Wir haben und brauchen keinen König

Der spanische König Felipe VI. hat am 3. Februar das Abgeordnetenhaus nach der vollendeten Regierungsbildung mit einer Rede eröffnet. Nach spanischem Brauch folge vor dem Parlament (Kongress) erst einmal eine militärische Ehrung des Königs. Monarchie und Militär fühlen sich nämlich in der Tradition des Diktators Franco als die wahren Herren des Landes. In seiner Rede führte er aus, dass jetzt die Stunde des Wortes, des Argumentes und Dialoges gekommen sei. Da das neue Parlament viel vielfältiger sei, komme es darauf an, dass man im Parlament Kompromisse finde. Ansonsten wurde er nicht sehr konkret und auf die Zerrissenheit des Landes ging er nicht ein.

Zerrissen zeigte sich schon das Parlament. Die Vertreter der Regionalparteien, etwa 50 an der Zahl, verließen vor seiner Rede das Parlament. Sie veröffentlichten eine Erklärung mit folgenden Inhalt:

"Wir haben keinen König. Demokratie, Freiheit und Republiken. Die spanische Monarchie und sein höchster Repräsentant, der König von Spanien, repräsentiert uns nicht. Die katalanische, baskische und galicische Gesellschaft lehnen mehrheitlich die Figur einer anachronistische Einrichtung, die wir vom Franquismus geerbt haben, ab. Eine Institution, die das Ziel hat die Einheit Spaniens und seiner Gesetze aufrechtzuerhalten und durchzusetzen. Damit werden uns bürgerliche, politische und nationale Werte, die unsere Bürgerschaften und Völker zustehen, verweigert . ....Die spanische Monarchie ist ein Ständestaat, der nicht republikanischen Werten von Freiheit, Gleichheit und Demokratie entspricht, die sowohl die Bürger und Bürgerinnen unserer Völker als auch die gesellschaftliche  Mehrheit des Staates sich erwünschen. Eine königliche Demokratie wäre nur möglich, wenn mit dem Erbe, den Grundlagen und Werten, die der König und seine Institution repräsentieren, gebrochen wird. Deshalb sind wir der Meinung, dass der König und die Monarchie ihre Bevormundung der Bürgerschaft, der Regierungen und Parlamente aufgeben muss, damit der Wille des Volkes sich verwirklichen kann."





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