Einblick in die Gemeindefinanzen nehmen können. Wir enthüllen die Geheimnistuerei in diesen Sachen und zeigen, dass es keine Super-Helden gibt. Sie sind Bürger wie die Verantwortlichen und können deshalb so etwas auch machen”.
Informationsquelle:
Piauienses marcham 150 quilômetros contra a corrupção – Brasil Atual
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