Die BBC auf abschüssigem Weg in den Brexit-Patriotismus
Die Süddeutsche
Zeitung beschreibt (SZ) kürzlich die Berichterstattung der britischen
Rundfunk- und Fernsehanstalt BBC
wie folgt:
Betrachtet man nämlich die offizielle Berichterstattung des Senders über so ziemlich alles, was mit der EU zusammenhängt, könnte man manchmal den Eindruck gewinnen, die BBC sei zur Brexit Broadcasting Corporation mutiert. Wann immer es etwa um Wahlen in einem europäischen Land geht, wird darüber spekuliert, ob die Wähler "dem Weg folgen werden, den die Briten mit dem EU-Referendum gewiesen haben". Großbritannien erfährt so eine bizarre Stilisierung zum Anführer einer Freiheitsbewegung, die Europa vom EU-Joch erlöst. Auch Live-Fragerunden scheinen nie komplett zu sein, wenn nicht Brexit-Clown Nigel Farage dabeisitzt, der kein britisches Amt bekleidet und mittlerweile nicht mal mehr Ukip-Chef ist.
Es ist erstaunlich, zu welche Blüten dieser Brexit auch bei einem öffentlich-rechtlichen Medienkonzern wie die BBC führt. Die (SZ) vermutet in ihrem Artikel, dass das überwiegend darauf zurückzuführen ist, dass das Personal angesichts der geifernden Schar der Brexit-Anhänger ganz einfach die “Hosen voll hat” und sich nicht mehr traut irgendetwas Positives über die EU zu sagen, weil das der Tory-Regierung scheinbar überhaupt nicht mehr in den Kram zu passen scheint. Sturmreif geschossen wird BBC auch von der weit überwiegenden konservativ geprägten Presse.
Die Brexit-Anhänger sind trotzdem immer noch der Meinung, dass die BBC zu einseitig gegen den Brexit berichte. 70 Tory-Abgeordnete, einige als ausgewiesene “Klimawandel-Leugner” bekannt, haben vor kurzem auf eine besonders unverfrorene Art einen Brief gegen die BBC gezeichnet und diese einer einseitigen Berichterstattung über den Brexit beschuldigt. Die SZ sieht die Zielrichtung dieses Briefs deshalb auch als ein weiterer Versuch der Einschüchterung: “Sprich: Solange die BBC nicht auch den letzten schüchternen Versuch einstellt, die Realität abzubilden, werden wir sie weiter als fünfte Kolonne betrachten.”
Die Einschüchterung der Medien gehört heute zum guten Ton: Die Türkei, Russland und die Trump-Regierung machen es vor. Jetzt soll man auch in Großbritannien nicht mehr sachgerecht informiert, sondern mit einer dem hurrapatriotischen Zukunftsverweigeren passenden Realität konfrontiert werden.
Betrachtet man nämlich die offizielle Berichterstattung des Senders über so ziemlich alles, was mit der EU zusammenhängt, könnte man manchmal den Eindruck gewinnen, die BBC sei zur Brexit Broadcasting Corporation mutiert. Wann immer es etwa um Wahlen in einem europäischen Land geht, wird darüber spekuliert, ob die Wähler "dem Weg folgen werden, den die Briten mit dem EU-Referendum gewiesen haben". Großbritannien erfährt so eine bizarre Stilisierung zum Anführer einer Freiheitsbewegung, die Europa vom EU-Joch erlöst. Auch Live-Fragerunden scheinen nie komplett zu sein, wenn nicht Brexit-Clown Nigel Farage dabeisitzt, der kein britisches Amt bekleidet und mittlerweile nicht mal mehr Ukip-Chef ist.
Es ist erstaunlich, zu welche Blüten dieser Brexit auch bei einem öffentlich-rechtlichen Medienkonzern wie die BBC führt. Die (SZ) vermutet in ihrem Artikel, dass das überwiegend darauf zurückzuführen ist, dass das Personal angesichts der geifernden Schar der Brexit-Anhänger ganz einfach die “Hosen voll hat” und sich nicht mehr traut irgendetwas Positives über die EU zu sagen, weil das der Tory-Regierung scheinbar überhaupt nicht mehr in den Kram zu passen scheint. Sturmreif geschossen wird BBC auch von der weit überwiegenden konservativ geprägten Presse.
Die Brexit-Anhänger sind trotzdem immer noch der Meinung, dass die BBC zu einseitig gegen den Brexit berichte. 70 Tory-Abgeordnete, einige als ausgewiesene “Klimawandel-Leugner” bekannt, haben vor kurzem auf eine besonders unverfrorene Art einen Brief gegen die BBC gezeichnet und diese einer einseitigen Berichterstattung über den Brexit beschuldigt. Die SZ sieht die Zielrichtung dieses Briefs deshalb auch als ein weiterer Versuch der Einschüchterung: “Sprich: Solange die BBC nicht auch den letzten schüchternen Versuch einstellt, die Realität abzubilden, werden wir sie weiter als fünfte Kolonne betrachten.”
Die Einschüchterung der Medien gehört heute zum guten Ton: Die Türkei, Russland und die Trump-Regierung machen es vor. Jetzt soll man auch in Großbritannien nicht mehr sachgerecht informiert, sondern mit einer dem hurrapatriotischen Zukunftsverweigeren passenden Realität konfrontiert werden.
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