Schamlose Christen in Brasilien wünschen sich einen Folterbefürworter als Präsidenten

Bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen in Brasilien zeichnen sich vor allem einige der aus den USA herüber geschwappten evangelikalen Kirchen durch schamlose Parteinahme für die Reichen, Wohlhabenden und Mächtigen aus. Sie beherrschen das Instrumentarium, um die Armen mit einer Mischung aus frömmelnden Gesülze und Verheißungsversprechungen von den tatsächlichen Ursachen ihrer Armut abzulenken und für ihre Zwecke zu missbrauchen. Diese Kirchen sind gut finanziert von ihren US-Glaubensgenossen und im Kampf für die Reichen und Mächtigen bekommen sie von dort jede Unterstützung.

Obwohl das Auftreten dieser Christen sehr durchsichtig ist, haben sie in Brasilien doch großen Zulauf. Über eigene Fernseh- und Radioanstalten gelingt es ihnen die Menschen zu manipulieren. Jetzt im Wahlkampf haben auch einige ihrer Repräsentanten ihre christliche Maske fallen lassen und unterstützen den Militärdiktatur- und Folterbefürworter Jair Bolsonaro, der inzwischen gute Aussichten hat Präsident zu werden.

Der Priester Alexandre Gonçalves, der sich öffentlich als Linker, der auf der Seiten der Armen steht, bezeichnet, hat seinem Frust über diese Art von so genannten Christen auf in der Online-Zeitung "The Intercept" freien Lauf gegeben. Im wesentlichen schreibt er folgendes:

Seit 1988, dem erstmaligen Wahlkampf zwischen Lula und Collor, polarisiert sich das politisch Klima in Brasilien immer stärker. Inzwischen ist eine richtigen Welle des Hasses festzustellen, bei denen sich besonders die evangelikalen Christen, angeführt von der neuapostolischen Kirche, hervortun. Sie sind nur für die Wohlhabenden und Reichen da, der Arme ist für sie an seiner Armut selbst schuld, genauso wie der Kranke an seine Krankheit oder der Behinderte für seine Behinderung.

Letzte Woche gab André Valadão, der Pfarrer der baptistischen Kirche von Lagoinha, in Orlando, Vereinigten Staaten seine Unterstützung für Jair Bolsonaro bekannt. Der bekannte Gospel-Künstler, der jeden Freitag einen Gottesdienst für 5.000 Menschen leitet, empfahl seine Stimme für einen Kanidaten abzugeben, der die Folterer verteidigt, Hassreden gegen die Benachteiligten führt und den Notstand ausrufen will.

Die großartigen Sprüche über den "guten Bürger", den "Christen", den "bewahrenden Konservativen", den "Verteidiger des Lebens" und der "traditionellen Familie" müssen mit den tatsächlichen Lehrer der Evangelien konfrontiert werden. Die solche Meinungen vertreten verstärken in diesem Wahlkampf noch ihre Hasskampagnen und wir müssen jene demaskieren, die die große ignorante Masse der evangelikalen Christen für ihr Machtspiele benutzen.

Diese "christlichen Konservativen" verteidigen die Aussage, dass nur "der tote Bandit ein guter Bandit ist" und dass man noch mehr von ihnen festnehmen muss und den Vagabunden "keine Rechte geben soll" und dass der, der Vagabunden verteidigt selbst ein Vagabund ist.

Und was die Behandlung von Gefangenen betrifft? Nach der Meinung er herausragenden Führer dieser so genannten "konservativ-christlichen Rechten" sind die Menschenrechte nur für korrekte Menschen da oder besser gesagt, die Gefangenen haben keinerlei Rechte.

Wo holen diese sogenannten "Christen" diese Hasslehren gegenüber den Eingesperrten und Kriminellen her? Aus dem Evangelium kann es nicht sein. Das Evangelium wird genutzt, um ihre sadistischen Wünsche und Rachegelüste zu entschuldigen.


Der oben zitierte Pastor André Valadão jubelt auf Instagram für seinen Kandidaten Bolsonaro:
Jetzt kommt unsere Woche. Unsere Stimmen für den Bruch dieses korrupten Systems, das seit 2002 unsere Nation zu Grunde richtet. Wir wählen Bolsonaro am 7. Oktober, wir werden dafür sorgen, dass er am 7. Oktober in der ersten Runde ganz vorne steht! Wir schmeissen diese PT aus der Regierung dieser Nation. Darunter geht es nicht! Ein Gleichgewicht ist nötig, ein Machtwechsel!

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