Brasilien wäscht weißer als weiß und schwarz hält nicht dagegen
Bezüglich der Rassengleichheit in Brasilien läuft es eher schlechter als besser. Die brasilianische Webseite “Afropress” hat dem Thema einen Kommentar gewidmet, den ich hier gerne wiedergeben möchte:
Die ca 70 bei den Feierlichkeiten der Einführung zur 2. Amtsperiode der Präsidentin Dilma Rousseff anwesenden ausländischen Delegationen müssen den Eindruck gehabt haben, dass sie sich nicht in Südamerika und noch viel weniger in Brasilien befanden. Einem Land, das gemäß der kürzlich erhobenen Statistiken des IBGE (staatliches statistisches Amt) einen Anteil von 50,7% an negroider Bevölkerung hat. Vermutlich dachten sie, dass sie in irgendeinem nordischen Land wie Norwegen, Schweden, Dänemark, was auch immer, gelandet sind.
Wenn man sich die Minister ansieht, die von der Präsidentin ausgewählt wurden, gibt es keine Schwarzen in Brasilien. Zumindest gibt es keine, die die Voraussetzungen dafür haben, ein Ministerium oder ein anderes wichtiges öffentliches Amt zu übernehmen. Unter den 39 Ministern, die am 1 Januar 2015 ihr Amt übernommen haben, gab es keinen Schwarzen egal ob Mann oder Frau. Keinen einzigen. Verglichen mit der ersten Regierung Lula, in der es vier Schwarze gab, die wichtige Ministerien leiteten, ist das ein monumentaler Rückschritt, den man zuvor in diesem Land noch nicht erlebt hat.
Das schlimme ist, dass dieses Weißen-Muster sich genauso seit Jahrhunderten in den Regierungen der Bundesstaaten wiederholt, genauso wie die Haltung derjenigen, die die Ämter übernehmen. Es bleibt nur noch zu hoffen, dass diejenigen, die per Mehrheitswahl auch von den Schwarzen gewählt wurden, eine andere Haltung einnehmen, so symbolisch sie auch sein mag. Zum Beispiel: Warum nicht das Ministerium der Justiz einem Juristen und hervorragenden Intellektuellen wie Hédio Silva, einem gut vorbereiteten schwarzen Aktivisten übertragen? Warum nicht das Erziehungsministerium einer Intellektuellen und Lehrerin wie der Professorin Petronilha da Silva, der ersten Schwarzen die einen Posten im Nationalrat für Ausbildung innehatte, übertragen?
Es reicht nicht ein Ministerium wie bei einer Markt-Versteigerung und durch Parteihandel mit Namen zu besetzen mit konservativem Profil und bis auf die Knochen den Interessen des Marktes verpflichtet; ist es nicht ein ausgesprochener Wahlbetrug, indem die Präsidentin, kaum dass die Wahlurnen geschlossen worden waren, exakt das macht, was sie ihrem Gegner, dem Senator Aecio Neves, als Absicht vorgeworfen hat
Von vier auf keinen Minister, das ist das Resultat einer speichelleckerischen Haltung und Unterwürfigkeit, die mehrfach durch die parteilich organisierten Schwarzen gezeigt wurde. Eine Haltung, die sich auf prinzipienlose Arschkriecherei spezialisierte, auf schamloses Hand küssen, wie man es bei der kürzlichen Wahlkampagne sehen konnte, wo Dilma Unterstützung ohne jede Gegenleistung angeboten wurde in der üblichen Erwartung, dass dafür irgendein Ämtchen abfallen oder irgendein kleines Projekt durch irgendeinen Parlamentariers der alliierten Basis gefördert werde. Interessanterweise war der Vorwand für diese Unterwürfigkeit, dass verschiedene Projekte durch die Wahlen in Gefahr geraten würden und dass das Vaterland in Gefahr gerate, wenn die offizielle Kandidatin nicht gewinnen würde. Jetzt wissen wir, welches die Risiken waren: Die Unterwürfigen haben jetzt ihr Plätzchen am Küchentisch im Herrenhaus verloren, in den im vollen 21. Jahrhundert der Palast des Planalto verwandelt worden war.
Informationsquelle
A política de branqueamento e o ministério Dilma 2
Die ca 70 bei den Feierlichkeiten der Einführung zur 2. Amtsperiode der Präsidentin Dilma Rousseff anwesenden ausländischen Delegationen müssen den Eindruck gehabt haben, dass sie sich nicht in Südamerika und noch viel weniger in Brasilien befanden. Einem Land, das gemäß der kürzlich erhobenen Statistiken des IBGE (staatliches statistisches Amt) einen Anteil von 50,7% an negroider Bevölkerung hat. Vermutlich dachten sie, dass sie in irgendeinem nordischen Land wie Norwegen, Schweden, Dänemark, was auch immer, gelandet sind.
Wenn man sich die Minister ansieht, die von der Präsidentin ausgewählt wurden, gibt es keine Schwarzen in Brasilien. Zumindest gibt es keine, die die Voraussetzungen dafür haben, ein Ministerium oder ein anderes wichtiges öffentliches Amt zu übernehmen. Unter den 39 Ministern, die am 1 Januar 2015 ihr Amt übernommen haben, gab es keinen Schwarzen egal ob Mann oder Frau. Keinen einzigen. Verglichen mit der ersten Regierung Lula, in der es vier Schwarze gab, die wichtige Ministerien leiteten, ist das ein monumentaler Rückschritt, den man zuvor in diesem Land noch nicht erlebt hat.
Das schlimme ist, dass dieses Weißen-Muster sich genauso seit Jahrhunderten in den Regierungen der Bundesstaaten wiederholt, genauso wie die Haltung derjenigen, die die Ämter übernehmen. Es bleibt nur noch zu hoffen, dass diejenigen, die per Mehrheitswahl auch von den Schwarzen gewählt wurden, eine andere Haltung einnehmen, so symbolisch sie auch sein mag. Zum Beispiel: Warum nicht das Ministerium der Justiz einem Juristen und hervorragenden Intellektuellen wie Hédio Silva, einem gut vorbereiteten schwarzen Aktivisten übertragen? Warum nicht das Erziehungsministerium einer Intellektuellen und Lehrerin wie der Professorin Petronilha da Silva, der ersten Schwarzen die einen Posten im Nationalrat für Ausbildung innehatte, übertragen?
Es reicht nicht ein Ministerium wie bei einer Markt-Versteigerung und durch Parteihandel mit Namen zu besetzen mit konservativem Profil und bis auf die Knochen den Interessen des Marktes verpflichtet; ist es nicht ein ausgesprochener Wahlbetrug, indem die Präsidentin, kaum dass die Wahlurnen geschlossen worden waren, exakt das macht, was sie ihrem Gegner, dem Senator Aecio Neves, als Absicht vorgeworfen hat
Von vier auf keinen Minister, das ist das Resultat einer speichelleckerischen Haltung und Unterwürfigkeit, die mehrfach durch die parteilich organisierten Schwarzen gezeigt wurde. Eine Haltung, die sich auf prinzipienlose Arschkriecherei spezialisierte, auf schamloses Hand küssen, wie man es bei der kürzlichen Wahlkampagne sehen konnte, wo Dilma Unterstützung ohne jede Gegenleistung angeboten wurde in der üblichen Erwartung, dass dafür irgendein Ämtchen abfallen oder irgendein kleines Projekt durch irgendeinen Parlamentariers der alliierten Basis gefördert werde. Interessanterweise war der Vorwand für diese Unterwürfigkeit, dass verschiedene Projekte durch die Wahlen in Gefahr geraten würden und dass das Vaterland in Gefahr gerate, wenn die offizielle Kandidatin nicht gewinnen würde. Jetzt wissen wir, welches die Risiken waren: Die Unterwürfigen haben jetzt ihr Plätzchen am Küchentisch im Herrenhaus verloren, in den im vollen 21. Jahrhundert der Palast des Planalto verwandelt worden war.
Informationsquelle
A política de branqueamento e o ministério Dilma 2
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