São Paulo rätselt immer noch, ob das Wasser rationiert wird oder nicht
Seit dem vergangenen Jahr hat die brasilianische Metropole São Paulo Wasserprobleme. Obwohl es zu Beginn des Jahres geregnet hat, sind die São Paulo versorgenden Talsperren des Cantareira-Systems weiterhin leer. Nur das sogenannte “tote Volumen” steht weiterhin zur Verfügung. Klar, dass die Nerven der Bevölkerung angespannt sind und die Protestaktionen sich häufen. Vor allem das Verhalten der verantwortlichen Politiker und hier insbesondere des Gouverneurs des Bundesstaates, Geraldo Alckmin, wird von vielen Paulistanos als ein Dummverkaufen der Bevölkerung aufgefasst.
Gouverneur Alckmin und seine Regierung behaupten nämlich steif und fest, dass es in São Paulo keine Rationierung und auch keine Verminderung der Qualität des Wassers gebe. Ganz im Gegensatz dazu die Erfahrung vieler Bürgerinnen und Bürger, bei denen zeitweise kein Tropfen Wasser aus dem Wasserhahn kommt. Selbstverständlich kommt das eher in den weniger begüterten Stadtteilen vor. Die Anzahl der Durchfallerkrankungen ist ebenfalls gestiegen und Kenner führen das auf die trotz Gouverneursbeteuerungen erheblich verschlechterten Wasserqualität zurück. Die Regenzeit neigt sich langsam dem Ende zu und der nächste Sommer steht vor der Tür: Bei nicht wieder aufgefüllten Trinkwasserstauseen ist das eine sehr trübe Aussicht für die Zukunft.
Aus diesem Grund hat jetzt das brasilianische Ministerium für öffentliche Ordnung – eine Art Generalstaatsanwalt – ein Verfahren eröffnet. Bürger können ihr Berichte, Dokumente, Informationen oder sonstige Beweismittel einem Untersuchungsausschuss übergeben, der die Ursachen, Folgen und Verantwortlichen für die Wasserknappheit in São Paulo feststellen soll. Zu den Untersuchungsthemen gehört die nicht erklärte Rationierung des Wassers, die Qualität des Wassers und die Risiken für die Gesundheit, Unregelmäßigkeiten bei Notmaßnahmen, die Vorhersehbarkeit der Krise und der Frage, ob die Regierung Alckmin ausreichende Maßnahmen ergriffen hat.
Die Regierung Alckmin hat zwar Notmaßnahmen ergriffen und hat versucht, andere Stauseen anzuzapfen, aber scheinbar geht es auch da nicht mit rechten Dingen her und zu. Die zuständige Staatsanwältin beim Ministerium erklärte dazu: “In Wahrheit dienen viele dieser Arbeiten nicht dazu, der Krise zu begegnen. Entweder sind die Maßnahmen verspätet oder es gibt viele Probleme unter Umwelt- und strukturellen Gesichtspunkten”. Ein weiterer Stein des Anstoßes ist die völlig intransparente Haltung der Staatsregierung. Ständig wird geleugnet, was für die Endverbraucher eigentlich offensichtlich ist, dass es keine Wasserrationierung gibt und dass die Qualität nicht abgenommen hat. Diese Einstellung verhindert auch, dass effektive Maßnahmen zur Steuerung des Wasserkonsums vorgenommen werden.
Siehe auch
Soweit das Auge reicht: São Paulo droht Wassernotstand und die Politik zeigt sich furchtlos
Soweit das Auge reicht: Die Wasser-Zocker von São Paulo
Informationsquelle
MP quer ouvir população para instruir investigações sobre a falta de água em SP — Rede Brasil Atual
Gouverneur Alckmin und seine Regierung behaupten nämlich steif und fest, dass es in São Paulo keine Rationierung und auch keine Verminderung der Qualität des Wassers gebe. Ganz im Gegensatz dazu die Erfahrung vieler Bürgerinnen und Bürger, bei denen zeitweise kein Tropfen Wasser aus dem Wasserhahn kommt. Selbstverständlich kommt das eher in den weniger begüterten Stadtteilen vor. Die Anzahl der Durchfallerkrankungen ist ebenfalls gestiegen und Kenner führen das auf die trotz Gouverneursbeteuerungen erheblich verschlechterten Wasserqualität zurück. Die Regenzeit neigt sich langsam dem Ende zu und der nächste Sommer steht vor der Tür: Bei nicht wieder aufgefüllten Trinkwasserstauseen ist das eine sehr trübe Aussicht für die Zukunft.
Aus diesem Grund hat jetzt das brasilianische Ministerium für öffentliche Ordnung – eine Art Generalstaatsanwalt – ein Verfahren eröffnet. Bürger können ihr Berichte, Dokumente, Informationen oder sonstige Beweismittel einem Untersuchungsausschuss übergeben, der die Ursachen, Folgen und Verantwortlichen für die Wasserknappheit in São Paulo feststellen soll. Zu den Untersuchungsthemen gehört die nicht erklärte Rationierung des Wassers, die Qualität des Wassers und die Risiken für die Gesundheit, Unregelmäßigkeiten bei Notmaßnahmen, die Vorhersehbarkeit der Krise und der Frage, ob die Regierung Alckmin ausreichende Maßnahmen ergriffen hat.
Die Regierung Alckmin hat zwar Notmaßnahmen ergriffen und hat versucht, andere Stauseen anzuzapfen, aber scheinbar geht es auch da nicht mit rechten Dingen her und zu. Die zuständige Staatsanwältin beim Ministerium erklärte dazu: “In Wahrheit dienen viele dieser Arbeiten nicht dazu, der Krise zu begegnen. Entweder sind die Maßnahmen verspätet oder es gibt viele Probleme unter Umwelt- und strukturellen Gesichtspunkten”. Ein weiterer Stein des Anstoßes ist die völlig intransparente Haltung der Staatsregierung. Ständig wird geleugnet, was für die Endverbraucher eigentlich offensichtlich ist, dass es keine Wasserrationierung gibt und dass die Qualität nicht abgenommen hat. Diese Einstellung verhindert auch, dass effektive Maßnahmen zur Steuerung des Wasserkonsums vorgenommen werden.
Siehe auch
Soweit das Auge reicht: São Paulo droht Wassernotstand und die Politik zeigt sich furchtlos
Soweit das Auge reicht: Die Wasser-Zocker von São Paulo
Informationsquelle
MP quer ouvir população para instruir investigações sobre a falta de água em SP — Rede Brasil Atual
Kommentare
Kommentar veröffentlichen